Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LDO: Kondensatoren wirklich nötig?


von Sean G. (atmega318)


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Folgendes Problem:
12 LEDs (4 verschidene Farben) an einer 3v Knopfzelle. 12 KSQs kommen 
aus Kostengründen nicht in frage. Also habe ich 12 Widerstände 
verwendet. Damit die Helligkeit immer etwa gleich ist einen 2.8V LDO da 
davor. Funktioniert super, ich Frage mich jetzt aber, ob ich mir die 2 
Kerkos sparen könnte, denn Lastschwankungen gibt es ja keine.
Besten Dank, Sean

von Helmut L. (helmi1)


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Sean Goff schrieb:
> Funktioniert super, ich Frage mich jetzt aber, ob ich mir die 2
> Kerkos sparen könnte, denn Lastschwankungen gibt es ja keine.

Die haben auch nix mit Lastschwankungen zu tun. Die sind fuer die 
Stabilitaet des Reglers notwendig.

von Sean G. (atmega318)


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Was währe denn die Folge? Falsche bzw. schwankende Ausgangsspannung?

von Michael H. (Gast)


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Lass es mich mal bildlich formulieren:
Du hast einen Wasserhahn (LDO) und möchtest, damit ein Glas füllen. Je 
größer das Glas (C), desto leichter ist es die richtige Füllhöhe 
(=Spannung) einzustellen.

von Sean G. (atmega318)


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Alles klar leuchtet ein, Kondis bleiben dran.
Danke :)

von Helmut L. (helmi1)


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Sean Goff schrieb:
> Was währe denn die Folge? Falsche bzw. schwankende Ausgangsspannung?

Hochfrequente Schwingungen am Reglerausgang.

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Sean Goff schrieb:
> Was währe denn die Folge? Falsche bzw. schwankende
> Ausgangsspannung?

Durch die hochfrequenten Schwingungen, die Helmut Lenzen schon 
angesprochen hat, sind schon Regler wirklich explodiert und haben dabei 
ganze Leiterbahn-Stücke und Kondensator-Ecken abgerissen. In irgendeinem 
Elekronik-Blog gab's mal was darüber zu lesen (und ein interessantes 
Bild zu sehen), aber den Artikel finde ich auf Anhieb leider nicht 
wieder.


Gruß
Jonathan

von Harald W. (wilhelms)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Sean Goff schrieb:
>> Was währe denn die Folge? Falsche bzw. schwankende Ausgangsspannung?
>
> Hochfrequente Schwingungen am Reglerausgang.

Ja, speziell LDOs reagieren da noch deutlich empfindlicher
als Standard 78xx
Gruss
Harald

von Michael H. (Gast)


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Man darf hier wirklich kein bildliches Beispiel bringen, sonst spielt 
die Phantasie von einigen verrückt. Explodieren halte ich für einen 
riesen Schmarn, zumindest bei Technologie nach 1990 - denn die meisten 
LDOs haben einen thermal protect. Wenn dann explodieren Regler aufgrund 
anderer Fahrlässigkeiten.

Um es technisch richtig zu formulieren: Du hast musst eine Nullstelle 
durch den Kondensator einfügen, um die Polstelle deines Verstärkers zu 
kompensieren. Dabei muss die Nullstelle vor der Polstelle liegen, was 
erklärt wieso der Kondensator eine mindestgröse braucht. Du darfst halt 
kein Phasendrehung von über pi bekommen.

Ich habe es mal beschafft "das einzige mal" - einen LDO (LP2951) zu 
destabiliseren, indem ich eine Zehnerdiode in die Strecke miteingebaut 
habe. (Wollte quasi 2 Ausgangsspannungen mit einem Regler).

Wenn Du einen vernüftigen LDO wählst, dann kommt der mit 1u/100n aus, 
und die kosten ja wirklich kein Geld.

von ArnoR (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Um es technisch richtig zu formulieren: Du hast musst eine Nullstelle
> durch den Kondensator einfügen, um die Polstelle deines Verstärkers zu
> kompensieren.

WmkAhemdKh.

Richtig ist: durch den Kondensator wird ein POL hinzugefügt und durch 
den ESR des Kondensators eine Nullstelle. Damit wird die 
Schleifenverstärkung des Reglers bei hohen Frequenzen abgesenkt, ohne 
die Phasendrehung zu weit ansteigen zu lassen.

von Pete K. (pete77)


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Bauteile immer nach Datenblatt anschließen, dazu sind sie da.

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