Hallo zusammen, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier richtig bin. Aber ich versuche trotzdem mal zu fragen. Vielleicht kann mir ja jemand weiter helfen. Ich möchte mir für den Computer USB-Lautsprecher kaufen (A10 oder A20 von Nubert). Leider haben die nur einen Eingang. Ich benötige aber mindestens zwei besser noch wären drei. Ich möchte meinen Computer und mein NAS parallel anschließen. Über das NAS kommt Musik und über den Computer kommt diverses. Beide Eingänge sollen gemischt werden. Deswegen hilft mir der analoge Eingang an den Boxen auch nicht weiter, da man sich für einen Eingang entscheiden muss und ein Mischen nicht möglich ist. Wenn ich nach USB-Audio-Mixer suche bekomme ich fast nur Links zu Mischpulten mit einem USB-Anschluss. Das ist nicht wirklich das, was ich suche. Kann mir jemand einen Tipp geben, ob man sowas als Bausatz kaufen kann oder was man benötigt, um sowas zu realisieren? Ich hatte auch an sowas wie den Raspberry Pi gedacht aber der hat leider nur 2 USB-Ports. Außerdem bin ich mir noch nicht sicher, ob ich aus einem gewöhnlichem USB-Port unter Linux einen USB-Audio-Eingang machen kann. Durch meine Recherchen bin ich daneben noch auf der Thema Audio-over-Ethernet gestoßen. Hintergrund ist, dass es wohl gar keine so gute Idee ist, Audio über USB zu transferieren, weil die Latenzzeiten dabei zu groß werden. Daher ist es wohl sinnvoller die Übertragung direkt via plain Ethernet (Layer 2 ohne IP) zu machen. EtherSound scheint in diesem Bereich recht weit verbreitet zu sein aber es sieht so aus als ob man eine Lizenz benötigt, wenn man etwas kompatibles implementieren will. Für meine Belange wäre es aber egal, da ich mir auch mein eigenes L2-Frame-Container-Format ausdenken könnte. Wahrscheinlich wäre es sowieso am einfachsten einen Matroska-Stream in 1500 Byte Häppchen zu zerlegen. Kompatibilität zu EtherSound wäre mir schnuppe. Hat jemand schon mal was im Bereich AoE gemacht? Für AoE wäre der Raspberry Pi wahrscheinlich wieder gut geeignet. Aber dafür müsste ich einen Windows-Treiber schreiben. Für das NAS (Linux auf ARM) traue ich mir das ja noch zu aber bei Windows bin ich mir nicht so sicher, ob ich das hin bekomme. Gruß
Sascha Ziemann schrieb: > Hintergrund ist, dass es wohl gar keine so > gute Idee ist, Audio über USB zu transferieren, weil die Latenzzeiten > dabei zu groß werden. Wenn Du Musik einfach nur abspielst, sind die Latenzzeiten ziemlich irrelevant. Wenn Du auf mehreren Ausgabegeräten abspielst, müssen die Latenzzeiten kompensiert werden -- was beispielsweise Apples Airplay macht. Das bestimmt die längste Latenzzeit im System und passt die Wiedergabe auf "schnelleren" Ausgabegeräten entsprechend ab. So kann man simultan mit den analog angeschlossenen PC-Lautsprechern und einem AirPlay-Empfänger Musik hören, ohne störende Laufzeitunterschiede wahrzunehmen. Anders sieht es nur dann aus, wenn Du Musik produzierst, und Du simultan mit live gespielter Musik andere wiedergeben möchtest. Um auf Deine eigentliche Frage zurückzukommen: Nein, so etwas wird es nicht geben. Nimm analog angesteuerte Lautsprecher, nimm USB-"Soundkarten" zur Wiedergabe und mische deren Signale analog vor dem Lautsprecher. Die Alternative wäre ein DSP, der mehrere USB-Devices simultan darstellen kann, die USB-Audio-Daten empfängt und digital mischt. Für Freunde der anspruchsvolleren DSP-Programmierung sicherlich 'ne reizvolle Aufgabe ...
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Sascha Ziemann schrieb: >> Hintergrund ist, dass es wohl gar keine so >> gute Idee ist, Audio über USB zu transferieren, weil die Latenzzeiten >> dabei zu groß werden. > > Wenn Du Musik einfach nur abspielst, sind die Latenzzeiten ziemlich > irrelevant. Wenn Du auf mehreren Ausgabegeräten abspielst, müssen die > Latenzzeiten kompensiert werden -- was beispielsweise Apples Airplay > macht. Beim NAS ist das richtig aber die Synchronität bei der Computer-Ausgabe wäre mir schon wichtig. > Anders sieht es nur dann aus, wenn Du Musik produzierst, und Du simultan > mit live gespielter Musik andere wiedergeben möchtest. Sowas mache ich nicht. > Um auf Deine eigentliche Frage zurückzukommen: Nein, so etwas wird es > nicht geben. Nimm analog angesteuerte Lautsprecher, nimm > USB-"Soundkarten" zur Wiedergabe und mische deren Signale analog vor dem > Lautsprecher. Ja klar das wäre das einfachste. Aber es geht hier ja nicht um die Arbeit sondern ums Hobby. Und in diesem Fall besteht mein Hobby darin, meinen Ehrgeiz zu befriedigen, die Boxen digital anzusteuern. ;-) > Die Alternative wäre ein DSP, der mehrere USB-Devices simultan > darstellen kann, die USB-Audio-Daten empfängt und digital mischt. Für > Freunde der anspruchsvolleren DSP-Programmierung sicherlich 'ne > reizvolle Aufgabe ... Gibt es für sowas Literatur, in die man sich einlesen könnte? Allerdings ist mein Ehrgeiz jetzt auch nicht so groß, dass ich einen USB-Port nur mit NAND-Gattern aufbauen will. Viel löten will ich eigentlich nicht. ASM würde mich nicht stören, solange es nicht bedeutet, dass ich 2 Mannjahre Arbeit in das Projekt stecken muss.
> aber die Synchronität bei der Computer-Ausgabe > wäre mir schon wichtig. Synchronität wozu? Meinst Du synchrone Wiedergabe über PC-Lautsprecher und über wie auch immer extern (Netzwerk, USB, Bluetooth ...) angeschlossene Lautsprecher? Das ist lösbar, wie das AirPlay-Beispiel zeigt. Für Windows ist da Airfoil von Rogue Amoeba nutzbar, das verwendet vergleichbare Algorithmen. > Gibt es für sowas Literatur, in die man sich einlesen könnte? Keine Ahnung. Ein Ansatz wäre es, die USB-Audio-Funktionalität als fertigen Funktionsblock zu verwenden; es gibt USB-Audio-Codecs als fertige Bauteile. Da gilt es einen zu finden, der IIS (oder ähnliches) als digitale Audioschnittstelle unterstützt. Der DSP muss dann "nur" noch mehrer dieser digitalen Audioströme entgegennehmen, abmischen und wiederum an einen DAC ausgeben. Sofern das Mischen kein echtes Mischen, sondern hartes Umschalten bedeutet, kann man natürlich auch den DSP entfallen lassen und mit einem simplen Umschalter/Multiplexer arbeiten, der von einem µC o.ä. angesteuert werden kann.
Rufus Τ. Firefly schrieb: >> aber die Synchronität bei der Computer-Ausgabe >> wäre mir schon wichtig. > > Synchronität wozu? Synchron zum Bild also lippensynchron. Wäre schlecht wenn bei SC die Meldung, dass meine Verbündeten angegriffen werden erst nach deren Tod aus dem Lautsprecher kommt. ;-) > Sofern das Mischen kein echtes Mischen, sondern hartes Umschalten > bedeutet, kann man natürlich auch den DSP entfallen lassen und mit einem > simplen Umschalter/Multiplexer arbeiten, der von einem µC o.ä. > angesteuert werden kann. Ne muss schon richtig gemischt sein. Am besten wäre eigentlich, wenn man die Pegel auch passen könnte. Beispiel: man hört Musik und ist während dessen im Internet. Dann möchte man sich mal eben einen Clip angucken. Dazu könnte es nötig sein, den Pegel der Musik zu reduzieren, damit man das Video versteht.
Sascha Ziemann schrieb: > Synchron zum Bild also lippensynchron. Ah, so allmählich kommts heraus. Gut, das ist eine Anwendung, bei der die von mir genannten Ansätze (AirPlay, Airfoil & Co.) allesamt zum Scheitern verurteilt sind. Vergiss die Idee mit den "USB-Lautsprechern". Nimm USB-Audioadapter, mische deren Ausgangssignale auf die gewohnte analoge Weise und speise das Ergebnis in einen normalen Verstärker/Aktivlautsprecher ein.
Sascha Ziemann schrieb: > Gibt es für sowas Literatur, in die man sich einlesen könnte? Allerdings > ist mein Ehrgeiz jetzt auch nicht so groß, dass ich einen USB-Port nur > mit NAND-Gattern aufbauen will. Viel löten will ich eigentlich nicht. > ASM würde mich nicht stören, solange es nicht bedeutet, dass ich 2 > Mannjahre Arbeit in das Projekt stecken muss. Bevor Du Deine zwei Mannjahre da reinsteckst, solltest Du vielleicht ein Studium der Elektronik machen. Gerade die USB-Schnittstelle ist von der Theorie her recht anspruchsvoll. Du kannst Dir ja mal die USB-Spezifikationen im INet runterladen und durchlesen... Gruss Harald
Sascha Ziemann schrieb: > Gibt es für sowas Literatur, in die man sich einlesen könnte? Allerdings > ist mein Ehrgeiz jetzt auch nicht so groß, dass ich einen USB-Port nur > mit NAND-Gattern aufbauen will. Viel löten will ich eigentlich nicht. > ASM würde mich nicht stören, solange es nicht bedeutet, dass ich 2 > Mannjahre Arbeit in das Projekt stecken muss. Vergiss das ganz schnell wieder. Fertig gibt es das gar nicht. Du müsstest einen (ich denke 32-bit) uC nehmen, der gleichzeitig zwei USB-Slaves + ein USB Host abbildet. Gut den 2. Slave könnte man über einen USB Chip realisieren. Der uC müsste sich bei bei den Slaves als USB-Audio-Interface ausgeben und als Host das USB-Audio-Interface der USB-Boxen ansteuern. Wenn du keine Ahnung hast und das so nebenbei machen möchtest, dann werden die zwei Mannjahre knapp ;-) Nimm zwei USB-Audio Interfaces, und verbinde die Lineouts jedes Kanals mittels eine 10K Widerstandes in Reihe miteinander, die Summe geht dann in das Line-In von gewöhnlichen Audio-Boxen. Also in etwas so: Computer L ------|10K|----| *-------- Line-In L Audio Box NAS L------------|10K|----| Das ganze dann ebenso für den rechten Kanal. Masse musst du auch miteinander verbinden.
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