Hallo Gemeinde, ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch in einer Firma, welche Schaltschränke baut. Ich wurde gefragt, ob ich auch Stromlaufpläne und Schaltpläne editieren könne, mit Photoshop !? Klärt mich mal bitte auf, mit dem Namen Photoshop verbinde ich eher Programme wie "Paint" ... oder Correl Draw, etwas zur Bildbearbeitung eben, wobei ich bei Schaltplänen usw. eher an x/y irgendwas CAD oder Eagle denke. Selbst arbeite ich zuhause nur mit Eagle oder selten auch mal mit Target. Wer von euch arbeitet denn in dem Bereich und benutzt dazu Photoshop? Gibt es denn da ein Tutorial oder eine Testversion, damit ich mir das vorab mal anschauen kann? Grüße aus der Bourgogne
Franzose schrieb: > Ich wurde gefragt, ob ich auch Stromlaufpläne und > Schaltpläne editieren könne, mit Photoshop !? Wer nur einen Hammer als Werkzeug kennt, sieht in jedem Problem einen Nagel.
Prinzipiell schon, man kann auch mit einer Nagelschere den Rasen stutzen. Aber sinnvoll? Für Schaltpläne dann doch besser Schaltplaneditoren, z.B. sPlan von Abacom (Testversion available): http://www.abacom-online.de/html/splan.html
Na, Photoshop ist da schon gut für. Arbeitsablauf: - Schaltschrank öffnen - Foto machen (kann beides auch der Stift). Dann: - Mit Photoshop umbauen, wie's nachher aussehen soll. - Foto ausdrucken - Stift mit Schraubendreher, Foto und ggfs. Austausch-Teilen zum Schaltschrank zurückschicken. :)
Naja, das ist schon ein grober Missbrauch. Also mir würde als Tool für Schaltpläne zig bessere Produkte einfallen, die nicht direkt dafür gedacht sind. z.B. MS Viso. Generell muss man unterscheiden je nach Einsatz: Für einen Schaltplan einer Leiterplatte sind deine genannten Tools: Eagle, Target, ... brauchbar. Einen Schaltschrank plane ich lieber mit z.B. elektroCAD von Aucos. Diese CAD Systeme sind für den Entwurf eines Schaltschrank, Hausinstalltion etc. ausgelegt. Sprich hier sind die entsprechen Symbole, Leitungen etc hinterlegt. Und es lassen sich entsprechende Reports erzeugen. Schon mal im Eagle einen Kabel 3x1,5mm² gesehen ;)
(// Edit: zwischendurch kamen schon Antworten, bin ein wenig langsam) Kann man so oder so sehen. In meiner "vor-Firma" wurden mit Excel(!) Stellplätze gezeichnet! Klar, mit Paint kann man auch Briefe schreiben. ;-) Ne, im Ernst, meiner Meinung nach zeichnet man im Schaltschrankbau z.B. mit einem Programm wie EPlan8. Da hängt doch noch ein Rattenschwanz dran wie Klemmleistenbelegung, Stückliste oder Leitungsübersicht, Maße, Ersatzteilliste usw. Photoshop? Hm ....
Photoshop ist ein pixelorientiertes Bildbearbeitungsprogramm und wird hauptsächlich zur Nachbearbeitung von Fotos eingesetzt. Für das Erstellung und vor allem für spätere Änderungen an einem Plan ist Photoshop absolut ungeeignet. Das nachträgliche Verschieben einer Verbindungslinie, was in jedem besseren Vektorzeichenprogramm eine Sache von einer Mausbewegung mit gedrückter Taste ist, ist in einem Pixelprogramm etwa so aufwendig wie die entsprechende Änderung in einer Papierzeichnung mittels Radiergummi, Lineal und Bleistift. Ein generisches Vektorzeichenprogramm wie Corel-Draw oder Visio wäre gerade noch aktzeptabel, wenn die Firma sich kein dediziertes Programm leisten will. Viele dieser Programme liefern schon Bibliotheken mit den benötigten Schaltsymbolen mit. Da in einer Firma, die sich auf den Schaltschrankbau spezialisiert hat, das Zeichnen von Stromlaufplänen aber wohl zum Tagesgeschäft gehört, wundert es mich schon etwas, dass kein Geld in ein ordentliches Tool investiert wird. Die Kosten würden sich ganz sicher nach einer kurzen Einarbeitungsphase der Mitarbeiter schon in ein paar Wochen auszahlen, weil die Zeichner damit um ein Vielfaches effizienter arbeiten als mit Photoshop. Eagle ist in diesem Zusammenhang auch eher eine Notlösung, da es primär für Elektronikschaltpläne und -leiterplatten gemacht ist. Aber geeigneter als Photoshop ist es allemal.
Franzose schrieb: > Hallo Gemeinde, > > ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch in einer Firma, welche > Schaltschränke baut. Ich wurde gefragt, ob ich auch Stromlaufpläne und > Schaltpläne editieren könne, mit Photoshop !? > Wer von euch arbeitet denn in dem Bereich und benutzt dazu Photoshop? > Gibt es denn da ein Tutorial oder eine Testversion, damit ich mir das > vorab mal anschauen kann? > > Grüße aus der Bourgogne Wahrscheinlich wollte dein Gegenüber auch nur hören, dass man doch eher gewöhnt ist mit geeigneten Werkzeugen einen Schaltplan "editiert"... Mit Photoshop kann man aber ggfs. einen Schaltplan wirklich editieren. Also mal neben ein Component einen Kommentar schreiben oder ein Screenshot oder Oszillogramm. Nachdemm Photoshop auch PDFs öffnen kann wäre zumindest das durchaus denkbar (wenn auch wohl die denkbar teuerste der Alternativen)...
Die wollten wohl feststellen, ob Du auch über den Tellerrand hinaussehen kannst. Ich bezweifle, dass heutzutage ein vernünftiger Mensch, professionell Schaltpläne mit Bildbe- oder -verarbeitungsprogrammen erstellt. Das heißt ja nicht, dass es nicht möglich ist. Siehe Nagelschere und Rasen schneiden. Worum es aber gehen könnte ist folgendes: 1. Ein bestehendes Teil soll umgebaut, erweitert oder sonst wie bearbeitet werden. 2. Der Hersteller ist unbekannt, oder rückt, was fast Normal ist, die originale der Pläne nicht raus; hat sie nicht mehr; hat sie abgeschickt; ... hat sie. 3. Oft stimmen auch die Anlagen, nicht mehr mit den originalen Plänen überein. Der Vorgänger hatte, bei seiner letzten Änderung, keinen PC + Drucker dabei, um das Zeug zu aktualisieren. Jetzt hast Du, im Grunde genommen zwei Möglichkeiten: 1. Du erstellst aus den 75 Seiten einen neuen Plan und riskierst, dass der Kunde Dir deine Zeitvorstellungen um die Löffel haut. 2. Du scannst die Seite 30 und 52 irgendwie ein und, jetzt hast Du ein "echtes" Bild, bearbeitest diese mit einer Bildverarbeitung. Übrigens aus Teilbildern in "Deiner" Schaltplansoftware, Pläne zu erstellen kannst Du vergessen, weil dies, schon um die Nummerierung aufrecht zu erhalten, ein recht unsinniges Unterfangen ist. Du hast nämlich den Kontakt auf Seite 71, mit der höchsten Nummer übersehen.
Amateur schrieb: > Ich bezweifle, dass heutzutage ein vernünftiger Mensch, professionell > Schaltpläne mit Bildbe- oder -verarbeitungsprogrammen erstellt. Ja die Tellerränder... Photoshop (oder Gimp usw.) macht Sinn, wenn die Schaltpläne noch nicht mit Software erstellt wurden, sondern z.B. aus einem Handbuch oder von Planzeichnungen abgescannt. Das habe ich in solchen Fällen auch schon so gemacht (mit Paintshop Pro), aber bevor du mich zum rückständigen Idioten erklärst musst du erst mal einen besseren Vorschlag machen. In der Frage stand Editieren, nicht Erstellen. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Photoshop (oder Gimp usw.) macht Sinn, wenn die Schaltpläne noch nicht > mit Software erstellt wurden, sondern z.B. aus einem Handbuch oder von > Planzeichnungen abgescannt. Bei ganz kleinen Änderungen mache ich das auch so. Sobald aber mehr als ca. 10 neue Elemente (Linien, Symbole, Texte u.ä.) hinzukommen, verwende ich doch lieber ein Vektorzeichenprogramm (z.B. Inkscape), damit wenigstens die von mir gemachten Änderungen wieder leicht änderbar sind. Die originale Bitmap wird dazu einfach als Objekt in den Hintergrund der Vektrografik gestellt.
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Eure Aussagen decken sich mit meinem Wissensstand. Ich dachte schon, ich hätte da was verschlafen, daß die von Photoshop versuchen, in den CAD Markt mit einzusteigen.. Die Tatsache, das die Firma am Standort keine Entwicklungsabteilung besitzt, spricht aber dafür, das gar kein vernünftiges Programm zur Bearbeitung oder Erstellung der Pläne zur Verfügung steht. Aber das werde ich schon sehen, falls das mit der Stelle dort was wird. Zur Not eben doch scannen, copy&paste usw.... Grüsse aus der Bourgogne
Inkscape ist sehr gut dafür geeignet. Es ist ein freies Vektor-Zeichenprogramm, da baut man als Hintergrund das Photo des bisherigen Schaltplanes ein oder einer Bleistift-Skizze und zeichnet das dann nach.
Sei aber vom Grund auf mistrauisch bei den Firmen. Nicht umsonst suchen die dauernd Personal. Meist miese Bedingungen aller Art. Das mit den Schaltplänen deutet auch darauf hin.
Michael_ schrieb: > Sei aber vom Grund auf mistrauisch bei den Firmen. Nicht umsonst suchen > die dauernd Personal. Meist miese Bedingungen aller Art. Na da geht man doch am besten garnicht erst arbeiten - für Hartz4 braucht man weder Photoshop noch sonstige Software und muss auch sonst nichts Unangenehmes in Kauf nehmen. Gruss Reinhard
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