Forum: Haus & Smart Home Schutzleiter als (KNX-)Masse


von Reinhold_E (Gast)


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In Leerrohren ist ja meistens zu wenig Platz, so dass z.B. das Original 
KNX-Kabel nicht mehr durchgeht, eine einzelne freie Ader (1,5mm2 oder 
dünner) aber schon noch.

Letztlich spricht doch technisch nichts dagegen für kurze Abschnitte 
eine solche für die 'Plus'-Ader zu ziehen, die 'Minus'-Ader wird auf 
Null- (oder Schutz-?) -Leiter gelegt. Mit eigenem Netzteil und 
galvanischer Trennung zum restlichen Netz sollte doch auch ein RCD/FI 
hier keine Probleme bekommen.
KNX-Orignal läuft doch mit 9600 Baud, das müsste auf 10-20 Meter noch 
ohne Verdrillen sauber genug klappen. Die nötige Stromversorgung von 
5-10 Schaltern/Aktoren auch als zusätzlicher Strom auf dem Null-Leiter 
noch verkraftbar sein und der Spannungsversatz klein genug dass die 
Kommunikation noch klappt.

Eigentlich habe ich mir gedacht statt Null den Schutzleiter zu nehmen, 
der ist ja im Normalfall stromlos, damit definitiv geringerer 
Spannungsversatz. Aber da könnte es ja möglicherweise zu Fehlauslösungen 
vom FI kommen. Das z.B. würde mich interessieren welche Erfahrungen hier 
schon vorliegen.

Etwaige juristische Probleme bitte nicht betrachten (macht den Thread 
nur unnötig lang), mir geht es hier nur um die technische 
Realisierbarkeit.

Eure Meinungen bitte,
Reinhold E.

von Bastler (Gast)


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Der FI misst doch nur, ob alle Elektronen, die über L reinfliessen auch 
wieder über N zurückkommen. (ja, vereinfacht ohne AC)
PE wird dabei garnicht betrachtet, sondern ist ein möglicher Weg, auf 
dem die kleinen abhanden kommen können.
Trotzdem kann es im Fehlerfall bis zu 60..70 V auf dem PE geben. 
Kurzschluss L nach PE. Wir Elektroniker machen uns davon oft ein 
falsches Bild von solchen dicken Kabeln, aber die R's von L und Pe sind 
grob identisch, d.h. 1:1 Spannungsteiler, und um die nötigen A's für die 
2x0,5 Ω kümmert sich das E-Werk. Also Unetz/2 entlang des PE. Einige 
msec bis FI oder Sicherung auslöst. Ob das KNX mag? Oder hast du eine 
supergünstige Quelle für die EIB-Steinchen?

von PE (Gast)


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Der Schutzleiter darf nicht als stromführender Leiter verwendet werden.

Das hat auch nichts mit Jurisprudenz zu tun, alleine mit Sicherheit.

von Bastler (Gast)


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Und bei mir kann man lesen warum das auch technisch gut so ist, den PE 
nicht zu nutzen!

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Es gibt auch KNX-Kabel mit nur 1x2x0,8 das ist dünner als das Normale.
Der MAntel ist beim KNX-Kabel aber immer relativ dick, da er für 4kV 
geprüft ist und nur damit darfst du das Kabel direkt zu unter 
Netzspannung stehenden Einzeldrähten (Ye) legen, siehe 
SELV-Vorschriften. Wenn du im Schlauch ein Kabel (YM-J) hast, dann 
könntest du auch dünnes Telefonkabel verwenden, ist zwar nicht kanz 
konform, aber weniger Murks als deine Variante.

Christian_RX7

von Oliver S. (phetty)


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Wir haben anfang der 90er im Studentenwohnheim eine "Vernetzung" von 2 
Kabinen über 2adriges Lautsprecherkabel hinbekommen und als Masse den PE 
genommen.
Ging prima!

von Peter Wurstwasser (Gast)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Wir haben anfang der 90er im Studentenwohnheim eine "Vernetzung" von 2
> Kabinen über 2adriges Lautsprecherkabel hinbekommen und als Masse den PE
> genommen.

Glück gehabt.
Schutzleiter = Schmutzleiter. Siehe PowerLAN.

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