Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Eine Frage an die Herren Doktoren


von vielleicht-doktorand (Gast)


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Ich stehe (möglicherweise) kurz davor, ein Doktorat anzutreten. Das 
Thema an sich ist interessant - ich weiss aber nicht, ob ich ein Leben 
lang darauf Spezialist sein möchte. Es sind halt - wie in jedem Job - 
ein paar Dinge, die mir fehlen werden und die ich vielleicht später 
wieder machen möchte.

Nun denn, eine Frage an die Promovierten hier: Wie sehr hat sich der 
Inhalt eurer Dissertation später auf euer Berufsleben niedergeschlagen? 
Was war euer Doktoratsthema, was macht ihr heute?

von Andrew T. (marsufant)


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vielleicht-doktorand schrieb:
>  Es sind halt - wie in jedem Job -
> ein paar Dinge, die mir fehlen werden und die ich vielleicht später
> wieder machen möchte.
>


Es wäre mir neu das die Durchführung einer Dissertation dafür sorgt das 
Du später Dinge nicht mehr machen kannst.  Außer vielleicht einer 
Guttenberg-Dissertation, die (zumindest in der damals durchgeführten 
Art) dazu führt das Du später nicht mehr Politiker werden kannst.

Insofern ist Deine Frage vielleicht nicht verständlich formuliert.

von vielleicht-doktorand (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Insofern ist Deine Frage vielleicht nicht verständlich formuliert.

Es geht mir darum abzuschätzen, wie stark ich mich durch die Themenwahl 
auf ein späteres Berufsfeld festlege. Wenn ich jetzt z.B. eine 
softwarelastige Dissertation antrete, werde ich dann z.B. kaum mehr in 
einen Job mit einem gewissen Hardware-Anteil reinkommen?

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Du legst dich da gar nicht fest.
Ich hab Dr. Phil. im Projektmanagement gesehen,
Dr. Jur. in der Softwareentwicklung als Programmierer
und Dr. lith. im Bereich Controlling erlebt.

Dr ist eben höher als Dipl/Master aber was du danach machst ist 
immernoch deine Sache.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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vielleicht-doktorand schrieb:
> Es geht mir darum abzuschätzen, wie stark ich mich durch die Themenwahl
> auf ein späteres Berufsfeld festlege.

überhaupt nicht

Beruf: Feinmechaniker
Diplom: Regelungstechnik
Tätigkeit: Systemtechnik in der Landwirtschaft
Promotion: Schwingungstechnik, Technische Mechanik
Habilitation: Strömungsmaschinen
jetzige Tätigkeit: Mechatronik

von Udo S. (urschmitt)


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Und Taxifahrer gibts auch :-)

von Andrew T. (marsufant)


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vielleicht-doktorand schrieb:
> Es geht mir darum abzuschätzen, wie stark ich mich durch die Themenwahl
> auf ein späteres Berufsfeld festlege. Wenn ich jetzt z.B. eine
> softwarelastige Dissertation antrete, werde ich dann z.B. kaum mehr in
> einen Job mit einem gewissen Hardware-Anteil reinkommen?

Eindeutige Antwort auf diese Frage: NEIN.

von Dr. rer. nat. (Gast)


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Mein Dr. ist echt.

Einen Dr. rer. nat. in Physik mit einem Schwerpunkt in der 
Ionenspeicherung.
Danach Tätigkeit im Bereich Messwerterfassung an einer Uniklinik.
Danach Entwicklungsleiter in einem Schiffbauunternehmen für die 
elektronische Steuerung der Antriebe.

Alles Bereiche ohne ohne Bezug zur Promotion.

Dr.

von Ossi L. (losskopp)


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As-I-Roved-Out schrieb:
> Du legst dich da gar nicht fest.
> Ich hab Dr. Phil. im Projektmanagement gesehen,
> Dr. Jur. in der Softwareentwicklung als Programmierer
> und Dr. lith. im Bereich Controlling erlebt.
>
> Dr ist eben höher als Dipl/Master aber was du danach machst ist
> immernoch deine Sache.

Das ist ja wohl das Dümmste überhaupt. Wozu dann 3 Jahre seines Lebens 
verschwenden, wenn man das Thema sowieso nie wieder anfasst?

Ach sorry, hab vergessen, es geht ja gar nicht darum was zu lernen oder 
zu können. Es geht nur darum, "Dr." auf die Visitenkarte zu schreiben. 
Proleten kann man damit schon mal beeindrucken.

Was dem Indianer seine Glasperlen ist dem Deutschen sein Doktorgrad.

von vielleicht-doktorand (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> vielleicht-doktorand schrieb:
>> Es geht mir darum abzuschätzen, wie stark ich mich durch die Themenwahl
>> auf ein späteres Berufsfeld festlege. Wenn ich jetzt z.B. eine
>> softwarelastige Dissertation antrete, werde ich dann z.B. kaum mehr in
>> einen Job mit einem gewissen Hardware-Anteil reinkommen?
>
> Eindeutige Antwort auf diese Frage: NEIN.

Nein zu meiner Frage oder nein zu Hardware-Entwicklung in der Zukunft?

von Dr. rer. nat. (Gast)


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Da hat wohl keiner verstanden wozu man eine Dr. macht.

1. es macht dir selbst Spass zu forschen.
2. du zeigst, dass du ein sehr umfassendes Problem in eigener Initiative 
bewältigen kannst.
3. du willst später den Dr. jeden Monat mit mindestens 500.-€ bezahlt 
bekommen.
4. du zeigst, dass du sehr vielseitig arbeiten kannst und neben deinem 
Spezialwissen auch vertiefte Kenntnisse aus dem Umfeld deiner Arbeit 
mitbringst und für deine Arbeit keine Anleitung benötigst.
Somit bist du auch in anderen Bereichen erfolgreich einsetzbar.

Dr.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Ossi Losskopp schrieb:
> Das ist ja wohl das Dümmste überhaupt. Wozu dann 3 Jahre seines Lebens
> verschwenden, wenn man das Thema sowieso nie wieder anfasst?

Warum lernst du in der Schule Geschichte obwohl du es als Programmierer 
nicht benötigst?
Warum lernst du in der Schule Informatik obwohl du als Archäologe nicht 
programmieren wirst?
Warum lernst du in der Schule Musik obwohl du als Statiker keine 
Konzerte geben wirst?
Warum lernst du in der Schule Physik obwohl du als Musiker keine Brücken 
berechnen wirst?

Dumm ist die eigene Beschränktheit.

: Bearbeitet durch User
von vielleicht-doktorand (Gast)


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Dr. rer. nat. schrieb:
> 1. es macht dir selbst Spass zu forschen.

Ja, auch wenn ich manchmal etwas unter der Trockenheit von kopflastiger 
Forschung leide.

> 2. du zeigst, dass du ein sehr umfassendes Problem in eigener Initiative
> bewältigen kannst.

Ja, darauf habe ich auch richtig Lust.

> 3. du willst später den Dr. jeden Monat mit mindestens 500.-€ bezahlt
> bekommen.

In der Forschung selbst wird man jedenfalls nicht reich... ;-)

von Günter G. (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Warum lernst du in der Schule Geschichte obwohl du es als Programmierer
> nicht benötigst?
> Warum lernst du in der Schule Informatik obwohl du als Archäologe nicht
> programmieren wirst?
> Warum lernst du in der Schule Musik obwohl du als Statiker keine
> Konzerte geben wirst?
> Warum lernst du in der Schule Physik obwohl du als Musiker keine Brücken
> berechnen wirst?

Das hab ich mich allerdings auch schon öfter gefragt. Sowass müllt nur 
den Kopf zu!

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Günter G. schrieb:
> Das hab ich mich allerdings auch schon öfter gefragt. Sowass müllt nur
> den Kopf zu!

Da hilft nur eines - Sei schlau, bleib dumm!

von Udo S. (urschmitt)


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Günter G. schrieb:
> Das hab ich mich allerdings auch schon öfter gefragt. Sowass müllt nur
> den Kopf zu!

Binde dir besser eine 2m lange Röhre vors Gesicht, das hilft dich aufs 
Wesentliche zu konzentrieren.
Ich liebe Fachidioten, die neben ihrem ganz spezifischen Fach nicht mal 
auf 3 zählen können.

von vielleicht-doktorand (Gast)


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Leute, benehmt euch bitte. Ich habe eine konkrete Frage gestellt, da 
muss man doch nicht gleich wieder drauflospoltern.

von Konrad Kompendia (Gast)


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vielleicht-doktorand schrieb:
> Ich stehe (möglicherweise) kurz davor, ein Doktorat anzutreten. Das
> Thema an sich ist interessant - ich weiss aber nicht, ob ich ein Leben
> lang darauf Spezialist sein möchte. Es sind halt - wie in jedem Job -
> ein paar Dinge, die mir fehlen werden und die ich vielleicht später
> wieder machen möchte.

Mit Dr. als ersten Vornamen, wirst du für typische Ingenieurstätigkeien 
(bspw Dr in EMV (TET) f. EMV - Qualifikation in der TEM-zelle) als 
überqualifiziert aussortiert.

Als Fremd-Dr (Dr. math.) kommt man schon eher bei Elektrobuden unter 
(wohl als Gnadenakt); allerdings vertragen sich Physiker (Dr. rer. nat.) 
selten mit Elektrotechnikern - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Personen mit Dr. rer. tech. in der Rede werden meist
ins Managment abgedrängt wo sie keinen Schaden anrichten können oder 
werden mit stupiden Tätigkeiten (C-Code hacken) diszipliniert bis sie in 
eigenes Biotop (Institut, Behorde, Hoschachule) zurückgefunden haben.

MfG

von A. $. (mikronom)


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Ossi Losskopp schrieb:
> As-I-Roved-Out schrieb:
>> Du legst dich da gar nicht fest.
>> Ich hab Dr. Phil. im Projektmanagement gesehen,
>> Dr. Jur. in der Softwareentwicklung als Programmierer
>> und Dr. lith. im Bereich Controlling erlebt.
>>
>> Dr ist eben höher als Dipl/Master aber was du danach machst ist
>> immernoch deine Sache.
>
> Das ist ja wohl das Dümmste überhaupt. Wozu dann 3 Jahre seines Lebens
> verschwenden, wenn man das Thema sowieso nie wieder anfasst?

Da hat jemand "Grundlagenforschung" nicht verstanden. Und seit wann 
wählt man das Promotionsthema nach beruflichen Interessen?

von A. $. (mikronom)


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Konrad Kompendia schrieb:
> vielleicht-doktorand schrieb:
>> Ich stehe (möglicherweise) kurz davor, ein Doktorat anzutreten. Das
>> Thema an sich ist interessant - ich weiss aber nicht, ob ich ein Leben
>> lang darauf Spezialist sein möchte. Es sind halt - wie in jedem Job -
>> ein paar Dinge, die mir fehlen werden und die ich vielleicht später
>> wieder machen möchte.
>
> Mit Dr. als ersten Vornamen, wirst du für typische Ingenieurstätigkeien
> (bspw Dr in EMV (TET) f. EMV - Qualifikation in der TEM-zelle) als
> überqualifiziert aussortiert.
>
> Als Fremd-Dr (Dr. math.)

Äh, an welcher Uni kann man einen Dr. math. machen?

von Kevin (Gast)


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Günter G. schrieb:
> Das hab ich mich allerdings auch schon öfter gefragt. Sowass müllt nur
> den Kopf zu!

FALSCH, das nennt sich Allgemeinbildung.
Scheint aber ein Fremdwort für Fachidioten zu sein.

von Konrad Kompendia (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Konrad Kompendia schrieb:
>> vielleicht-doktorand schrieb:
>>> Ich stehe (möglicherweise) kurz davor, ein Doktorat anzutreten. Das
>>> Thema an sich ist interessant - ich weiss aber nicht, ob ich ein Leben
>>> lang darauf Spezialist sein möchte. Es sind halt - wie in jedem Job -
>>> ein paar Dinge, die mir fehlen werden und die ich vielleicht später
>>> wieder machen möchte.
>>
>> Mit Dr. als ersten Vornamen, wirst du für typische Ingenieurstätigkeien
>> (bspw Dr in EMV (TET) f. EMV - Qualifikation in der TEM-zelle) als
>> überqualifiziert aussortiert.
>>
>> Als Fremd-Dr (Dr. math.)
>
> Äh, an welcher Uni kann man einen Dr. math. machen?

Hm, ist wohl ein ausgelaufener DDR-Titel - dann gilt das gesagte für Dr. 
rer. nat. wenn bei einer mathematischen Fakultät erlangt.

MfG,

von Ah. (Gast)


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Im Wesentlichen ist ein Doktortitel eine Anerkennung fuer nahezu 
unentgeltliche Arbeit waehrend ein paar Jahren. Bezahlt wird man fuer 
die Betreuung der Studenten, fuer Praktikas, Uebungen. Dafuer ist auf 
dem Papier eine unrealistisch kleine Zeit vorgesehen, Tatsaechlich ist 
es viel mehr. Und die Dissertation macht man nebenher.
Die Aussage dabei ist : ich habe mich knechten und schinden lassen, aber 
es war trotzdem interessant.

von Matthias (Gast)


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Dr. rer. nat. schrieb:
> 2. du zeigst, dass du ein sehr umfassendes Problem in eigener Initiative
> bewältigen kannst.
> 4. du zeigst, dass du sehr vielseitig arbeiten kannst und neben deinem
> Spezialwissen auch vertiefte Kenntnisse aus dem Umfeld deiner Arbeit
> mitbringst und für deine Arbeit keine Anleitung benötigst.
> Somit bist du auch in anderen Bereichen erfolgreich einsetzbar.


Die Punkte sind nur bedingt richtig: Gerade in den 
Ingenieurswissenschaften (sic!) kommt es oft vor, daß der Doktorand vom 
betreuenden Professor ein Industrieprojekt zugeteilt bekommt, das sich 
inhaltlich für eine Promotion eignet. Das hat mehrere Vorteile für den 
Doktoranden:
- eigene Suche nach Thema entfällt
- Industriepartner erwartet regelmäßige Berichte und Fortschritte
- zeitliche Begrenzung ist vorgegeben
Inhaltlich entspricht eine solche Arbeit meist einer Ingenieurstätigkeit 
ohne wissenschaftlichen Tiefgang.

Wer eine solche Doktorandenstelle findet, hat quasi den Sechser im Lotto 
gewonnen. Einfacher kann man es nämlich nicht haben.

Und was das höhere Gehalt von Doktoren anbelangt:
Wieso eigentlich ? Nur weil jemand fünf Jahre eine besondere Leistung 
erbrachte, bekommt er für den Rest des Lebens einen Bonus gezahlt ?

von A. $. (mikronom)


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Matthias schrieb:
> Die Punkte sind nur bedingt richtig: Gerade in den
> Ingenieurswissenschaften (sic!) kommt es oft vor, daß der Doktorand vom
> betreuenden Professor ein Industrieprojekt zugeteilt bekommt, das sich
> inhaltlich für eine Promotion eignet. Das hat mehrere Vorteile für den
> Doktoranden:
> - eigene Suche nach Thema entfällt
> - Industriepartner erwartet regelmäßige Berichte und Fortschritte
> - zeitliche Begrenzung ist vorgegeben
> Inhaltlich entspricht eine solche Arbeit meist einer Ingenieurstätigkeit
> ohne wissenschaftlichen Tiefgang.

Da gibt es clevere Profs, die das neuerdings anders machen. Bisher saß 
der eine Doktorand auf einer Landesstelle mit Lehrverpflichtung und der 
andere auf einer Drittmittelstelle ohne Lehrverpflichtung. Jetzt setzt 
man jeden auf zwei halbe Stellen. So hat man die Drittmittelfinanzierung 
gut verteilt, beide müssen Lehre machen (natürlich immer mehr als 
eigentlich nötig), beide werden teilfremdfinanziert, beiden kann man mit 
lästigen Tätigkeiten zudonnern und beide arbeiten mit 
"wissenschaftlichen Tiefgang".

> Wer eine solche Doktorandenstelle findet, hat quasi den Sechser im Lotto
> gewonnen.

Finde ich nicht. Es ist zwar bequemer als Landesstelle, aber so toll nun 
auch wieder nicht. Irgendwie ist man doch am Lehrstuhl eingebunden.

> Einfacher kann man es nämlich nicht haben.

Noch einfacher ist eine externe Promotion. Der Prof muss sich um nichts 
kümmern, muss kein Geld ausgeben und keinen Drittmittelgeber finden, 
kann seinen Promotionszähler aber trotzdem +1 machen. Der Doktorand 
arbeitet schon in der Praxis, ist quasi nicht am Lehrstuhl eingebunden, 
kann sich genau auf sein Ding konzentrieren und man kann den Zeitpunkt 
des Abschlusses planen.

Also wer es eilig hat und eher scharf auf den Titel ist sollte sowas 
machen.

> Und was das höhere Gehalt von Doktoren anbelangt:
> Wieso eigentlich ?

Weils so ist!

Ebenso bekommen viele Masterabsolventen mehr als Bacheloren, sie haben 
eben zum Beispiel eine höhere Qualifikation. Dafür fangen Sie auch erst 
später mit dem Verdienen an.

von Andrew T. (marsufant)


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Matthias schrieb:
>
> Und was das höhere Gehalt von Doktoren anbelangt:
> Wieso eigentlich ? Nur weil jemand fünf Jahre eine besondere Leistung
> erbrachte, bekommt er für den Rest des Lebens einen Bonus gezahlt ?

Tja, in dem Fall: vielleicht solltest Du mal einen Zahnarzt fragen warum 
er mehr bekommt als ein Schlosser.

von Matthias (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Ebenso bekommen viele Masterabsolventen mehr als Bacheloren, sie haben
> eben zum Beispiel eine höhere Qualifikation. Dafür fangen Sie auch erst
> später mit dem Verdienen an.

Die Gehälter gleichen sich aber im Laufe der Jahre an; die Gehälter der 
Doktoren hingegen gleichen sich mit Sicherheit nicht dem Gehalt eines 
Dipl.-Ings. an.

Mir zahlt auch niemand mehr Gehalt, nur weil auf meiner Visitenkarte 
Dipl.-Ing. statt Dipl.-Ing.(FH) steht.

von Akronym (Gast)


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Matthias schrieb:
> Mir zahlt auch niemand mehr Gehalt, nur weil auf meiner Visitenkarte
> Dipl.-Ing. statt Dipl.-Ing.(FH) steht.

Viele FHler lassen das FH auch weg, daher sollte man nicht Visitenkarte 
bezahlen.

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias schrieb:
> Wer eine solche Doktorandenstelle findet, hat quasi den Sechser im Lotto
> gewonnen. Einfacher kann man es nämlich nicht haben.

Klar, vor allem wenn das Unternehmen nach 2 Jahren das Projekt aus 
strategischen Gründen einstellt und der Doktorant sich was neues suchen 
und bei NULL anfangen kann.

von A. $. (mikronom)


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Matthias schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Ebenso bekommen viele Masterabsolventen mehr als Bacheloren, sie haben
>> eben zum Beispiel eine höhere Qualifikation. Dafür fangen Sie auch erst
>> später mit dem Verdienen an.
>
> Die Gehälter gleichen sich aber im Laufe der Jahre an; die Gehälter der
> Doktoren hingegen gleichen sich mit Sicherheit nicht dem Gehalt eines
> Dipl.-Ings. an.

So so. Aus welcher Quelle stammt denn dieses Unwissen?

von frager (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Ebenso bekommen viele Masterabsolventen mehr als Bacheloren, sie haben
> eben zum Beispiel eine höhere Qualifikation. Dafür fangen Sie auch erst
> später mit dem Verdienen an.

Offtopic:
Verdienen? Was verdienen sie denn? Wer kann es beurteilen wer wieviel 
verdient?
Es ist doch ein Paradebeispiel der deutschen Arroganz, dass in deutsch 
sehr häufig von "Verdienst" gesprochen wird. In anderen Sprachen heißt 
es ins Deutsche übersetzt "Geld machen" oder "Geld suchen" o.ä.

von Matthias (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> So so. Aus welcher Quelle stammt denn dieses Unwissen?

Deine Rückfrage verstehe ich nicht: Ein promovierter Ingenieur wird 
immer ein höheres Gehalt erzielen als seine nicht-promovierten Kollegen, 
und zwar unabhängig von der Hierarchieebene. Selbst unter 
Geschäftsbereichsleitern besteht dieser Unterschied weiter.

von A. $. (mikronom)


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Matthias schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> So so. Aus welcher Quelle stammt denn dieses Unwissen?
>
> Deine Rückfrage verstehe ich nicht: Ein promovierter Ingenieur wird
> immer ein höheres Gehalt erzielen als seine nicht-promovierten Kollegen,

Dein "immer" ist falsch! Es mag öfters so sein und es ist vielleicht 
auch die Regel, zwingend ist es aber nicht so.

Ich kann dir zum Beispiel sagen, dass man an einer Uni als Postdoc, so 
heißen die mit Promotion, keinen Cent mehr verdienen als ein 
Master-Frischling. Beide Gruppen bekommen TV-L E13. Es kommen allenfalls 
Berufsjahre oben drauf, aber die Promotion hat keinen Einfluss auf die 
Bezahlung. Erst spezielle Stellen, bei denen man zum Beispiel verbeamtet 
wird, werden manchmal höher vergütet. Der Regelfall ist es nicht.

: Bearbeitet durch User
von Matthias (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich kann dir zum Beispiel sagen, dass man an einer Uni als Postdoc, so
> heißen die mit Promotion, keinen Cent mehr verdienen als ein
> Master-Frischling. Beide Gruppen bekommen TV-L E13.

Öffentlicher Dienst ist aber ein schlechtes Beispiel.
(Ein Freund ist vom Unterabteilungsleiter in der Konzernforschung bei 
Volkswagen auf eine Professorenstelle an einer Fachhochschule 
gewechselt. Finanziell hat sich das ganze nicht gelohnt)

von A. $. (mikronom)


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Matthias schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Ich kann dir zum Beispiel sagen, dass man an einer Uni als Postdoc, so
>> heißen die mit Promotion, keinen Cent mehr verdienen als ein
>> Master-Frischling. Beide Gruppen bekommen TV-L E13.
>
> Öffentlicher Dienst ist aber ein schlechtes Beispiel.

Es ist ein Beispiel das zeigt, dass man mit einer Promotion nicht 
zwingend besser verdient, wie das behauptet worden ist.

> (Ein Freund ist vom Unterabteilungsleiter in der Konzernforschung bei
> Volkswagen auf eine Professorenstelle an einer Fachhochschule
> gewechselt. Finanziell hat sich das ganze nicht gelohnt)

Bei einem Wechsel von der Wirtschaft an die FH kann man sich eigentlich 
nur verschlechtern. W2-Besoldung für FH-Profs ist 4.681,39 Euro pro 
Monat. Aufstiegschancen? Quasi nicht vorhanden.

Der einzige Vorteil ist da meiner Meinung nach die Verbeamtung. Aber 
sonst? No go! Es sei denn man hat noch Spaß daran jeden Abend 
irgendwelche Vorträge zu halten, die man außerhalb der eigenen 
Hochschule recht oft ganz gut bezahlt bekommt. Auf viel Freizeit würde 
ich da aber nicht mehr hoffen.

Besser ist es, wenn man als Promovierter mit Praxiserfahrung eine 
Professur an einer Uni ergattern kann, da kann man deutlich mehr 
verdienen als an einer FH.

von Nein-Sager (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Tja, in dem Fall: vielleicht solltest Du mal einen Zahnarzt fragen warum
> er mehr bekommt als ein Schlosser.

Warum, der ist doch auch nur Zahnschlosser, ist also fast die gleiche 
Tätigkeit.

von L.T. (Gast)


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In Deutschland geniessen Zahnärzte unter Medizinern meist ein geringes 
Ansehen. Man sieht in ihnen lediglich geschickte Handwerker, die im 
Grunde kein anspruchsvolles Studium der der Zahnmedizin benötigen, um 
ihr Geschäft auszuüben.

Dahinter steckt aber auch eine gehörige Portion Sozialneid, denn 
Zahnmediziner gehören hierzulande nicht nur innerhalb der Ärzteschaft, 
sondern auch generell zu den Topverdienern.

Zahnärzte leiden unter ihrem geringen Ansehen innerhalb der 
Medizinerzunft. Sie wissen natürlich ganz genau, dass ihr Job vor allem 
eine handwerkliche Tätigkeit darstellt, die geringe Ansprüche an die 
klassische ärztliche Kunst stellt. Sie kompensieren diesen Frust meist, 
indem sie sich in erster Linie als geschickte Unternehmer verstehen, die 
durch ihre Arbeit aussergewöhnlich viel Geld verdienen können. Sie 
nutzen konsequent und zum Nachteil der Patienten die Möglichkeiten aus, 
die ihnen das Abrechnungswesen in Deutschland bietet.

Ihnen geht es in aller Regel kaum um die Zahngesundheit der Bevölkerung, 
sondern um die enormen Verdienstmöglichkeiten in der Prothetik. Das wird 
besonders augenfällig im Vergleich mit Zahnärzten ausserhalb 
Deutschlands.

von Akronym (Gast)


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Verallgemeinerungen ohne Substanz (Quellen, Statistiken, ...?) bleiben 
dumm.

Dein Gequatsche gehört an den Stammtisch, ernst nehmen braucht man dich 
hier jedenfalls nicht.

von L.T. (Gast)


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Akronym schrieb:
> Verallgemeinerungen ohne Substanz (Quellen, Statistiken, ...?) bleiben
> dumm.
>
> Dein Gequatsche gehört an den Stammtisch, ernst nehmen braucht man dich
> hier jedenfalls nicht.


Bin ich hier etwa einem Zahnklempner auf die Füsse getreten? ;-)

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten1083.html

von Alias (Gast)


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Das sind alles gute Ansätze, aber nicht wirklich der Bringer

von Akronym (Gast)


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L.T. schrieb:
> Bin ich hier etwa einem Zahnklempner auf die Füsse getreten? ;-)

Nein, aber jemanden, der vernünftige Diskussionen schätzt.

Dein Gesabbel ist für den Stammtisch ok.

Den TV-Beitrag werde ich mir nicht angucken, dafür ist mir meine Zeit zu 
schade.

Gebe ein abstract ab, das würde schon reichen.

Aber Belege für deine "Argumente" musst du schon liefern.

Außer du willst hier als Witzfigur wahrgenommen werden?!

von bewerbung (Gast)


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L.T. schrieb:
> In Deutschland geniessen Zahnärzte unter Medizinern meist ein geringes
> Ansehen. Man sieht in ihnen lediglich geschickte Handwerker, die im
> Grunde kein anspruchsvolles Studium der der Zahnmedizin benötigen, um
> ihr Geschäft auszuüben.

Naja, so eng würde ich das nicht sehen. Zahnmediziner gehören in eine 
ähnliche Gruppe wie z.B. Piloten: Das tägliche Geschäft ist zwar nicht 
besonders anspruchsvoll, gleichzeitig wird aber eine extrem hohe 
Zuverlässigkeit gefordert und die Leute müssen jederzeit auf 
anspruchsvolle Extremsituationen reagieren können. Das ist nicht 
diejenige Art an Herausforderung, die wir Entwicklungsingenieure 
typischerweise kennen, aber die Anforderungen sind letztlich 
vergleichbar hoch.

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