Hallo zusammen. Ich habe wieder eine Frage zur Beschaltung eines GPIOs meines Raspberry Pi. Ich möchte mithilfe Transistors über einen GPIO ein Relais schalten. Es soll ein Relais verwendet werden, welches bei 5 Volt durchschaltet. Als Transistor wird ein BC548 verwendet. (siehe Skizze) Nun zur Frage: - Ist der Basiswiderstand von 1.6 kOhm richtig? Der GPIO liefert 3.3 V im "HIGH-Zustand". - Würde das Relais hier korrekt schalten, ohne dass der Transistor einen Schaden nimmt? - welches Relais könnte ich dafür verwenden? Geschalten werden soll damit eine Türklingel. Vielen Dank für euere Hilfe! Gruß
Hi! Kennst du schon diesen Artikel? http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern Der ist ziemlich gut! Raspler schrieb: > - Ist der Basiswiderstand von 1.6 kOhm richtig? Der GPIO liefert 3.3 V > im "HIGH-Zustand". Ich würde ihn etwas grösser wählen. Raspler schrieb: > - Würde das Relais hier korrekt schalten, ohne dass der Transistor > einen Schaden nimmt? Kommt ein wenig auf das Relais an. Raspler schrieb: > - welches Relais könnte ich dafür verwenden? Geschalten werden soll > damit eine Türklingel. Hm, weisst du denn ungefähr, was deine Türklingel so an Strom braucht? Hast du so ein Gebimmel oder ein Notfall-Horn :)? Gruss
Danke erstmal!
Mich verwirrt nur, dass im Emitter kein Widerstand ist.
Zwar logisch, aber irgendwie riecht das für mich nach gegrilltem
Halbleiter :-)
Aber sonst fällt ja spannung am Widerstand ab, woraufhin das Relais dann
zuwenig bekommt.
>Hast du so ein Gebimmel oder ein Notfall-Horn :)?
Das ist so ein Türklingel-/Sprechanlagenkombi.
Es soll einzig und allein der Taster für "Tür öffnen" (GRRRRRRRRR) auf
der Platine des Klingelautomaten "überbrückt" werden.
(3,3V - 0,7) / 1600 Ohm = 1,6mA Der Transistor verstärkt mindestens um Faktor 100, du kannst damit also ein Relais schalten, das maximal 160mA braucht. Da gehört kein Widerstand in den Emitter. Der Transistor lässt am Kollektor einen Strom fließen, wenn in die Basis ein Steuerstrom hinein fließt. Er verstärkt den Strom um einen gewissen Faktor. Mit korrekt ausgelegtem Basis-Widerdtand fällt am Transistor nur eine geringe Spannung von unter 1V ab, somit ist die Verlustleistung gering. 1V * 160mA = 160mW. Das verträgt der schon. Wenn das Relais mehr als die 160mA braucht, dann fällt mehr Spannung am Transistor ab, und dann wird er heiß. Also legen den Basis-Widerstadn so aus, dass der Transistor ganz sicher mindestens den Strom des Relais liefern wird. Es schadet nicht, dabei ordentlich zu übertreiben. Du kannst ruhig 1k Ohm nehmen. Ob das Relais für Deinen Anwendungsfall geeignet ist, kann ich Dir nicht sagen, da Du ja kein bestimmtes Relais genannt hast.
Erklär mal, warum Du denkst, dass ein Emitter-Widerstand nötig ist. Dann können wir Dir besser helfen, die Schaltung zu verstehen.
Hallo Stefan, danke erstmal für deine ausführliche Antwort. Ok, leuchtet ein das mit dem Basis-Widerstand. Dann werde ich da einen 1 kOhm verwenden. >Erklär mal, warum Du denkst, dass ein Emitter-Widerstand nötig ist. Dann >können wir Dir besser helfen, die Schaltung zu verstehen. Wiegesagt, das war nur aus dem Bauch heraus. Dass das Relais aber sonst nicht die nötige Spannung bekommt (da es ja dann wie ein Spannungsteiler wirkt), ist jetzt meine Erklärung dafür, dass kein Widerstand im Emitter ist.
oder wenn nicht bekannt ist was der Pi an Strom sourcen kann gleich nen Darlington und größerer Basisvorwiderstand.
Ok, danke erstmal. In meinem sehr schlanken Elektronikvorrat habe ich jetzt leider keinen "BC548" gefunden sondern nur zwei andere Typen: Der eine ist ein NPN, der andere ein PNP. Es handelt sich um folgende zwei Typen: BC327 und BC337. Welcher davon kann für meine Zwecke als "Vertretung" herhalten? Danke und Gruß
Raspler schrieb: > Wiegesagt, das war nur aus dem Bauch heraus. > Dass das Relais aber sonst nicht die nötige Spannung bekommt (da es ja > dann wie ein Spannungsteiler wirkt), ist jetzt meine Erklärung dafür, > dass kein Widerstand im Emitter ist. Die Erklärung sollte aber sein: Durch das Relais fliesst ja sowieso nur ein bestimmter Strom, wenn es anziehen soll. Das Relais als Verbraucher sorgt schon dafür. Wieviel das ist, steht im Datenblatt und wird durch die im Relais verbaute Spule bestimmt. Schliesst du ein derartiges Relais einfach an eine entsprechende Batterie an, hast du ja auch keinen Kurzschluss, sondern das Relais zieht an und die Spule lässt eben genau (na ja) diesen Strom durch. D.h. Wieviel Strom da von + nach - rinnt ist durch das Relais ja bereits vorgegeben. Die einzige Frage ist: verkraftet das auch der Transistor (der hier als Schalter fungiert). Der muss mit dem Strom, der von + nach - rinnen will und der durch das Relais eingestellt wird auch zurecht kommen. Bzw. seine 'Schaltstrecke' Collector-Emitter muss soweit geöffnet sein, dass mindestens dieser Strom rinnen kann. Musst du 10 Liter Wasser pro Minute über einen Rohrleitung führen, dann kann man sich ausrechnen welchen Durchmesser das Rohr mindestens haben muss. Das kann eine 2cm Leitung sein, aber auch ein Kanalrohr bewältigt das spielend. Mehr schadet also nicht, ausser in den Kosten. So auch hier: es schadet nichts, wenn auf der Collector-Emitter Strecke des Transistors theoretisch 500mA rinnen könnten, durch die Bauart des Relais aber nur 120mA rinnen. Fatal wäre es allerdings, wenn zwar das Relais 120mA ziehen möchte, der Transistor aber nur soweit aufgesteuert ist, dass er nur 40mA zulässt.
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Bearbeitet durch User
> Der eine ist ein NPN, der andere ein PNP. PNP ist schon mal der komplett falsche Typ > Es handelt sich um folgende zwei Typen: BC327 und BC337. > Welcher davon kann für meine Zwecke als "Vertretung" herhalten? Such dir das Datenblatt und sieh nach wieviel Strom der Transistor schalten kann. Und das vergleichst du dann mit dem Strom, den dein Relais braucht. Wobei man nicht an die Grenzen geht. Wenn dein Relais 150mA braucht und beim Transistor eine Schwelle von 150mA angegeben ist, dann ist das zu knapp. Der Transistor sollte schon etwas überdimensioniert sein.
Ok, also, der BC337 (NPN) hat eine Ic (Collectorstrom) von 0.8 A, bei 45 V Uce. Der BC548 kann laut Datenblatt einen Ic von 0.5 A, bei 30 V Uce. Sieht ziemlich gleich aus für mich(!). Somit würde ich den jetzt verwenden.
> Sieht ziemlich gleich aus für mich(!). Naja, gleich ist anders. Aber was der BC548 schalten kann, das kann der BC337 auch. So meinst Du das wohl auch. Beachte auch den Verstärkungsfaktor. Ich weiss, dasser passt. Es gibt aber auch Transistoren, mit recht wenig Verstärkung (z.B. 20 oder so). Da muss man auch drauf achten.
1 | Hi, |
2 | |
3 | meinen Senf dazu. |
4 | |
5 | Im Prinzip haben es der Karl Heinz u. a. schon richtig beschrieben. |
6 | |
7 | Trotzdem nochmal ergänzt / zusammengefaßt (ich beziehe mich auf die Schaltung von Raspler): |
8 | - die Schaltung ist okay (keine weiteren Widerstände erforderlich) |
9 | - der Transistor arbeitet im Schalterbetrieb |
10 | - lt. Schaltung ist ein NPN-Typ zu verwenden |
11 | - Uce,max muß größer als Ub sein, wobei sich das Relais an Ub oder Ub am Relais orientiert |
12 | - das Relais an seiner vorgesehenen Betriebsspannung gibt den Strom (also Ic) im Kollektorkreis vor |
13 | - diesen Strom muß man, geteilt durch den Stromverstärkungsfaktor des Transistors, mindestens |
14 | an der Basis einspeisen (Ib), sogar eher ein wenig mehr (Übersteuern, da Schalterbetrieb) |
15 | - durch Übersteuerung wird die Uce am Transistor minimal, so auch die dort umgesetzte Verlustleistung |
16 | - anhand des Datenblattes des Transistors prüfen, ob dieser den Ic und zugehörigen Ib verträgt |
17 | |
18 | Damit ergibt sich für den Basiswiderstand folgender Bereich, in dem man variieren kann: |
19 | |
20 | Rb,max = ((Ue-Ube) / (Ub-Uce)) * B * Rr |
21 | Rb,min = (Ue-Ube) / Ib,max |
22 | |
23 | Rb ... Basis(vor)widerstand |
24 | Rr ... Gleichstromwiderstand der Relaisspule |
25 | Ub ... Betriebsspannung |
26 | Ue ... Eingangsspannung, kommt z. B. vom Schaltausgang des µControllers |
27 | Ube ... Basis-Emitter-Spannung im voll durchgesteuerten Zustand (darf mit 0,7V angenommen werden) |
28 | Uce ... Kollektor-Emitter-(Rest)Spannung im voll durchgesteuerten Zustand (Datenblatt) |
29 | B ... Stromverstärkungsfaktor des verwendeten Transistors |
30 | |
31 | Wobei gilt: (Ub-Uce)/Rr <= Ic,max; (Ue-Ube)/Rb <= Ib,max und Ic * Uce <= Pv,max (max. Verlustleistung des Transistors, |
32 | siehe Datenblatt). Falls nach obiger Rechnung Rb,min > Rb,max ausfallen sollte, dann muß man einen stärkeren |
33 | Transistor verwenden. |
34 | |
35 | Noch eine Anmerkung zu Rb,max und Rb,min: Wird Rb,max überschritten, dann steigt einerseits die Verlustleistung am |
36 | Transistor und das Relais zieht andererseits evtl. nicht mehr 'eindeutig' an. Wird hingegen Rb,min unterschritten, |
37 | zerstört man die Basis-Emitter-Diode und damit natürlich und schlußendlich den Transistor. |
38 | |
39 | Ich hoffe mal, ich hab' jetzt hier keinen Denkfehler gemacht... ;o) |
40 | |
41 | |
42 | Gruß, |
43 | |
44 | Micha |
Der GPIO Pin liefert weniger als 3,3V. Du hast vermutlich ohne Belastung gemessen. Siehe http://www.mosaic-industries.com/embedded-systems/microcontroller-projects/raspberry-pi/gpio-pin-electrical-specifications Demnach ist mit 2,4V (minus 0,7V für die B-E Strecke) zu rechnen.
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