Hallo zusammen, bei einem Gerät welches die erste von mir entwickelte Elektronik enthält wurde letzte Woche ein vorläufiger EMV Orientierungstest durchgeführt. Wie erwartet hat das Gerät nun aber noch einige Probleme bezüglich EMV: 1.) Bei DIN EN 64000-4-3 (elektromag. Felder) und DIN EN 6100-4-6 (leitungsgeführte HF Signale) schaltet das Gerät bei ca. 120MHz komplett aus. Ich war bei den Tests nicht dabei, aber mit einem Ferrit auf der Zuleitung nahe dem Gerät lies sich wohl das Problem beheben. 2.) Bei der Störausstrahlung habe ich ebenfalls bei 120MHz einen Peak, zusätzlich noch bei 300MHz Mein Problem ist jetzt, dass ich nicht wirklich weiß wie ich jetzt am Besten weiterkomme, bzw. überhaupt anfange. Von dem Thema EMV hört man ja auf der Uni nicht sehr viel. Bei Punkt 1. habe ich nur eine Notiz vom EMV-Prüflabor, mit dem Hinweis Netzspannungseingang verbessern. Kann ich den externen Ferrit am Kabel nicht durch eine interne, stromkompensierende Drossel ersetzen? Wenn ja, wie kann ich die notwendige Induktivität berechnen, bzw. die Drossel auswählen? Zu Punkt 2. Hier fehlt mir komplett der Ansatz. Wie gehe ich hier am Besten vor? Es wäre super, wenn hier die ein oder andere Hilfestellung gepostet werden würde. Ich will hier nicht, dass mir jemand die Lösung präsentiert, sondern es würde mir mehr helfen, wenn hier Ideen und Lösungswege aufgezeigt werden, wie man solche Probleme löst. Dies würde auch anderen helfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu Begin des Entwicklerlebens nur mir so geht. Besten Dank! Peter
0. Es ist absolut essentiell, bei den Tests dabei zu sein. 1&2. Ein Netzfilter & Zufuehrungsfilter in allen Leitungen die nach draussen fuehren. Als erste Massnahme, auf der Leuterplatte 1..100nF von jedem signal nach dem Gehaeuse. und zwar grad an der klemme. Das Gehaeuse ist ein Metallgehaeuse ? Eine Leiterbahn, oder ein Draht von 3cm ergibg schon eine Resonanz bei 1GHz oder so. Und die Tests gehen bis 3GHz. Daher muss das Design auch bis 3GHz taugen.
>Von dem Thema EMV hört man >ja auf der Uni nicht sehr viel. Komisch, bei mir war da Vorlesung + Labor Zu deinen Problemen: 1.)Gleichtaktdrossel ist vernünftig, die muss nur den Strom ins Netzteil verkraften. Ein paar mH haben die alle und eine Berechnung bringt hier nix. Y und X Kondensatoren sind ebenfalls vorzusehen (Y nur bei Schutzleiteranschluss und Metallgehäuse) 2.)Woher deine Abstrahlung stammt, solltest du am besten wissen.120MHz deutet auf Prozessor hin. Generell sollte da eine 4lagige LP mit GND-Lage verwendet werden. Alle abgehenden Leitungen sind als Antennen zu betrachten, daher mit Ferriten zu bedämpfen (meist reicht Ringkern mit Leitung 2x herumgewickelt). Die Ferrite wirken erst ab ca. 50MHz, darunter sollte man T oder PI Filter verwenden. 3.) Du solltest beim Test anwesend sein, ev. einen Bauchladen mit Ferriten Filtern und Lötkolben dabeihaben, sonst lernst du nix. Grüsse
120MHz Abstrahlung sind auch mit langsameren Vorgaengen kein Problem zu erreichen. Ein Schaltregler bei 100kHz, der scharfe Flanken produziert, eine unguenstige Leiterbahnfuehrung in dessen Aufbau die ueberall hin koppelt, und irgendwas, das bei den 120MHz eine Resonanz hat und man ist dort.
Erst einmal danke für die schnellen Antworten. Ja, ich denke auch, dass es von Vorteil ist, wenn man bei den Tests anwesend ist. Wird das nächste Mal auch so sein. Ein Kollege musste nur kurzfristig ins Labor und hat meine Elektronik für erste Tests schnell mitgenommen. Folgende Fragen möchte ich beantworten: -Ja, das Gehäuse ist ein geerdetes Metallgehäuse. -Y-Kondensatoren sind vorhanden. X-Kondensator nicht. -Leiterplatte ist 4-lagig. Mit extra Massefläche und extra Fläche für 3,3V Eigentlich gibt es auf der Leiterplatte nicht viele Störer. Zum Einen der Schaltregler von 12V auf 3,3V. Dieser taktet mit 150kHz. Dann der Mikrocontroller (8Mhz interner Oszillator wird mit interner PLL auf 40MHz gebracht) und der I2C Bus, welcher mit 100kHz betrieben wird. Zudem gibt es eine Phasenanschnittsteuerung für einen Motor. Alles andere sind nur langsame Schaltsignale (im Sekundentakt) oder analoge Spannungen. Eine Vermutung von mir ist noch folgende: Die Netzteilplatine mit Schaltregler ist von der eigentlichen Steuerplatine mit dem Mikrocontroller getrennt und über ein ca. 30cm langes Flachbandkabel miteinander verbunden. Kann es sein, dass der Schaltregler über das Flachbandkabel abstrahlt?
Zu 1): http://www.reichelt.de/Kaltgeraetestecker/C20F-16A/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=69319&GROUPID=5203&artnr=C20F+16A Zu 2) Ohne genauere Angaben ist guter Rat schwierig. Generell gilt: Die Gehäusedurchbrüche/Kabel sind meist die Übeltäter. Alle Ein und Ausgänge durch Ferritperlen/-ringe führen könnte helfen. Grüße Löti
Um herauszufinden woher die Störung kommt, kann auch eine sogenannte Schnüffelsonde gute Dienste leisten. Mit einer Schnüffelsonde kann man wie mit einem "Schatzsucher" verdächtige Komponenten (Bauteile, Leiterbahnzüge oder auch Durchführungen) abtasten und qualitativ herausfinden wo das Signal am stärksten ist. die Bedienung ist simpel. Frag einfach mal deinen EMV-Kollegen. Der sollte sowas in seinem Sortiment haben.
Ah. schrieb: > das bei den 120MHz eine Resonanz hat und man ist > dort. Genau, rechne mal aus was Lambda/2 bei 120 MHz sind. Und dann schau mal auf die Länge der Netzanschlußleitung. Gruß Anja
Peter Z. schrieb: > 2.) Bei der Störausstrahlung habe ich ebenfalls bei 120MHz einen Peak, > zusätzlich noch bei 300MHz Hallo Peter, Leitungsgebunden oder Freifeld? Bei leitungsgebunden hilft meist schon die Stromkompensierte Drossel und ein X-Cap. Bei Abgestrahlt vielleicht die Zuleitung vom Netzteil über Flachbandkabel auf den erzeugenden Seiten (Betriebsspannung am Netzteil, Signale auf der CPU) mit kleinen Ferritkernen entstören. Schu mal bei Würth nach, die haben für beide Fälle EMV-Sets da, da kannst du nach Herzenslust "basteln". rgds
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