Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hilfe bei Angebot


von gambo (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe heute ein Angebot (Konzern, Bayern) bekommen mit der ERA 
Einstufung
EG 10 A (habe an Uni E-technik studiert). Allerdings ist das 
Monatsgehalt was im Angebot angegeben ist etwas über der Stufe EG 10 B. 
Ich verstehe diesen Unterschied nicht.

Außerdem steht da auch dass zusätzlich so Urlaubsgeld dazukommt.

1) Kann mir jemand den obigen Unterschied erklären?

2) Was mich interessieren würde: Wie kann ich denn jetzt mein Gehalt 
exakt bestimmen dass ich hätte?

3) Auf was sollte ich noch achten beim Vertrag: Übertunden Abgeltung und 
was noch? Habt Ihr Tipps die ich noch unbedingt erfragen sollte?

Danke euch

von muaaaa (Gast)


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Hi,

steht die Einstufung direkt im Angebot?

Ich würde halt danach fragen wie sich dein zukünftiges Gehalt 
zusammensetzt. Wenn pro Monat mehr als ERA10A steht könnte es sich um 
einen Fehler handeln, oder die haben schon eine durchschnittliche 
Leistungszulage/Urlaubsgeld/13. Gehalt dazugerechnet.

Üblicherweise bekommt man zu Anfang keine Leistungszulage sondern eine 
Sonderzulage die dann nach ein paar Monaten durch einen Leistungszulage 
ersetzt wird.

Exakt bestimmen: Wenn du deine Sonderzulage/Leistungszulage genau 
kennst, kannst du dein Gehalt nach ERA10A genau bestimmen.

Tipps zum Vertrag: Schau, dass du zum 1. des Monats angestellt wirst, 
ansonsten kann es dir passieren dass du für den ersten Monat nicht das 
volle Gehalt und evlt. nicht alle Urlaubstage für den Monat bekommst. 
Besonders blöd wenn der 1. ein Samstag ist, man arbeitet genau so viel 
wie die Kollegen und bekommt trotzdem weniger Geld ;_)

Achte darauf dass dir (wenn vorhanden) frühere Beschäftigungszeiten 
angerechnet werden, z.B. Ausbildung.

Ansonsten wirst du bei ERA wohl keine/wenige Sonderbedingungen 
aushandeln können.

von Cyblord -. (cyblord)


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gambo schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ich habe heute ein Angebot (Konzern, Bayern) bekommen mit der ERA
> Einstufung
> EG 10 A

Könnt ihr da nicht mal kurz das Monatsgrundgehalt dahinter schreiben? 
Sonst muss man jede Stufe immer für jedes Bundesland nachschlagen.

gruß cyblord

von gambo (Gast)


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"Könnt ihr da nicht mal kurz das Monatsgrundgehalt dahinter schreiben?
Sonst muss man jede Stufe immer für jedes Bundesland nachschlagen."

-> EG 10 A: 3.983,00
-> EG 10 B: 4.186,00

"steht die Einstufung direkt im Angebot?"

-> Ja die steht Drin: EG 10 A.

Da steht halt:
Ihr Monatseinkommen (Grundentgelt einschließlich Zulagen) würde ... 
betragen.

von Nixwisser (Gast)


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gambo schrieb:
> 1) Kann mir jemand den obigen Unterschied erklären?
Haustarif oder AT (außer Tarif) vielleicht?
> 2) Was mich interessieren würde: Wie kann ich denn jetzt mein Gehalt
> exakt bestimmen dass ich hätte?
Wenn du netto meinst, such dir einen Gehaltsrechner im Web.
> 3) Auf was sollte ich noch achten beim Vertrag: Übertunden Abgeltung und
> was noch? Habt Ihr Tipps die ich noch unbedingt erfragen sollte?

Arbeitszeitmodell vielleicht? Da könnte es mit Überstundenvergütung
dann eher Essig werden. Leistungszulage würde ich auch skeptisch
betrachten weil das für mich Trick 17 ist. Das bedeutet nämlich
nicht mehr Geld, sondern weniger wenn du nicht arbeitest, z.B. bei 
Krankheit, Urlaub. Muss man halt verlässlich abklären.

Weihnachtsgeld wäre auch beachtenswert, sowie vermögenswirksame
Leistungen (VWL,AVWL), Betriebsrente, falls der Betrieb so was
hat/bietet.

von gambo (Gast)


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Nixwisser schrieb:
> Arbeitszeitmodell vielleicht? Da könnte es mit Überstundenvergütung
> dann eher Essig werden. Leistungszulage würde ich auch skeptisch
> betrachten weil das für mich Trick 17 ist. Das bedeutet nämlich
> nicht mehr Geld, sondern weniger wenn du nicht arbeitest, z.B. bei
> Krankheit, Urlaub. Muss man halt verlässlich abklären.

Danke erstmal.
Könntest Du das mit dem Arbeitszeitmodell erklären? Was wär ein gutes 
bzw. schlechtes Modell?
Und das mit der Leistungszulage verstehe ich auch nicht: heisst das das 
wenn ich nicht performe keine Zulage bekommen oder gar Abzüge?

von Nixwisser (Gast)


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gambo schrieb:

> Könntest Du das mit dem Arbeitszeitmodell erklären? Was wär ein gutes
> bzw. schlechtes Modell?

Jedes Modell hat seine Vor-und Nachteile.
Z.B. feste Arbeitszeit, da sind dann Überstunden geltend zu machen,
eher weniger das Problem, da man die ja leicht in der Zeiterfassung
(sofern es eine gibt) herauslesen kann. Zuspätkommen oder früher
gehen ist dann nicht so einfach, ohne Zustimmung der Administration.

...oder Gleitzeit mit einer Kernarbeitszeit (z.B. 9 Uhr -15 Uhr) wo
man anwesend sein muss, man davor (z.B. 7 Uhr - 9Uhr) und danach
(15 Uhr - 18Uhr) kommen und gehen kann wie man will. Da ist dann
nichts mit Überstunden, es sei denn man macht so viele (>100h) das
die nicht oder nur schwer abgebummelt werden können. Vorteilhaft
ist dann natürlich eine verbindliche Zeiterfassung.

Das Modell der Vertrauenszeit (in Eigenregie) ist dagegen nicht so
das Wahre. Ein oder mehrere Fehler und gleich wird man schief
angesehen. Hauptsache, man bekommt seine Monatsarbeitszeit in
den Griff, also in der Summe keine Fehlzeiten. Überstunden schiebt
man dann meist vor sich her von Monat zu Monat und bummelt die dann
ab wenn möglich. Manchmal kann man dann auch zu einem vom Betrieb
angezeigten Zeitpunkt seine Überstunden geltend machen, die einem
dann vergütet werden.
Meines Erachtens hat man durch Gleitzeit mehr Freiheiten, aber auch
nicht mehr Einkommen. Ich bevorzuge Gleitzeit, weil man da wegen
Zuspätkommen kaum noch abgemahnt werden kann, also das keinen Ärger
macht.

Noch ein Tipp: Überstunden sind zwar okay, aber dürfen nicht im
Übermass auftreten, vor allem nicht in der Probezeit, damit da
keiner denkt du bekommst deine Arbeit nicht fertig und bist dann
zu teuer. Später dürfte das dann nicht mehr so kritisch sein.
Wer clever ist, schenkt der Firma IN DER PROBEZEIT die Überstunden
und kann dadurch Plusspunkte sammeln.  Später kann dann leicht so
manche Extra-Stunde zum Ausgleich wieder dazugekommen.
Muss jeder selbst entscheiden.

> Und das mit der Leistungszulage verstehe ich auch nicht: heisst das das
> wenn ich nicht performe keine Zulage bekommen oder gar Abzüge?

Das muss du dann mit der Firma klären wie das mit der Leistungszulage 
gehandhabt wird und das sollte auch dann im Vertrag stehen.
Wenn du eben nicht arbeitest, aber Lohn-/Gehaltsfortzahlung hast,
dann gibt es sicher Umstände dir dein Brutto um die Leistungszulage
zu kürzen. Obs auch gemacht wird, steht auf einem anderen Blatt.
Das ist für die Firmen ein vertragliches Schlupfloch, das man nicht
so einfach hinnehmen oder unterschätzen sollte. Wenn es erst mal im 
Vertrag steht, dann ist es auch bindend.

von gambo (Gast)


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Nixwisser schrieb:
> Noch ein Tipp: Überstunden sind zwar okay, aber dürfen nicht im
> Übermass auftreten, vor allem nicht in der Probezeit, damit da
> keiner denkt du bekommst deine Arbeit nicht fertig und bist dann
> zu teuer. Später dürfte das dann nicht mehr so kritisch sein.
> Wer clever ist, schenkt der Firma IN DER PROBEZEIT die Überstunden
> und kann dadurch Plusspunkte sammeln.  Später kann dann leicht so
> manche Extra-Stunde zum Ausgleich wieder dazugekommen.
> Muss jeder selbst entscheiden.

das ist ein sehr interessanter Tipp - danke an der Stelle schonmal.
Wenn es nur eine manuelle Zeiterfassung gibt kann man hier ja einfach 
ein wenig tricksen oder?

Hast Du noch mehr solche Tricks parat oder wo ich sowas nachlesen 
könnte? Das finde ich sehr hilfreich...

Danke

von Susi Sorglos (Gast)


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Arbeitszeitmanipulation könnte auch ein Entlassungsgrund werden :-(

von gambo (Gast)


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Susi Sorglos schrieb:
> Arbeitszeitmanipulation könnte auch ein Entlassungsgrund werden

hmm...ich dachte hier eher an die positive Richtung, aber guter Punkt - 
danke.

von Bad U. (bad_urban)


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Susi Sorglos schrieb:
> Arbeitszeitmanipulation könnte auch ein Entlassungsgrund werden :-(

Das wohl auf jeden Fall. Aber wir reden hier auch von einem IGM-Betrieb. 
Das sind die größeren und die habens eigentlich nicht nötig zu tricksen. 
Überstunden können abgefeiert werden, oder auch ausbezahlt.
Bei den freiwilligen Leistungen gibts Unterschiede. Aber wenns was gibt, 
sagt Dir das die PE sofort. Ist ja Werbung für die Firma.
Überstunden am Anfang sind nichts ungewöhnliches. Es braucht halt Zeit 
um sich in die Aufgabe einzuarbeiten. Und nach meiner Erfahrung sind die 
Absolventen am motiviertesten, grade in einem großen Betrieb ;-)

ich weiß ja nicht welche Alternativen Du noch hast. Aber in einem 
Tarifbetrieb bist Du eigentlich gut aufgehoben.
Außer natürlich die Arbeit ist nichts für Dich. Aber das musst Du halt 
selber wissen....

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