Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Thesis beim Vorstellungsgespräh


von Absolvent (Gast)


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Ich habe nächsten Donnerstag ein Vorstellungsgespräch, es geht um einen 
ersten Job nach der Hochschule. Ich habe meine Thesis über Funkkanäle 
und signalverabreitunsgansätze zur Kapazitätaufteilung (Waterfilling, 
MIMO etc.) geschrieben. Meine Thesis hat nichts mit den möglichen Job 
zutun (außer das dort ein Elektroing. gesucht wird). Sollte eine Kopie 
der Thesis mit nehmen oder nicht? (Ich habe gelesen das manche die dabei 
haben, ist das üblich?)

von STK500-Besitzer (Gast)


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Nö. Es ist ein Gespräch, und du solltest in der Lage sein, den Inhalt 
deiner Arbeit ohne Papier kurz zu erklären.

von Ex-Student (Gast)


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Hallo,

davon habe ich noch nie gehört.

Ich persönlich sehe auch nicht den Sinn dahinter. Eine Thesis ist sehr 
umfangreich und thematisch auch nichts das man eben so mal durchliest 
und versteht.

Falls Interesse an der Thesis besteht, so kann man Sie nachreichen.

Falls man auf das Thema deiner Thesis zu sprechen kommt, so spielt dir 
das natürlich absolut in die Hände. Denn wer kennt sich auf dem Gebiet 
besser aus als Du?

Es zeugt natürlich von professionalität, wenn man sich vorher schonmal 
einen kurzen Vortrag zu seinem Thema zurechtgelegt hat. (Mündlich und 
ggf. ein paar Skizzen dabei anzeichnen reicht. Hier braucht man nicht 
mit einer fertigen Präsentation kommen.)

von D. K. (pathalias)


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Wenn jemand nicht in der Lage ist, in ein paar Sätzen das Thema seiner 
Thesis zu erklären, werde ich skeptisch.

Auch als Ingenieur ist es wichtig, sich verständig machen zu können.

Im Grunde ist eine Frage zur Thesis extrem fair und darauf sollte man 
sich als Bewerber einstellen.

von Backflow (Gast)


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Was spräche denn konkret dagegen, die Thesis einfach mitzunehmen? Oder 
bestet deine aus mehreren dicken Wälzern?

von Absolvent (Gast)


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Es wurde von mir nie eine Thesis für mich selber ausgedruckt, habe halt 
nur die geforderten exemplare für das Prüfungsamt drucken und binden 
lassen. Persönlich benötige ich keine Kopie davon und umsonst jetzt noch 
einmal rund 15-20 Euro für drucken und binden ausgeben macht auch keinen 
Sinn, wenn es nicht ide Regel ist die dabei zu haben. (Zumal ich 
bezweifele das ein Unternehmen direkt an den Thema interesstiert ist - 
die meisten der Algos. sind mehr von akademischer Natur, da diese recht 
rechenintensiv sind und perfekte Kenntnisse von dem Funkkanal 
voraussetzen )

von Backflow (Gast)


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>Wenn man nicht in ein paar kurzen Sätzen darlegen kann, was das Thema
>der Arbeit war, hat man als Ing. den Beruf verfehlt.

Man kann aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Ich würde die Thesis 
mitnehmen und fertig.
Vielleicht ergeben sich ja in der Diskussion Details, die man dann 
besser an Hand der Unterlagen darstellen kann.
Vielleicht möchte auch jemand die Thesis einfach aus Interesse mal 
durchblättern.

Weniger Verbohrtheit ist oft mehr.


>Es wurde von mir nie eine Thesis für mich selber ausgedruckt, habe halt
>nur die geforderten exemplare für das Prüfungsamt drucken und binden
>lassen.

Da hast du Recht, eine Exemplar mehr fertigstellen zu lassen, hätte den 
finanziellen Overkill bedeutet.

von Absolvent (Gast)


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Für dich sind 15-20€ nicht viel, für einen Studenten der aber in 
prekären Verhältnissen, d.h. weit unterhalb der Armutsgrenze liegt 
bedeutet das eine Woche in der Mensa essen oder hungern!

von Backflow (Gast)


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>...weit unterhalb der Armutsgrenze liegt bedeutet das eine Woche in der
>Mensa essen oder hungern!

Ich weiß, die Hungerzonen in Afrika sind gegen dein Leben das reinste 
Schlaraffenland.

von Absolvent (Gast)


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Das ist zynisch!

von Backflow (Gast)


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>Das ist zynisch!

Wie lange mußtest du eigentlich Hungern, um die erforderlichen 
Thesis-Dokumente abliefern zu können?

Wenn du eh zu arm bist, einen eigenen Ausdruck überhaupt zu besitzen, 
was soll dann deine Eingangsfrage?

>bedeutet das eine Woche in der Mensa essen

Die Mensa ist für dich als Gourmet natürlich unakzeptabel.

von Absolvent (Gast)


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Ein Ausdruck kostet etwa 20 Euro mit Binden und das ist der Preis den 
etwa eine Woche in der Mensa essen kostet! Die alternative wäre defacto 
Hungern! Das du überhaupt denkst das was anderes als die Mensa in Frage 
kommt (Zur Tafel kann ich aus geographischen Gründen nicht gehen) 
disqualifiziert dich schon überhaupt darüber zudiskutieren! Quasi, 
Konsumlust! Und ja 20€ weniger zu den überhaupt schon höheren Ausgaben 
(für die Thesen und dem Plakt + Datenträger etc.) machen für jemand 
unterhalb des Existenzminimums schon was aus!

von STK500-Besitzer (Gast)


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unter den Gesichtspunkten hätte sich für mich das Bewerbungsexemplar 
erledigt.

von Backflow (Gast)


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>Ein Ausdruck kostet etwa 20 Euro mit Binden und das ist der Preis den
>etwa eine Woche in der Mensa essen kostet!

Du solltest dein eigenes Geschreibsel besser lesen. Du hast von Hungern 
ODER eine Woche Mensaessen gefaselt.

>Autor: Absolvent (Gast)
>Datum: 15.09.2013 15:15
>bedeutet das eine Woche in der Mensa essen oder hungern!

Welchen Sinn hat jetzt noch mal deine Eingangsfrage? Mal abgesehen 
davon, daß dir am Wochenende offenbar langweilig ist.

von atmi (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Ich habe nächsten Donnerstag ein Vorstellungsgespräch, es geht um einen
> ersten Job nach der Hochschule. Ich habe meine Thesis über Funkkanäle
> und signalverabreitunsgansätze zur Kapazitätaufteilung (Waterfilling,
> MIMO etc.) geschrieben.

Die gute Personalfrau weiß nichtmal was MIMO ist, das hat sie in Ihrer 
Position auch nicht zu wissen da nicht das zentrale Aufgabengebiet von 
ihr ist.

Bete deinen Lebenslauf runter, immer schön die positiven Seiten betonen 
- Rückschläge möglichst nicht erwähnen.

Hatte bis jetzt nur ein Vorstellungsgespräch (Siemens und Daimler) wo 
90% der Zeit gefachsimpelt wurde, da waren aber auch nur uralt 
eingesessene Ings am Tisch die wohl von TCP bis Ethernet jedes Bitfeld 
auswendig konnten.

von heinz (Gast)


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Lieber Absolvent,

Deine Thesis interessier in diesem Fall – Entschuldigung für die 
drastische Formulierung – keine Sau. Ich hatte schon einige Bewerber im 
Gespräch, die Ihr „Büchlein“ oder sogar PCB ect. dabei hatten.  Absolut 
unnötig und ggf. sogar kontraproduktiv bzw. peinlich.  Du solltest nur 
in der Lage sein, deine Arbeit in freier Präsentation darzulegen.  Auch 
wenn keiner der Anwesenden den Inhalt versteht geht ist es eine 
Arbeitsprobe im Präsentieren.

Konzertiere dich auf die wesentlichen Sachen: Lerne deinen Lebenslauf 
auswendig. Überleg dir eine saubere Argumentation zu deiner 
Bewerbermotivation.  Finde nützliche Informationen zu der Firma und 
Ihren Produkten heraus und platziere sie geschickt im Interview.  Sei 
höfflich, pünktlich und lieber  overdressed (Anzug).  Merk dir die Namen 
der Personen und sprich sie mit Ihrem Namen an. Schau Ihnen dabei in die 
Augen.
Es ist unvorstellbar wie schlecht sich manche Menschen im Jobinterview 
verkaufen können.

PS: In den zahlreichen Bewerbungsgesprächen die ich bis jetzt geführt 
habe, habe ich nur ein einziges Mal die Vorlage der Thesis erbeten (als 
PDF per E-Mail).  Und das war im Prinzip privates Interesse.  Der 
Kandidat hatte zu einem ähnlichen Thema wie ich, am selben Institut, 
beim selben Prof geschrieben ;-)

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Mal anders gefragt: darfst du die Thesis überhaupt mal so eben mitnehmen 
und zeigen? Immerhin hast du möglicherweise eine Geheimhaltungserklärung 
unterschrieben in der geregelt ist, was du darfst und vor allem was 
nicht. Etwas über deine Arbeit sagen solltest du ohne überlegen können, 
immerhin hast du dich sechs Monate damit beschäftigt und das ist 
nichteinmal lange her. Das sollte auch möglich sein, ohne 
Geheimhaltungsverpflichtugen zu brechen. Im Gespräch kannst du dann auch 
noch notfalls sagen, dass du tiefere Details wegen eben solchen Gründen 
nicht erörtern darfst.
Ausgedruckte Arbeiten mitnehmen ist unnötig. So detailiert wird man 
nicht gefragt, dass man eine bestimmte Grafik zeigen MUSS, weil man sie 
nicht skizzieren kann.

von wurschtmacher (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Für dich sind 15-20€ nicht viel, für einen Studenten der aber in
> prekären Verhältnissen, d.h. weit unterhalb der Armutsgrenze liegt
> bedeutet das eine Woche in der Mensa essen oder hungern!
Hier ist aber auch kein Argument zu blöd.

Wenn das Geld wirklich so knapp wäre würde der prekäre Student selber 
kochen und sich das Geld für die Mensa sparen. Und selber kochen heisst 
nicht Halbfertigfrass zusammenrühren.

von Marx W. (Gast)


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Backflow schrieb:
> Was spräche denn konkret dagegen, die Thesis einfach mitzunehmen? Oder
> bestet deine aus mehreren dicken Wälzern?

Genau, bei Typen wie dir würde ich die Thesis an ein Vierkantholz nageln 
und dir einprügeln! Damit auch du noch ein bißchen Wissen abbekommst!
So nett wär ich zu dir! Lieb oder?

von heinz (Gast)


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wurschtmacher schrieb:
> Hier ist aber auch kein Argument zu blöd.

Hallo wurstmacher,

Ja das Argument ist hier nicht wirklich glaubwürdig.

>Wenn das Geld wirklich so knapp wäre würde der prekäre Student selber
>kochen und sich das Geld für die Mensa sparen. Und selber kochen heisst
>nicht Halbfertigfrass zusammenrühren.

Ich bezweifle das man als einzelner Student auch annähernd 
abwechslungsreich Kochen kann und damit unter dem subventionierten Preis 
der Mensa bleibt.
Stammessen 2,20€ inkl. "Stück Fleisch", Beilage, Suppe/Salat und Dessert

von Arno (Gast)


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Falls das Thema noch interessiert: Überleg dir, welche Fragen jemand 
stellt, der den Titel der Arbeit kennt (steht ja sicher im Lebenslauf) 
und welche Grafiken dafür nützlich sein könnten. Die drei oder vier, die 
das sind, sollte man als Ingenieur in weniger als einer Minute auf einem 
Stück Papier zeichnen können (wenn sie nicht so komplex sind, dass dein 
Gegenüber sie in dem Moment eh nicht verstehen wird).

Niemanden wird im Vorstellungsgespräch interessieren, ob da nun 17.4 
oder 18.2 herauskam, sondern maximal die ungefähre Größenordnung - vor 
allem aber die Bewertung und Einordnung der Ergebnisse.

Und wenn du in dem Gespräch so ausführlich über die Arbeit redest, dass 
du wirklich in die letzten Details kommst, dann kannst du den 
Verantwortlichen immer noch anbieten, die Arbeit als PDF zuzusenden (und 
das dann natürlich auch möglichst schnell tun, nicht erst eine Woche 
später!)

Dann hast du mit ein bisschen Glück auch gleich einen Ansprechpartner 
außerhalb der Personalabteilung im Unternehmen.

MfG, Arno

von P. M. (o-o)


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Brauchst du nicht mitzunehmen. Ich würde mich aber darauf vorbereiten, 
deine Thesis und weitere wichtige Projekte einem aussenstehenden 
Ingenieur erklären zu können. Und ich würde mich auch darauf gefasst 
machen, dass gewisse Fragen zu Grundlagen, die du in deiner Thesis 
verwendest hast, kommen. So nach dem Motto: "Sie haben also Bauteil x 
verwendet? Können Sie uns da ein paar Grundschaltungen nennen?"

von Marx W. (Gast)


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heinz schrieb:
> Stammessen 2,20€ inkl. "Stück Fleisch", Beilage, Suppe/Salat und Dessert

Für das Geld braucht man nicht kochen. Die gesparte Zeit in Studium 
stecken oder statt dem PKW zur Hochschule, hat man die minimal höheren 
kosten locker wieder raus!

von karlheinz (Gast)


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Hallo,
ich würde nackt zum Vorstellungsgespräch erscheinen,
damit zeigst du den Personalern wie mutig du bist.

von Dipl-Inf (Gast)


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Da ein Absolvent ja meistens sonst keine Projekterfahrung vorzuweisen 
hat, ist es sicher nicht unüblich in über seine Abschlussarbeit als 
Master/Bachelor/Diplom/Doktor) zu befragen... wobei es dabei eher nicht 
auf die konkreten technischen Inhalte ankommt, sonder eher darum wie die 
Arbeit erstellt wurde. Also z.B. ob nur hingehackt wurde oder auch 
ordentlich dokumentiert, mit welchen Tools gearbeitet etc.

Über die technischen Details wird es nur gehen wenn sie sehr genau auf 
den eigentlichen Job passen sollten - was laut OP ja nicht so ist.

Eine gedruckte Version mitzunehmen sehe ich als total unnötig an. Ich 
würde da höchstens ein "bei Interesse schicke ich ihnen gernde das PDF 
zu" zu sagen... (wenn die Arbeit öffentlich ist)

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