Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Messen einer unabhängigen Wechsel-/Gleichspannung


von Daniel (Gast)


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Hallo miteinander,
ich habe ein Problem und komme nicht recht weiter.

Folgende Ausgangsstellung:
- Fremdgerät von Brückengleichrichter mit nachgeschaltetem 
Spannungsregler von Gaptec LMW78_12-0.5 versorgt. Das Gerät besitzt 2 
digitale, 1 analogen Eingang sowie einen digitalen Ausgang.
- ein digitaler Eingang ist direkt mit der Spannungsversorgung gebrückt, 
bekommt also quasi dauerhaft ab Einschalten 12V
- ein weiterer digitaler Eingang wird von einem Spannungsteiler und 
einer Z-Diode so versorgt dass zwischen 30 und 60V Gleichspannung ein 
Pegel von min. 7V am Gerät anliegt (das reicht für digital 1)
- am digitalen Ausgang (schaltet auf Masse) hängt ein Stromstoßrelais 
(12V DC), welches gespeist von einem weiteren LMW78_12-0.5 versorgt, 
110V AC an und ausschalten kann.

Nun zum eigentlichen Problem:
Den analogen Eingang kann man natürlich auch als weiteren digitalen 
Benutzen. Ich möchte jetzt den aktuellen Status des Stromstoßrelais 
herausfinden. Da das Stromstoßrelais in der Zuleitung eines 110V AC 
Schützes ist hatte ich diese Idee:

- Ich greife an A1 des Schützes (respektive Ausgang des Schalters meines 
Stromstoßschalters) ab, hier habe ich entweder 110V AC oder nicht.
- Ich dachte mir also ich baue eine Einweggleichrichtung mit einer 
1N4003, somit erhalte ich schon nur noch 0.45 der 110V AC, das ganze 
jetzt mit dem gleichen Spannungsteiler wie oben(samt Z-Diode), gibt mir 
dann mein digitales Signal. Dass es pulsierend ist kann ich 
vernachlässigen, da das Gerät da sehr träge reagiert.

Nur wenn ich das ganze mit dem Messgerät prüfen will habe ich zur Masse 
meines Gerätes keine Spannung. Soweit noch verständlich, da ja kein 
gemeinsames Potential existiert.

Kann ich denn mein "N" von den 110V AC einfach auf die Masse meines 
Fremdgerätes anhängen oder bekomme ich da Probleme?

Gruß Daniel

von nickel (Gast)


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Nachdem ich kein Lektor bin, kann ich dir nur empfehlen:

a) Zeichne das Ganze auf - hier anhängen fordert die Anworten
b) Prüfe, ob du irgendwo einen Kurzschluß eingebaut hast
c) Stört es dich, wenn vermeintliche Kleinspannung direkt am Netz hängt?

von Ghost (Gast)


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Daniel schrieb:
> Kann ich denn mein "N" von den 110V AC einfach auf
> die Masse meines Fremdgerätes anhängen oder bekomme
> ich da Probleme?

Gegenfrage: Warum klemmst Du nicht einen kleinen
(Steuerspannungs-)Trafo parallel zum Schuetz? Dann
hast Du auf dessen Sekundärseite eine vom Zeitrelais
geschaltete, potenzialfreie Kleinspannung, mit der Du
alles machen kannst, was Du willst.

von Daniel (Gast)


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Danke für die bisherigen Antworten!

Mein Hauptproblem ist eigentlich, dass ich im Moment nicht das Budget 
oder die Mittel habe noch schnell soetwas auszuprobieren!

Kann ich denn die Massen irgendwie verbinden, oder nicht?

Angenommen die Spannung vom Brückengleichrichter kommt über einen Trafo, 
dann wäre die ja tendenziell Potentialfrei. Kann ich die dann 
zusammenführen?

Oder wäre es möglich, wenn ich die 110V AC mit einer zweiten 
Brückengleichrichtung gleichrichte, und dann die Massen der 
Gleichrichter zusammenschalte ein gemeinsames Bezugspotential zu 
schaffen?

von Pink S. (pinkshell)


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Daniel schrieb:
> Kann ich denn die Massen irgendwie verbinden, oder nicht?

Gehen würde es, es ist aber gegen die Regeln. Aber auch nur, wenn das 
Gerät nicht schon geerdet ist.

> Angenommen die Spannung vom Brückengleichrichter kommt über einen Trafo,
> dann wäre die ja tendenziell Potentialfrei. Kann ich die dann
> zusammenführen?

Nein, siehe oben.

> Oder wäre es möglich, wenn ich die 110V AC mit einer zweiten
> Brückengleichrichtung gleichrichte, und dann die Massen der
> Gleichrichter zusammenschalte ein gemeinsames Bezugspotential zu
> schaffen?

Das geht mit Sicherheit schief. Dann ist das Bezugspotential deiner 
Schaltung auf einem komischen pulsierenden Potential, was an einer Diode 
des Gleichrichters abfällt.

von Daniel (Gast)


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Also wäre es prinzipiell besser, einfacher und auch RICHTIG lieber einen 
Stromstoßschalter mit zwei Schließern einzusetzen um über diesen 
"Hilfskontakt" die Schaltstellung abzugreifen?

von MaWin (Gast)


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> um über diesen "Hilfskontakt" die Schaltstellung abzugreifen?

Richtig, oder eben ein zweites Relais an den Stromstossausgang um einen 
unabhängigen Schaltkontakt zu schaffen.

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

Daniel schrieb:
> Angenommen die Spannung vom Brückengleichrichter kommt
> über einen Trafo, dann wäre die ja tendenziell
> Potentialfrei.

Nein, die waere nicht "tendenziell potentialfrei", sondern
die ist tatsächlich potenzialfrei.

> Kann ich die dann zusammenführen?

Natuerlich. Du kannst auf der Sekundaerseite des Trafos
einen Punkt Deiner Wahl erden. Deswegen verwendet man
Trafos.

Ach so: Richtigen Trafo mit getrennten Wicklungen
nehmen, keinen Spartrafo.

Grusz,
Rainer

von Rainer Z. (razi)


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Pink Shell schrieb:
>> Angenommen die Spannung vom Brückengleichrichter
>> kommt über einen Trafo, dann wäre die ja tendenziell
>> Potentialfrei. Kann ich die dann zusammenführen?
>
> Nein, siehe oben.

Ich glaube, ich werde meinen Account hier wieder loeschen
lassen. Ich merke, dass ich mental nicht in der Lage bin,
dieses Ausmasz an Schwachsinn zu ertragen.

Ich haette nicht gedacht, dass es noch Steigerungs-
moeglichkeiten gegenueber dem UseNet gibt.

von Helge A. (besupreme)


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Wenn mit den Stromstoßschalter sowieso ein Schütz eingeschaltet wird, 
hat das nicht noch einen Kontakt frei? Das spart dann den ganzen Aufwand 
und meldet gleich den Schaltzustand des Lastkreises.

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