Hallo, die Idee Sprachübersetzungen durch ein Computer erledigen zu lassen ist ja wirklich nicht neu - und trotzdem funktioniert das immer noch nicht brauchbar (Systeme für einen eingeschränkten Spezialbreich sind eventuell eine Ausnahme). Warum ist das so, und wird es in absehbarer Zeit möglich sein das eine automatisch funktionierende Übersetzung für allgemeine Texte entwickelt werden könnte ? In anderen Bereichen die sich ebenfalls nicht "einfach" in mathematische Formeln beschreiben lassen ist ja schon erstaunliches geleistet worden. (Suchmaschienen, Gesichtserkennung, Spracherkennung, Bildersuche usw.) Auch eigenständig lernende Systeme sind keine Science Fiction. Warum funktioniert das aber immer noch nicht zufiedenstellend bei der Sprachüberstzung ? Es muß ja jetzt nicht nicht die alle Feinheiten beachtende überstzung von Hochliteratur oder Gedichten sein - selbst eine Übersetzung von irgendeiner Bedienungsanleitung oder Webseite funktioniert nicht zufriedenstellend wie jeder feststellen kann der mal ein automatisches Übersetzungstool genutzt hat. Ist es nach den derzeitigen Wissenstand überhaupt möglich ein automatisches Übersetzungssystem zu entwickeln welches mit einen menschlichen Übersetzer mithalten kann ? (Wie schon geschrieben - es geht nicht um die Übersetzung von Hochliteratur und Gedichten - da ist schon die Übersetzung durch studierte menschlichen Übersetzer oft deutlich verschieden). mfg Sprachlos
Ich behaupte nein, vor allem für komplexere Texte. Da sich die Bedeutung von Wörter, Satzteilen und Sätzen oft erst aus dem Kontext ergibt und diese dann teilweise auch anders übersetzt werden wird es bei automatischen Übersetzungen (zumindest in näherer Zukunft) immer zu "Merkwürdigkeiten" kommen, die dann händisch ausgebessert werden müssen. Das Ergebnis sieht man oft genug in "deutschen" Bedienungsanleitungen aus Chinasien - Gockel translate lässt grüßen. Verständlich wird das ganze oft erst nach der Lektüre des englischen und des deutschen Textes...
Menschliche Sprache ist ohne Kontext oft unverständlich, da die Begriffe anders nicht zugeordnet werden können. Man muss als erst einmal verstehen, worum es geht, um Wort- oder Spruchbedeutungen zu erfassen. Automatische Übersetzungen funktionieren daher wesentlich besser, wenn der Kontext feststeht, es also um sehr eingeschränkte Sachbereiche geht. Aufgabe: Übersetz den Satz "Helft den armen vögeln!" korrekt ins Englische. Korrekte Grossschreibung würde dir hier zwar aus der Patsche helfen, aber darauf ist ja kein Verlass. Als Übersetzungsprogramm für Ornithologen ist das kein Problem, auch nicht in der Sozialarbeit. Aber das muss man erst einmal wissen.
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Bereits "Das Geld liegt auf der Bank" erfordert Kontextwissen.
Das geht schon nur benötigt man halt eine große Datenbasis und entsprechendes KnowHow wie man eine natürliche Sprache in eine Metasprache übersetzt. Bei formalen Sprachen klappt das ja schon sehr gut.
cppler schrieb: > Bei formalen Sprachen klappt das ja schon sehr gut. In meinem vorigen Beispiel ist nicht nur die Bedeutung, sondern bereits die Syntax vom Kontext der Aufforderung abhängig.
cppler schrieb: > Bei formalen Sprachen klappt das ja schon sehr gut. Der Unterschied zu einer von realen Menschen gesprochenen Sprache ist hier aber nicht zu unterschätzen. Und da genügt die reine Wissensbasis nicht - denn "Das Geld liegt auf der Bank" hat zwei Bedeutungen -- und beide sind zulässig, wenn auch eine der beiden deutlich seltener verwendet wird. Welche gemeint ist, erschließt sich aus dem Kontext, der nur durch ein tatsächliches Verstehen des Textes entsteht. Erschwerend kommt eine gewisse Fehlerneigung hinzu; kaum jemand schreibt oder spricht vollständig korrekte Sprache. Stattdessen werden Fehler gemacht, die verschiedene Ursachen haben können; regionale Einflüsse kommen hinzu ("Geschaltet/Geschalten", "Wie/Als", "Benutzen/Benützen" ...). Sprache verstehen ist also oft nur fundiertes Raten, daß das auch Menschen durchaus schwerfallen kann, belegt das Spiel "Stille Post".
zitat Wiki: Der Stand der MÜ wird von vielen Menschen als unzureichend angesehen. Doch grundsätzlich versteht die Wissenschaft die menschliche Sprache noch unzureichend. Die meisten Sprachwissenschaftler gehen gar davon aus, dass das vollständige Begreifen von Sprache ein vollständiges Begreifen der menschlichen Intelligenz insgesamt impliziert. Man kann also die Ansicht vertreten, dass ein perfektes MÜ-System den menschlichen Geist simulieren und somit eine Form der Künstlichen Intelligenz darstellen müsste. Wie oben erwähnt ist es ein Vorteil der SBMT, dass dieses Problem umgangen wird, da theoretisch auch noch nicht explizit bekannte Regeln extrahiert werden können.
Rufus schrob:
>regionale Einflüsse kommen hinzu
Ganz jenau!
;-)
Im Erfurter Dialekt:
Zitat: Vicky Vomit
Früher war´sch im VEB
´n ganz´n Doach am Fließband steh´n
doch wo dann des Westgeld koam
wollten die misch nisch mehr hoam
Dat´n die mir kündisch´n
erscht wollt'sch misch vorsündisch'n
Doch dann saacht mein Freund dor Walter:
"Laß den Kopp nisch häng´ng, Alter."
Refrain:
Gut gelaunt und sorschnfrei
arbeitslos un Spaß dabei
De Schinderei is jetz vorbei
arbeitslos un Spaß dabei
es Läbm is doch eimwandfrei
arbeitslos un Spaß dabei
ich brauche nur zweierlei
arbeitslos un Spaß dabei
Mir treffen uns off´m Orbeitsamt
Der Peter und isch un der Hildebrandt
Der Schorsch kommt mit´m Kasten Bier
"Tassen hoch!" - nu feiern wir!
Un die Dochdor von dor Schmidt
bringt die neusten P0rnos mit
auf´m Gang vom Orbeitsamt
gerät die Party außer Rand und Band
Refrain:
Gutgelaunt und sorschnfrei
arbeitslos un Spaß dabei
De Schinderei is jetz vorbei
arbeitslos un Spaß dabei
es lähm is doch eimandfrei
arbeitslos un Spaß dabei
ich brauche nur zweierlei
arbeitslos un Spaß dabei
MfG Paul
Damit ein Satz korrekt übersetzt werden kann, muss der Sinn dahinter verstanden werden. Dafür wiederum muss der Übersetzer die Welt kennen in der wir leben und sie begreifen. D.h. ein Übersetzer muss die Intelligenz und die Erfahrung eines Menschen haben. Man muss also ein menschliches Gehirn simulieren und es vor allem passend anlernen. (Also entweder ein menschliches Gehirn kopieren, oder einen Roboter entwickeln, den man wie einen Menschen erzieht) Bis dahin wird es aber noch einige Zeit dauern. Solange wird ein Computer nur insofern übersetzen können, dass er die Grammatik und eine Tabelle von Wörtern in verschiedenen Sprachen kennt. Was er da übersetzt versteht er aber nicht.
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Der Ruf nach korrigierender Software ist längst überfällig. Manche sollten tatsächlich ihre Fragen zuerst in Word mit eingeschalteter Rechtschreibüberprüfung formulieren, bevor sie diese hier online stellen, schließlich liest die ganze Welt mit, was einige hier wohl nicht realisiert haben.
Herr Schmidt schrieb: > was einige hier wohl nicht realisiert haben. Automatisierte Rechtschreibprüfungen helfen offensichtlich nicht gegen falsch angewandte Anglizismen.
Das Wort "realisieren" heißt im Deutschen soetwas wie "in die Tat umsetzen" und hat nichts mit dem Englischen "realize", was soviel heißt wie "begreifen, sich bewusst werden lassen", zu tun.
Was soll in diesem Zusammenhang an dem Wort "realisieren" falsch sein? Siehe http://www.duden.de/rechtschreibung/realisieren
Stefan Noack schrieb: > Das Wort "realisieren" heißt im Deutschen soetwas wie "in die Tat > umsetzen" und hat nichts mit dem Englischen "realize", was soviel heißt > wie "begreifen, sich bewusst werden lassen", zu tun. http://www.duden.de/rechtschreibung/realisieren "2.(in einem Prozess der Bewusstmachung) erkennen, einsehen, begreifen"
Wenn man einen Fehler nur ausreichend lange und oft wiederholt, wird er von der Duden-Redaktion als "korrekt" angesehen und in den Duden aufgenommen. Nur deswegen gibt es diesen Eintrag. Zu befürchten ist, daß in absehbarer Zeit das falsche "dass" ("Dass glaube ich"), das falsche "den" ("Wann kommst Du den?") sowie auch das "Anweißen" in den Duden aufgenommen werden, ebenso wie das Plural-Apostroph-S ("Video's"). Zeit zum Auswandern.
Im Duden stehen häufig benutzte Wörter, wenn das Wort so genutzt wird, ist es doch ok. Eine Sprache lebt und entwickelt sich ständig. Viele "Anregungen" kommen von den Werbespots im Fernsehen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Wenn man einen Fehler nur ausreichend lange und oft wiederholt, wird er > von der Duden-Redaktion als "korrekt" angesehen und in den Duden > aufgenommen. Nur deswegen gibt es diesen Eintrag. Schon meine Mutter (geb. 1920) hat das Wort im o.a. Sinne benutzt. Ich gehe davon aus, dass sie es von ihrer Mutter (geb. 1894) übernommen hat, die es ebenfalls im aktiven Wortschatz hatte. Lange genug für den hartnäckigsten Sprachnormierer; oder sollte man doch besser zur Lutherschen Sprache zurückfinden? Das zeigt aber ein weiteres Problem der maschinellen Übersetzung. Nicht einmal Menschen sind sich über Wortbedeutungen einig.
Leute, die deuscher Muttersprache sind und englisch gelernt haben, haben keine Ahnung von sprachen. Dies weil sie Deutsch von Kind auf gelernt haben, und Englisch nun einfach die einfachste Sprache ist. Die Einfachste, bis sie brauchbar ist. Ein Bisschen weiter geschaut, ist Englisch auch aufwendig. Weil sie Woerter braucht, die nicht aus einer Uebersetzung herauskommen. Siehe : schwer --> difficult oder heavy leicht --> simple, light, easy Es gibt andere Konzepte. zB die Prefixe. Andere Sprachen koennen die Prefixe duch andere woerter ersetzen. Siehe : hineingehen, hinausgehen, hinaufgehen, begehen, heruntergehen, hinuntergehen, weggehen, plus ergehen, zergehen, vergehen, enter, leave, climb, .., descend, .., leave, Dann gibt es Sprachen die konjugieren nicht und haben dafuer einen fest vorgegebenen Satzbau. Und andere, die konjugieren exzessiv dafuer koennen die Woerter permutiert werden. Dann gibt es Sprechen mit mehr Faellen als andere. Eine brauchbare Sprachuebersetzung bedingt das Verstehen des Kontextes. Und ist daher noch ein Stueck weg.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > ebenso wie das > Plural-Apostroph-S ("Video's"). > > Zeit zum Auswandern. Dahin wo die Apo(kata)strophen korrekt sind?? Zum Thema: die NSA wirds schon richten, wenn es nicht schon längst so weit ist, denn ohne ein Verständnis vom Inhalt lassen sich nicht Millionen EMails und Telefongespräche überwachen. Gerade da ist es schon wichtig welche Art von Bank gemeint ist. Gruss Reinhard
Hoppla ! schrieb: > Leute, die deuscher Muttersprache sind und englisch gelernt haben, haben > keine Ahnung von sprachen. Du machst es Dir da ein wenig einfach, nicht? Tatsächlich meinst Du Leute, deren Fremdsprachenkenntnisse nicht über einfaches Schulenglisch hinausgehen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Wenn man einen Fehler nur ausreichend lange und oft wiederholt, wird er > von der Duden-Redaktion als "korrekt" angesehen und in den Duden > aufgenommen. Nur deswegen gibt es diesen Eintrag. Ja, Sprachen übernehmen halt tatsächlich immer mal wieder Lehnwörter aus anderen. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Zu befürchten ist, daß in absehbarer Zeit das falsche "dass" ("Dass > glaube ich"), das falsche "den" ("Wann kommst Du den?") sowie auch das > "Anweißen" in den Duden aufgenommen werden, ebenso wie das > Plural-Apostroph-S ("Video's"). Das wiederum sind Rechtschreibfehler.
Reinhard Kern schrieb: > Rufus Τ. Firefly schrieb im Beitrag #3346930 > Zum Thema: die NSA wirds schon richten, wenn es nicht schon längst so > weit ist, denn ohne ein Verständnis vom Inhalt lassen sich nicht > Millionen EMails und Telefongespräche überwachen. Deshalb ist ja bei der NSA meist von Metadaten die Rede. :-)
Hallo, danke für die vielen Antworten - bis eine brauchbare automatisch funktionierende Übersetzung Realität wird scheint ja doch noch etwas zu dauern - wenn die genannte Vorausetzung ("Computergehirn") tatsächlich erforderlich ist kann mann durchaus sagen "Zum Glück"- da die weiteren dann denkbaren Möglichkeiten ehr erschreckend sind. (Bei der NSA wird auch nur mit Wasser gekocht) P.S. : Schade das jede Gelegenheit genutzt wird um auf die Rechtschreibproblematik herumzureiten - scheint ein Hobby in so ziemlich jeden deutschsprachigen Forum zu sein :-(
>P.S. : Schade das jede Gelegenheit genutzt wird um auf die
Rechtschreibproblematik herumzureiten - scheint ein Hobby in so ziemlich
jeden deutschsprachigen Forum zu sein :-(
Dies ist auch ein guter Hinweis, dass Uebersetzungen nicht trivial sein
werden... das Ausnutzen der Redundanz zur Erhoehung der Sicherheit.
A. K. schrieb: > Deshalb ist ja bei der NSA meist von Metadaten die Rede. :-) Ja das sagt unsere bisherige und auch nächste Bundesregierung. Sicher gibt es eben deshalb einen ausführlichen Katalog der NSA, welche Gesprächsinhalte von besonderem Interesse sind. Gruss Reinhard
Sprachlos schrieb: > Hallo, > > danke für die vielen Antworten - > bis eine brauchbare automatisch funktionierende Übersetzung Realität > wird scheint ja doch noch etwas zu dauern Mit der Betonung auf "etwas"... http://blogs.technet.com/b/next/archive/2012/11/08/microsoft-research-shows-a-promising-new-breakthrough-in-speech-translation-technology.aspx und Google arbeitet an etwas ähnlichem http://www.theverge.com/2013/7/26/4560808/google-prototyping-real-time-translation-near-perfect-results > - wenn die genannte Vorausetzung ("Computergehirn") tatsächlich > erforderlich ist kann mann durchaus sagen "Zum Glück"- da die weiteren > dann denkbaren Möglichkeiten ehr erschreckend sind. Zwar nicht speziell zum Thema maschineller Übersetzung (die auch angesprochen wird), sondern zu dem was Deep Learning und Unsupervised Learning können http://www.youtube.com/watch?v=ZmNOAtZIgIk
Wie würde zur Zeit eine automatische Übersetzung für: mindestens 100nF zwischen COM und E des ULN einfügen, aussehen?
lutz h. schrieb: > Wie würde zur Zeit eine automatische Übersetzung für: > > mindestens 100nF zwischen COM und E des ULN einfügen, > > aussehen? Wie wärs wenn du das einfach selber ausprobierst?
Die Wortgruppe habe ich in einem benachbarten Thread gefunden. Manchmal will der Schreiber nicht verstanden werden, oder die Aussagen sollen in einem weiten Bereich interpretierbar sein ( Patente) oder sind für Fachleute bestimmt.
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lutz h. schrieb: > mindestens 100nF zwischen COM und E des ULN einfügen, "Insert at least 100nF between COM and E of the ULN," (Bing)
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