Hallo, ich kenn mich leider mit dem Gerber Format nicht aus. Ich habe hier eine Leiterplatte im Gerber RS-274-D (glaube ich jedenfalls) Format. Die Leiterplatte wurde von einer Partner Firma entwickelt, welche uns nur diese Gerber Daten zur verfügung stellt. Ein Bestücker fragte mich nun nach einer zusätzlichen Blendendatei. Und ich frage mich nun, ob er diese Datei wirklich braucht, da ein anderer Bestücker mit den Gerber Dateien zufrieden ist. Und ein dritter Bestücker liefert uns die Leiterplatten bereits seit 1 - 2 Jahren und hat wahrscheinlich auch nur diese Dateien bekommen. Falls diese Blendendatei tatsächlich notwendig ist, kann ich die irgendwie erstellen oder muss ich mich da an die Partner Firma wenden, die diese Leiterplatte entwickelt hat?
Philipp schrieb: > Ein Bestücker fragte mich nun nach einer zusätzlichen Blendendatei. Wenn du tatsächlich Daten im RS-274-D-Format hast, dann brauchst du sie. Andererseits solltest du sie dann immer schon gebraucht haben. Wenn die Daten im RS-274-X-Format sind, stehen die zu benutzenden Blenden am Anfang der Datei mit drin:
1 | G04 BAE OUTPUT* |
2 | %MOIN*% |
3 | %AMT27*7,0,0,0.10791,0.09610,0.03400,0*% |
4 | %ADD10C,0.00500*% |
5 | %ADD11C,0.07874*% |
6 | %ADD12C,0.01201*% |
7 | %ADD13C,0.02000*% |
8 | %ADD14C,0.04000*% |
9 | %ADD15C,0.05000*% |
10 | %ADD16C,0.06000*% |
11 | %ADD17C,0.08000*% |
12 | %ADD18C,0.10000*% |
13 | %ADD19C,0.15000*% |
14 | … |
Diese %ADD-Anweisungen beschreiben die Blenden (in diesem Falle alles kreisrunde [Circle] mit einer Durchmesserangabe in Zoll). p.s.: Wobei das natürliche normalerweise nur bei der Fertigung der Platine wirklich interessant ist. Normalerweise sollte man dem Bestücker doch wohl pick&place-Daten zur Verfügung stellen, hätte ich jetzt erwartet.
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Bearbeitet durch Moderator
Ich schlage mich gerade mit einem ähnlichen Problem herum. Vor ca. 8 Jahren hatte ich die gleichen Dateien zu einem inzwischen nicht mehr existierenden LP-Hersteller geschickt und ohne Rückfrage die Platinen bekommen. Jetzt hieß es "da sind keine Blendendaten dabei" - sind aber doch, nur hat der Hersteller offenbar kein Programm (mehr) um dieses Format konvertieren zu können. Dateiauszug: Blenden-Tabelle #10 - rund X=0.210 mm, Y=0.210 mm #11 - rechteckig X=1.800 mm, Y=3.200 mm #12 - rechteckig X=1.300 mm, Y=0.450 mm #13 - rund X=3.100 mm, Y=3.100 mm #14 - quadratisch X=3.100 mm, Y=3.100 mm #15 - rechteckig X=1.700 mm, Y=0.770 mm
@ Dieter Werner (dds5) >Jetzt hieß es "da sind keine Blendendaten dabei" - sind aber doch, nur >hat der Hersteller offenbar kein Programm (mehr) um dieses Format >konvertieren zu können. Kann jeder normale Gerberviewer, da muss man halt die Form und Masse per Hand in der Blendentabelle nachtragen. Dauert 5 Minuten.
Hallo Jörg, hallo Dieter. Jörg Wunsch schrieb: > Wenn du tatsächlich Daten im RS-274-D-Format hast, dann brauchst du > sie. Andererseits solltest du sie dann immer schon gebraucht haben. Grundsätzlich richtig. Auf der anderen Seite: Wenn die Platine aus einer Zeit stammt, als noch Fotoplotter mit Blendentellern mit 6 Blenden üblich waren, kann es bei gröberen Schaltungen durchaus sein, dass einfach der "übliche" Blendenteller im Umfeld gerade dieser Fabrik verwendet wurde, und alles kam irgendwie hin.... Heutzutage mit frei definierbaren Aperturen klappt sowas natürlich mit hoher Wahrscheinlichkeit eher nicht. > p.s.: Wobei das natürliche normalerweise nur bei der Fertigung der > Platine wirklich interessant ist. Normalerweise sollte man dem > Bestücker doch wohl pick&place-Daten zur Verfügung stellen, hätte > ich jetzt erwartet. Ich kenne es so, dass man dem Platinenzulieferer alle Gerberdaten und Drillfiles plus Kommentardatei und Picknplace gibt. Dazu eine kommentierte Stückliste und eventuell bei spezialitäten noch eine Datei mit Erläuterungen. Bestückungsdruck, Pasten und Kleber hat er ja bei den Gerberdaten, eventuell noch eine Fertigungs- oder Kommentarlage und vieleicht noch eine Courtyardlage. Der Leiterplattenzulieferer/Bestücker gibt dann bei der Bestellung der Platinen in bei einer Platinenfertigung die nötigen Gerberdaten, Drillfiles und eventuell Erläuterungen weiter. Dieter Werner schrieb: > Vor ca. 8 Jahren hatte ich die gleichen Dateien zu einem inzwischen > nicht mehr existierenden LP-Hersteller geschickt und ohne Rückfrage die > Platinen bekommen. > Jetzt hieß es "da sind keine Blendendaten dabei" - sind aber doch, nur > hat der Hersteller offenbar kein Programm (mehr) um dieses Format > konvertieren zu können. Richtig. Aber selbst vor 8 Jahren war das schon antiquiert....die Blendentabelle war einfach eine Texttabelle, und die Blenden wurden dann an der Maschine (oder in einem passenden Programm) von Hand eingefügt. Ich gehe eher davon aus, dass der Fertiger jetzt entweder diese Möglichkeit nicht kennt, oder aber sich die zeitaufwändige Arbeit mit hohem Risikopotential etwas falsch zu machen nicht Leisten kann. Vieleicht können das aktuelle Programme wirklich nicht nachbessern, aber das glaube ich eher nicht. Im Zweifel kann man das auch per Hand mit einem Texteditor nach der Spezifikation für Gerberdaten machen. Aber das ist dann wirklich SEHR mühevoll. Ich habe das einmal gemacht....;O) Vermutlich wirst Du das selber machen müssen oder jemanden mit Geld dazu bestechen müssen, aber machbar ist es. Es könnte, je nach Platine, aber einfacher sein, die Platine komplett neu zu entwickeln. Unter http://www.mikrocontroller.net/articles/Gerber-Tools findest Du weitere Informationen zu Gerberdaten, und zu Programmen, die eventuell diese Aufgabe erleichtern. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > dass > einfach der "übliche" Blendenteller im Umfeld gerade dieser Fabrik > verwendet wurde Da war der Informationsfluss umgekehrt: der Plot-Service (mit dem LP-Hersteller nicht unbedingt identisch) stellte einen Ausdruck des verfügbaren Blendentellers zur Verfügung, normalerweise ein bedrucktes DIN A4-Blatt mit Angaben wie Gxx = rund 3 mm usw. Die Anzahl war beschränkt auf 20 .. 50 Blenden, daher gab es nur ein paar runde, ein paar quadratische usw. Der Kunde konnte auf seiner LP eben nur diese verwenden und musste für einen anderen Service alles umstellen, genormt war nichts, besonders nicht die Zuordnung. In dem Fall braucht man natürlich Angaben über den Blendenteller, die damaligen Ausdrucke dürften nicht mehr auffindbar sein. Die Unterlagen über Blenden waren auch nicht Projekt-Bestandteil, da sie ja immer gleich waren bei gleichem Dienstleister. Es bleibt nur die Möglichkeit, per Reverse Engeneering anhand einer existierenden LP zu versuchen, die verwendeten Blenden zu rekonstruieren. Man kann sich die LP-Daten in einen Viewer laden mit einem Standard-GCode und dann solange die GCode-Tabelle bearbeiten, bis die LP auf dem Bildschirm ähnlich aussieht wie in der Realität. Gruss Reinhard
Okay, erstmal danke an alle. Also die Leiterplatte wurde erst vor ca. 1 - 2 Jahren von einer japanischen partner Firma entwickelt. (War zu der zeit noch Lehrling und hab von dem Projekt so ziemlich nichts mitbekommen) Der Bestücker wird sich auch um das einholen von Angeboten für die Leiterplatte kümmern. Tschuldigung, das ich das verschwiegen habe. Ich werde mich mal mit der Partnerfirma in Verbindung setzen. Danke.
Philipp schrieb: > Also die Leiterplatte wurde erst vor ca. 1 - 2 Jahren von einer > japanischen partner Firma entwickelt. Dann schau dir doch bitte erstmal die Dateien an, die du da in der Hand hast.
Jörg Wunsch schrieb: > Dann schau dir doch bitte erstmal die Dateien an, die du da in der > Hand hast. Vielleicht kann er die japanische Schrift nicht lesen? Gruss Reinhard
@ Reinhard Kern (Firma: RK elektronik GmbH) (rk-elektronik) >> Dann schau dir doch bitte erstmal die Dateien an, die du da in der >> Hand hast. >Vielleicht kann er die japanische Schrift nicht lesen? Gerberfiles auf Japanisch in UTF-8 ? ;-) Hai!
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