He da, ich glaube, ich hab hier ein etwas amüsantes Phänomen gebaut: Ein einfacher Royer-Wandler. Als Transformator habe ich testweise irgendeinen Ringkern genommen und primär mit 2x10 Windungen und mit drei Windungen für die Steuerwicklung belegt. Ich befürchte, der Ringkern stammt aus einer Entstördrossel, hab also eher ungünstig viel Verlust. Was aber nun interessant ist: Der Kern pfeift. War ja irgendwie zu erwarten, mit wenig Güte und dicken Transistoren kommt der Schwingkreis nicht in die Hufe und schwingt mit etwa 10kHz vor sich hin. Wenn ich nun den Ringkern mechanisch beanspruche, indem ich z.B. den Durchmesser von Hand etwas 'zusammendrücke', dann sackt die Frequenz weiter ab und das Pfeifen wird sehr viel lauter... Nehme ich da rechtens an, dass ich dem Kern beim Verformen zuhöre, also Magnetostriktion beobachte...? Danke und Grüße, K
So ein Kern ist doch auch nur ein Mensch! Dem wird das Drücken Schmerzen bereiten und es ist seine Art, ihnen Ausdruck zu verleihen. Elektrosadist! ;-) MfG Paul
Magnetostriktion ist grundsätzlich in allen magnetischen bzw. ferromagnetischen Stoffen zu beobachten. Mal mehr mal weniger ausgeprägt. Da aber Ringkerne doch aus Ferritpulver bestehen (gepresst) ist die Ausdehnung zu gering und das mechanisch wirklich zu sehen. Bei bestimmten "seltenen Erden" hat man jedoch teilweise bis zu 2cm pro Meter Ausdehnung. Was ich mir vorstellen kann ist: Die Spurendrähte an sich fangen an zu schwingen (aufgrund der magnetischen Felder.
Sven P. schrieb: > Nehme ich da rechtens an, dass ich dem Kern beim Verformen zuhöre, also > Magnetostriktion beobachte...? Richtig. Fast alle Schaltnetzteile pfeifen fröhlich vor sich hin, die meisten zum Glück ausserhalb des Audiobereiches. Manchmal hört man sie trotzdem, wenn die Regler in den lückenden Betrieb übergehen und damit die Schaltfrequenz nochmal moduliert wird. Dagegen hilft ein laut rauschender Lüfter ;-)
Basti schrieb: > Magnetostriktion ist grundsätzlich in allen magnetischen bzw. > ferromagnetischen Stoffen zu beobachten. Mal mehr mal weniger > ausgeprägt. Da aber Ringkerne doch aus Ferritpulver bestehen (gepresst) > ist die Ausdehnung zu gering und das mechanisch wirklich zu sehen. Bei > bestimmten "seltenen Erden" hat man jedoch teilweise bis zu 2cm pro > Meter Ausdehnung. Naja, ich kann die Verformung natürlich nicht sehen... so war das nicht gemeint :-) > Was ich mir vorstellen kann ist: > Die Spurendrähte an sich fangen an zu schwingen (aufgrund der > magnetischen Felder. Dann sollte sich das Pfeifen aber durch Berühren der Drähte verändern, oder? Das tut es nämlich nicht. Wenn ich aber den Kern drücke - und zwar ohne dabei die Drähte zu berühren! - dann wirds Pfeifen lauter und tiefer... Ich denke nämlich nicht, dass ich den Kern soweit zusammendrücken kann, dass er z.B. die Drähte merklich anders berührt. So stark bin ich dann auch wieder nicht.
Siemens hat vor ca. 25 Jahren mal eine Anwendung für bestimmte eigene Ringkerne als Kraftmesser veröffentlicht. Die veränderten bei radialem Druck ihren AL-Wert (ohne sich dabei merklich zu verformen). So weit ich mich erinnere, war dieses Verhalten nur bei einer bestimmten Sorte ausgeprägt. Vielleicht hast Du gerade so ein Teil erwischt oder andere Kerne können es auch.
Dsa Pfeifen kommt meist von der Magentostrikton (die magnetische Kraft auf den Draht ist hier eher auszuschließen). In der Umkehrung führt eine Karft auf ein magnetostriktives Material auch zu einer Änderung des µ_r und damit AL Wertes des Kerns. Besonders Kerne mit hohem AL (aber gleichzeitig nennenswerter Magnetistriktion) sind da empfindlich und ändern den AL Wert z.B. durch die Kräfte von den Windungen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.