Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ferrit-Trafokerne ETD59 "blind" gekauft. Vermutung war N27 o.ä., aber Aufdruck "M9-97" ?


von Fred B. (fredq)


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Hallo!

Ihr alle zusammen habt doch einen echt reichen Erfahrungsschatz mit 
gekauften Bauteilen. Deshalb bitte ich euch nun, mir zu helfen:

Ich habe für Netzteilanwendung zwei ETD59 erworben. Hatte zuvor extra 
Nachgefragt, ob man vielleicht doch das (im Angebot nicht beschriebene) 
Material in Erfahrung bringen könnte, also fragte ich nach der 
Bezugsquelle, eventuellem Aufdruck etc.

Als Antwort kam dann, es sei nichts bekannt, und nichts zu erfahren --- 
so nahm ich an, es sei wohl Niederfrequenz-Material. Heute allerdings, 
beim Auspacken, sehe ich auf jeder Kernhälfte den schwarzen, leicht 
pixeligen Aufdruck: " M9 "und darunter " -97 ".

Könnte es sich denn tatsächlich um " N97 " - Ferrit handeln? Das wäre 
sehr, sehr erfreulich.

Aber leider habe ich noch nie Epcos (oder Siemens) Kerne gekauft, und 
bin deshalb nicht sicher, wie genau dort der Aufdruck lautet und 
aussieht. Wäre es wirklich N97, würde das alles verändern --- ich könnte 
mit höherer Frequenz und ganz anderem Konzept (Resonanzwandler) 
arbeiten, evtl. auch statt einem Wandler gleich zwei bauen, denn zuerst 
wollte ich unter 80 kHz bleiben.

Jetzt denke ich schon an niedrige Schaltverluste durch ZCS, und niedrige 
Kernverluste wegen des guten Materials. Und könnte ich mit akzeptablen 
Verlusten bei höherer Frequenz arbeiten, wären die Kerne sehr reichlich 
(noch mehr als geplant - die Größe ist zweitrangig, nur die Effizienz 
zählt) dimensioniert, was wiederum die Verluste schmälern würde... sehr 
schöne Gedanken.Das gäbe mir "alle Freiheiten", sozusagen.

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Vielen Dank für eure Hilfe, MfG


Fred

von Hauspapa (Gast)


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Leg Dir halt ein paar Windungen herum und miss mal den AL Wert, 
Vergleiche mit Epcos, Ferroxcube und wie sie alle heissen. Dann weisst 
Du schon ein bischen mehr.

viel Erfolg
Hauspapa

von Fred B. (fredq)


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Hallo, Hauspapa!

Dankeschön, kein schlechter Ansatz. ;-)

Bloß habe ich das RLC-Meter grade bei meinem Schwager (weit weg...), und 
da das auch ein Billigmodell ist, fürchte ich, die Genauigkeit läßt sehr 
zu wünschen übrig...

Das, in Kombination damit, daß eine Zuordnung aufgrund eines nur 
ungefähren AL-Wertes kaum möglich ist, macht diese Vorgehensweise leider 
auch in nächster Zukunft zunichte.

Schade --- ist eigentlich ein guter Tipp!

Gottseidank bekomme ich, sobald ich dann tatsächlich mit dem Bau 
anfange, ein paar gute Geräte eines Freundes geliehen. Ich selbst habe 
gar kein Oszi, ohne dieses wird man aber kaum was erreichen, außer mit 
viel Glück, oder erprobter Vorlage und identischen Bauteilen (Diagramm, 
Layout, Stückliste).

Hat von euch noch nie jemand den Aufdruck " M9 "; und gleich darunter, 
leicht nach links verschoben " -97 " gesehen?

Von Ferroxcube sind die, glaube ich, nicht. Bei ETDs von FeCube stand 
der Aufdruck bis jetzt immer oben, bzw. unten, auf der planen Fläche, 
quer über die Tiefe. ("Immer" --- naja. Dreimal bis jetzt.) Und bei 
FeCube stand auch komplett die offizielle Bezeichnung, also " 3C81 ", 
oder " 3F3 ". Sollte ja auch, am besten.

Ich würde mir wenig Hoffnung machen, wenn nicht bei Epcos wirklich die 
allermeisten Bezeichnungen mit einem " N " beginnen würden, und ich mir 
deshalb vorstellen kann, daß die das N auch mal einfach weglassen 
(könnten).

Ein paar ältere Siemens Kerne habe ich schon mal bei jemand anderem in 
der Werkstatt gesehen, da war das (samt N davor) statt aufgedruckt sogar 
ein paar Zehntel mm eingelassen, bei einem davon war sogar weiße Farbe 
drin.

Hoffentlich findet sich jemand, der in den letzten Jahren mehrmals sowas 
von Epcos gekauft hat. Der- oder diejenige wüßte, ob da statt einem N 
ein " M9 - " dortstehen kann.

Wenn nicht --- Pech gehabt. Im Moment bekomme ich die Geräte nicht (da 
wäre natürlich auch ein "richtiges" RLC-Meter dabei --- weiß nicht mehr, 
welche Marke, aber teuer...), sondern wohl erst so in zwei, drei 
Monaten; wollte aber schon alles planen.

Wie gesagt --- bis jetzt hoffe ich noch! Ist doch nicht sooo 
unwahrscheinlich, daß jemand hier das weiß, wie das bei Epcos aussehen 
würde.

von Leistungselektroniker (Gast)


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>>Jetzt denke ich schon an niedrige Schaltverluste durch ZCS,
Das hat nichts damit zu tun, ob du mit 80 kHz oder 150 kHz schaltest.

>>...Kernverluste wegen des guten Materials. Und könnte ich mit akzeptablen
Verlusten bei höherer Frequenz arbeiten,
Was die höheren Schaltfrequenzen oft wieder "ausgleichen".
An der Stelle weise ich darauf hin, dass die Ferritverluste in fast 
allen Fällen geringer sein wird als die Kupferverluste verursacht durch 
Stromverdrängungseffekte. In den meisten Auslegungen, mit denen ich zu 
tun habe, liegen die Kupferverluste um den Faktor 2 bis 5 höher als die 
Kernverluste.

>>(noch mehr als geplant - die Größe ist zweitrangig, nur die Effizienz
zählt)
Dann ist auch N27 nicht schlecht. Man kann mit beiden Materialien 
Wandler gleicher Effizienz bauen. Der langsamer schaltende Wandler wird 
volumenmäßig größer ausfallen, aber in den meisten Fällen auch billiger 
sein, weil man dort gröbere Litze oder sogar Volldrähte als Wicklungen 
einsetzen kann.

von Fred B. (fredq)


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Hallo, Leistungselektroniker!

Erstmal: Verzeihung wegen der späten Antwort, ich habe teils länger kein 
Netz, dann bin ich auch noch eingeschlafen. Und vorhin um halb 6 hat 
erst der Wecker geklingelt.

Thema "ZCS":

Das weiß ich. Siehe Erwähnung "...ganz anderem 
Konzept(Resonanzwandler)". Weil das bei höherer Frequenz halt Sinn 
macht, um die höheren Schaltverluste zu reduzieren. Vielleicht habe ich 
mich teils unglücklich ausgedrückt, sorry :-(

Thema Verluste/Effizienz:

Darüber hab ich mir auch grade nochmal Gedanken gemacht. Ach so, meist 
sind die Kupfer-Verluste im Verhältnis viel größer? (Muß noch mal alles 
durcharbeiten aus den letzten Jahren. Irgendwo ist zu dem Thema noch ein 
Dokument von Texas Instruments. Auch mit vielen Formeln.) Aber: "Unter 
80 kHz" - das war die absolute Obergrenze. Tatsächlich hatte ich (wegen 
der Vermutung "N27 o.ä.") geplant gehabt, recht niedrig zu takten. 
Angenommen, maximal 50kHz.

Das würde IMHO locker reichen, um die Leistung bei kurzzeitiger Überlast 
zu erzeugen. Und bei Normalbetrieb wollte ich halt die Pulsbreite 
(XX3525 und als Vollbrücke, also plus 2 x IR2110, oder mit Steuertrafo 
und komplementär-Puffern, aber das gefällt mir weniger gut) auf 30% 
beschränken. Und wickeln wollte ich mit verdrilltem Kupferlackdraht, 
besitze 800g 0,5mm. Aber ich hab gestern was blödes erfahren... über 
nicht (mehr) verfügbare Transistoren. Jetzt sieht´s anders aus.

von Leistungselektoniker (Gast)


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Hallo Fred,

falls dich das Thema "Effizienz" interessiert, hier noch ein paar 
Anmerkungen:

Mit einfach verdrilltem Draht wirst du evtl. nur eine kleine 
Verbesserung bekommen. In "richtigem" Litzdraht sind die Adern 
("strands") so verwebt, dass jeder strand jede Position in dem Geflecht 
gleichhäufig über die sog. "Schlaglänge" einnimmt. Das ist  mit ein 
Grund, warum Litze recht teuer ist. Die Schlaglänge sollte im Idealfall 
einer mittleren Windungslänge entsprechen, zumindest aber viel kürzer 
sein, als die Länge, die du für die gesamte Wicklung brauchst.

Unabhängig davon, ob man nun Litze, Flachleiter oder Volldraht 
verwendet, kann man die Kupferverluste durch Verschachteln 
("Interleaving") massiv senken. Ideal (jedenfalls aus verlusttechnischer 
Sicht) ist es, abwechsend eine Lage Primär- und Sekundärwindungen 
aufzutragen.
Das ist aber nur dann empfehlenswert, wenn die dadurch erhöhte 
Koppelkapazität und die Isolation kein Problem darstellen.
In vielen Fällen muss es nicht so kompliziert sein.
Man kann schon viele Verluste einsparen, indem an die größte Wicklung 
(z.B. die Primärwicklung) in drei Segmente aufteilt und nach folgendem 
Schema wickelt:
1/3 Primär | 1/2 Sekundär | 1/3 Primär | 1/2 Sekundär | 1/3 Primär
In die Zwischenräume ("|")  kann z.B. Kapton oder Kunststofffolien 
einbauen, um eine guten Isolation zu bekommen.

Leistungselektroniker

von Besserwisser (Gast)


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> Man kann schon viele Verluste einsparen, indem an die größte
> Wicklung (z.B. die Primärwicklung) in drei Segmente aufteilt
> und nach folgendem Schema wickelt:
> 1/3 Primär | 1/2 Sekundär | 1/3 Primär | 1/2 Sekundär | 1/3 Primär
> In die Zwischenräume ("|")  kann z.B. Kapton oder Kunststofffolien
> einbauen, um eine guten Isolation zu bekommen.
Bereits eine Zweiteilung bringt Vorteile:
1/2 Primär | Sekundär | 1/2 Primär
oder
1/2 Sekundär | Primär | 1/2 Sekundär
Allerdings gilt: je mehr verschachtelt, desto besser.

> Mit einfach verdrilltem Draht wirst du evtl. nur eine
> kleine Verbesserung bekommen.
a.k.a HF-Litze für Arme.  Bringt dennoch eine deutliche Verbesserung.
Es reicht sogar schon aus, multifilar zu wickeln, also mehrere Drähte 
nebeneinander (nicht verzwirbelt - oder wie nennt man das?).

In einem Schaltnetzteil-Trafo sah ich mal, dass die selbe Drahtstärke 
für Primär- und Sekundärwicklungen verwendet wurde: 5-fach parallel für 
5V, anschließend 3-fach für 12V.

   ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~    1/2 Primär
   =====================    3 und 5-fach für 12V
        ===========              5-fach für  5V
   A    B   Gnd   C    D
   ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~    1/2 Primär


A und D zu den 12V-Dioden
B und C zu den  5V-Dioden
Der Teil B -- C (5-fach) wird für beide Spannungen verwendet, die 
12V-Wicklung ist eine "Verlängerung" der 5V.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Fred B. schrieb:
> Heute allerdings,
> beim Auspacken, sehe ich auf jeder Kernhälfte den schwarzen, leicht
> pixeligen Aufdruck: " M9 "und darunter " -97 ".

Das sind ziemlich sicher Kerne aus N97-Material.

Ich hab gerade mal geschaut, meine EFD-20 - Kerne aus N87 haben 
folgenden Aufdruck:

-87
R8
100

Die letzte Zahl "100" ist der Al-Wert, bei Kernen ohne Luftspalt fehlt 
die.
Deine Kerne haben vermutlich keinen Luftspalt.

Was das "R8" bzw. bei deinem Kern "M9" bedeutet, kann ich dir aber auch 
nicht sagen.

> Tatsächlich hatte ich (wegen der Vermutung "N27 o.ä.") geplant gehabt,
> recht niedrig zu takten. Angenommen, maximal 50kHz.

Nur weil dein Kern jetzt besser ist, ist es nicht unbedingt sinnvoll, 
die Taktfrequenz zu erhöhen. Bei einer höheren PWM-Frequenz entstehen 
fast immer mehr Verluste.

Die untere Grenzfrequenz wird hauptsächlich durch die Kern-Größe 
bestimmt; wenn dein Kern mit 50 kHz funktioniert, dann würde ich an 
deiner Stelle auch dabei bleiben.

Höhere Frequenzen haben hauptsächlich den Vorteil, dass man die Baugröße 
von Übertrager, Speicherdrossel, Kondensatoren reduzieren kann, was für 
deine Anwendung aber nicht so wichtig erscheint.

von Matthias L. (Gast)


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>zwei ETD59 erworben

Mal ne Frage: Welche Leistung möchstest Du übertragen. ALs 
Gegentaktflusswandler würdest du mit dem Kern ja einen höheren 
einstelligen kW-Bereich schaffen..

von Gregor B. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Siehe Bild.

von Fred B. (fredq)


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Hallo an alle!

An alle: Vielen herzlichen Dank für eure Beiträge! Ich freue mich über 
alle Tipps.

An Leistungselektroniker und Besserwisser: Vielen Dank! Und die 
englischen Stichworte haben meine Erinnerung angekurbelt: Habe nun die 
Appnote "Eddy Current losses in Transformer Windings and Circuit 
Wiring", von Lloyd H. Dixon Jr., auf dem alten Rechner gefunden. Die ist 
sehr informativ, ich hänge sie für alle Interessierten mal an. (Alles 
verstehe ich leider nicht - mein Englisch schwächelt, und ich mache das 
nur hobbymäßig.)

Ich werde die Wicklungen also nach Möglichkeit verschachtelt ausführen. 
Bin aber immer noch nicht sicher, ob ich nun HF-Litze besorgen sollte, 
wie viel das also brächte.

An Johannes: Das wäre schon super. Bin aber/auch Deiner Meinung: Man muß 
deshalb nicht höher takten. Mich freuen daran die (auch bei niedrigerer 
Frequenz vorhandenen) niedrigeren Verluste.

An Gregor: Merci!

An Matthias: Ich will das Maximum nicht ausreizen. Gleich nähere Infos:

An alle: Wie erwähnt, gibt es ein Problem (telefonisch erfahren). Ein 
Bekannter hat seine FETs und IGBTs, die ich ihm sehr, wirklich sehr güng 
hätte abkaufen können, (klein-)teils verbaut, (groß-)teils verkauft. Er 
hatte auch ICs, z.B. zum Erzeugen von Hilfsspannungen für XX3525 und die 
Gatetreiber.

Nun besitze ich selbst nur noch IRFPC50A (IR) und IRFP450 (Harris). 
Davon zwar je über 20 Stück, aber ich bin nicht sicher, ob ich die 
nehmen soll.
Die sind recht unmodern, und haben nicht die besten Eigenschaften. Für 
die PFC wollte die schon benutzen, für den Gegentaktwandler eigentlich 
nicht. Habe aber nicht das Geld, um das Zeug neu bei Distributoren zu 
kaufen. Und in der Bucht weiß man teils nicht, was man bekommt.

Der Verbraucher sollte ein Halbbrücken-KlasseD-Amp werden. Mir schoß 
nach dem Telefonat schon durch den Kopf, den Amp nur noch aus 2 
parallelen PFC mit Elkos dazwischen zu versorgen, Aber das ist auch 
nicht wirklich das Wahre, glaube ich. Zurück zum (ehemaligen bzw. 
ungefähren) Plan:

Es sollten im Grunde zwei Gegentakt-Wandler jeweils 100-160 Volt U(a) 
bringen. Der Verbraucher benötigt zwar teils bis zu 20A, dieser 
Spitzenstrom aber wird nur sehr, sehr kurzzeitig (max.5-10 Sekunden) und 
auch selten gebraucht. Zwei Kondensatorbänke (2 x jeweils 16 x 2200µF) 
könnten die Spannung weitgehendst konstant halten, bis im absoluten 
Ausnahmefall die Regelung greift, und die Pulsbreite kurzzeitig auf 
Maximum fährt. (Die Wandler sollten übrigens zur Sicherheit noch einen 
sehr langen Softstart durchmachen, um die Elkos relativ kontrolliert 
wieder zu laden, nach einer Fehlfunktion.)

Betrieben werden sollte, wie gesagt, ein Halbbrücken-Klasse D-Amp, mit 
IRFP4768 (je 2 davon parallel oben und unten), welcher, hinter einen 
Linkwitz Transform Circuit geschaltet, insgesamt vier 12" Speaker in 
einem (zwar häßlichen, aber wer sieht das im Dunkeln?) "Privatkino" für 
max. 10 Leute treiben soll. Wir haben das vor einigen Wochen mal mit 
durch Zufall kurzzeitig verfügbarem PA-Verstärker versucht - wow. Man 
muß ganz schön Leistung reinstecken, aber der Infrabaß bei bestimmten 
Filmszenen (Explosionen, Erdbeben etc.) ist dann besser als in manchem 
Kino (hier auf dem Land...). Ernsthaft. Auch wenn das vielleicht keiner 
glaubt jetzt. Hier hat kein Kino "echten" Tiefbass.

Gespeist sollte das Ganze folgendermaßen werden: Zuerst eine 
Feinsicherung (10 A träge), dann ein großer Netzfilter, gefolgt von 
klassischer Einschaltstrombegrenzung (Widerstände und Relais) wegen des 
folgenden: Ein Siemens Trafo 4AM6542-8DD40-0FA0, davon kann man 
verschiedene symmetrische Sekundärspannungen abnehmen. Folgend evtl. 
zwei wirklich große Drosseln, die bei einer Funktionsstörung direkt mit 
den Elkos verbunden werden könnten, um den Verbraucher weiter betreiben 
zu können. Nach den Drosseln dann PFC(s), ich will auch als Privatperson 
das Netz nicht mehr als nötig "verseuchen". Und danach die Wandler. 
(Übrigens gekoppelt, so daß bei Ausfall eines Wandlers der andere auch 
aussetzt, und eben das "Lineare Netzteil" kurzzeitig übernehmen kann.

 Ganz schöne Aufgabe, das alles. Und bin mir noch gar nicht sicher, wie 
genau. Die benötigten Transistoren und Dioden würden bei Neukauf sicher 
nicht billig. Und bis jetzt habe ich ganz alleine noch gar nichts über 
1kW gebaut. Noch nicht einmal Bauteile für so etwas erworben. Bis auf 
die Gegentakt-ICs und evtl. Gate-Driver, große Leistungstransistoren, 
Dioden und Platine ist zwar alles da, was man braucht, z.B. fertige 
Hilfsspannungswandler, Kondensatoren aller Art, also das "Kleinzeugs". 
Aber ich habe noch etwas Respekt davor - ist halt recht komplex. Und bin 
noch unsicher, welche passenden und preiswerten Teile es am besten sein 
sollten, und wo genau diese zu haben sein werden. (Zu) viel Geld hab ich 
ja sicher nicht...

Ich bin, wie gesagt, für alle Anregungen dankbar. Gebaut wird das 
unbedingt, wie genau, da bin ich aber flexibel. Möglichst günstig sollte 
es schon werden, aber auch alles korrekt.

von Fred B. (fredq)



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Sorry...

von Fred B. (fredq)


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Verzeihung: Die FETs für den Amp waren IRFP4868, nicht 4768. Aber die 
sind eh nicht mehr da.

ich weiß übrigens, daß man verstärker dieser Leistungsklasse 
normalerweise als Vollbrücke baut. Aber ich wollte mit meinen insgesamt 
36 Stück Elkos (2200µF; 200V) die Lastspitzen, oder den größten Teil 
davon, abfangen.

Die maximale Leistung wird ja wirklich immer nur bei solchen 
Filmeffekten sehr kurz gebraucht. Ein Netzteil für eine Vollbrücke, ohne 
solch eine große Puffer-Kapazität, müßte sehr, sehr schnell hochregeln, 
und da habe ich Zweifel, ob ich sowas (mangels Erfahrung) bauen könnte.

Sowohl ein Netzteil mit XX3525, als auch einen Halbbrücken-Amp (aber 
genau wie dieser auch geplant ist, mit nur sehr niedriger Schaltfrequenz 
: ca. 75 kHz. Für maximal 120 Hz braucht man ja keinen 
"State-of-the-Art"-D-Amp.) habe ich schon gebaut. Ich wollte deshalb 
anfangs bei den mir geläufigen Prinzipien bleiben. Nun aber bin ich 
nicht mehr sicher.

Bin gerne bereit, Vorschlägen von euch zu folgen.

von Leistungselektoniker (Gast)


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Hallo Fred,

ich habe zwar dein Vorhaben nicht vollständig verstanden, aber vieleicht 
hilfts:

Wenn du die Spannung in einem festen Verhältnis runtersetzen willst, 
baue statt einen Durchflusswandler lieber einen Serie-Resonanz-Konverter 
und betreibe ihn bei seiner Resonanzfrequenz.

Eine große Anzahl an Elkos zum Abblocken einer hohen Schaltfrequenz 
zusammenzuschalten ist nicht sinnvoll. Besser ist es, eine kleinere 
Kapazität mit guten Film-Kondensatoren z.B. aus Wimas MKP-Serie zu 
realisieren.
Elkos eignen sich grundsätzlich nicht, um eine Schaltfrequenz von 
einigen zehn kHz hinter dem Gleichrichter abzublocken. Man kann parallel 
zu dem Filmklondensatoren noch Elkos schalten, diese wirken aber nur bei 
"langsameren" Lastwechseln.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Fred B. schrieb:
> Die benötigten Transistoren und Dioden würden bei Neukauf sicher
> nicht billig.

Für einen 2kW Gegentaktwandler haben die Transistoren und Dioden 
vermutlich nur einen sehr geringen Anteil an den Gesamtkosten.

Die Drosseln und auch die Leiterplatten sind da wesentlich teuerer, 
gerade dann, wenn nur ein Einzelstück aufgebaut wird.

Falls du vorhast, das auf Lochraster oder mit freifliegender Verdrahtung 
aufzubauen, dann solltest du das ganz schnell vergessen; das geht in 
dieser Leistungsklasse mit Sicherheit schief.

Wie groß ist denn dein Budget für das komplette Projekt?

Ansonsten sollte das schon machbar sein, speziell wenn man in der 
Baugröße  relativ frei ist.
Da kann man im Zweifelsfall etwas mehr Reserven (Kühler, Lüfter, ...) 
einbauen und mit großen Elkos am Ausgang wird die Reglereinstellung 
relativ unkritisch.

Dir sollte aber schon bewusst sein, dass man für die Inbetriebnahme und 
Tests bei so einem Gerät relativ viel teure Ausrüstung/Messtechnik 
benötigt, damit das hinterher zuverlässig funktioniert, z.B. 
Trenn-/Stell-trafo, (elektronische) Last, schnelle Strommesszange ...

von Fred B. (fredq)


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Hallo!

An Leistungselektroniker: Du meinst einen LLC-Wandler? Ui... der wäre 
schon toll. Noch besser im Wirkungsgrad als "normale" GT-Konverter.

Ich habe zu viel gequatscht... kein Wunder, daß da der Faden verloren 
geht.

Es geht (kurz gesagt) darum: Vier Tieftöner in geschlossenen Kisten mit 
je 400 W RMS und 8 Ohm sollen 2 x 2 seriell/parallel, um wieder 8 Ohm zu 
erreichen, per PWM-Verstärker betrieben werden.

Davor ist eine Art Entzerrer-Schaltung geplant (der Linkwitz-TC --- der 
ist längst fertig), die fähig ist, dafür geeignete Speaker auch 
unterhalb ihrer Resonanzfrequenz zu betreiben. Beliebig tief, je nach 
gewissen Bauteilwerten. Und das ohne Pegelverlust. Anders praktisch 
unmöglich. Das würde tausende Kosten, und hätte nur bei der Effizienz 
Vorteile. Für den spiegelglatten Frequenzgang der Gesamtschaltung ginge 
es aber auch für tausende Euro nicht ohne Entzerrung... ;-)

(Geeignet heißt: Dürfen nur wenig k2 und/oder k3 Harmonische 
produzieren. Die meisten gehen - unsere auch. Und in geschlossenem 
Gehäuse. Für Baßreflex bräuchte man eine andere Schaltung. Der 
LinkwitzTC ist tausendfach bewährt, und geschlossene Subwoofer sind mir 
lieber. Falls jemand Interesse am Linkwitz-TC hat: Tolle Beschreibung 
ist auf den ESP Seiten von Rod Elliott...)

Dafür sind im Normalfall "nur" ca. 1000W Dauerleistung nötig, weil die 
meiste Zeit nur Sachen bis 40, 50 Hz laufen. Aber für wirklich laute 
Geräusche/Effekte bis 20 Hz hinunter (spärlich gesät) braucht man sehr 
plötzlich kurzzeitig Unmengen an Leistung. Dafür wären die Elkos nicht 
übel, um eine relativ langsame Regeländerung der Pulsbreite zuzulassen.

Ich würde ja eine Fullbridge-ClassD bauen, wenn ich mir das sehr, sehr 
schnell regelnde Netzteil mit 320V U(b) alleine zutrauen würde...

Ich finde den Gedanken an das LLC-Prinzip gut, aber habe damit null 
Erfahrung.

von Fred B. (fredq)


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Uuups... @Leistungselektroniker: Ich habe da vorhin, glaube ich, was 
mißverstanden. Du meintest, denke ich nun, keinen LLC-Wandler.

@Johannes: Mit den Platinen gebe ich Dir völlig recht. Bei allem, was Du 
geschrieben hast. Ich habe nicht vor, das "freifliegend" (Gott bewahre! 
Ein paar Nägel in ein Holzbrett o.ä. - brrr...) oder auf Lochraster zu 
bauen. Habe noch keinen Schimmer, woher Platinen. Das wird evtl. ein 
echtes Problem.

Jemand im Bekanntenkreis hat zwar mal ein Lade-Netzteil wirklich hoher 
Leistung auf Lochraster gebaut, aber dazu hat er alles sauberst geplant, 
die kitzligen Strecken kurz gehalten, und außerdem exakt zugeschnittenes 
Kupferblech zuerst mit Schraubzwingen fixiert, dann gebohrt, wieder 
gelöst, aufgeklebt, viele, viele Löcher wegen des Klebers nochmal 
durchgebohrt, nach dem Löten mehrmals versiegelt... etc., etc., p.p.

Ein wahnsinniger Aufwand. Das Ding funktioniert zwar jetzt schon Monate 
ohne Probleme, aber er hat schon auch viel länger dran gearbeitet, als 
man das normalerweise macht. Und wer weiß, ob es nicht doch irgendwann 
eine Fehlfunktion gibt - irgendwie traue ich der Sache nicht. Ich würde 
das gerne auch machen, aber grade WEIL ich so wenig Geld habe, bin ich 
da vorsichtig. Praktisch jeder sagt: "SO NICHT!"

Wow... Das gäbe eine Menge giftigen Rauch, durch das Teil meines Kumpels 
laufen (je nach Akku) bis zu 200 Ampere, wenn ich mich richtig erinnere. 
Ihm ist das, glaube ich, egal, wenn was durchbrennt. Der hat keine 
finanziellen Sorgen, und kann auch zu mehreren Kumpels fahren, um seine 
Akkus zu laden, wenn es passiert.

Budget...Das ist etwas schwierig: Ich habe eigentlich gar kein Budget. 
Nur viel zuviel Zeit, und da ich auch nicht mobil bin, abgelegen wohne, 
und körperlich gehandicapped bin, beschäftige ich mich statt Sport, 
Party etc. mit Elektronik.

Das Geld für die Teile muß ich erst noch besorgen, ehrlich gesagt. Ich 
habe kaum genug zum Leben, aber ich brauche dringend Beschäftigung. 
Diese macht Spaß, und das Ergebnis würde eine tolle Überraschung für die 
Leute von der Hütte ("genanntes "Privatkino", zu dem ich bis jetzt außer 
meiner Fachkenntnis nicht viel beitragen konnte...)

Deshalb sollte es so günstig wie möglich werden. Und: Unter Zeitdruck 
stehe ich ja nicht. Habe schon ein wenig gesucht, recht gut fährt man 
wohl bei TME. Keine üblen Preise (relativ halt), vor allem aber auch 
niedrige Versandkosten. Bin aber auch hier über jeden Tip froh.

Also, die Ausrüstung bekomme ich leihweise von einem Freund - mein Gott, 
was der alles hat! In naher Zukunft werde ich mir vieles selbst kaufen 
können, ich erwarte eine Erbschaft, es muß aber erst eine momentan noch 
bewohnte Immobilie verkauft werden. Zeitlich zwischen wenigen Monaten 
bis zu einem Jahr, mit Pech. (Sooo viel wird es aber auch nicht. 
Vielleicht 20 kEuro, denke ich.)

Aber nochmal zurück zum potentiell teuersten Punkt: Habe echt keinen 
Schimmer, wie ich wo die Platinen beschaffen soll. Eine Ätzausrüstung 
hat mein Kumpel nämlich nicht Der bestellt sowas irgendwo. Und sollte 
der Leistungsteil nicht sogar aus Dickkupfer sein? Ohje. Weiß da jemand 
Rat?

Wie wird denn sowas eigentlich in der Industrie gemacht? Die Platine / 
der Leistungsteil, meine ich. Für mittlere Ströme macht man breite 
Bahnen und/oder dicke Kupferschicht. Für höchste Ströme wird dann mit 
Kupferlagen/-streifen IN der Platine gearbeitet, glaube ich. Aber so ein 
"Zwischending" mit nur kleinem Leistungsteil? Sowas wird doch auch 
gefertigt, aber wie? (Scherz: PCB durch Elektrolyse dicker machen??? ;-) 
)

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Fred B. schrieb:
> Und sollte der Leistungsteil nicht sogar aus Dickkupfer sein? Ohje. Weiß
> da jemand Rat?

Bei Strömen im Bereich bis 20 A braucht man kein "Dickkupfer", es ist 
aber schon Sinnvoll, etwas mehr als nur 35 µm zu verwenden.

Bei www.pcbcart.com bekommt man 70 und 105 µm zu relativ günstigen 
Preisen auch mit mehreren Lagen. Ein 4-Lagen Multilayer mit 105µm auf 
den Innenlagen kosten dort im Euroforamt (160x100 mm) z.B. 51 Euro für 
eine Platine plus Einmalkosten von 120 Euro. Dazu kommen dann noch 
Versandkosten aus China, so so dass man insgesamt auf etwa 180,- Euro 
kommt; da kommt dann evtl. auch noch Einfuhrumsatzsteuer drauf.

Wenn du 2 gleiche Platinen bestellst, reduziert sich der Stückpreis auf 
36 Euro, also ca. 200 Euro Gesamtpreis.

Ich denke nicht, dass du so eine Platine in geringen Stückzahlen bei 
anderen Lieferanten deutlich günstiger bekommen wirst, so viel solltest 
du schon kalkulieren.

von Fred B. (fredq)


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Hallo Johannes,

entschuldige bitte die späte Antwort. War nicht daheim, und gestern 
abend war ich kaputt und ging früh zu Bett. ohne alles zu checken.

Ach so, und das ist auch noch eine der günstigsten Quellen, sagst Du? 
Lieber Himmel... so viel Geld kann ich bestimmt nicht auftreiben. Und da 
so eine "Sonderfertigung" aus Lochraster (wie beschrieben) für mich 
nicht in Frage kommt, sieht´s vorläufig übel aus. :-(

Dann werde ich mich mal intensiv auf die Suche nach Geld und/oder 
anderen Möglichkeiten zur Beschaffung machen. Schade. Wahrscheinlich 
denkt Ihr jetzt alle, ich sei doch sehr, sehr naiv. Naja. Bei den 
bisherigen Platinen hatte ich das (scheinbar wirklich große) Glück, 
(scheinbar extrem) günstig über dranzukommen. Da war sogar jemand mit 
einer kleinen CNC-Anlage mit Dremel, dabei zahlte ich zweimal nur das 
Material. Leider vorbei.

Hatte mir schon gedacht, sowas würde einiges Kosten. Aber das geht weit 
über meine Möglichkeiten hinaus. Werde mir baldmöglichst eine 
Ätzausrüstung zulegen, um zumindest kleinere Projekte machen zu können. 
Wenigstens habe ich schon diverse Vorschaltgeräte für eine zukünftige 
UV-Lampe, aber leider keinen Drucker. Zum Glück waren die Kerne echt 
sehr, sehr billig. Und irgendwann WERDE ich dieses Netzteil bauen. Bitte 
seid nicht sauer, ganz umsonst war eure Hilfe nicht! :-( Sorry.

MfG,


Fred

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Fred B. schrieb:
> Ach so, und das ist auch noch eine der günstigsten Quellen, sagst Du?
> Lieber Himmel... so viel Geld kann ich bestimmt nicht auftreiben. Und da
> so eine "Sonderfertigung" aus Lochraster (wie beschrieben) für mich
> nicht in Frage kommt, sieht´s vorläufig übel aus. :-(

Wenn du es wirklich billig haben möchtest, dann musst du mit einer 
2-lagigen Platine auskommen, das Preisbeispiel von mir war mit 4 Lagen 
berechnet.

Wenn man das Layout sorgfältig macht, könnte das mit 2 Lagen und 
Drahtbrücken schon auch funktionieren. Allerdings ist die Gefahr relativ 
hoch, dass es beim ersten Versuch nicht geht und man nochmal ein 
Redesign machen muss.

von Fred B. (fredq)


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Hallo!

Tut mir leid wegen der Verspätung, ich konnte nicht ins System.

Nun antworte ich zuerst nochmal dem Leistungselektroniker, weil mir in 
der Zwischenzeit zu seinem Post verschiedene Gedanken gekommen sind:

Freilich meintest Du einen LLC! Und ich glaube zu verstehen, warum 
genau. Betrieb dauerhaft bei Resonanzfrequenz würde ja bedeuten, alles 
funktioniert fast wie beim normalen Gegentaktwandler. Und könnte von 
TL494 oder XX3525 gesteuert werden. Für die geplante moderate Frequenz 
(weil ja keine Baugrößenbeschränkung) ist das vielleicht sogar die 
ideale "Kreuzung" aus Kostengünstigkeit und Effizienz!

Die Idee finde ich super. Nur ist mir nicht ganz klar, wie man am besten 
vorgeht, um den Schwinkreis zu berechnen und zu konstruieren. Je genauer 
man die Resonanzfrequenz trifft, umso effizienter, oder? Auch wenn 
vielleicht eine sehr, sehr kleine Abweichung keine Katastrophe wäre. Vom 
vorhandenen Material wäre es kein Problem, Kerne in verschiedenen Größen 
wären schon da.

(Was ich - früher war das Geld nicht knapp - noch nie gemacht habe: Kann 
man wirklich problemlos einen Kern ohne Luftspalt einfach durch einen 
Gesamtabstand mit halbem Zielmaß dann wie einen mit Luftspalt verwenden? 
Bei 50Hz geht das ja schon. Auch im HF-Bereich?)

Ich würde sogar gerne zusätzlich eine Ausgangsdrossel verwenden, wenn 
das denn Sinn macht. Es sollen ja einige Ausgangskondensatoren, also 
Elkos und auch, wie Du sagtest, Folienkondensatoren, platziert werden, 
diese hätten schon einen starken Filtereffekt, und vertrügen den sich 
darauf verteilenden Ripplestrom wohl auch ohne eine solche sehr lange. 
Aber schaden würde eine solche vielleicht trotzdem nicht. (Das Ziel ist 
zusätzlich zur Effizienz auch Haltbarkeit, z.B. durch 
Überdimensionierung.)

Falls ich mit der resultierenden Größe gehäusetechnisch schwerer zurecht 
komme, als gedacht, wird der Grundplan geändert. Ich kann dank PFC auch 
ganz auf den Siemens Eingangstrafo verzichten. Mir fällt dafür noch eine 
ganz andere Verwendung ein.

An Johannes: Das dachte ich mir schon fast, daß es mit 2 Lagen schwierig 
werden könnte. Nicht aus Erfahrung, weil ich da zuwenig habe, sondern 
weil ich schon befürchtet habe, daß Du nicht umsonst eine mit 4 Lagen 
als Beispiel anführst. Ich habe schon beinahe 10cm lange 2mm 
Drahtbrücken gesehen, in einem 600 Watt Auto-Verstärker-Netzteil. Recht 
unschön, so extrem.

Ist ja nicht schlimm für mich, noch etwas zu warten. Mir gefällt der 
Gedanke an einen LLC eh so gut, daß ich lieber den machen würde. Und 
müßte dafür eh noch etwas dazu lernen. Irgendwelche Unglücke, Fehler und 
"Murks" sollten halt möglichst vermieden werden.

: Bearbeitet durch User
von Johannes E. (cpt_nemo)


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Fred B. schrieb:
> Je genauer man die Resonanzfrequenz trifft, umso effizienter, oder?

Der "Trick" bei einer LLC-Schaltung ist, dass man eben nicht genau die 
Resonanzfrequenz trifft, sondern immer oberhalb der Resoanz bleibt; 
damit verhält sich der Schwingkreis immer induktiv (für ZVS).

Wenn du das mit LLC bauen möchtest, dann schau dir mal die Application 
Note AN-4151 von Fairchild an, da ist das ganz gut beschrieben.

Mit einem TL494 oder ähnlichen Controllern klappt das nicht, du brauchst 
einen speziellen LLC-Controller, da die Regelung über die Schaltfrequenz 
geschieht und nicht über den Duty-Cycle.

Eine LLC-Schaltung hat einige Vorteile gegenüber z.B. 
Gegentakt-Durchflusswandler (weniger Schaltverluste, geringere 
EMV-Störungen), ist aber schon deutlich mehr Aufwand, vor allem das 
Übertrager-Design.

Normalerweise würde ich sagen, dass sich das bei einem Einzelstück für 
deine Anwendung nicht wirklich lohnt. Vor allem, da du sowieso eine 
relativ niedrige Taktfrequenz verwenden möchtest; hier sind die 
Schaltverluste eher gering.

Da du aber sagst, dass du viel Zeit hast und dabei auch noch etwas 
lernen möchtest, wäre ein LLC-Wandler schon ein interessantes Projekt.

von Fred B. (fredq)


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Hallo, Johannes!

Aber wieso genau geht das nicht? Das verstehe ich noch nicht. In meinem 
Kopf sieht das plausibel aus, was Leistungselektroniker geschrieben hat.

Ein frequenzgeregelter LLC wird die Leistung per Änderung der Frequenz 
regeln, ok, so weit so gut. P-Reduktion durch F-Verringerung (einfach 
gesagt weniger P/t). Aber weil man dann gleichzeitig relativ dazu die 
Pulsbreite ebenfalls runterfahren müßte, damit die Regelung vernünftig 
funktioniert, geht das im Normalfall nur mit (auch teureren) dafür 
vorgesehenen ICs, das sehe ich ein.

Aber so macht man das doch nur, um gleichzeitig eine hohe 
Leistungsdichte zu erreichen, und die Effizienz im Teillastbetrieb 
nochmal zu verbessern, oder nicht? Und wäre mein geplanter Wandler nach 
Leistungselektronikers Vorschlag nicht auch sehr effizient, weil er eh 
-immer- bei relativ niedriger Frequenz läuft, und dadurch ebenfalls 
-immer- relativ verlustarm schaltet? Ähnlich (wenn auch evtl. nicht 
ganz) wie Dein LLC bei Teillast? Nicht? Herrgott nochmal. Habe mir das 
so schön ausgemalt.

(Hmmm...wäre meine maximale Frequenz, wie geplant, 50kHz, könnte ein 
Herunterregeln per Frequenzverringerung nicht sogar zu hörbaren 
Frequenzen führen?)

Ein LLC mit fester Frequenz würde doch auch mit einem XXX525 oder gar 
TL494 funktionieren, hätte ich gedacht. Wenn das nicht so ist, dann ist 
mir da etwas wichtiges entgangen. Aber was? Bitte erklärs mir, denn Du 
hast zwar den frequenzvariablen LLC -beschrieben- und den Vorschlag 
-abgelehnt-, aber nicht genau gesagt, -warum-. Und ich selbst stehe 
scheinbar irgendwie auf der Leitung... :-(

(Übrigens: Nicht, daß mich ein frequenzgeregelter LLC-Wandler nicht 
interessieren würde. Aber würde der mit fester Frequenz funktionieren, 
wäre das echt toll. "Simpel" und trotzdem mit großen Vorteilen.)

: Bearbeitet durch User
von Johannes E. (cpt_nemo)


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Fred B. schrieb:
> P-Reduktion durch F-Verringerung (einfach gesagt weniger P/t)

Nein, es gibt bei einer bestimmten Frequenz ein Maximum, danach sinkt 
die Leistung.

Deshalb bleibt man immer oberhalb dieser Frequenz und bekommt 
P-Reduktion durch F - Erhöhung!

Fred B. schrieb:
> Aber weil man dann gleichzeitig relativ dazu die
> Pulsbreite ebenfalls runterfahren müßte, damit die Regelung vernünftig
> funktioniert, geht das im Normalfall nur mit (auch teureren) dafür
> vorgesehenen ICs, das sehe ich ein.

Nein, die Pulsbreite ist immer 50%, die wird nicht verändert.

Fred B. schrieb:
> Aber so macht man das doch nur, um gleichzeitig eine hohe
> Leistungsdichte zu erreichen, und die Effizienz im Teillastbetrieb
> nochmal zu verbessern, oder nicht?

Ein LLC-Konverter hat deshalb einen hohen Wirkungsgrad, weil die 
Transistoren Spannungsfrei einschalten (ZVS) und bei relativ geringem 
Strom ausschalten (ZCS). Das geht aber nur dann, wenn man den LLC 
oberhalb seiner Resonanzfrequenz betreibt.

Fred B. schrieb:
> Ein LLC mit fester Frequenz würde doch auch mit einem XXX525 oder gar
> TL494 funktionieren, hätte ich gedacht.

Prinzipiell schon, allerdings sind die kritischen Zustände der 
Einschaltmoment, wenn die Elkos am Ausgang noch leer sind und der 
Kurzschluss-Fall.

Hier muss man irgendwie den Strom begrenzen und nach möglichkeit 
VZS-Betreib sicherstellen; das geht eigentlich nur, indem die 
PWM-Frequenz erhöht wird.

Dazu haben die speziellen LLC-Controller entsprechende Überwachungs- und 
Schutz-Funktionen, mit einem einfachen PWM-Controller geht das nicht.

von Fred B. (fredq)


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Hallo!

Johannes, ich hatte Dich falsch verstanden. Du wolltest gar nicht 
verneinen, daß ein Wandler wie von mon mir beschrieben funktionieren 
würde, sondern wolltest nur erklären, was ein LLC eigentlich ist.

Ich war da beim Lesen und Verstehen der Appnotes usw. damals 
durcheinander gekommen: Ein "richtiger" LLC funktioniert, wie Du 
beschreibst. Ich habe da was verwechselt in den Bezeichnungen, siehe:

Fred B. schrieb:
> Du meinst einen LLC-Wandler?

...usw. Der Punkt ist, daß ein LLC eigentlich insgesamt vier induktive 
Elemente aufweist. Der Serie-Resonanz nur drei. Ich war da 
durcheinandergekommen. Muß jetzt weg, aber werde im Lauf des Tages 
versuchen, mehreres/ausführliches auf deutsch zu finden, leider ist mein 
Englisch mangelhaft.

Vorerst vielen Dank euch beiden, für Vorschläge und Erläuterungen!

MfG,


Fred

von Jürgen L. (jliegner)


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Johannes E. schrieb:
> Deshalb bleibt man immer oberhalb dieser Frequenz und bekommt
> P-Reduktion durch F - Erhöhung!

Das ist aber kein Gesetz. Ich hatte für einen konkreten Anwendungsfall 
(Akkueinzelzellen laden mit ca.3.6V/7A) einen kleinen Resonanzwandler 
aus IR2153, 2 Fets und einem EF25 Ferritkern verwendet. Gewickelt auf 
2-Kammerspulenkörper um eine ordentliche Streuinduktivität zu bekommen. 
Damit und 0.47uF in Serie lag die Resonanzfrequenz bei ca. 100Khz. 
Betrieben habe ich das fest mit 50Khz. Also der Hälfte. In diesem 
Zustand arbeitete das ganze fast als Stromquelle. Normalstrom 7A 
Kurzschlussstrom 8A und damit ideal zum Akku laden. Den Wirkungsgrad lag 
bei etwas über 80%. Da stecken aber auch schon die ca. 14% Verlust 
alleine in den Gleichricherdioden mit drin.

Ich wollte damit nur sagen, manchmal muss man auch das was sonst als 
Gesetz gilt für den konkreten Anwendungsfall nochmal hinterfragen.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Jürgen Liegner schrieb:
> Betrieben habe ich das fest mit 50Khz. Also der Hälfte. In diesem
> Zustand arbeitete das ganze fast als Stromquelle.

Klar kann man das machen, hat aber den Nachteil, dass man keinen 
ZVS-Betrieb hat, was bei manchen Mosfets ziemlich schnell zur Zerstörung 
führen kann.

Aber wenn's funktioniert und seinen Zweck erfüllt, ist es schon OK.

Der hohe Wirkungsgrad erstaunt mich etwas; hast du das primärseitig an 
Netzspannung (also gleichgrichtet bzw. mit PFC) betrieben oder war das 
eine kleinere Spannung?

von Jürgen L. (jliegner)


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Johannes E. schrieb:
> Klar kann man das machen, hat aber den Nachteil, dass man keinen
> ZVS-Betrieb hat, was bei manchen Mosfets ziemlich schnell zur Zerstörung
> führen kann.

Also der Aufbau war in etwa so:

http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap10/Kapitel10.html

auch die gemessenen Kurven sind recht ähnlich. FETs sind IRF3205z im 
TO220 ohne Kühlung. Die werden nicht mal richtig handwarm.
Eingansspannung ist 24V.

So wie ich das über einen shunt messe ist der Strom beim Schalten nahe 
0.

von Fred B. (fredq)


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Hallo!

Jürgen, Du hast mir einen großen Gefallen getan. Ich hatte vor einiger 
Zeit den "Vorgänger" dieses Online-Handbuchs als pdf, hatte aber den 
Namen vergessen. Jetzt habe ich durch Dich auch dieses wieder, war kein 
größeres Problem, mit dem Namen des Verfassers. Danke Dir!

Habs mir gleich durchgesehen, beim Lesen damals hatte sich auch

Fred B. schrieb:
> P-Reduktion durch F-Verringerung (einfach
> gesagt weniger P/t). Aber weil man dann gleichzeitig relativ dazu die
> Pulsbreite ebenfalls runterfahren müßte, damit die Regelung vernünftig
> funktioniert

in meinem Kopf festgesetzt. Dort wird nämlich ein solches Prinzip 
beschrieben. Ich hätte zwar gerne noch mehr deutsche Quellen zu allen 
Arten von Resonanz- (und anderen) wandlern, aber ziemlich viel steht 
dort eh schon drin. Das und das online werd ich jetzt nochmal gründlich 
durcharbeiten.

Hatte heute nach dem Einkaufen eine Fahrzeugpanne, stand mit komplettem 
Einkauf im Regen... bin vor ´ner guten Stunde erst heim gekommen. Freut 
mich, daß ich jetzt Lektüre habe, obwohl ich nicht suchen konnte... ;-)

MfG,


Fred

von Leistungselektroniker (Gast)


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Hallo Fred,
hallo Johannes,

ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber ein paar Dinge sind mir ins 
Auge gefallen:

Einen Serienresonazwandler kann man über die Brückenfrequenz "regeln". 
Es ist (meine Meinung) aber keine gute Idee, da dadurch die Vorteile 
dieser Topologie wieder aufgehoben werden. Deshalb habe ich oben 
gefragt, ob die Spannung immer in einem festen Verhältnis runtergesetzt 
werden soll.
Dieses Verhältnis wird durch das Übersetzungsverhältnis des Trafos 
bestimmt, wenn der Wandler bei Resonanzfrequenz arbeitet. Der 
Mehraufwand für einen SRC im Verhältnis zum Durchflusswandler ist 
lediglich der Resonanzkondensator, bei dessen Auslegung man allerdings 
Acht geben muss.

Zum Aufbau auf Lochraster:
Ich habe SRCs kleiner Leistung (< 50 W) gesehen, die so funktioniert 
haben, eine geätzte Paltine ist allerdings vorzuziehen.
Einfallsreich fand ich einen Aufbau, der zwei doppelseitige 
Leiterplatten verwendete, die von 5mm langen Plastikbolzen auseinander 
gehalten wurden.
Die eine Leiterplatte verschaltete die Zwischenkreiskondensatoren (die 
nach unten zeigten), die andere enthielt die Treiberbausteine für die 
vier FETs. Die Bohrungen für die FET-Anschlüsse waren so ausgerichtet, 
dass sie in diesem "Sandwich" genau übereinander lagen.
Die Fets hatten TO220-Gehäusen, deren Anschlussbeine so lang gelassen 
waren, dass sie nach dem Durchstecken durch die obere Paltine auch noch 
die untere erreichten.
Es sah etwas ungewohnt aus, aber elektrisch war gegen diesem Aufbau 
nichts einzuwenden, sowohl die Treiber, als auch der Zwischenkreis waren 
induktionsarm angebunden.

von Fred B. (fredq)


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Hallo!

Mein Fingerprint-Scanner läßt mich teils nicht ins System - sorry.

Also, ich weiß eh noch nicht, was genau ich nun machen soll. Aber das 
ist schon richtig: Im Normalfall würde ein festes 
"Untersetzungsverhältnis" der Spannung dem Zweck genügen. (Ich war ja 
auch gleich angetan von der Idee.)

Ach so, bei genannter Doppel-Platine war oben (1) das Gate angelötet, 
unten (2) Drain und Source? Hmmm... Die Idee finde ich auch gar nicht 
übel.

Weiß von euch vielleicht jemand, wo man Platinenrohmaterial mit 
Kupferschichtdicke über 70µm in geringen Stückzahlen (evtl. 2<X<10)
herbekommen könnte? Eine Quelle dafür habe ich bis jetzt nicht gefunden.

Wenn es das irgendwo zu vertetbaren Preisen gibt, würde ich versuchen, 
eine Möglichkeit zum fertigen zu finden (habe ja Zeit) - sei es nun 
ätzen oder fräsen.

Gut, ich hatte auch nicht lange Zeit zu suchen bis jetzt. (Siehe erster 
Satz. Hinzu kommt meist mangelndes Netz - leider keine Sichtverbindung 
zum Mast. Deshalb surfe ich meist zu Zeiten, wo möglichst wenig andere 
surfen - das hilft scheinbar etwas.)

Vorerst nochmal vielen Dank an alle!

MfG,


Fred

von usr (Gast)


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>Kupferschichtdicke über 70µm in geringen Stückzahlen (evtl. 2<X<10)

bei einer Platine lohnt das nicht, Kupferdraht auflöten ist einfacher

von Fred B. (fredq)


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Hallo, Leute!

@usr: Den Gedanken hatte ich ja auch schon. Wäre wohl immer noch besser, 
als Blechstücke auf Lochraster zu kleben. Nur bin ich mir ja über Anzahl 
und Aussehen der Platine(n) noch nicht im klaren. Aus mehreren Gründen:

1. Ich habe alleine noch nie ein Layout entwickelt. Bis vor kurzem lief 
das meiste über einen Freund, der hatte, ich glaube, Eagle oder so, als 
Vollversion, und Zugriff auf eine CNC-Fräse. Ich weiß eh noch gar nicht, 
mit welcher Software ich das lösen könnte.

Was verwendet denn Ihr so? Welche Freeware ist denn da am praktischsten? 
Und evtl. auch einfach zu erlernen/bedienen? Ich kenne zwar einige 
Grundregeln, logisch, aber vielleicht gibt es ja sogar schon ein 
Programm, das auf alles achtet? (Ich habe aber wenig Hoffnung, daß es da 
was in deutscher Sprache gibt. Oder doch?)

2. Eine doppelte/symmetrische Ausgangsspannung zu regeln, ist doch 
problematisch. Deshalb schon mein Gedanke an zwei (Shutdown-gekoppelte) 
Wandler, um eine Regelung zu ermöglichen. Im Normalbetrieb belastet ein 
Halbbrücken-Verstärker zwar das Netzteil praktisch symmetrisch, aber der 
Ausfall eines Brückenzweiges ist nicht auszuschließen. (Also das ganze 
mal zwei...?)

3. Könnte ich ja vorerst hierfür das SRC- und später dann mal 
anderweitig das LLC-Prinzip verwirklichen. Und noch so einiges anderes. 
Anwendungen finden sich ja genug. Deshalb meine Stückzahleinschätzung 2 
<= AnzahlX <= 10.

@Johannes: Ich hatte da etwas übersehen. Und zwar Deinen Hinweis auf den 
hohen Stromfluß beim Einschalten und im Kurzschlußfall. Ich denke, sogar 
der relativ kleine Eingangskondensator der PFC zöge ohne Maßnahmen schon 
zuviel Einschaltstrom. (Jetzt mal die Möglichkeit mit dem 50Hz-Trafo 
außen vor gelassen.) Aber das ließe sich doch auf verschiedene Weise 
lösen.

Ich hätte unter anderem sogar 2 recht große NTCs - aber die würde ich 
wohl nicht dauerhaft im Stromkreis lassen, obwohl sie parallel 
geschaltet recht wenig Widerstand hätten. Besser ist wohl die Lösung mit 
(Relais und) Widerständen, da diese auch "heiß", falls innerhalb kurzer 
Zeit zweimal oder sogar öfter gestartet wird, ihren Zweck erfüllen. 
Evtl. könnte man ja die NTCs den Widerständen parallel schalten (nur 
sehr leicht belastet), um die "Ladekurve" noch etwas zu "glätten". Aber 
das sind jetzt Spitzfindigkeiten... ;-)

Also "muß" man ja fast auch VOR dem PFC-Eingangskondi etwas machen. 
Trotzdem sollte man wohl auch den SRC mit einem Vielfachen der 
Betriebsfrequenz starten, denke ich. Das wäre theoretisch durch eine 
einfache Zusatz(anlauf)schaltung möglich. Aber mir geht noch etwas durch 
den Kopf:

Also, besten wäre doch, wenn er im Normalbetrieb immer auf 
Resonanzfrequenz (ZCS) läuft. Jedoch wäre es interessant, den Wandler, 
wie gesagt sehr selten, und dann nur für wenige Sekunden, kurzzeitig mit 
etwas höherer Leistung betreiben zu können. (Eine einzelne Explosion 
würden wohl die Elkos abdecken - den Sound von Folgeexplosionen, 
Erdbeben o.ä. vielleicht nicht.)

Aber wie ginge das? Höhere Verluste in diesen sehr seltenen und kurzen 
Zeiträumen wären ja vernachlässigbar. Aber ein SRC hat doch bei Resonanz 
schon seinen höchsten "Output" - also brächte eine Frequenzerhöhung ja 
auch nichts.
Man könnte jetzt ja über alles mögliche sinnieren (habe ich auch schon 
gemacht...), aber ich komme auf keine einfache Lösung.

Dazu müßte man wohl kurzzeitig sowohl zur Resonatorspule eine 
zusätzliche Induktivität, als auch zum Resonanzkondensator eine 
Kapazität, in der richtigen Größe, und die Durchlaßcharakteristik der 
dazu verwendeten Transistoren mit berechnet, parallelschalten, um auf 
dieselbe Resonanzfrequenz zu kommen. Das geht leider über meine 
Fähigkeiten hinaus, also wird es wohl dabei bleiben müssen, den Wandler 
im Normalbetrieb mit schmälerer Pulsbreite zu betreiben. Oder fällt euch 
was dazu ein?

Bin für alle Vorschläge offen. Sorry, daß ich jetzt auch noch über 
topologische "Neuentwicklungen" phantasiere, aber es wäre halt toll, den 
Anforderungen gerecht zu werden, und trotzdem verlustarm zu schalten. 
Oder gibt es sowas (außer gleich den LLC) schon? ;-) Vermutlich schon! 
Oder - noch wahrscheinlicher - eine weitaus bessere Lösung als mein 
Hirngewurschtel...

MfG,


Fred

von Fred B. (fredq)


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Habe noch was vergessen:

Zum Thema Kurzschlußfestigkeit (und auch ergänzend zum letzten Beitrag - 
habe gar nicht erwähnt, welche Topologie ich da exakt meine): Ich dachte 
vorhin daran, pro Wandler jeweils noch zwei Dioden dazuzuschalten. So 
wie im Link von Jürgen. Diese begrenzen ja die Spannung an Cr, und über 
das Verhältnis Kapazität und Ladung so auch den Maximalstrom bei 
Kurzschluß. Nur müßten das auch die Halbleiter dauerhaft aushalten - da 
ich eh überdimensionieren wollte, und auch passende Kühlkörper und auch 
Lüfter besitze, sollte das drin sein. Man könnte das ganze ähnlich 
machen wie bei dem kompletten Schaltbild des folgenden 600 Watt 
Wandlers.

Evtl. zwei davon nebeneinander, und statt ETD34 meine ETD59 (auch, wenn 
das wie "Overkill" wirkt, bringt es sicher Vorteile fürs Wickeln. 
Höherer Kupfer-Querschnitt und/oder mehr Platz/Abstand zwischen 
Windungen und auch Wicklungen ist ja nicht verkehrt). Und mit 
besseren/neueren und auch mit höherem Strom belastbaren FETs (obwohl in 
dem Fall doch auch IGBTs möglich wären - Resonanzfrequenz soll ja um die 
50kHz sein, und für ZCS sind diese auch nicht übel), anderer 
Ausgangsspannung und etwas mehr Leistung. Jörg Rehrmann selbst schlägt 
so etwas vor. Und vielleicht besser als Vollbrücke (zwei Niedervolt-FETs 
in Serie könnten - natürlich abhängig von der genauen Auswahl - 
geringeren R(DSon) haben, und evtl. sogar weniger Treiberleistung 
benötigen, als ein Hochvolt-FET. Der Preis dafür ist halt die höhere 
Komplexität...). Aber die genaue Dimensionierung der induktiven und 
kapazitiven Bauteile ist halt nicht ganz einfach.

: Bearbeitet durch User
von Fred B. (fredq)


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Hmmm... wieder was dazu gelernt. Anscheinend sind lange Posts nicht 
allzu beliebt. Schade. Ich wollte halt ausnutzen, daß ich endlich wieder 
ins System kam, und Netz hatte. Wenn deswegen dann gar keiner mehr 
antwortet, hab ich mein Ziel aber verfehlt.

von old man (Gast)


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Du bist jetzt sicherlich an einem Punkt angelangt, wo du dir nur noch 
selbst helfen kannst. Nimm deinen Trafo und fang an. Bau dir so eine 
Halb- oder Vollbrücke zum Experimentieren auf, das braucht man immer 
mal. Ein paar Potis dran für die wichtigsten Parameter und los gehts. So 
einen ETD59 hat man schneller mit der Hand gewickelt als tagelang zu 
Rechnen. Starten kann man ja mit dem was sich bei Schmidt-Walter 
berechnen lässt. Wenns um die Streuinduktivität geht und du keine 
zusätzliche Induktivität hast die die Resonanzfrequenz bestimmt, bleibt 
sowieso nur Probieren oder Messen am fertigen Trafo. Mit ein wenig 
Experimentieren kriegt man viel ehr ein Gefühl für die wichtigen 
Parameter.

von Fred B. (fredq)


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Hallo!

old man schrieb:
> Halb- oder Vollbrücke zum Experimentieren

...kann ich machen. Könnte schon nützlich sein. Aber dann aus den 
vorhandenen FETs.

old man schrieb:
> Du bist jetzt sicherlich an einem Punkt angelangt, wo du dir nur noch
> selbst helfen kannst.

...das bezweifle ich. Ich habe sehr viele Fragen gestellt, aber da diese 
größtenteils in den (zugegeben) langen Posts "versteckt" sind, habe ich 
oft keine Antwort erhalten. Ich wollte halt meine Überlegungen und 
vorhandenes (Halb-)Wissen schildern, fehlendes ergänzen (lassen) und auf 
ein noch nicht 100%ig feststehendes Ziel hinarbeiten.

old man schrieb:
> So
> einen ETD59 hat man schneller mit der Hand gewickelt als tagelang zu
> Rechnen.

Tagelang? Das hatte ich nicht vor... ;-)

old man schrieb:
> Wenns um die Streuinduktivität geht und du keine
> zusätzliche Induktivität hast die die Resonanzfrequenz bestimmt, bleibt
> sowieso nur Probieren oder Messen am fertigen Trafo.

Ich habe genügend Kerne in versch. Größen. Kein Problem. So kann ich 
auch leichter Lr nach Lc ausrichten, wegen des gewünscht begrenzten 
Kurzschlußstroms bei f0. So spare ich mir auch eine zusätzliche 
Anlaufschaltung mit höherer Frequenz, die ich sonst wegen der hohen 
Pufferkapazität bräuchte.

Ganz ohne rechnen wird da nichts laufen... (aber das hast Du auch nicht 
gemeint, das weiß ich schon).

Danke für Deine Antwort, ich dachte schon, ich hätte alle "verschreckt".
Habe mittlerweile eine Quelle für dick belegte Platinen, sobald ich 
irgendwie Geld auftreiben kann, werde ich da zuschlagen.

Das Layout wird wohl nicht einfach für mich - darum mußte ich mich 
bisher nie kümmern. Aber irgendwann findet sich wohl auch der Weg dazu. 
Obwohl ich schon für Tips dankbar gewesen wäre, da ich kaum Netz habe, 
um zu suchen, was noch zusätzlich dafür sorgt, daß viele pdf-s etc. (oft 
genug auch einfache Sites bzw. Aktualisierungen - auch hier) wiederholt 
nur halb geladen werden, dann unterbrochen werden, und neu geladen 
werden müssen, und ich so, obwohl ich gar nicht "suchtsurfen" kann, 
wegen frühzeitigem Erreichen der max. Datenmenge manchmal schon Mitte 
des Monats von meinem "pseudo-"UMTS noch viel weiter runter gedrückt 
werde (Rekord war mal an einem 9.), wobei dann fast gar nix mehr geht. 
Aber das ist nicht euer Problem, ich will auch nicht lange jammern, ich 
verstehe bloß nicht, wieso ich darauf keine einzige Antwort bekomme. 
Weiß denn keiner von euch eine passende, einigermaßen simple Software 
(für des Englischen sowie CAD-Programmen nicht wirklich mächtige)? 
Bitte, bitte!

: Bearbeitet durch User
von drt (Gast)


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sri, auch wenn es etwas hart klingt
mit diesen Vorkenntnissen, Erfahrungen und verfügbarer Messtechnik wird 
das nichts


spar das Geld für die zu zerstörenden Fets usw. und kaufe ein fertiges 
NT
oder steige wenigstens auf trafo NT um

von Fred B. (fredq)


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Du meinst es sicher gut. Aber - danke, nein.

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