Guten Abend, ich habe einige fertig geätzte Platinen, die dieses Mal sehr viele Bauteilbohrungen enthalten. Deshalb möchte ich nicht mehr selber von Hand bohren, sondern per CNC-Fräse. An meiner Arbeitsstelle gibt es eine Werkstatt für Metallbearbeitung. Unter Anderem stehen solche Maschinen rum: http://de.dmgmoriseiki.com/produkte Es sind also typische CNC-Fräsen für die Fertigung vorhanden. Meistens werden die Fräsen von den Bedienern direkt am Panel bedient und programmiert (Schnittstellen zur Verarbeitung von Dateien wird es aber geben); meine Platine ist bis jetzt auch noch eher Nebensache, sodass sich keiner von den Schlossern intensiv damit beschäftigen kann. Ich möchte denen eine Datei geben, die die Maschine eindeutig versteht und die Löcher bohrt. Welche Skripte (ulp?) könnt ihr am besten empfehlen? Sollte Eagle direkt G-Code generieren?
Hugo P. schrieb: > Welche Skripte (ulp?) könnt ihr am besten empfehlen? Sollte Eagle direkt > G-Code generieren? Nun, da kann ich dir alle empfehlen die Informationen zu Bohrkoordinaten und Bohrdurchmessern enthalten > Schnittstellen zur Verarbeitung von Dateien wird es aber > geben Welche ist die Frage? Da die Qualität der Antworten von der Qualität der Fragen abhängig ist würde ich empfehlen diese erst einmal zu erhöhen
@ Hugo P. (Gast) >Welche Skripte (ulp?) könnt ihr am besten empfehlen? Kein ULP, sondern CAM-Prozessor. > Sollte Eagle direkt G-Code generieren? Bitte? Das Standardformat für Bohrdateien ist Excellon.
Hallo Hugo. Hugo P. schrieb: > Ich möchte denen eine Datei geben, die die Maschine eindeutig versteht > und die Löcher bohrt. > > Welche Skripte (ulp?) könnt ihr am besten empfehlen? Sollte Eagle direkt > G-Code generieren? Meine Erfahrungen mit Eagle sind etwas veraltet (4.16r2). Vieleicht gibt es mittlerweile so etwas. Aber Eagle kann auf jeden Fall für Bohrdaten das Excellon Format ausgeben. Diese könnten mit irgendeinem Tool in G-Code für die Maschine umgewandelt werden. z.B. hiermit: http://www.burger-web.com/ProductDescription/ETC/en_ETC.htm.en Keine Ahnung, ob, und wie gut es funktioniert. Ich habe nur nach "Excellon to G-code" als fixem Ausdruck gesucht. ;O) Eagle kann auf jeden Fall auch Gerber Daten ausgeben, und es ist vermutlich auch so, dass Du die Bohrdaten als Gerber Daten ausgeben kannst. Es gibt auch Programme, die Gerber in G-Code umwandeln können. Aber die sind vermutlich oft nur zum Konturfräsen der Leiterbahnen geeignet, und nicht zum Umwandeln der Bohrdaten. Eine Ausgabe der Bohrdaten als Gerber wird eher selten verwendet. Goggeln nach "Gerber to G-Code" brachte: http://code.google.com/p/pygerber2gcode/ Keine Ahnung, was es taugt und ob es für Deinen Fall geeignet ist. Gerber Daten, Excellon Daten und G-Code sind einander sehr ähnlich. Eine Konvertierung ist dadurch "relativ" einfach, bis auf die Tatsache, dass sich zumindest Gerber und G-Code sehr lange evulotorisch entwickelt haben (und dies immer noch tun). Dadurch existieren noch viele alte Dialekte, und einige Maschinenhersteller haben ihren Sonderdialekt. Darum musst Du schon genau über G-Code Bescheid wissen, um den Schlossern richtige Daten geben zu können. Informationen zu Gerber und Excellon findest Du hier: http://www.mikrocontroller.net/articles/Gerber-Tools Und Info zu G-Code hier: http://reprap.org/wiki/G-Code http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_maschinenwesen/ihp/hft/studium/lecture/special_lectures/cnc_tec/download_cnc/5_CNC-Programmaufbau_2011.pdf Leider habe ich selber keine Ahnung von G-Code, um Dir passende Tipps zu geben. Aber sprech doch mal mit Deinen Schlossern. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http:www.dl0dg.de
Nachtrag: Bernd Wiebus schrieb: > Aber Eagle kann auf jeden Fall für Bohrdaten das Excellon Format > ausgeben. > Diese könnten mit irgendeinem Tool in G-Code für die Maschine > umgewandelt werden. Wenn Du gaaanz viel Glück hast, kennt die CNC-Bohrmaschine sogar das Excellon Format. Oder das Sieb + Maier Format, das könnte Eagle auch ausgeben. Eigentlich sind das spezielle Formate für Bohrmaschinen, aber eben halt weniger die Sorte, die von Schlossern verwendet wird. Darum fände ich es ungewöhnlich und bemerkenswert, wenn die Maschine das kennen würde. Nebenbei bemerkt: Ich bin als Kind in einer Schlosserei aufgewachsen, und Schlossere hobbymäßig auch noch oft herum. Meine Erfahrung: So eine Bohrmaschine aus einer Bauschlosserei dürfte sich schwer tun, Bohrer unter 1mm überhaupt zu fassen. Du müsstest vermutlich ein spezielles Bohrfutter für so kleine Bohrer verwenden. Ausserdem ist Platinenmaterial von Vorschub und Drehzahl her ganz anders zu Bohren als Stahl oder Alu. Ob die Maschine die Bereiche abdeckt ist fraglich (eher nicht ;O)), aber Du könntest ja in etwa mit den geschätzten Werten arbeiten, die Du verwendest, wenn Du von Hand bohrst. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http:www.dl0dg.de
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Noch ein Nachtrag: Bernd Wiebus schrieb: > Eagle kann auf jeden Fall auch Gerber Daten ausgeben, und es ist > vermutlich auch so, dass Du die Bohrdaten als Gerber Daten ausgeben > kannst. Ich habe mir gerade mit einem Editor mal das angesehen, was Eagle 4.16r2 im CAM-Job mit dem Ausgabe device "GERBDRL" erzeugt. Das ist weder Gerber, noch Excellon, sondern eine rohe Mischung aus beidem. Der Form halber ist es ein Gerber ohne Header und Aperturvereinbarung. Erst wird als Move der Ursprung angefahren, und dann folgen die Bohrkoordinaten im Gerber Style als Blinks. Blockweise vorneweg aber kein D-Code für die (nicht existierende) Aperturdefinition, sondern die T-Codes die in der Excellon Bohrertabelle vereinbart sind.... Keine Ahnung, ob es irgendwo ein Programm gibt, mit dem Du damit was anfangen kannst, ohne es von Hand oder mit einem Skript vorher aufzuarbeiten..... Gerbv zeigt es z.B. nicht an, sondern schmeisst nur Fehlermeldungen. Zum Vergleich: KiCad legt als "Gerberdrillfile" etwas an, was regulär einem Gerberfile entspricht, und die Boherdurchmesser aus der Bohrertabelle als Aperturdefinitionen enthält. Mit diesen Aperturen werden nun als Blink die Bohrungen an den passenden Koordinaten gesetzt. Ganz zum Schluss wird noch grafisch neben die Platine eine Bohrerlegende gemalt. Über Sinn und Zweck der Legende kann man jetzt noch diskutieren, aber immerhin kannst Du das ganze in einem Gerberviewer richtig angezeigt bekommen und als Bohrhilfe ausdrucken. Und weil es "echtes" Gerber ist, hast Du vermutlich eher eine Chance, das auch mit anderen Programmen weiterverwenden zu können. Insofern habe ich mir von der Ausgabe der Bohrdaten als Gerberfile unter Eagle mehr versprochen.... > Es gibt auch Programme, die Gerber in G-Code umwandeln können. Aber die > sind vermutlich oft nur zum Konturfräsen der Leiterbahnen geeignet, und > nicht zum Umwandeln der Bohrdaten. > Eine Ausgabe der Bohrdaten als Gerber wird eher selten verwendet. > Goggeln nach "Gerber to G-Code" brachte: > http://code.google.com/p/pygerber2gcode/ > Keine Ahnung, was es taugt und ob es für Deinen Fall geeignet ist. Versuch halt Dein Glück......Eagle4.16r2 ist eben auch schon sehr alt. Ich hoffe mal, dass das aktuelle jetzt besser ist. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http:www.dl0dg.de
Die beiden Excellon-Varianten vom Eagle-CAM-Modul (Excellon und Excellon Rack) kann beispielsweise SheetCam problemlos lesen. Man muß nur die Bohrertabelle vorher richtig anpassen.
Hi, habe gerade mal Testweise eine beliebige Platine durch den CAM-Prozessor geschickt. Raus kam eine Excellon-Datei (siehe Anhang), die ich mir mit einem Online-Viewer schon angucken konnte. Ist das jetzt schon etwas, womit der CNC-Bediener vielelicht etwas anfangen könnte? Verstehe aber noch nicht ganz, warum Metallbearbeitungsfräsen nicht geeignet sind. Geschwindigkeit kann man doch dorsseln? Ich denke, dass die Löcher auch mindestens 1,5mm Durchmesser haben. Ich hoffe zumindest, dass es genauer geht, als von Hand die Platine in der Ständerbohrmaschine zu bohren ;-) % M48 M72 T01C0.0335 T02C0.0374 T03C0.1260 % T01 X22627Y9730 X13627Y9730 X12627Y9730 X5027Y28730 X6027Y28730 X7027Y28730 X9027Y28730 X8027Y28730 X10027Y28730 X11027Y28730 X12027Y28730 X13027Y28730 X15627Y28730 X16627Y28730 X17627Y28730 X19627Y28730 X20627Y28730 X21627Y28730 X27627Y28730 X23627Y28730 X24627Y28730 X26627Y28730 X25627Y28730 X28627Y28730 X11627Y9730 X10627Y9730 X7627Y9730 X8627Y9730 X9627Y9730 X17627Y9730 X20627Y9730 X21627Y9730 X19627Y9730 X18627Y9730 X16627Y9730 X14627Y9730 X30627Y28730 X29627Y28730 X23627Y9730 X32627Y9730 X25627Y9730 X26627Y9730 X29627Y9730 X31627Y9730 X30627Y9730 X27627Y9730 X28627Y9730 X18627Y28730 X14627Y28730 X4027Y28730 T02 X33627Y27730 X33627Y28730 X33627Y26730 X34627Y27730 X34627Y26730 X34627Y25730 X34627Y24730 X34627Y23730 X34627Y22730 X33627Y12730 X33627Y11730 X34627Y12730 X34627Y11730 X33627Y19730 X34627Y20730 X34627Y13730 X34627Y14730 X34627Y15730 X33627Y15730 X33627Y14730 X33627Y13730 X33627Y16730 X34627Y16730 X34627Y17730 X34627Y18730 X34627Y19730 X33627Y18730 X33627Y25730 X33627Y24730 X33627Y23730 X33627Y22730 X33627Y20730 X33627Y21730 X33627Y17730 X34627Y28730 X34627Y21730 T03 X43027Y10730 X42907Y12730 X42987Y15210 X43207Y17050 X43167Y19050 X43307Y22610 M30
Hallo Hugo. Hugo P. schrieb: > habe gerade mal Testweise eine beliebige Platine durch den CAM-Prozessor > geschickt. Raus kam eine Excellon-Datei (siehe Anhang), die ich mir mit > einem Online-Viewer schon angucken konnte. Ok. > Ist das jetzt schon etwas, womit der CNC-Bediener vielelicht etwas > anfangen könnte? Grundsätzlich ja.....es gibt ja spezielle Maschinen, die genau das Format brauchen. Ob das aber seine Maschine verwenden kann, weiss ich nicht. Er braucht aber noch Zusatzinformationen: Drehzahl der Spindel, wie schnell sie abgesenkt wird, und wie tief ec. Das sprich mit ihm ab. > Verstehe aber noch nicht ganz, warum Metallbearbeitungsfräsen nicht > geeignet sind. Geschwindigkeit kann man doch dorsseln? Drosseln ja, aber Platinenbohrmaschienen machen Drehzahlen, da wird auch ein Formel 1 Rennwagen blass vor Neid. ;O) > Ich denke, dass > die Löcher auch mindestens 1,5mm Durchmesser haben. !??? Das ist aber seeehr rustical. Aber um so besser für Dein Vorhaben. Leider stimmt es auch nicht ganz.*) > Ich hoffe zumindest, > dass es genauer geht, als von Hand die Platine in der > Ständerbohrmaschine zu bohren ;-) Das ja. Kurze Erläuterung zum Excellon Code: > % Das ist eine Grenze für den Header Bereich mit den Definitionen. > M48 Das sagt, das hier der Anfang des Headers ist. > M72 Das sagt, das als Einheit Inch verwendet wird. > T01C0.0335 > T02C0.0374 > T03C0.1260 Das sind die Bohrerdefinitionen. "T" für "Tool", "01" zählt die Werkzeuge durch, C weiss ich nicht, vermutlich für "circular" also rund. und "0.0335" ist der Bohrerdurchmesser in Inch. > % Das ist eine Grenze für den Header Bereich mit den Definitionen. > T01 Mit dem Werkzeug T01 bohre > X22627Y9730 An der Position X = 22627 und Y = 9730 > X13627Y9730 An der Position X = 13627 und Y = 9730 usw. > X12627Y9730 ~~~ ~~ ~ > T02 Mit dem Werkzeug TO2 bohre > X33627Y27730 ~~~ ~~ ~ > M30 Ende des Programms und Rewind (gehe zum Anfang) Mit diesen Informationen und den Informationen, die Dir der Bediener der Maschine gibt, wie sein Datenformat aufgebaut ist, solltest Du zumindest von Hand etwas passendes zusammengeschrieben bekommen. *) Die Bohrerdefinition > T01C0.0335 > T02C0.0374 > T03C0.1260 entspricht einem 0,8509mm Bohrer für T01, einem 0,9499695mm Bohrer für T02 und einem 3,200432004mm Bohrer für T03. Das könntest Du auf gängigere metrische Bohrer runden. Pass aber dabei auf, dass Dir genug Restring bleibt. ;O) Gerechnet habe ich mit 25,4mm für 1 inch. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo, zuerst mal müsste man wisssen, 1. Ob die Maschine überhaupt die Funktion kennt, automatisch eine Position azufahren und dort ein Loch zu bohren 2. Wie die Befehlssequenz dafür aussieht Da Excellon im wesentlichen ganz einfach eine Folge von X- und Y-Koordinaten enthält, kann man sich eine Umsetzung danach leicht selbst schreiben, das ginge wahrscheinlich schon mit den Möglichkeiten eines Texteditors und ganz bestimmt mit Excel. Gruss Reinhard
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