In Berlin läuft zur Zeit eine Kampagne dafür, dass Berlin wieder eigene Stadtwerke zur Stromerzeugung und zum Vertrieb haben soll. Dazu wurde eine aufwändige Plakataktion gestartet und demnächst ist sogar ein Volksbegehren angesetzt - also muss es im Vorfeld entsprechend viele Unterschriften gegeben haben. Das klingt nat. grundsätzlich positiv, aber es gibt auch Punkte, die mich skeptisch machen. Inhaltlich steht der "Energietisch Berlin" dahinter, eine Vereingung vieler ansich unverdächtiger bürgernaher Organisationen. Misstrauisch machen mich z.B. die enormen Mittel, die für die Medienkampagne zur Verfügung stehen. Wer steckt da noch dahinter? Ist da wirklich Bürgerwohl in Form von günstigen Strompreisen der Antrieb? Weiss hier jemand mehr? Wieso lassen die klassischen Stromversorger das ohne nenneswerte Gegenwehr passieren?
Da gehts bestimmt nicht nur um Strom, sondern auch um Fernwärme und Gas. Gas ist in Berlin sehr weit verbreitet und auf Berliner Gebiet gibt es recht viele Kraftwerke. Alles zusammen kann man sehr gut kombinieren, z.B. einen Teil der Abwärme bei der Stromerzeugung als Fernwärme nutzen - wenn es dafür Abnehmer gibt. Sieht für mich wie ein sehr lukrativer Markt aus wenn man das alles unter einem Dach hat.
Frank Esselbach schrieb: > Wieso lassen die klassischen Stromversorger das > ohne nenneswerte Gegenwehr passieren? Weil sie schlau sind. Zur großen Privatisierungswelle haben sie die Stadtwerke billig gekauft, seitdem nix investiert und nur die Kohle rausgezogen. Jetzt da dringend Investitionen in den Erhalt anstehen, und die Stimmung gerade auf Wieder-Kommunalisierung steht, können sie die teilweise maroden Stadtwerke zu einem höheren Preis als den Kaufpreis wieder loswerden. Und die anstehenden Kosten sind sie gleich mit los. Siehe Hamburg.
Frank Esselbach schrieb: > Ist da > wirklich Bürgerwohl in Form von günstigen Strompreisen der Antrieb? M.E. nicht. Der Energietisch will ja 'verstärkt die erneuerbaren Energien fördern' (lt. Wisch, der beim Abstimmungskram dabei war) und für mich klingt das eher nach einer weiteren Steigerung der Strompreise. Das der Berliner Senat die Vattenfall Infrastruktur wieder zurückkaufen will, hat damit jedenfalls nichts zu tun, der 'Energietisch Berlin' kommt auch für die Ausschreibung viel zu spät. Für mich klingt das also nach einer neuen Wischiwaschi Instanz, die nur Geld abschöpfen möchte.
Beitrag "Regeln im OT-Forum, insbes. für Politik-Themen" Versucht wenigstens mal, das ernstzunehmen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Versucht wenigstens mal, das ernstzunehmen. Naja, technische Infrastruktur ist doch wohl ein Thema das man auch und gerade hier diskutieren kann. Oder soll das alles von den Mainstream Verblödungsblättern abgehandelt werden? Christian R. schrieb: > Und die anstehenden Kosten sind sie gleich mit los. Da wird erst mal eine Wertermittlung gemacht und ein evtl. Investitionsrückstau vom Kaufpreis abgezogen. > Siehe Hamburg. Hamburg hat weiterhin eine 25% Beteiligung am städtischen Energieversorger. Sie müssten ergo 25,1 % kaufen um in dem Laden das sagen zu haben. Vattenfall ist eine Firma die mit die größten Wasserkraftreserven der Welt hat. Das nur ein paar hundert Kilometer entfernt. Warum man da unbedingt wieder in den lokalen korrupten Politikfilz zurück will ist mir schleierhaft. Mitarbeiter und Betriebsrat haben sich übrigens gegen eine Rückkehr ausgesprochen.
Christian R. schrieb: > Zur großen Privatisierungswelle haben sie die > Stadtwerke billig gekauft, seitdem nix investiert und nur die Kohle > rausgezogen. Jetzt da dringend Investitionen in den Erhalt anstehen, und > die Stimmung gerade auf Wieder-Kommunalisierung steht, können sie die > teilweise maroden Stadtwerke zu einem höheren Preis als den Kaufpreis > wieder loswerden. Und die anstehenden Kosten sind sie gleich mit los. Ja, Kapitalismus, wie er leibt und lebt. Gewinne werden Privatisiert, aber die Kosten darf dann ruhig wieder die Bevölkrung tragen.
vn nn schrieb: > Gewinne werden Privatisiert, > aber die Kosten darf dann ruhig wieder die Bevölkrung tragen. Da gibt es doch einen Einzeiler: "Gewinne werden privatisiert, Verluste werden sozialisiert."
Ich glaube auf der Welt gibts in Sachen Wasserkraft viele Firmen, die "besser" sind als Schattenfall. Ich denke da an die Betreiber der vielen großen russischen oder kanadischen Laufkraftwerke, oder im Nordwesten der USA, sowie die Großkraftwerke Drei Schluchten oder Itaipu. Bin aber eh der Meinung, daß das Stromnetz in kommunale Hände gehört und von der Stromerzeugung abgetrennt werden muß. Dann ist endlich Schluß mit Netznutzungs- oder Durchleitungsgebühren, die bis zu 60% des Strompreises ausmachen. Das geht mal gar nicht. Da ahnt man was passiert, wenn das deutsche Straßennetz privatisiert werden würde. An jeder Kreuzung mindestens drei Kassenhäuschen und keine Möglichkeit zum Ausweichen... Schöne Welt!
magic smoke schrieb: > Da ahnt man was > passiert, wenn das deutsche Straßennetz privatisiert werden würde. An > jeder Kreuzung mindestens drei Kassenhäuschen und keine Möglichkeit zum > Ausweichen... Schöne Welt! Ich würde wetten, dass Kleinflugzeugbauer dann in zwei Jahren ihren Umsatz vervielfachen würden. Jedenfalls würde ich im Fall der bevorstehenden Privatisierung der Straßen alle Automobilherstelleraktien verkaufen und Aktien von Flugzeugherstellern ordern. Der durchschnittliche Deutsche dagegen lamentiert aber nur rum und zahlt zum Schluss trotzdem.
Andi $nachname schrieb: > Da gibt es doch einen Einzeiler: > "Gewinne werden privatisiert, Verluste werden sozialisiert." Ich wollte das schlimme s-Wort nicht in den Mund nehmen, für viele ist das ein rotes Tuch. magic smoke schrieb: > Bin aber eh der Meinung, daß das Stromnetz in kommunale Hände gehört und > von der Stromerzeugung abgetrennt werden muß. Dann ist endlich Schluß > mit Netznutzungs- oder Durchleitungsgebühren, die bis zu 60% des > Strompreises ausmachen. Das geht mal gar nicht. Da ahnt man was > passiert, wenn das deutsche Straßennetz privatisiert werden würde. An > jeder Kreuzung mindestens drei Kassenhäuschen und keine Möglichkeit zum > Ausweichen... Schöne Welt! Wenn dann die Stromerzeugung aber immer noch in privater Hand ist, wird eben der Preis erhöht (oder bei Kraftwerken gespart), bis der Gewinn wieder passt.
Was willst'n am Ende auch machen außer zu zahlen? Bekommst doch sonst nur staatlich unterstützten ungebetenen Besuch. Schade, daß mein Laptop hier nicht mit Dampf läuft, sonst wäre ich lange auf Holzfeuerung umgestiegen. Muß mal meinen Vermieter fragen, ob ich mein Dach hier mit Solarzellen zupflastern darf. Dann investiere ich die Netznutzungsentgelte lieber in einen Schrank voll Autobatterien.
Jens Martin schrieb: > Da wird erst mal eine Wertermittlung gemacht und ein evtl. > Investitionsrückstau vom Kaufpreis abgezogen. Klar, hat ja auch in der Vergangenheit bestens funktioniert.
magic smoke schrieb: > Was willst'n am Ende auch machen außer zu zahlen? Bekommst doch sonst > nur staatlich unterstützten ungebetenen Besuch. Schade, daß mein Laptop > hier nicht mit Dampf läuft, sonst wäre ich lange auf Holzfeuerung > umgestiegen. Kannste doch machen: Einen Kleinwagenmotor mit Holzvergaser ausrüsten, und einmal die Woche einen Akkupack mit reichlich Kapazität ordentlich laden.
Au ja, da werden sich meine Nachbarn natürlich sehr über meine Öko-Bemühungen freuen wenn ich hier auf dem Hof einen Holzvergaser starte und damit die Akkus lade. Habe leider nur 'ne Mietwohnung und keinen Bauernhof, wo gelegentliche Rauchentwicklung etwas besser toleriert wird.
magic smoke schrieb: > Au ja, da werden sich meine Nachbarn natürlich sehr über meine > Öko-Bemühungen freuen wenn ich hier auf dem Hof einen Holzvergaser > starte und damit die Akkus lade. Habe leider nur 'ne Mietwohnung und > keinen Bauernhof, wo gelegentliche Rauchentwicklung etwas besser > toleriert wird. Na, dann ist doch alles klar. Die Idee mit dem Holz hattest du ja selbst, nicht ich. Übrigens habe ich keine Ahnung, was ein Holzvergaser noch für Schmutz macht. Der sollte ja alles verbrennen. Gestern kam mir auf der Dorfstraße ein Nachbar mit einem 450SL entgegen. Chicer Sportwagen aus den 1970-ern. Den roch man aber auch gleich, hat noch keinen KAT. Aber schön, auch der sehr leise Sound.
Yep das ist komisch. Früher hat es niemanden gestört wenn im Berufsverkehr Trabi an Trabi und zwischendrin mal ein Wartburg vor sich hin dampfte, heute riecht man die Dinger 10 Kilometer gegen den Wind. :) Holzvergaser sind leider extrem wählerisch was den Brennstoff angeht. Da darf nichts aus Plastik oder sonstiger Dreck an dem Holz sein und das Holz muß auch sehr klein gesägt und vor allem trocken sein. Ansonsten gehen die Dinger aus, oder man bekommt das Gas nicht gereinigt bzw. alles versifft und verklebt mit Teer, die Gas-Zusammensetzung ist schlecht... Klingt immer alles so einfach, ist es aber nicht. Und beim Start mieft's halt gewaltig, weil das Holz nicht vollständig verbrannt wird.
magic smoke schrieb: > Holz muß auch sehr klein gesägt und vor allem trocken sein Trocken ist wohl war, aber auch nicht zu trocken. Sonst entsteht mehr Holzgas, als verbrannt werden kann. Und bei zu klein hast Du das gleiche Problem, mein HV mag am liebsten Scheite mit 5-12cm Dicke, 50cm lang. > gehen die Dinger aus, oder man bekommt das Gas nicht gereinigt bzw. > alles versifft und verklebt mit Teer, die Gas-Zusammensetzung ist > schlecht... Teer im Vergaserraum ist völlig normal. Danach setzt sich Kondensat natürlich sofort ab, wenn es irgendwo kalt wird. Beim HV-Kessel kein Problem, da wird ja sofort danach verbrannt. Will man mit dem Holzgas einen Motor betreiben, muss man die Leitungen kurz halten und isolieren. Ging ja bei den HV-Autos nach dem Krieg auch irgendwie. Allerdings ist immer noch ein Unterschied zwischen einem Auto und einem dauerhaft laufenden BHKW. Dann lieber doch Windstrom zu Methan wandeln und damit ein Gas-BHKW betreiben. > Start mieft's halt gewaltig, weil das Holz nicht vollständig verbrannt > wird. Man bekommt einen HV ohne Qualm und Mief an. Zum Beispiel, indem man Holzkohle, die von der vorigen Verbrennung übrigbleibt, mit der Lötlampe oder dem Gasbrenner anglüht und darauf das Holz packt. Damit entsteht sofort eine Vergasung und eine saubere Verbrennung. Mit Pappe anzünden dagegen erzeugt erstmal recht viel Qualm.
Vergleich das nicht mit einem Holzvergaserkessel, wo Du Dir über die Gasreinigung keine Gedanken machen brauchst. Ein Motor mit seinen mechanisch eineinander reibenden Komponenten nimmt das schnell übel wenn er eine rußige Teerdampf-Wolke zu fressen bekommt, die gerade mal eben so brennt. :) Ich würd das auch nicht mit irgendwelchen Motoren kurz nach dem Weltkrieg vergleichen. Die laufen ja mit so ziemlich allem was da ist und waren dermaßen robust aufgebaut, daß ihnen vermutlich auch angesaugte Lappen oder so nichts ausgemacht hätten. Sowas fliegt vermutlich gehäckselt wieder hinten raus und gut. Leider gab es da viel "Optimierungspotential" und viele fleißige BWLer haben dank millionenschwerer Boni dafür gesorgt, daß so ein Motor heute zuverlässig nach 150tkm verreckt. Sieht man besonders schön beim Smart. Schon komisch, daß die Dinger alle so um die 130-140tkm auf der Uhr haben wenn man sowas gebraucht kaufen möchte. Naja mal sehen. Sowie ich vielleicht mal die Gelegenheit zur Erzeugung von so 5-6kWh täglich habe, komme ich damit aus und dann können mich die ganzen Konzerne mal am A*sch lecken.
Heute ist es ja soweit. Um das Thema zum Abschluss zu bringen: Ich werde dafür sein. Abgesehen von inhaltlichen Überlegungen auch deshalb: Die CDU ist dagegen und ihr schwanzwedelndes Schoßhündchen in Gestalt der SPD-Obereren nach erfolgreicher Formatierung nun auch. Alleine das wäre schon Grund genug, dafür zu sein! Also, wir sehen uns bei der Stimmabgabe!!!
Frank Esselbach schrieb: > Die CDU ist dagegen... Klar, die glauben ja immer noch an die Selbstheilungskräfte des "Marktes" und würden ja indirekt eingestehen, durch die Privatisierung damals einen Fehler gemacht zu haben. Außerdem sind die dermaßen käuflich, da werden sicher die jetzigen Eigentümer mal ordentliche Bestech...äääh, Parteispenden meine ich, die natürlich nichts aber auch gar nichts damit zu tun haben, überwiesen haben. Bin mal gespannt, wie das ausgeht, und wie dann der Kaufpreis aussieht. Dann suchen wir mal raus, was die Wirtschaft damals bezahlen musste.
Die Stadtwerke werden nur ein weiterer unnützer Wasserkopf sein, der kräftig die Stromkosten nach oben schrauben wird. Die werden ja mindestens gehobene Managergehälter beziehen wollen, also >1Mio/a und dafür absolut garnichts tun außer Phrasen dreschen. Schürt schonmal den Gürtel enger und haltet die Geldbörse schön offen.
Frank Esselbach schrieb: > Um das Thema zum Abschluss zu bringen: Die Doppeldeutigkeit dahinter gefällt mir. ;-)
Guck an, Volksentscheid gescheitert. Jetzt kann ja Vattenfall dafür an der Preisschraube drehen.
Christian R. schrieb: > Guck an, Volksentscheid gescheitert. Jetzt kann ja Vattenfall dafür an > der Preisschraube drehen. Da hat die Angstmachkampagne von Bild+Konsorten gefruchtet und der Vattenfall-Chef warnte ebenfalls und die "Wirtschaft bläst zum Sturm gegen Volksentscheid" http://www.welt.de/wirtschaft/article121363261/Warum-der-Rueckkauf-der-Stromnetze-nichts-bringt.html "der Staat ist ein schlechter Unternehmer" und "das kostet uns Milliarden" wohl seine Wirkung zielnenau erreicht. Die bisherigen positiven Erfahrungen von Rückkäufen andernorts werden gar nicht erst thematisiert und langfristiges Denken (in wessen Tasche wandern die Gewinne) wird geschickt umgelenkt in "langfristige Risiken .." und "bis daaa mal wirklich Gewinn anfällt ..", so als ob mit dem derzeitigen Zustand ja alles irgendwie in Ordnung ist und das Energiegeschäft ein permanentes finanzielles Zubuttern seitens der Konzerne ist. Aufbruch ist halt nicht gewollt bei zementierten Strukturen. Hat mal irgend eine Zeitung entgegengestellt, was Mappus mit seinem EnBW-Deal in seiner Amtszeit seinem Land für Kosten hinterlassen hat? War das nicht etwas mehr als 1 Milliarde? Gab es da auch eine Angstkampagne oder nicht eher sowas wie "hoppala .. war halt ein bisschen riskant". Wird die "Leck-Arsch-Stimmung" in der Bevölkerung verfestigen. Engagement ist sinnlos.
Was braucht es die faulen Berliner auch zu kümmern? Länderfinanzausgleich sei dank, dürfen andere eh die Zeche zahlen.
Was ist das denn für ein bescheuerter Beitrag? Seit wann bezahlt mir der Länderfinanzausgleich was von meinem Strom? Hallo?!?!!
magic smoke schrieb: > Was ist das denn für ein bescheuerter Beitrag? Seit wann bezahlt mir der > Länderfinanzausgleich was von meinem Strom? Hallo?!?!! Und die öffentlichen Einrichtungen brauchen keinen Strom? Könnte man meinen, bei den Neandertalern! ;) Aber typisch Berlin. Kein schritt weiter denken, als nötig.
Ulrich S. schrieb: > Aber typisch Berlin. Kein schritt weiter denken, als nötig. Der Länderfinanzausgleich bestimmt sich nicht aus den Schulden und Ausgaben eines Landes, sondern aus dem Steueraufkommen. Inwieweit ist also der Finanzausgleich von dieser Entscheidung betroffen? Die Stromkosten der Bundesbehörden dürften keine dominante Grösse ausmachen.
Der LFA ist ein anderes Thema und gehört nicht hier rein. Im übrigen sind die Bayern mit ihrer Mauttreiberei und dem Beharren auf das saublöde Betreuungsgeld selber Kostentreiber und brauchen sich hier nicht als "Opfer" das LFA aufzuspielen.
A. K. schrieb: > Ulrich S. schrieb: >> Aber typisch Berlin. Kein schritt weiter denken, als nötig. > > Der Länderfinanzausgleich bestimmt sich nicht aus den Schulden und > Ausgaben eines Landes, sondern aus dem Steueraufkommen. Und was kommt unterm Strich raus? - Etwa 1000€/p.a. pro Berliner durch den LFA. - 18000€ Schulden pro Kopf - 20% H4-Bezieher - Schulden versucht man sich per Klage von anderen bezahlen zu lassen. - zu faul mal den A..... hoch zu bekommen um die Zustände zu ändern, egal ob Flughafen, Stadtautobahn, S-Bahn ect. Wozu Steueraufkommen? Wovon Steueraufkommen?
Wer kommt eigentlich auf die saudumme Idee, dass ein "kommunaler" Versorger irgendwas besser oder preiswerter macht oder kann? Irgendwie ist die Denke noch in vielen Köpfen, irgendwie als altes Staatsvertrauen. In Wirklichkeit ist es so, dass alles, was in kommunaler Hand ist, frei jeglichen Wettbewerbs ist. Die alberne Grundlage: es muss ledglich "kostendeckend" sein. Nur - wer kontrolliert die Kosten? Da wird Schindluder ohne Ende betrieben.
H.Joachim Seifert schrieb: > In Wirklichkeit ist es so, dass alles, was in > kommunaler Hand ist, frei jeglichen Wettbewerbs ist. Du glaubst auch noch an die Selbstregulierung der Märkte? Noch nichts von den Rohrkrepierern mit den privatisierten Wasserwerken gehört? Wenigstens da hat Berlin noch die Kurve gekriegt: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/berliner-wasserbetriebe-bwb-berlin-kauft-wasser-zurueck,10809148,24268444.html
H.Joachim Seifert schrieb: > Wer kommt eigentlich auf die saudumme Idee, dass ein "kommunaler" > Versorger irgendwas besser oder preiswerter macht oder kann? > Irgendwie ist die Denke noch in vielen Köpfen, irgendwie als altes > Staatsvertrauen. In Wirklichkeit ist es so, dass alles, was in > kommunaler Hand ist, frei jeglichen Wettbewerbs ist. Die alberne > Grundlage: es muss ledglich "kostendeckend" sein. Nur - wer kontrolliert > die Kosten? Da wird Schindluder ohne Ende betrieben. Und wer kommt auf die saublöde Idee, dass Monopol-Stromkonzerne irgend etwas mit Wettbewerb zu tun hätten oder haben wollen? Das Vertrauen in den sog. "Markt" und seine Eigenregulation da wo der Bürger von Großkonzernen oder anglo-amerikanischen Finanzinvestoren abgezockt wird, ist bis in alle Zeiten zerdeppert, genauso wie das Vertrauen in das Bankensystem, das sich seit 2008 vom Steuerzahler retten lässt.
g. c. schrieb: > Und wer kommt auf die saublöde Idee, dass Monopol-Stromkonzerne irgend > etwas mit Wettbewerb zu tun hätten oder haben wollen? Irgend jemand muss ja die FDP wählen. Wettbewerb ist da nur schädlich, das ist da nur hinderlich. Der Nächste Punkt ist der Gewinn, der möglichst groß sein muss und somit ist ein Monopolistisches Unternehmen immer deutlich teurer, als eine öffentliche Einrichtung, die keinen Profit abwerfen muss.
Tja, betet weiter. Der Strom kostet eigentlich nur 1/4 des aktuellen Endverbraucherpreises. Der Rest sind Segnungen von staatlicher und kommmunaler Seite. Aber ist schon in Ordnung, ist ja für einen guten Zweck...
> Irgend jemand muss ja die FDP wählen. ROFL. Was hat denn die FDP jetzt auch noch hier zu suchen? Und ganz offensichtlich mußte die auch niemand wählen, so wie die abgesoffen ist (Meiner Meinung nach richtig so!). > - zu faul mal den A..... hoch zu bekommen um die Zustände zu ändern, > egal ob Flughafen, Stadtautobahn, S-Bahn ect. Na dann los - mach doch mal, oder biste selbst zu faul dazu?
Naja. Also ich versteh die Berliner. Wenn die Stromversorgung genau so gemanagt würde wie BER, kostet die kWh irgendwann einen Euro, und bis 2020 ist erstmal der Strom abgestellt ;)
Die Frage war doch lediglich, ob sich da noch eine Instanz dazwischen befinden soll, nicht, ob sich Berlin um einen Rückkauf der Vattenfall Sächelchen bewirbt - das haben sie sowieso schon getan. Beim 'Energietisch' wurde mir deswegen unwohl, weil sich da 'bewährte Führungskräfte' einsetzen, und das klingt mal wieder nach utopischen Gehältern: http://www.berliner-zeitung.de/energietisch/volksentscheid-zum-energietisch-die-strom-revolte,24736472,24879246.html Und mir reicht schon die EEG Umlage, ich kann mir im Moment einfach keine Bauxit Verhüttung leisten, um diese zu umgehen. Ein 'Umbau auf ökologische Energie' jedenfalls bedeutet für mich nur, das mir wieder jemand tief in die Tasche greifen will. Als Kind der 'Insel' West-Berlin jedenfalls war ich mit der damaligen BEWAG recht zufrieden. Das Kunststück, über fast 40 Jahre Berlin zuverlässig mit Strom zu versorgen, haben die Jungs prima gemacht. Seit Vattenfall den Kram gekauft hat, sind plötzlich Stromausfälle die Regel. 26.03.2013: Tempelhof wg. Ratte im 10kV Verteiler 30.04.2013: Kreuzberg 16.08.2013: Spandau und Charlottenburg 25.08.2013: Tempelhof 30.08.2013 : Bayrischer Platz Einige alte Kraftwerksmeister der BEWAG meinten zu mir, das komme eben daher, das Vattenfall auf 'Verschleiss' fährt. Da wird nicht vorsorglich getauscht und gewartet, sondern auf den Ausfall gewartet.
H.Joachim Seifert schrieb: > Wer kommt eigentlich auf die saudumme Idee, dass ein "kommunaler" > Versorger irgendwas besser oder preiswerter macht oder kann? Privatisiert gehören Anbieter, die in Konkurrenz stehen. Nicht aber Monopole in einem harten Markt (*), also einem, in dem der Kunde nicht nur nicht den Anbieter wählen, sondern auch nicht darauf verzichten kann. Stromerzeuger stehen in Konkurrenz, regionale Stromnetzbetreiber und Wasserversorger (**) nicht. Ein solcher privatisierter Monopolist kann kein Interesse haben, mehr zu tun als unabdingbar nötig, weil sich eine heutige Investition erst Jahrzehnte später rentiert und das nicht gut mit Quartalsberichten harmoniert. Es ist wesentlich rentabler, von der Substanz zu leben. Der Kunde wird auch für eine schlechte Leistung gut zahlen, einfach weil er muss. *: harter vs weicher Markt: Der Drogenmarkt ist überwiegend ein harter Markt. Die Nachfrage ist weitgehend unabhängig vom Preis, weil der Kunde nicht verzichten kann. In einem weichen Markt reduziert der Kunde den Bedarf, wenn der Preis zu hoch ist, und erst damit entsteht ein Regeleffekt. **: Ein Wasserversorger hat hohe Fixkosten, die auf verbrauchsabhängige Preise umgelegt werden. Reduzieren viele Kunden den Bedarf (z.B. durch EU-Toiletten), dann muss der Versorger den Preis pro m³ entsprechend erhöhen. Unterm Strich...
Ulrich S. schrieb: > Kein schritt weiter denken, als nötig. Das ist doch immerhin was... Andere denken überhaupt nicht.
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