Forum: Offtopic Wer hat hier Vorfahrt?


von Johannes K. (anamollo)


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Hallo zusammen,

heute morgen ein alltägliches Szenario:

Ich (blauer Pfeil) wollte auf die Autobahn Richtung 
Beschleunigungsstreifen fahren.
Da zwickt sich am vordersten Stück ein PKW vor mich rein, dem ich fast 
von hinten reingefahren wäre.
Alle anderen fädeln sich erst am hintersten Teil des Einfädelstreifens 
von links nach rechts ein...

Wer hat hier Vorfahrt? Der Trottel, der mir fast reingefahren wäre, der 
von links die Autobahn verlassen wollte und somit rechts auf die 
Ausfahrtsrampe bog oder ich, der nach links Richtung 
Beschleunigungsstreifen fahren will?

Dazwischen ist ein breiter unterbrochener Strich.

Ich denke, jeder Autofahrer weiß, welches Szenario gemeint ist.


Danke für die Hilfe!

von A. W. (uracolix)


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Ich denke das der auf die Autobahn Auffahrende (blau) die Wartepflicht 
hat/untergeordnet ist. Waere zumindest logisch, weil die 
Fliessgeschwindigkeit auf der Autobahn hoeher ist und ein Abbremsen von 
Agent "orange" fatalere Folgen haben koennte - ist aber ne reine 
"Bauch"-Vermutung, hoffe ich muss jetzt nicht zum Idiotentest.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

sag uns doch wo die Auffahrt ist, dann können wir dir vielleicht sagen, 
wo das Vorfahrt achten Schild steht, dass du übersehen hast.

Vlg

 Timm

von Christian B. (luckyfu)


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Ich würde sagen, der Trottel hatte Vorfahrt. Jedenfalls würde ich das so 
sehen, wenn er von der Autobahn abfährt.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Beide haben aufeinander Rücksicht zu nehmen. Allerdings muß der Rote mit 
gebührendem Abstand vor Dir einscheren. Und erst am Ende auszufädeln, 
wie Du meinst, kann auch in die Hose gehen, wenn da nämlich Fahrer sind, 
die erst spät auf die Autobahn einscheren können - wegen hohen 
Verkehrsaufkommens - und dann ist kein Platz mehr zum Verlassen der 
Autobahn, und man kommt nicht mehr raus.

: Bearbeitet durch User
von Stefan M. (derwisch)


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Nö,
der orange Pfeil, der von der Autobahn runter will, hat sich rechtzeitig 
auf die rechte Spur einzuordnen, um dann bei erreichen der Abfahrt 
gefahrlos die Gewindigkeit zu drosseln.

Ich erlebe immer wieder, dass Fahrer von der linken Spur in die Abfahrt 
einfahren.
Das ist verkehrsgefährdendes Verhalten.
Auch wenn rechts LKW fahren. Dann muss man halt mal ein paar hundert 
Meter hinter denen in der rechten Spur fahren.

von Christian B. (luckyfu)


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Stefan M. schrieb:
> Ich erlebe immer wieder, dass Fahrer von der linken Spur in die Abfahrt
> einfahren.
> Das ist verkehrsgefährdendes Verhalten.

Darum geht es hier aber nicht.
Derartiges Verhalten führt auch regelmäßig zu Unfällen. Übrigens geht 
das auch auf der Auffahrt: direkt von der Auffahrt über alle 3 
Fahrspuren ohne Rücksicht auf Verluste... alles schon gesehen.

Der gezeigte Ausschnitt ist die typische x-Konfiguration an 
Autobahnkreuzen. Ich bezweifle ganz stark, daß hier Rechts vor Links 
gilt. Untermauert werden meine Zweifel von den dort vorherrschenden, 
breiten, unterbrochenen Linien. Die bedeuten imho, links hat Vorfahrt. 
Auch ohne das, an derartigen Stellen üblicherweise nicht vorhandene, 
Vorfahrt Beachten Schild.

von Johannes K. (anamollo)


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>sag uns doch wo die Auffahrt ist, dann können wir dir vielleicht sagen,
>wo das Vorfahrt achten Schild steht, dass du übersehen hast.

Erstens glaube ich nicht, dass das von Auffahrt/Abfahrt zu 
Auffahrt/Abfahrt unterschiedlich ist, da schließlich jede Autobahn nach 
dieser Art aufgebaut ist...
Zweitens gibt es dort kein Vorfahrt-Achten Schild.

Ich habe noch in dunkler Erinnerung, dass DICKE Trennstriche bedeuten, 
dass der Rechtsfahrende Vorfahrt hat.
Deshalb darf man auf der Spur, auf der links von einem DICKE 
Trennstriche sind, auch den fließenden Verkehr von rechts überholen. 
(Beispiel: "langgezogene" Autobahnausfahrt oder "langgezogene" Gabelung 
einer Stadtautobahn)

Außerdem fällt mir dann noch der Rundumschlag "Rechts vor links" ein.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Johannes Knöller schrieb:
>>sag uns doch wo die Auffahrt ist, dann können wir dir vielleicht sagen,
>>wo das Vorfahrt achten Schild steht, dass du übersehen hast.
>
> Erstens glaube ich nicht, dass das von Auffahrt/Abfahrt zu
> Auffahrt/Abfahrt unterschiedlich ist, da schließlich jede Autobahn nach
> dieser Art aufgebaut ist…

jede? Wie viele kennst du denn so? Genau diese eine? Bei den meisten 
Ausfahrten erfolgt sinnvoller Weise die Ausfahrt in Fahrtrichtung vor 
der Auffahrt.

Nenn die Ausfahrt dann ist die Frage geklärt.


> Ich habe noch in dunkler Erinnerung, dass DICKE Trennstriche bedeuten,
> dass der Rechtsfahrende Vorfahrt hat.

Das absolute Gegenteil ist selbstverständlich der Fall! Unterbrochener 
Breitstrich auf der Autobahn ist die so genannte Abfahrtslinie und 
grenzt den Beschleunigungsstreifen von den Fahrstreifen ab.

>Deshalb darf man auf der Spur, auf der links von einem DICKE
>Trennstriche sind, auch den fließenden Verkehr von rechts überholen.

und was hat das bitte mit Vorfahrt zu tun? Das steht so wörtlich in §7a 
Nr. 1 StVO und hat nichts mit Vorfahrt zu tun.

Vlg
 Timm

von Axel L. (axel_5)


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Das ist ein ganz normaler Spurwechsel, wer die Spur wechselt, muss 
darauf achten, dass auf der Spur, wo man hin will, auch Platz ist.

Wenn beide wechseln wollen, müssen die sich arrangieren, das ist ein 
ähnlicher Fall, wie wenn auf einer dreispurigen Autobahn zwei Fahrer von 
den äusseren Spuren auf die mittlere wollen.

Gruss
Axel

von Icke ®. (49636b65)


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Unbeachtet der Verkehrsregeln, die dem orangenen Fahrer Recht geben, 
läßt sich die Situation durch simples Einschalten des Verstandes lösen. 
In den Rückspiegel schauen und die Geschwindigkeit des links Fahrenden 
einschätzen. Ist er deutlich schneller, geh ich vom Gas, laß ihn 
passieren und wechsle dann rüber. Ist er langsamer oder noch weit weg, 
dann Gas geben und mit sicherem Vorsprung wechseln.

von Dave B. (gaston)


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Mir scheint die Konstellation etwas ungewohnt. Gewöhnlich ist ja aus 
Autobahn-Sicht erst die Abfahrt und dann die Auffahrt, damit sowas eben 
nicht passiert und sich nicht unbedingt Verzögerungs- und 
Beschleunigungsspur überschneiden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Gaston schrob:
>Mir scheint die Konstellation etwas ungewohnt.

Das kann man zum Bleistift am Hermsdorfer Kreuz erleben. A9 aus Richtung
Schleiz und dann Wechsel auf die A4 Richtung Eisenach.

(50,52,48 N)
(11,50,48 O)

Diese Koordinaten bei Google Earth eingeben und man sieht, was ich
meine.

MfG Paul

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dave B. schrieb:
> Mir scheint die Konstellation etwas ungewohnt.

Das ist eine übliche Konstellation, wie sie bei jedem 
Autobahn-"Kleeblatt" auftritt.

Hier mal beispielsweise das Kamener Kreuz (A1/A2):

https://maps.google.de/?ll=51.60105,7.68793&spn=0.002882,0.005246&t=k&z=18

Dort taucht die Situation gleich viermal auf, nämlich für jede 
Fahrtrichtung beider beteiligten Autobahnen.


Hier

https://maps.google.de/?ll=51.524419,7.66217&spn=0.011548,0.020986&t=k&z=16

sogar in doppelter Kombination (A1, Ausfahrt "Unna Zentrum" und Kreuz 
Dortmund/Unna A1/A44)

von Old P. (Gast)


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Was ist denn daran ungewöhnlich?
Das ist bei jedem alten Autobahnkreuz (Kleeblattkreuzung) so. Ich mach 
das immer nach Paragraf 1 und gut ist.
(mein scheiß Tablet hat keine Paragrafentaste, wat det nicht alles 
jibt...)

Old-Papa
(Oups Rufus war schneller...)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Das ist ein ganz normaler Spurwechsel, wer die Spur wechselt, muss
> darauf achten, dass auf der Spur, wo man hin will, auch Platz ist.
>
> Wenn beide wechseln wollen, müssen die sich arrangieren, das ist ein
> ähnlicher Fall, wie wenn auf einer dreispurigen Autobahn zwei Fahrer von
> den äusseren Spuren auf die mittlere wollen.

So sehe ich das auch. Auf der Skizze von Johannes ist zu erkennen, dass
tatsächlich beide Fahrer gleichzeitig die Spur wechseln wollen, denn der
Schnittpunkt der beiden Pfeile liegt fast exakt auf der Linie, die die
beiden SPuren trennt.

Anders liegt der Fall natürlich, wenn der orangene Fahrer die Spur
wechselt, während der blaue auf der ganz rechten Spur fährt und noch
nicht zum Spurwechsel angesetzt hat. Dann hat erst einmal der orangene
aufzupassen. Der blaue sollte hier aber trotzdem nicht auf sein Recht
pochen, da er in dieser Situation fast sicher sein kann, dass der
organgene die Spur wechseln will und dabei unter Zeitdruck steht. Der
blaue kann hier durch Mitdenken helfen, einen Fehler des orangenen zu
vermeiden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Die einfachste Lösung in einem solchen Fall wäre, anzuhalten und die
Autos gegeneinander zu tauschen. So könnte jedes Fahrzeug in seiner Spur
bleiben und Unfälle würden vermieden.

;-)
MfG Paul

von Alexander I. (a-irrgang)


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StVO §18 Abs. 3: Der Verkehr auf der durchgehenden Fahrbahn hat die 
Vorfahrt.

Der orangene PKW ist hier auf der "durchgehenden Fahrbahn". Ungeachtet 
dessen gilt natürlich immer $1 der StVO und solche Situationen können 
eben vorkommen. Die hakt man ab unter "naja, alles gut gegangen" und 
erinnert sich beim nächsten Auffahren wieder, um eine solche Situation 
eventuell zu vermeiden.

von Steffen R. (steffen_rose)


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Yalu X. schrieb:
> So sehe ich das auch. Auf der Skizze von Johannes ist zu erkennen, dass
> tatsächlich beide Fahrer gleichzeitig die Spur wechseln wollen, denn der
> Schnittpunkt der beiden Pfeile liegt fast exakt auf der Linie, die die
> beiden SPuren trennt.

Genau in solchen Situationen bin ich immer unsicher, ob beschleunigen 
oder bremsen optimaler ist. Dumm, wenn der andere das gleiche macht.

Wenn möglich, gehe ich davon aus, dass der Abfahrende eher bremsen wird 
und der Auffahrende eher beschleunigen wird.

Alexander Irrgang
> StVO §18 Abs. 3: Der Verkehr auf der durchgehenden Fahrbahn hat die
> Vorfahrt.

Beim Kleeblatt ist auch die Auffahrende Spur durchgängig. Ich würde 
bloss nicht auf der Autobahn landen. Insofern würde ich für beide Fahrer 
die Regeln für einen Spurwechsel gleichermaßen ansetzen.

von Icke ®. (49636b65)


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Steffen Rose schrieb:
> Beim Kleeblatt ist auch die Auffahrende Spur durchgängig. Ich würde
> bloss nicht auf der Autobahn landen. Insofern würde ich für beide Fahrer
> die Regeln für einen Spurwechsel gleichermaßen ansetzen.

Hier greifen m.E. die Regeln für das Überholen, wonach rechts Überholen 
nicht zulässig ist. Ist der Linke deutlich schneller oder gar schon auf 
gleicher Höhe, darf der Rechte nicht beschleunigen und muß ggfs. sogar 
sein Tempo verlangsamen.

$5 StVO Abs. 6:

"Wer überholt wird, darf seine Geschwindigkeit nicht erhöhen. Wer ein 
langsameres Fahrzeug führt, muss die Geschwindigkeit an geeigneter 
Stelle ermäßigen, notfalls warten, wenn nur so mehreren unmittelbar 
folgenden Fahrzeugen das Überholen möglich ist."

von Dave B. (gaston)


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Ah okay, Autobahnkreuze.
Da komme ich nicht so oft lang, das hatte ich jetzt nicht auf dem 
geistigen Radar und stand ja auch nichts im Anfangspost aber alle 
anderen haben es ja erkannt.

von Johannes K. (anamollo)


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@Rufus T.Firefly:
>Dort taucht die Situation gleich viermal auf, nämlich für jede
>Fahrtrichtung beider beteiligten Autobahnen.

Wenn man genau ist nicht. Es taucht nur zweimal in Rufus' Beispiel auf 
und zwar in der "unteren Kleeblatthälfte",  da nur unten eine Leitplanke 
die Autobahn von diesem "Einfädel-Auffahrt-Ausfahrtstreifen" getrennt 
ist und die Auffahr/Abfahrspur UND eine weitere zum Beschleunigungsbahn 
hin leitende Fahrbahn existiert.

Mein Szenario gleicht dem unteren.

von Alexander I. (a-irrgang)


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Steffen Rose schrieb:
> Beim Kleeblatt ist auch die Auffahrende Spur durchgängig. Ich würde
> bloss nicht auf der Autobahn landen. Insofern würde ich für beide Fahrer
> die Regeln für einen Spurwechsel gleichermaßen ansetzen.

Das ist im Sinne der Autobahn aber offensichtlich nicht mit der 
"durchgehenden Fahrbahn" gemeint. Schließlich sollte man doch bei der 
Benutzung der durchgehenden Fahrbahn auf der derselben bleiben und nicht 
irgendwo anders landen :)

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Hier greifen m.E. die Regeln für das Überholen, wonach rechts Überholen
> nicht zulässig ist.

Warum sollte hier der rechte nicht überholen dürfen? Bei Verzögerungs- 
und Beschleunigungsstreifen darf man es jedenfalls.

Ich handhabe diese Situation immer nach §1. Es ist mir bisher erst 
einmal passiert, dass der andere - genau wie ich - auch gebremst hat, um 
hinter dem anderen einzufädeln, so dass wir uns bis fast zum Ende der 
Wechselmöglichkeit nicht einig waren... Da hilft nur ein beherztes 
Gasgeben zum Auflösen des Dillemmas :-)

von A. $. (mikronom)


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Steffen Rose schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> So sehe ich das auch. Auf der Skizze von Johannes ist zu erkennen, dass
>> tatsächlich beide Fahrer gleichzeitig die Spur wechseln wollen, denn der
>> Schnittpunkt der beiden Pfeile liegt fast exakt auf der Linie, die die
>> beiden SPuren trennt.
>
> Genau in solchen Situationen bin ich immer unsicher, ob beschleunigen
> oder bremsen optimaler ist.

Häh? Wie wäre es mit Einschalten ds gesunden Menschenverstands? Überleg 
dir mal, wo mehr Gefahren vorhanden sind, bei langsamen oder bei 
schnellen Fahrzeugen! Was wird man also zur Vermeidung zusätzlicher 
Gefahren tun, abbremsen oder Vollgas?

Ach übrigens: Der orange Pfeil endet in einer Kurve, der blaue auf einer 
Geraden. Allein deshalb würde ich, wenn ich gleich in die Kurve fahre, 
abbremsen statt zu beschleunigen, bevor es mit mit der Karre aus der 
Kurve schmeißt.

von Icke ®. (49636b65)


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Frank M. schrieb:
> Warum sollte hier der rechte nicht überholen dürfen? Bei Verzögerungs-
> und Beschleunigungsstreifen darf man es jedenfalls.

Wäre zu klären, ob das hier ein Beschleunigsstreifen ist oder nicht. Ich 
denke eher nein, weil (noch) nicht auf die eigentliche Autobahn 
aufgefahren wird. Aber da die bundesdeutsche StVO oft auslegbar ist, 
kann ich mich durchaus irren.

> Ich handhabe diese Situation immer nach §1.

Mein Reden, Kopf benutzen.

von Matthias S. (da_user)


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Dave B. schrieb:
> Mir scheint die Konstellation etwas ungewohnt. Gewöhnlich ist ja aus
> Autobahn-Sicht erst die Abfahrt und dann die Auffahrt, damit sowas eben
> nicht passiert und sich nicht unbedingt Verzögerungs- und
> Beschleunigungsspur überschneiden.

A93 Regensburg - da ist das so komplett ohne Kreuz.

Hintergrund ist der, dass diese Straße während Planung oder Bau von 
einer Bundesstraße zur Autobahn hochgestuft wurde, da hat man nicht mehr 
die Menge an Auf- und Abfahrten reduzieren können.

Ärgerlich ist hier übrigens auch wieder das vernachlässigen des 
Blinkers. Da sind ja genügend unterwegs, die nichtmal richtig auf die AB 
Auffahren, sondern auf dem Ein-/Ausfädelstreifen bleiben. Wenn der nicht 
rechts blinkt, muss man, wenn man auf der AB unterwegs ist, mit allem 
Rechnen.

Und dann kommen noch die viel gefährlicheren dazu, die nur mit 60 statt 
der erlaubten 80 auf dem Streifen unterwegs sind. Die anderen dürfen 
sich dann alle in den mit tatsächlichen 90km/h bewegenden Verkehr mit 60 
einfädeln, oder diese müssen von ihren 80 (gut 90,..) ziemlich scharf 
runterbremsen...

von Robert L. (lrlr)


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die Frage ist IMHO nur: gilt hier freie Fahrstreifenwahl, oder nicht..

davon hängt meiner Meinung nach ab, ob man Rechts Vorbeifahren darf..

ist die Gestrichelte Linie wirklich breiter als normal?

von Steffen R. (steffen_rose)


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Andi $nachname schrieb:
>> Genau in solchen Situationen bin ich immer unsicher, ob beschleunigen
>> oder bremsen optimaler ist.
>
> Häh? Wie wäre es mit Einschalten ds gesunden Menschenverstands? Überleg
> dir mal, wo mehr Gefahren vorhanden sind, bei langsamen oder bei
> schnellen Fahrzeugen! Was wird man also zur Vermeidung zusätzlicher
> Gefahren tun, abbremsen oder Vollgas?

"optimal" im Sinne des flüssigen Verkehrs.

Wir bewegen uns zu diesem Zeitpunkt, an dem diese Entscheidung getroffen 
werden muss, noch nicht in einer Gefahrensituation. Die entsteht 
möglicherweise erst, wenn sich beide gleich entscheiden. Bei der dann 
anstehenden zweiten Entscheidung gebe ich dir natürlich recht. Außerdem 
sollte dann aber auch im Zweifelsfall kein Spurwechsel erfolgen.

(OT: Ich gehe davon aus, dass die wenigsten Unfälle passieren, wenn alle 
stehen.)

In der Ursprungsfrage ging es um das Thema Vorfahrt.
§1 gilt immer und ist sinnvoll, klärt aber aus meiner Sicht die Frage 
nicht.

von Tilo (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Warum sollte hier der rechte nicht überholen dürfen? Bei Verzögerungs-
> und Beschleunigungsstreifen darf man es jedenfalls.

Beschleunigungstreifen ja, Verzögerungsstreifen Nein.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen Rose schrieb:
> In der Ursprungsfrage ging es um das Thema Vorfahrt.
> §1 gilt immer und ist sinnvoll, klärt aber aus meiner Sicht die Frage
> nicht.

Ganz einfach: Keiner hat Vorfahrt. Solche Fälle kommen im Straßenverkehr 
zuhauf vor und werden sogar in den theoretischen Prüfungen abverlangt 
("3 Fahrzeuge an der Kreuzung: Derjenige, der keinen rechts von sich 
stehen hat, will links abbiegen. Wer hat Vorfahrt?").

Es ist schon komisch, wie viele Leute geradezu danach lechzen, für alles 
und jedes eine Regel haben zu wollen, um sich denen zu unterwerfen. 
Während in Paris oder Rom die Hupe noch ein wichtiges Element im 
Straßenverkehr ist und letztendlich dort auch nicht mehr Verkehrsunfälle 
als in einer deutschen Großstadt passieren, wird der Deutsche von einem 
gigantischen Schilderwald dermaßen bevormundet, dass die Versuchung, 
während der Fahrt einfach sein Gehirn und damit den gesunden 
Menschenverstand abzuschalten, derart groß ist, dass man meint, im 
Straßenverkehr fahren alle nur noch stumpfsinnig und blöde dreinschauend 
vor sich hin....

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Tilo L. schrieb:
> Frank M. schrieb:
>> Warum sollte hier der rechte nicht überholen dürfen? Bei Verzögerungs-
>> und Beschleunigungsstreifen darf man es jedenfalls.

Ich habe das jedenfalls vor über 30 Jahren in der Fahrschule so gelernt 
:-)

> Beschleunigungstreifen ja, Verzögerungsstreifen Nein.

Laut

  http://www.verkehrslexikon.de/Texte/Rechtsueberholen03.php

ist das Rechtsüberholen auf dem Verzögerungsstreifen zumindest strittig.

Zitat:

"Ob dies auch uneingeschränkt auf Verzögerungsstreifen gilt, ist 
strittig (vgl. Hentschel, Straßenverkehrsrecht, 38. Aufl., 2004, Rdnr. 
25a zu § 2 StVO).

Für die Zulässigkeit des schnelleren Fahrens auch auf 
Verzögerungsstreifen haben sich u. a. ausgesprochen: OLG Düsseldorf VRS 
107, 109; OLG Hamm DAR 1975, 277; Mersson DAR 1983, 283; Janiszewski DAR 
1989, 410."

Aber ich will mich da nicht streiten. Das sind ja uralte 
Gerichtsurteile. Kann sein, dass es mittlerweile klar geregelt (und 
damit verboten) ist. Wikipedia spricht auch von einem ausdrücklichen 
Verbot des "Schnellerfahrens" auf einem Verzögerungsstreifen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Frank schrub:
>...wird der Deutsche von einem gigantischen Schilderwald dermaßen >bevormundet...

Schüttelreim zum Thema:

Wo viel zu viele Schilder walten,
läßt das die Leute wilder schalten!

;-)
MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Frank M. schrieb:
> Tilo L. schrieb:
>> Frank M. schrieb:
>>> Warum sollte hier der rechte nicht überholen dürfen? Bei Verzögerungs-
>>> und Beschleunigungsstreifen darf man es jedenfalls.
>
> Ich habe das jedenfalls vor über 30 Jahren in der Fahrschule so gelernt
> :-)
>
>> Beschleunigungstreifen ja, Verzögerungsstreifen Nein.
>
> Laut
>
>   http://www.verkehrslexikon.de/Texte/Rechtsueberholen03.php
>
> ist das Rechtsüberholen auf dem Verzögerungsstreifen zumindest strittig.

diese Rechtsprechung ist wohl durch die Gesetzgebung überholt:

§7a Abs. 3: Auf Ausfädelungsstreifen darf nicht schneller gefahren 
werden als auf den durchgehenden Fahrstreifen. Stockt oder steht der 
Verkehr auf den durchgehenden Fahrstreifen, darf auf dem 
Ausfädelungsstreifen mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht 
überholt werden.

vlg

 Timm

von J.-u. G. (juwe)


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Frank M. schrieb:
> Während in Paris oder Rom die Hupe noch ein wichtiges Element im
> Straßenverkehr ist und letztendlich dort auch nicht mehr Verkehrsunfälle
> als in einer deutschen Großstadt passieren,

Zur Anzahl der Verkehrsunfälle habe ich auf die schnelle nichts 
gefunden, aber gemäß einer Statistik aus dem Jahr 2007, gab es in Rom 
deutlich und in Paris knapp mehr Verkehrstote als in Berlin.

von Vn N. (wefwef_s)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Hier mal beispielsweise das Kamener Kreuz (A1/A2):
>
> https://maps.google.de/?ll=51.60105,7.68793&spn=0.002882,0.005246&t=k&z=18
>
> Dort taucht die Situation gleich viermal auf, nämlich für jede
> Fahrtrichtung beider beteiligten Autobahnen.

BTW, was soll die Verbindung von rechts nach unten bringen?

Edit: Ok, Google hat die Frage schon beantwortet.

: Bearbeitet durch User
von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Frank M. schrieb:
> Während in Paris oder Rom die Hupe noch ein wichtiges Element im
> Straßenverkehr ist und letztendlich dort auch nicht mehr Verkehrsunfälle
> als in einer deutschen Großstadt passieren,

erstaunlich wie sowas immer bar jeder Faktenkenntnis einfach so 
behauptet wird.

Fakten sind natürlich schwer zu beschaffen.

Ein Indiz liefert der Verkehrssicherheitsbericht 2013 der WHO:
http://www.who.int/iris/bitstream/10665/78256/1/9789241564564_eng.pdf

Alle Zahlen sind natürlich p.a.:
Deutschland 470 Tote pro 1000 Einwohner und 720 Tote pro 1000 Fahrzeuge
Frankreich 640 Tote pro 1000 Einwohner und 957 Tote pro 1000 Fahrzeuge
Italien 720 Tote pro 1000 Einwohner und 1200 Tote pro 1000 Fahrzeuge

vlg
 Timm

von Timm T. (Gast)


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Timm Reinisch schrieb:
> Italien 720 Tote pro 1000 Einwohner und 1200 Tote pro 1000 Fahrzeuge

Da können die ja froh sein, dass sie nicht 1200 Tote pro 1000 Einwohner 
haben.

Aber früher war das noch schlimmer, im 18 Jhdt. 1000 Tote pro 1000 
Einwohner, also zumindest meines Wissens hat da keiner bis heute 
überlebt.

von Christian R. (supachris)


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Timm Reinisch schrieb:
> diese Rechtsprechung ist wohl durch die Gesetzgebung überholt:
>
> §7a Abs. 3: Auf Ausfädelungsstreifen darf nicht schneller gefahren
> werden als auf den durchgehenden Fahrstreifen. Stockt oder steht der
> Verkehr auf den durchgehenden Fahrstreifen, darf auf dem
> Ausfädelungsstreifen mit mäßiger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht
> überholt werden.

Wobei noch zu klären bliebe, wo denn bei so einer Konstruktion der 
Einfädelungsstreifen endet und der Ausfädelungsstreifen beginnt.

Ich hab das jeden Tag auf dem Weg nach Hause: Dresden Flughafen drauf 
und Dresden Hellerau gleich wieder runter. Wie viele anderen bleibe ich 
gleich auf dem extra Streifen und fahre auch mal (gemäßigt und 
vorsichtig) an den links auf der AB fahrenden vorbei.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Timm Reinisch schrieb:

> Fakten sind natürlich schwer zu beschaffen.
>
> Ein Indiz liefert der Verkehrssicherheitsbericht 2013 der WHO:
> http://www.who.int/iris/bitstream/10665/78256/1/9789241564564_eng.pdf
>
> Alle Zahlen sind natürlich p.a.:
> Deutschland 470 Tote pro 1000 Einwohner und 720 Tote pro 1000 Fahrzeuge
> Frankreich 640 Tote pro 1000 Einwohner und 957 Tote pro 1000 Fahrzeuge
> Italien 720 Tote pro 1000 Einwohner und 1200 Tote pro 1000 Fahrzeuge

ja wie katastrophal! Da habe ich Mist gebaut!

 Deutschland 4,70 Tote pro 100 000 Einwohner und 7,20 Tote pro 100 000 
Fahrzeuge
 Frankreich 6,40 Tote pro 100 000 Einwohner und 9,57 Tote pro 100 000 
Fahrzeuge
 Italien 7,20 Tote pro 100 000 Einwohner und 12,00 Tote pro 100 000 
Fahrzeuge

sorry!

 Timm

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Reinisch schrieb:
> ja wie katastrophal! Da habe ich Mist gebaut!

Schick, wie Du mit Zahlen Deutsche, Franzosen und Italiener fast 
ausrotten wolltest ;-)

Zur Versöhnung:

  http://www.youtube.com/watch?v=p0CkupZZkwA

von Asko B. (dg2brs)


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Frank M. schrieb:
> Zur Versöhnung:
>
>   Youtube-Video "Ulrich Wickert geht über die Straße"

hihi...

Erinnert mich irgendwie an den Strassenverkehr von Tashkent.
Man laeuft da nicht bei gruen ueber die Ampel, sondern
wenn man meint, man schafft es gefahrlos.
Und das kann auch bei ROT oder GRUEN, oder BLAU oder BRAUN sein.
Selbst einen danebenstehenden Polizisten scheint
sowas nicht zu interessieren.

Gruss Asko.

von Robert L. (lrlr)


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>Tashkent

??

ein bekannteres Beispiel wäre NY ;-)

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