Forum: Markt GE-Transistoren und Dioden aus DDR-Produktion


von Timm T. (Gast)


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Besteht Interesse an (gebrauchten) Germanium-Transistoren und Dioden aus 
DDR-Produktion? Ich habe einige reich bestückte Leiterplatten, die ich 
aber entsorgen möchte. Nun tut es mir einerseits um die GS..., GC... 
GD... irgendwas leid, früher hat man sowas gesammlt, wo man es bekommen 
konnte, andererseits - was will man heute noch damit?

Also, Interesse oder wegwerfen? Die Transistoren sind wie früher wohl 
üblich mit reichlich langen Beinchen verlötet.

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

> Also, Interesse oder wegwerfen?

Ge-Transistoren sind m.E. nur für Sammler, die sich sowas unbenutzt
in die Vitrine legen. Die wenigen Anwendungen, wo die nioedrigere
Basisspannung von Nutzen ist, kann man meistens auch anders lösen.
Gruss
Harald

von egal (Gast)


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Ich würde mal in Musikerforen (Musikding und CO.) mal nachfragen. 
Germaniumtransistoren werden glaube ich gerne zum Bau von Effektgeräten 
und Verzerrern verwendet.

von Lothar S. (loeti)


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Du hast eine PN. Grüße Löti

von Lothar S. (loeti)


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@Timm

Hast Du meine Nachricht nicht bekommen?

Grüße Löti

von Timm T. (Gast)


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Wow, ich hätte nicht gedacht, dass an den alten Teilen noch Interesse 
besteht.

Also, ganze Platinen kann ich nicht herausgeben, die sind auch zu groß, 
das geht dann nicht mehr per Brief.

Die Transistoren werden achtsam per Saitenschneider entlötet, die 
Anschlussbeinchen bleiben dann immer noch 15 bis 20mm lang. Die 
Glasdioden haben min. 5mm Anschlussbeinchen.

Die Platinen waren gebraucht, die Halbleiter haben dementsprechend 
schonmal Spannung gesehen. Ich werde sie nicht testen.

Hier die Liste der vorhandenen Typen:

GC116b, 2 Stk
GC116d, > 50 Stk
GC123C, > 50 Stk

GF105 mit hoher Kappe, > 10 Stk
GF105 mit niedriger Kappe, > 50 Stk

GS109, > 50 Stk

Russisch:

35D-I, > 10 Stk, hat drei Beine und schwarze oder helle Metallkappe

Etwas ganz Modernes, Sizilium!:

SF121C, > 5 Stk
SF122C, 1 Stk

Dioden:

GY100
GY102
GY103
BA147 Glasgehäuse, > 100
ZA250/12 Z-Diode im Glasgehäuse, 1 Stk
SZ600/12

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> 35D-I

Dürften МП35 sein:
http://lampilich.narod.ru/tr/small/mp35_36_37_38.html

Immerhin, als Germanium-npn-Transistoren eine gewisse Rarität.

von oszi40 (Gast)


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> Basisspannung von Nutzen ist, kann man meistens auch anders lösen.

1.Vor Einbau Stromverstärkung messen, da diese gelegentlich mit dem 
Alter od. durch Überlastung nachgelassen hat bei Ge-Transistoren.

2.Ge für Bastelzwecke als einfacher Temperatursensor durchaus 
verwendbar.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Immerhin, als Germanium-npn-Transistoren eine gewisse Rarität.

Na ja, es gab schon NPN-Typen, mir fällt z.B. spontan das 
Komplementär-Paar AD161/AD162 ein.



Ansonsten sind sie evtl. interessant als Ersatzteil in Museumsgeräten.

Neue Designs mit Ge können mal problematisch werden, wenn man nicht so 
auf die Wärmeentwicklung achtet: Ge-Transistoren gehen gerne schon ab 
50-60°C durch, und sind dann nicht mehr steuerbar. Ich testete das vor 
ein paar Monaten einmal.

Ein paar alte Glastypen aus den 1950-ern sind defekt, einfach nur durch 
langes Liegen. Besonders wo ein Gehäuse nicht ganz luftdicht war, ist 
Vorsicht angesagt. Manchmal konnte ich durch Messungen noch gerade so 
fest stellen, daß der Transistor wohl mal ein Transistor gewesen sein 
mußte.

Da ich schon öfter Gelegenheit hatte, mir Altgeräte mit Ge-Transistoren 
anzuschauen:

Man blieb dort immer weit genug von der Leistungsgrenze weg, betrieb 
z.B. den ASZ18, der wie der 2N3055 immerhin 15A kann, mal eben nur mit 
1A. Der Durchbruch eines Längsreglers in einem Netzteil wäre ja für die 
Folgeschaltung tödlich. Oft designte man Geräte auch so, daß ein 
Durchbruch keine Zerstörung macht. Ein Kofferradio aus den 1960-ern, was 
in der Sonne stand, brummte und rauschte nach einer halben Stunde nur 
noch. Musik gab es erst wieder, wenn man das Gerät dann eine halbe 
Stunde in den Schatten stellte. Aus diesem Grunde hatten Autoradios noch 
längere Zeit bis weit in die 1960-er Röhrentechnik. Erst spät, ca. 1975, 
fing es allmählich an, daß man in Konsumgeräten mit Silizium begann, 
obwohl es das in professionellen Geräten auch schon gut 15 Jahre lang 
gab.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm F. schrieb:
> Na ja, es gab schon NPN-Typen, mir fällt z.B. spontan das
> Komplementär-Paar AD161/AD162 ein.

Ja, oder die recht bekannten AC127, AC176, AC181.  Die haben aber
alle gemein, dass sie für Komplementärendstufen gebaut worden sind,
mithin dürften sie recht viel Reststrom haben.  Der МП36 dagegen ist
ein Vorstufentransistor, der bei Zimmertemperatur nur einige µA
Reststrom hat.

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