Guten Tag, folgender Sachverhalt: Beim Grablicht eines Verwandten ist ein Glas gebrochen, dieses möchte ich zeitnah ersetzen, möglichst noch vor Allerheiligen. Mit Glas an sich habe ich kein Problem, damit kenne ich mich aus, ein passendes Ersatzglas habe ich, das kann ich auch zuschneiden, etc. Das Problem liegt eher an der Befestigung. Bis jetzt werden die Gläser durch eine Art "Spannfeder" gehalten, aber davon ist vor längerer Zeit anscheinend auch schon eine Halterung vergammelt und da ist jetzt irgendein Kitt drin. Das Material des Grablichts selbst kenne ich nicht, also in weitestem Sinne irgendein Stahl. Jedenfalls steht die Laterne schon mehr als 25 Jahre und korrodiert nicht, also vermutlich ein Edelstahl. Ich möchte es nun gerne reparieren, optimalerweise so, daß es mindestens solange hält, bis ich selbst mal in die Grube komme ;-) Meine Idee war jetzt, daß ich die Federn komplett entferne und stattdessen ein Schraubensystem einbaue, also Löcher bohre, in die ich Schrauben setze, die mittels Unterlegscheibe das Glas halten. Am liebsten wäre mir nun eine Schraube, die selbstschneidend ist, allerdings weiß ich nicht, ob's sows für Stahl gibt. Problematisch ist nämlich, daß ich aus optischen Gründen nicht durchbohren will. Bohren kann ich vielleicht 4 mm tief. Einen Sackloch-Gewindeschneider habe ich allerdings nicht, und will ich mir ehrlich gesagt nur für diese Einmalanwendung auch nicht zulegen. Deshalb die Idee, mit der selbschneidenden Schraube. Geht das prinzipiell, und wenn ja, welche Schraube brauche ich dafür? Oder ist die Idee mit dem Schrauben überhaupt Blödsinn, und wenn ja, wie kann ich es besser machen? Muß ich irgendwas wegen Korrosion beachten? Nicht, daß ich da jetzt Schrauben reinmache, die dann ein Spannungselement bilden, und mir die schöne Laterne weggammelt... Fragen über Fragen also ;-) Danke für jede Hilfe, Nor.
Norbert M. schrieb: > Bis jetzt werden die Gläser > durch eine Art "Spannfeder" gehalten, DIE Gläser, also mehrere, vielleicht 4, an jeder Seite eines, die sich halten weil sie aneinander und auf den Boden stossen, und nach aussen können sie nicht fallen weil dort die Edelstahlwand ist. Vielleicht braucht man von innen noch einen Ring, der sie nach sussen drückt, das wars dann aber auch. Ohne Bild sieht man halt nichts.
MaWin schrieb: > DIE Gläser, also mehrere, vielleicht 4, an jeder Seite eines, Stimmt, es sind 4, und eines davon ist gebrochen. > die sich halten weil sie aneinander und auf den Boden stossen, Nee, wenn das so wäre, wie würdest Du dann das letzte 4. denn hineinbekommen? Das Ding hat übrigens ein Türl, da wird's sowiso nix mit selbst halten, aber trotzdem, die Idee ist genial. > nach aussen können sie nicht fallen weil dort die Edelstahlwand ist. Das stimmt :-) > Vielleicht braucht man von innen noch einen Ring, der sie nach sussen > drückt, das wars dann aber auch. Cool, das sollte ich wirklich bedenken, einen Einsatz für die Gläser bauen, zumindest für die 3 ohne dem im Türl. Würde mir einige Bohrungen ersparen. > Ohne Bild sieht man halt nichts. Wenn ich eine Laterna Magica hätte, dann hätte ich schon bilder gemacht. Das Teil sieht ähnlich aus wie das da: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/12/Verziertes_Grablicht_mit_brennender_roter_Kerze.JPG/450px-Verziertes_Grablicht_mit_brennender_roter_Kerze.JPG Micha I. schrieb: > Warum klebst Du das Glas nicht einfach mit Silikon ein? Weil ich von kleben generell wenig halte, wenn ich ehrlich bin. Und ob so ein Silikon-Quark auf Dauer hält, bei Wind und Wetter, im Sommer wie im Winter bezweifle ich. Mir ist ja dieser Kitt, der jetzt bei einem Glas drinnen ist, schon ein Dorn im Auge. Wie gesagt, am liebsten würde ich Schrauben reinmachen. Kitten und kleben möchte ich nicht, schweißen auch nicht. LG, NOR
Also meines Wissens nach geht das nur bei weicheren Materialien. Und such Gewinde furchend, dass ist bei Sacklöchern besser da kein Span entsteht. Bei Blech kenne ich noch Lösungen, aber wenn wir über Sackloch reden, kommt das wohl nicht in frage.
Verantwortungsbewusste Menschen bestücken ein Grablicht übrigens nicht mit konventionellen Kerzen, sondern setzen moderne umweltschonende Lichttechnik ein: http://www.amazon.de/solar-grablicht/s?ie=UTF8&keywords=solar%20grablicht&page=1&rh=i%3Aaps%2Ck%3Asolar%20grablicht
maschbauer schrieb: > Also meines Wissens nach geht das nur bei weicheren Materialien. Und > such Gewinde furchend, dass ist bei Sacklöchern besser da kein Span > entsteht. Danke für den Hinweis, "gewindefurchend" ist also das was ich suche, werde mich da mal schlau machen. Also prinzipiell geht das, was ich vorhabe? ruhe_sanft schrieb: > Verantwortungsbewusste Menschen bestücken ein Grablicht übrigens nicht > mit konventionellen Kerzen, sondern setzen moderne umweltschonende > Lichttechnik ein 1.) Ich werde bestimmt nicht auf die letzte Ruhestätte eines Ahnen hässlichen Elektronikschrott hinsetzen, wer auf Gräber LED-Leuchten und ähnliches setzt der frisst wahrscheinlich auch kleine Kinder (davon abgesehen, daß es bestimmt nicht umweltschonender ist, Plastikdreck statt Kerzen auf's Grab zu setzen). 2.) Das hilft mir bei meinem Problem auch nicht weiter. Denn aich wenn ich in das Grablicht eine Elektrokerze (kotz) setze wird davon das Glas nicht heil.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es dem der da drinliegt reichlich egal ist ob oben ein Licht brennt oder nicht.
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Hallo, aber Schrauben? Das Glas arbeitet doch stark, durch die unterschiedlichen Ausdehnungseigenschaften, wie soll das denn gehen? Abgesehen davon ist ein mit Schrauben repariertes Grablicht sicherlich die ziemlich exakte Entsprechung zum karierten Hemd mit Jeans. vlg Timm
Schrauben halte ich auch für eine sehr suboptimale Idee. Wenn das Jahrzehnte halten soll, dann musst du aber auch mit einem Edelstahlbohrer bohren und alles vermeiden was Spuren von normalen Stahl in das Edelstahl einbringt, sonst gibts Kontaktkorrosion. Früher hat man Fenster gekittet, das hat locker 30-50 Jahre gehalten und war recht problemlos austauschbar. Auch Silikon dürfte 10 Jahre+ halten. Eine Silikonfuge widersteht in der Dusche ja sogar 10 Jahre und mehr den agressiven Reinigungsmitteln un dem Dreck der Benutzer.
außerdem mußt du höllisch aufpassen, bei Schrauben das richtige Material zu wählen. Sonst gibts mit Feuchtigkeit elektrolytische Korrosion und der Edelstahl beginnt munter mit Fremdrost... Selbst wenn die Schrauben aus einer anderen Edelstahl-Sorte sind, kann sowas passieren. Das andere Problem mit Schrauben ist, daß man Spannungen zwischen Stahl und Glas vermeiden muß. Entweder man läßt ein gewisses Spiel zu, was bei Wind ggf. klappert, oder man benötigt irgendwelche Federn (die wegen des anderen Materials wieder ein Korrosionsproblem mit sich bringen). Ich würd's eher mit dauerelastischem Klebstoff einkleben, z.B. mit einem passenden Silikon für den Außenbereich.
Natürlich hält nichts ewig, aber es gibt Silikonkleber. Damit werden Sachen im Baubereich verklebt und der Kleber muss statischen Ansprüchen genügen. Vor 25 Jahren hatte O&K die ersten Vollglas Rolltreppen mit einem solchen Kleber geklebt. Das hält bis heute. Wenn du nicht kleben willst, schweiße auch Flachstahl einen Innenrahmen, der die Innenmaße der Lampe hat, abzüglich des Glases. Muss innen ja kein Edelstahl sein. Lackieren würde ich es dann aber trotzdem.
Die Herrschaften, die das Licht gebaut haben wussten schon was sie tun. Glas und Metall haben stark unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten. Da beide auch noch draußen rumhängen, geht das volle, thermische Programm ab. Und nicht nur dass, ist Beleuchtung angesagt und geht ein bisschen kalter Wind, so treffen noch die schlechte Wärmeleitfähigkeit von Glas auf die gute von Metall. Normalerweise werden Gläser in solchen Konstruktionen durch Federn gehalten oder die Gläser werden in ausreichend große Profile geschoben, wo genügend Platz für die Größenänderung ist. Vergiss also jegliche, echte Befestigung. Übrigens, das Teil (die Kerze) braucht auch Luft. Die meisten, elastischen Kleber können so hohen Temperaturen nichts abgewinnen. Bei Windstille und langem Docht kommen Temperaturen von weit über 100° zustande. Das sollte man auch im Auge behalten, wenn man "bei der Gelegenheit" auch gleich mal den Anstrich überarbeiten will. Wenn Du ein, zugegeben nicht besonders gut federndes, Blech brauchst: In billigen Schnellheftern ist oft noch eins als Beilage zu den Blättern. Manchmal aber auch Plastik. Eventuell kann man auch die Klammer eines Kugelschreibers ummodeln.
Tesa hat ein doppelseitiges Klebeband, das sie zum Montieren von Biefkästen vorschlagen. OK, Briefkästen brennen eher selten...
Falls du es wirklich schaffst, Schrauben zu verwenden, dann würde ich zwischen den Unterlegscheiben und dem Glas noch Unterlegscheiben aus Gummi legen. Aber ich würde auch Silikon nehmen. Es gibt Silikon, welches hohe Temperaturen aushält (wenn die Scheiben wirklich so warm werden) . Damit habe ich vor Jahren mal einen kleinen Riss im Motorblock meines Motorrads von außen abgedichtet. Es hält seit Jahren dicht. Gruß Thomas
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ich würde auch einfaches fenster-silikon verwenden - was eine fensterscheibe abdichtet kann für ein grablicht nicht so ungeeignet sein. und wenns schief geht halten sich die unkosten auch in grenzen (bis allerheiligen hälts auf jeden fall)
Beim Herd werden auch die Fenster von den Backofentüren ein Silikoniert. Das ist spezieller Silikon, der bis zu 300 Grad aushält. Wie wäre es mit dem?
Daniel F. schrieb: > (bis allerheiligen hälts auf jeden fall) Wer weiss? Ein Tag vor Allerheiligen ist Halloween. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Ein Tag vor Allerheiligen ist Halloween. :-) wenn dann hat nur das glas probleme mit den amerikanischen import-pseudo-blödsinn. das silikon lässt das völlig kalt ;-)
Norbert M. schrieb: > Weil ich von kleben generell wenig halte, wenn ich ehrlich bin. Silikon und Fensterkitt hält schon ziemlich viel aus, wenn man es nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzt, was in diesem Fall ja gegeben wäre weil das Silikon oder Kitt ja innen wäre. Fensterkitt wird so hart, dass man es fast nur noch mit einem Meißel weg bekommt. Gleichzeitig bleibt es elastisch um Wärmeausdehnungen von Glas und Stahl zu ermöglichen. > wie war das? Nach 25 Jahren wird das Grab eh eingeebnet? Je nachdem welche Gemeinde und wieviel man zahlt. Die Einzelheiten sind überall anders.
Ich möchte hierzu noch eine letzte Rückmeldung geben: Nachdem ich das Licht von Siff- und Wachsresten gesäubert habe, konnte ich drei der vier Federhalterungen wiederverwenden. Das, was da so nach Kitt ausgesehen hat, war anscheinend ein Konglomerat aus den Baukünsten einer Insektenart und Wachs/Siff. Dort, wo die Feder nicht mehr brauchbar war, ist nach Abzwicken des vergammelten Teils der Draht zumindest soweit brauchbar, daß er die Scheibe sicher hält. Klar, nicht die ultimative Dauerlösung, die mich überleben wird, aber die Zeit hat eben geeilt. Wenn' ich mal die Zeit und Muße habe, werde ich aber vermutlich dennoch ein Schraubensystem einbauen. Die Vorschläge vom ach so tollen kleben bzw. es mit Silikon zu machen überzeugen mich noch immer nicht (es ist auch keine weitere Überzeugungsarbeit notwendig, ich bleib da bei meienr Meinung), allerdings soll's jeder so machen, wie er will. Der Effekt, den hellblauen Gußantik im 70er-Jahre-Style (nix gegen die 70er, ich steh' eigentlich auf den Stil der 70er, aber das blaue Billigheimer-Gußantik passte irgendwie sowiso nicht zum Grab) gegen weißes Ornamentglas "Lakritz" auszutauschen (siehe Bild) kommt jedenfalls bestimmt ziemlich gut. Und vorallem hat die Lampe jetzt wieder 4 Gläser anstatt 3. Danke für alle Hinweise, NOR-Jäger >> Nach 25 Jahren wird das Grab eh eingeebnet? > Je nachdem welche Gemeinde und wieviel man zahlt. > Die Einzelheiten sind überall anders. Nachtrag JFTR: Hier ist es so, daß man in der Regel für 10 Jahre bezahlt. So weit ich weiß, kann einem das Grab niemand "wegnehmen" (solange man bezahlt und es zumindestens einigermaßen gepflegt wird - wobei bei der Pflegedie Toleranz ziemlich hoch ist). Kosten sind ungefähr (so weit ich weiß, größenordnungsmäßig ein Hunderter im Jahr)
Wenn Du das Grablicht zu gut machst - mit Edelstahlschrauben usw. - wird es geklaut.
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