Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auflösung und Genauigkeit


von Christian S. (hunner)


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Hallo Leute,

ich soll die Auflösung und die Genauigkeit einer gegebenen Schaltung 
bestimmen.
die Schaltung ist für die Strommessung bei 1mA gedacht.
Verbaut sind 200Ohm Widerstand +- 0,1% danach ein HCPL-788J von AVAGO 
zur Verstärkung und Isolation und danach ein AD7685 B Grade von Analog 
Devices.

Ich hoffe, ihr könnt mir bei meinem Problem behilflich sein.

Grüße

: Verschoben durch Admin
von Dave C. (dave_chappelle)


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Also die Auflösung dürfte wohl einfach die Auflösung deines ADC sein.
Die Genauigkeit dürfte das Resultat aus dem zusammenrechnen der 
einzelnen Toleranzen sein.

von Lothar S. (loeti)


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von Sven P. (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Ich hoffe, ihr könnt mir bei meinem Problem behilflich sein.
Beschreib doch erstmal, wie weit du bisher mit deinen Berechnungen 
gekommen bist.

von Christian S. (hunner)


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Was ich noch vergessen habe ist, dass das gerät positive, wie auch 
negative Ströme bis 1mA messen können soll.
Ich habe gelesen, dass der HCPL mein Signal auf 2,5V bei 0V am Eingang 
anhebt. Somit kann ich in der oberen Hälfte des ADC den positiven- und 
in der unteren Hälfte den negativen Wert des HCPL in einen 
digitalisierten Wert umwandeln. In einem Bereich von +-200mV am Eingang 
arbeitet der HCPL laut Datenblat linear, bei größeren Eingangswerten 
arbeitet er nicht mehr linear. Ich denke, dass ich mich aber mit meinem 
Messwiderstand im linearen Bereich des HCPL bewege.

Bis jetzt habe ich die Auflösung folgendermaßen bestimmt:

1mA/2^16   = 15,3nA

Ich denke, dass ich das auch richtig gemacht habe. Nun habe ich aber das 
Problem, dass ich nicht weiß, wie man die Genauigkeit bestimmt

von Falk B. (falk)


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Wenn man WIRKLICH 16 Bit auflösen will und halbwegs auch so GENAU sein 
will, sollte man besser den AD-Wandler auf die isolierte Seite setzen 
und den Digitalwert per Optokoppler übertragen.

von John D. (Gast)


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Christian S. schrieb:
>
> Bis jetzt habe ich die Auflösung folgendermaßen bestimmt:
>
> 1mA/2^16   = 15,3nA
>
> Ich denke, dass ich das auch richtig gemacht habe. Nun habe ich aber das
> Problem, dass ich nicht weiß, wie man die Genauigkeit bestimmt

Das war der einfache Punkt und der ist nicht richtig (es sind rund 
38nA). Hast du dir das Datenblatt des HCPL-788J überhaupt einmal 
angesehen?

von Christian S. (hunner)


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Hallo und danke für eure bisherigen Antworten.

@ Falk Brunner: der ADC ist auf der isolierten Seite und per Optokoppler 
von der Leistungsseite getrennt ( macht der HCPL). Warum soll ich einen 
Optokoppler auf der Digitalisierten Seite dazwischenhängen?

@ John Drake: ich habe heute meine Berechnung noch einmal begutachtet 
und mir ist der Fehler ebenfalls aufgefallen, aber danke, dass du mich 
darauf aufmerksam gemacht hast. Mir ist auch klar dass es sich hierbei 
um den einfacheren Teil der Berechnungen ist.
Ja, ich habe das Datenblatt des HCPL angeschaut. Ich weiß aber nicht, 
wie ich mit den meisten Werten umzugehen habe.
Für die obige Berechnung werden die Daten HCPL aber gar nicht verwendet. 
Wie kommst du darauf, dass ich mir das Datenblatt nicht angesehen hätte?

Grüße

von Wolfgang (Gast)


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Christian S. schrieb:
> In einem Bereich von +-200mV am Eingang
> arbeitet der HCPL laut Datenblat linear

Im Sinne eine Fehlerbetrachtung gibt es ein lineares Verhalten nicht. Es 
gibt immer Abweichungen, die es zu betrachten und zu quantifizieren 
gilt.

von John D. (Gast)


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Christian S. schrieb:
>
> @ John Drake: ich habe heute meine Berechnung noch einmal begutachtet
> und mir ist der Fehler ebenfalls aufgefallen, aber danke, dass du mich
> darauf aufmerksam gemacht hast. Mir ist auch klar dass es sich hierbei
> um den einfacheren Teil der Berechnungen ist.
> Ja, ich habe das Datenblatt des HCPL angeschaut. Ich weiß aber nicht,
> wie ich mit den meisten Werten umzugehen habe.
> Für die obige Berechnung werden die Daten HCPL aber gar nicht verwendet.
> Wie kommst du darauf, dass ich mir das Datenblatt nicht angesehen hätte?

Weil der HCPL-788J den Eingangsspannungsbereich von [-0,2...0,2]V nicht 
auf 0V bis Vref abbildet, sondern auf Uin*Vref/504mV-Vref/2. Vref vom 
HCPL-788J wird sinnvollerweise gleich dem Vref vom AD7685 sein...

von Christian S. (hunner)


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John Drake schrieb:
> Weil der HCPL-788J den Eingangsspannungsbereich von [-0,2...0,2]V nicht
> auf 0V bis Vref abbildet, sondern auf Uin*Vref/504mV-Vref/2. Vref vom
> HCPL-788J wird sinnvollerweise gleich dem Vref vom AD7685 sein...

Das habe ich auch gelesen, dass 0V am Eingang 2,5V am Ausgang liefert 
(habe 5V Uref) was ich auch in meinem 2. Post geschrieben habe.

Gruß

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Christian S. (hunner)

>@ Falk Brunner: der ADC ist auf der isolierten Seite und per Optokoppler
>von der Leistungsseite getrennt ( macht der HCPL).

Was IMO suboptimal ist, wenn man WIRKLICH 16 BIt Qualität haben will. So 
ein Iso-Verstärker ist nicht perfekt. Es ist deutlich einfacher, ein 
Digitalsignal per Optokoppler galvanisch zu trennen als ein 
Analaogsignal.

von Amateur (Gast)


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Unter vielem anderen versaut Dir ein Widerstand mit 0,1% Genauigkeit die 
Stufung des A/D-Wandlers von: 0,0015%.

Die Genauigkeiten, im Datenblatt des A/D-Wandlers < 1 Digit klingen ja 
recht gut, wenn da nicht ein Gain Error von +/- 30 Digit wäre.

Fazit: 16 Bit in weiter Ferne.

von John D. (Gast)


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Christian S. schrieb:
>
> Das habe ich auch gelesen, dass 0V am Eingang 2,5V am Ausgang liefert
> (habe 5V Uref) was ich auch in meinem 2. Post geschrieben habe.

Das ist klar, aber irrelevant. Die 15nA ist jenem Posting waren 
jedenfalls falsch.

von Anna log - Digi nicht ;-) (Gast)


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Die temperaturabhängige Drift des HCPL-788J (max. 300 ppm/°C) reduziert 
bereits bei Änderungen der Umgebungstemperatur von nur ca. 3°C die 
Gesamtschaltung auf nicht mehr als 10 Bit Gnauigkeit.

Und deklassiert die Schaltung damit zu einer bestenfalls unter 
günstigsten Labor-Umweltsbedingungen funktionierenden, aber unter 
Normalbedingungen mimosenhaften "16-Bit-Schönstwetter-Schaltung".

Ebenso die maximale Linearitätsabweichung des Isolationsverstärkers von 
0,4%. Auch dies zerrupft das Eingangssignal auf maximal 10 Bit 
Genauigkeit.

von Christian S. (hunner)


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John Drake schrieb:
> Das ist klar, aber irrelevant. Die 15nA ist jenem Posting waren
> jedenfalls falsch.

Warum ist es irrelevant das am Ausgang=2,5V bei Eingang=0V ist?

@ Anna log - Digi nicht ;-): Das Gerät soll mit einer Auflösung von 1µA 
und einer Genauigkeit von 1% v.M.E betrieben werden. Die Abtastrate soll 
max. 10Khz betragen. Da kein Isolstor gefunden wurde, der die Daten des 
ADC so schnell den FPGA weiterleitet wurde diese Lösung gewählt. Das 
Gerät soll in einem Labor betrieben werden. Die Offsetfehler werden 
durch kalibration auf annähernd 0 gebracht.

Ich hoffe, dass ich bis hierhin alle Bedenken erleutern konnte. Falls 
nicht, dann fragt mich einfach nochmal.

Bis jetzt schon mal vielen Dank für euere Antworten

Grüße

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