Hallo, ich möchte die Daten der Sensoren meiner Heizung zusätzlich zur Auswertung durch die Heizungsregelung auch noch durch einen Mikrocontroller (PIC) weiterverarbeiten. Um dafür nicht neue Kabel verlegen zu müssen, würde ich gerne die Sensoren der Heizung "anzapfen" und direkt die Werte verwenden, die auch die Heizungsregelung selbst für ihre Zwecke benutzt. Da dort Fühler wie PT1000 oder ZVF210 verwendet werden, gehe ich ganz stark davon aus, dass die durch eine Konstantstromquelle gespeist werden und die Spannungen an den Fühlern dann durch die Heizung eingelesen und weiterverarbeitet werden. Mir ist schon klar, dass ich durch eine parallele Messung der Spannung den Widerstand und damit den Messwert (Temperatur) verfälsche und die Heizung dann nicht mehr richtig funktioniert. Wäre es denn möglich, die Spannung am Fühler über einen Operationsverstärker als Impedanzwandler abzugreifen? Der Operationsverstärker hat ja dann einen "unendlichen" Eingangswiderstand und einen sehr kleinen Ausgangswiderstand. Somit dürfte doch die Messung der Spannung keine Rückwirkung auf die Heizung haben. Oder? Habe ich da einen Denkfehler? Viele Grüße, Franz
Hallo Franz, kannst Du die Daten nicht direkt von der Heizungssteuerung auslesen? Ein beliebtes BUS-System heisst EBUS. Was hast Du denn für eine Heizung? Gruss Klaus.
Hallo Klaus, vielen Dank für Deine Antwort. Dein Vorschlag war natürlich auch meine erste Idee. Ich wollte das genau so machen, wie Du beschrieben hast. Ich habe sogar herausgefunden, dass mein Reglermodul mit der Heizung über ein Bussystem kommuniziert. Der verwendete Bus ist ein LON-Bus, für den es angeblich ziemlich schwierig ist, selber zu entwickeln bzw. wofür man teuere Software und/oder Herstellerdokumentation benötigen würde, was ich beides nicht habe. Der Hersteller hat auch gesagt, dass er derartige Dokumentation nicht offenlegt. Meine Heizung ist eine Windhager BioWin Exclusiv und besteht aus einem Pelletsbrenner, einer vollautomatischen Ansaugung sowie einem Warmwasserboiler. Viele Grüße, Franz
Hallo Franz, ich habe mir den LON-Bus angesehen. Wenn es nicht gerade eine Usergroup gibt die bei der Analyse aktiv tätig ist, sieht es nicht gut aus. Der EBUS ist dagegen offen und dokumentiert. Einige Heizungshersteller nutzen auch den offenen Teil des Bus-Protokolls. Es gibt aber auch einen herstellerspezifischen Teil und den nutzt Vaillant leider ausgiebig. Anfangs konnte man zwar den Code selber mitlesen aber nicht interpretieren. Das ging so über zwei Jahre. Dann hat sich ein Franzose und ein Deutscher zusammengefunden. Man hat eine von Vaillant vertriebene Remotesoftware eingesetzt und den Code auf dem Bus mitgeschnitten. Innerhalb von einigen Wochen kam es dann zum Erfolg. Heutzutage würde ich beim Kauf einer Heizung immer darauf achten das sie per App steuerbar ist. Intransparenz wäre für mich ein OK-Kriterium. Gut, das wird Dir nicht wirklich weiterhelfen. Das parallele Abgreifen eines PT1000 würde nur Sinn machen wenn die Messstelle nicht erreichbar wäre. Ansonsten würde ich eigene Sensoren installieren. Beim parallelen Abgreifen müsstest Du dies hochohmig tun. Hinzu kommt erschwerend, Du brauchst dazu ein Bezugspotential zur Anlage. Man sollte Grundsätzlich nicht direkt in die Heizungsanlage eingreifen und wenn dann so, dass beim Abgriff der Spannungsversorgung man es nicht nachvollziehen kann. Ansonsten wären Garantieansprüche sicher verwirkt. Also, heizungsseitig hochohmig abgreifen und über Optokoppler oder ähnlichem, galvanisch getrennt weiterverarbeiten. Als Temperatursensor würde ich auch den DS1631 empfehlen. http://www.cctools.eu/ext_index.php?artikel=1506 Er ist genügend genau, nutzt allerdings den I2C-Bus. Also ohne Microcomputer wird es schwierig, bzw. aufwändiger. Auch interessant ist der DS18B20+ (1-Wire Temperatursensor 12Bit) http://www.cctools.eu/home.php Damit habe ich leider keine praktischen Erfahrungen. Er hat den Vorteil das die Zuleitung unkritisch ist und man mehr als 8 Sensoren an einen Bus-Strang anschliessen kann. Beim PT1000 hat man immer das Problem des Temperaturabgleichs. Ich hatte mich früher mit Eis-Wasser und Fieberthermometer beholfen. Jetzt habe ich mir dies hier gegönnt: Messumformer-Modul für PT1000 Hygrosens PT-MOD-10V-T1 -30 - +70 °C http://www.conrad.de/ce/de/product/502152/ Das letzte Highlight ist das hier: http://www.espruino.com/ Er wird in JavaScript programmiert. Das ist schon mal sehr sympathisch. Er kann von Haus aus u.a. mit SPI, I2C und OneWire (1-Wire) umgehen. Allerdings ist dieser sehr neu. Es gibt auch noch andere Systeme mit denen man eine Haussteuerung realisieren könnte. Gruss Klaus.
Hallo Klaus, vielen Dank für Deine Antwort! Einiges hab ich noch nicht ganz verstanden und möchte nochmal einige Rückfragen stellen: > [...} Beim parallelen > Abgreifen müsstest Du dies hochohmig tun. Das würde ich ja mit dem OPV machen, oder? > Hinzu kommt erschwerend, Du > brauchst dazu ein Bezugspotential zur Anlage. Ist das so? Ein OPV ist ja ein Differenzverstärker. Wenn ich den PT1000 zwischen + und - klemme, könnte ich ja den Potentialunterschied am OPV abgreifen ohne ein Bezugspotential zur Heizung zu haben, oder? > Man sollte Grundsätzlich > nicht direkt in die Heizungsanlage eingreifen und wenn dann so, dass > beim Abgriff der Spannungsversorgung man es nicht nachvollziehen kann. > Ansonsten wären Garantieansprüche sicher verwirkt. Klar, verstehe ich. Obwohl die Garantie sowieso bald abgelaufen ist. (Die Heizung ist ja nicht mehr soo neu...) > Also, heizungsseitig hochohmig abgreifen und über Optokoppler oder > ähnlichem, galvanisch getrennt weiterverarbeiten. Kann ich denn das analoge Signal über einen Optokoppler an einen Microcontroller leiten? Das geht ja nicht, oder? Der verfälscht mir ja die Spannung am Sensor... Denkst Du denn, die Impedanzwandlung durch den OPV wäre nicht schon genug? Wenn nicht, dann könnte ich den Optokoppler nach den OPV klemmen. Oder muss der zwingend davor sein? Dann kann ich aber das hochohmige Abgreifen vergessen... Bzgl. der Temperatursensoren, die Du mir geschickt hast: Vielen Dank!!! Viele Grüße, Franz
Boxy K. schrieb: > Hallo Klaus, > > vielen Dank für Deine Antwort! > Einiges hab ich noch nicht ganz verstanden und möchte nochmal einige > Rückfragen stellen: > >> [...} Beim parallelen >> Abgreifen müsstest Du dies hochohmig tun. > > Das würde ich ja mit dem OPV machen, oder? Ja. > >> Hinzu kommt erschwerend, Du >> brauchst dazu ein Bezugspotential zur Anlage. > > Ist das so? Ein OPV ist ja ein Differenzverstärker. > Wenn ich den PT1000 zwischen + und - klemme, könnte ich ja den > Potentialunterschied am OPV abgreifen ohne ein Bezugspotential zur > Heizung zu haben, oder? > Im Prinzip ja. Aber praktisch gesehen ist der zulässige Potentialunterschied von +IN und -IN zum OPV-Potential begrenzt. Spezielle OPV's die schaffen über 100V. Es gibt da zwar auch Isolierverstärker, aber damit spart man letztlich ganz vereinfacht gesagt nur den Optokoppler. http://www.ti.com/lit/ds/symlink/iso124.pdf >> Man sollte Grundsätzlich >> nicht direkt in die Heizungsanlage eingreifen und wenn dann so, dass >> beim Abgriff der Spannungsversorgung man es nicht nachvollziehen kann. >> Ansonsten wären Garantieansprüche sicher verwirkt. > > Klar, verstehe ich. Obwohl die Garantie sowieso bald abgelaufen ist. > (Die Heizung ist ja nicht mehr soo neu...) > >> Also, heizungsseitig hochohmig abgreifen und über Optokoppler oder >> ähnlichem, galvanisch getrennt weiterverarbeiten. > > Kann ich denn das analoge Signal über einen Optokoppler an einen > Microcontroller leiten? Das geht ja nicht, oder? Der verfälscht mir ja > die Spannung am Sensor... Für eine analoge Übertragung käme der Isolierverstärker infrage. > Denkst Du denn, die Impedanzwandlung durch den OPV wäre nicht schon > genug? > Wenn nicht, dann könnte ich den Optokoppler nach den OPV klemmen. Oder > muss der zwingend davor sein? Dann kann ich aber das hochohmige > Abgreifen vergessen... > Die Spannung am PT1000 ist ziemlich klein. Je °C hast Du ca. 3,9 Ohm Widerstandsänderung und man sollte wegen der Eigenerwärmung nicht mehr als 300µA durch den PT1000 fliessen lassen. Für den Hausgebrauch würde man jetzt z.B. einen Spannungs-Frequenz-Umsetzer nehmen und dies Signal über einen Optokoppler senden. Oder besser gleich einen 16Bit-AD-Wandler und dies Signal über Optokoppler senden. Das ist alles ziemlich aufwändig. Da ist der Einsatz eine DS1631 einfacher. > Bzgl. der Temperatursensoren, die Du mir geschickt hast: > Vielen Dank!!! > > Viele Grüße, > Franz
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