Hallo rundherum, ich muss mal was fragen, was mir eigentlich noch nie so richtig klar wurde: Z.B. ich habe einen Widerstand (oder ein C, oder L) mit einer Toleranzangabe von 5%, 1% oder was auch immer. Bedeutet diese Angabe, dass das Bauteil mit seinem tatsächlichen Wert bis zum Toleranzwert +- von seinem angegebenen/aufgedruckten Wert abweichend produziert wurde und diesen tatsächlichen Wert dann weiterhin beibehält? Oder heisst die Toleranzangabe, dass der tatsächliche Wert im Betrieb um die Toleranz schwanken kann? Das waren vielleicht doofe Fragen, aber man kann nicht alles wissen :-( Danke Dave
Das bedeutet erst mal, daß der tatsächliche Wert zum Zeitpunkt der Produktion! um die angegebene Toleranz um den Sollwert schwanken kann. Die Änderung des Werts über die Zeit (Langzeitstabilität) und die Änderung über die Temperatur kommen da noch dazu. Siehe dazu am besten Datenblätter von Widerstandsherstellern wie z.B. Vishay.
>Bedeutet diese Angabe, dass das Bauteil mit seinem tatsächlichen Wert >bis zum Toleranzwert +- von seinem angegebenen/aufgedruckten Wert >abweichend produziert wurde und diesen tatsächlichen Wert dann weiterhin >beibehält? Nein. >Oder heisst die Toleranzangabe, dass der tatsächliche Wert im Betrieb um >die Toleranz schwanken kann? Das ist die Anlieferungstoleranz bei Betrieb mit Normparametern, wie beispielsweise 25°C, etc. Driften durch Temperatur, Feuchtigkeit, Langzeit, etc. kommen zusätzlich noch dazu. Die Fehler-Verteilung entspricht ungefähr einer Gaußverteilung, die zusätzlich noch gegen den korrekten Wert verschoben ist. Die Breite der Gaußverteilung gibt die zufälligen Abweichungen von Stück zu Stück wieder, die Verschiebung einen systematischen Fehler bei der Herstellung. Die Toleranzangabe ist üblicherweise eine statistische Größe, daß heißt, die Toleranz wird nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eingehalten. Üblich sind 3-Sigma-Grenzen.
Dave Trescher schrieb: > Oder heisst die Toleranzangabe, dass der tatsächliche Wert im Betrieb um > die Toleranz schwanken kann? Eigentlich ja. Bei einer Spule ist die Induktivität zudem noch vom Strom abhängig, und bei gewissen Kondensatoren (MLCCs) die Kapazität von der Spannung... Denis schrieb: > 5% Toleranz von 100 = 98,5 - 102,5 ... Falsch! Es sind +5% und -5% also 95..105 Nur so kann sich eine E12 Reihe überlappen: 1k +-10% und 1k2 +-10% --> 900...1100R und 1080...1320R
Denis schrieb: > 5% Toleranz von 100 = 98,5 - 102,5 ... Nur sind das idR. +/-5% ;) und nicht 5% abs. ergo 95-105. Schau mal auf eine Etikett einer Wid.Schachtel oder in ein Datenblatt/
Prima und danke für die Antworten. Praktisch habe ich es so verstanden: Wenn ich z.B. ein R mit 1k und 1% brauche aber 1% nicht habe, dann könnte ich auch aus einem Vorrat von 1k Widerständen mit 5% den genauesten ausmessen und ggfs. verwenden. Mein HP34401 dürfte hierzu genau genug sein :-) Die anderen Hinweise bzgl. Induktivitäten und Kapazitäten sind auch hilfreich und nachvollziehbar, allerdings hätte ich meine Fragen nur auf Widerstände beziehen sollen. Bei den Toleranzberechnungen bin ich auch immer vom +- Prozentwert ausgegangen, also 1k kann bei 5% zw. 0.95 und 1.05k liegen. Deswegen hatte mich das Denis schrieb: > 5% Toleranz von 100 = 98,5 - 102,5 ... zunächst etwas verwirrt, zumal auch noch falsch gerechnet, wenn dann schon 97.5 - 102.5... Dave
Dave Trescher schrieb: > Wenn ich z.B. ein R mit 1k und 1% brauche aber 1% nicht habe, dann > könnte ich auch aus einem Vorrat von 1k Widerständen mit 5% den > genauesten ausmessen und ggfs. verwenden. Jein, da 1% Widerstände normalerweise Metallfilmwiderstände sind, und 5% Widerstände Kohlewiderstände. Die haben aber leider auch wesentlich schlechtere Daten bzgl. der anderen Abweichungen, das heisst die Metallfilm sind auch in Bezug auf Temperatur, Luftfeuchte und Alterung deutlich besser.
Zusätzlich zu den angegeben Toleranzen gesellt sich noch die Änderung des Wertes durch Wärme und Kälte.Dieser TK (Temperaturkoeffizient)Wert wird in ppm (Part per Million) angegeben und steht im Datenblatt des Herstellers.
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