Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelung Lötstation defekt


von 936 (Gast)


Lesenswert?

Guten Abend,

bei meiner Aoyue 936 wurde ein falscher Lötkolben (80W statt 35W) 
angeschlossen; die eingebaute Sicherung ist geflogen und seitdem verhält 
sich das Gerät komisch.

Normalerweise leuchtet die Heiz-LED beim Aufheizen durchgehend, ist die 
Temperatur erreicht, blinkt sie, und zwar etwa 1 mal pro Sekunde.
Jetzt blinkt die LED oft sehr viel schneller und es ist mir nicht 
möglich, die Temperatur sinnvoll zu kalibrieren. Warm wird er, und 
"manchmal" auch im
im altbekannten Takt, meist jedoch viel zu schnell.

Hier ist ein Link auf die Hauptplatine: 
<http://images.wiltec.info/90/90146/90146.jpg>;

Darauf befindet sich oben links ein BT1037, rechts daneben ein LM324N, 
darunter ein MOC3023.

Der rechte Trimpoti ist von außen erreichbar und dient der Kalibrierung, 
der linke verändert sich Blink-Frequenz, allerdings nicht linear...

Lässt sich ohne Schaltplan eine Aussage mache, was ich am besten 
anschauen/auf Verdacht tauschen könnte?

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Was war denn los? Warum wurde der falsche Lötkolben angeschlossen? War 
der alte kaputt? Ist jetzt wieder der alte oder ein anderer dran?

Wird der Heizkörper mit Netzspannung betrieben oder mit 
heruntertransformierter Wechselspannung? Ich vermute mal Netzspannung, 
aus Kostengründen. Dann hat die Kühlfahne des TO220 Triacs volle 
Netzspannung, also Pfoten weg, Lebensgefahr!
Dann ist der Laststrom bei 80 W weit unterhalb dessn, was ein Triac in 
einiem solchen Gehäuse schalten kann. BT1037 ist übrigens nicht zu 
finden. Trotzdem glaube ich dass das Bauteil ein Triac ist - direkt 
daneben sitzt schliesslich ein Optokoppler mit Nulldurchgangsschalter, 
der zur Triac ansteuerung verwendet wird.

Ich glaube dein Lastkreis ist noch heile. Und dass der Regelkreis 
(LM324) was abbekommen hat glaube ich nicht.

Ich tippe mal auf Wackelkontakt des Temperaturfühlers, also prüfe mal 
die Verbindungen bis in den Lötkolben hinein. Mach mal bei dem Lötkolben 
den Stecker auf und kontrolliere darin die Lötstellen.

....ach ja, hast du einen Schaltplan?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> Wird der Heizkörper mit Netzspannung betrieben oder mit
> heruntertransformierter Wechselspannung?

Lt. Beschreibung der Station wird der Kolben mit 24 Volt geheizt - die 
ganze Schaltung ist also netzgetrennt. Der Rest besteht aus ein paar 
Verstärkern des LM324 und einem Komparator, der den MOC und damit den 
BT137 zündet.
Einer der Opamps wird das Signal vom Thermoelement des Kolbens 
verstärken, ein zweiter die Spannung vom Poti anpassen.
Miss also mal die Versorgungsspannung des LM324, vermutlich hast du den 
Trafo und/oder den Triac mit dem 80W Kolben überlastet (ich frage mich 
trotzdem, wie so etwas passieren kann ;-O) und dabei was in der 
Versorgung beschädigt. Wenn z.B. die Versorgung des LM324 brummt (Pin 4 
ist +, Pin 11 ist -) dann kann die Schaltung schon mal komische Sachen 
machen..

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> Was war denn los? Warum wurde der falsche Lötkolben angeschlossen? War
> der alte kaputt? Ist jetzt wieder der alte oder ein anderer dran?

Aus Dummheit. Der alte ist wieder dran.

> Wird der Heizkörper mit Netzspannung betrieben oder mit
> heruntertransformierter Wechselspannung? Ich vermute mal Netzspannung,
> aus Kostengründen. Dann hat die Kühlfahne des TO220 Triacs volle
> Netzspannung, also Pfoten weg, Lebensgefahr!
> Dann ist der Laststrom bei 80 W weit unterhalb dessn, was ein Triac in
> einiem solchen Gehäuse schalten kann. BT1037 ist übrigens nicht zu
> finden. Trotzdem glaube ich dass das Bauteil ein Triac ist - direkt
> daneben sitzt schliesslich ein Optokoppler mit Nulldurchgangsschalter,
> der zur Triac ansteuerung verwendet wird.

Tippfehler, ein BT137. Ebenfalls vergessen zu beschreiben, es sind 24V.

> Ich glaube dein Lastkreis ist noch heile. Und dass der Regelkreis
> (LM324) was abbekommen hat glaube ich nicht.
>
> Ich tippe mal auf Wackelkontakt des Temperaturfühlers, also prüfe mal
> die Verbindungen bis in den Lötkolben hinein. Mach mal bei dem Lötkolben
> den Stecker auf und kontrolliere darin die Lötstellen.

Habe ich eigentlich schon, werde ich aber noch mal tun.

> ....ach ja, hast du einen Schaltplan?

Noch nicht, aber ich schreibe einfach mal den deutschen Distributor an 
:)

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:

> Lt. Beschreibung der Station wird der Kolben mit 24 Volt geheizt - die
> ganze Schaltung ist also netzgetrennt. Der Rest besteht aus ein paar
> Verstärkern des LM324 und einem Komparator, der den MOC und damit den
> BT137 zündet.

http://www2.opparc.org/mirrors/n0ss/www.n0ss.net/hakko_936_schem-pcb_&_mod_v1r7.pdf

Das bezieht sich allerdings auf das Original, der Nachbau ist aber 
zumindest ähnlich.

> Einer der Opamps wird das Signal vom Thermoelement des Kolbens
> verstärken, ein zweiter die Spannung vom Poti anpassen.
> Miss also mal die Versorgungsspannung des LM324, vermutlich hast du den
> Trafo und/oder den Triac mit dem 80W Kolben überlastet (ich frage mich
> trotzdem, wie so etwas passieren kann ;-O) und dabei was in der
> Versorgung beschädigt. Wenn z.B. die Versorgung des LM324 brummt (Pin 4
> ist +, Pin 11 ist -) dann kann die Schaltung schon mal komische Sachen
> machen..

Die Versorgungsspannung ist während dem Heizen wellig, etwa 300mV, sonst
glatt. Ich sehe keine Abblockkondensatoren und keinen Spannungsregler.

Wie äussert sich denn ein überlasteter Trafo, trägt der bleibende 
Schäden davon?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Viele Bauteile sind ja nicht drauf, und alles ersetzbar, also nur zu.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Viele Bauteile sind ja nicht drauf, und alles ersetzbar, also nur zu.

Und mit was fange ich an?

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Bau doch mal die Platine aus und mach erst einmal schöne Bilder von 
beiden Seiten. Mit etwas Glück reicht das, um den Schaltplan zu 
rekonstruieren. Und notiere, welche Anschlüsse wohin führen.
Wenn es dich zwickt etwas zu tun bevor der Schaltplan da ist:

Dann prüfe erstmal den Lastkreis. Ich gehe davon aus, dass 
regelungsseitig das Schaltsignal über einen Vorwiderstand und eine der 
LEDs herangeführt wird. Unterbreche diesen Pfad so, dass Vorwiderstand, 
LED und Optokoppler noch in Reihe geschaltet bleiben. Schliesse dran ein 
Kabel an, mit dem du irgendwo an VCC kommst. Dann schliesse anstelle des 
Heizelementes des Lötkolbens zwei in Reihe geschaltete 18W KFZ Lampen 
an. Alternativ tut es auch ein WECHSELSTROM-Voltmeter am HHeizelement. 
Wenn du jetzt mit deinem Prüfkabel  an VCC tippst, sollte die LED und 
die beiden Lampen leuchten bzw das Voltmeter ausschlagen und sofort 
wieder aus gehen, wenn das Prüfkabel nicht mehr an VCC hängt.

Oder besorge den Triac, den Optokoppler und den LM 324 und tausche sie 
alle auf Verdacht aus.

Wenn irgendein sonstiges Bauteil Schmauchspuren hat oder verfärbt ist, 
auch ersetzen (wir wissen ja: alles dieses Gerede darüber, dass alle 
diese Geräte mit Elektrizität funktionieren, ist doch eine gigantische 
Verschwörung. Jeder selbstständig denkende Mensch weiss, dass die in 
Wirklichkeit mit Rauch funktionieren. Ist doch offensichtlich: wenn der 
Rauch entweicht, ists vorbei. Ist der  Rauch aber noch in dem Bauteil, 
ist alles gut)

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

936 schrieb:
> Und mit was fange ich an?

Mit dem kaputten Bauteil, das spart viel Arbeit.

Irgendwie glaube ich nicht dass es der TRIAC ist, ein 5A Typ müsste auch 
80W bei 24V aushaltern, aber vielleicht ist der Lötkolben anders belegt 
und der LM324  bekommt 24V~ übergebraten ? Oder die 5V1 Z-Dioden, denn 
dorthin fliesst der Strom durch den LM324.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> 936 schrieb:
>> Und mit was fange ich an?
>
> Mit dem kaputten Bauteil, das spart viel Arbeit.

Ich hab jetzt LM324, Triac getauscht. MOC3023 durch einen MOC3041, mir 
ist allerdings nicht klar, inwiefern letzteres von den relevanten 
Parameter passt.

Verhalten ist gleich wie vorher.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

dann lass mal Bilder sehen.

von 936 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> dann lass mal Bilder sehen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

936 schrieb:
> MOC3023 durch einen MOC3041, mir
> ist allerdings nicht klar, inwiefern letzteres von den relevanten
> Parameter passt.

Der MOC3041 hat einen Nulldurchgangsdetektor (kann nicht schaden), hat 
aber 15mA Ansprechstrom im Gegensatz zum MOC3023 mit lediglich 5mA. Wenn 
der Kolben warm wird ist das aber innerhalb der Toleranz. Mir ist zwar 
nicht klar, warum sie nicht gleich einen MOC3043 verbaut haben, aber 
wahrscheinlich haben sie 1 ct gespart.
Miss bitte mal die beiden Leistungs-R R10 und R9, sollten beide 150 Ohm 
haben.

936 schrieb:
> Die Versorgungsspannung ist während dem Heizen wellig, etwa 300mV, sonst
> glatt. Ich sehe keine Abblockkondensatoren und keinen Spannungsregler.

Aber ich sehe ihn, da ist ein 78LXX Regler mit Namen IC2 verbaut. 
Dahinter sollte so gut wie keine Welligkeit vorhanden sein, der LM324 
also eine recht saubere Versorgung haben. Die Dummköpfe haben übrigens 
den 100nF am Ausgang des Reglers vergessen, sei doch so gut und rüste 
den nach (vom Ausgang des Reglers, der an Pin 4 des LM324 geht nach 
Masse).

: Bearbeitet durch User
von 936 (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> 936 schrieb:
>> MOC3023 durch einen MOC3041, mir
>> ist allerdings nicht klar, inwiefern letzteres von den relevanten
>> Parameter passt.
>
> Der MOC3041 hat einen Nulldurchgangsdetektor (kann nicht schaden), hat
> aber 15mA Ansprechstrom im Gegensatz zum MOC3023 mit lediglich 5mA. Wenn
> der Kolben warm wird ist das aber innerhalb der Toleranz.

Okay, danke.

> Miss bitte mal die beiden Leistungs-R R10 und R9, sollten beide 150 Ohm
> haben.

Haben sie beide.

> Aber ich sehe ihn, da ist ein 78LXX Regler mit Namen IC2 verbaut.
> Dahinter sollte so gut wie keine Welligkeit vorhanden sein, der LM324
> also eine recht saubere Versorgung haben. Die Dummköpfe haben übrigens
> den 100nF am Ausgang des Reglers vergessen, sei doch so gut und rüste
> den nach (vom Ausgang des Reglers, der an Pin 4 des LM324 geht nach
> Masse).

Hab ich eingebaut. Spannungsversorgung ist damit sehr viel weniger 
Wellig.
Problem allerdings immernoch vorhanden.

Wenn das schnelle Blinken einmal angefangen hat, scheint es zu bleiben.
Wo ist in der Schaltung eigentlich der Heizzyklus festgelegt? Warum 
heizt er manchmal im 1s Takt und manchmal 1/10 Takt?

Was bleibt sonst noch?

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

der 100 nF Kondensator am Ausgang des 78Lxx Regler ist eigentlich nicht 
dafür zuständig, die Welligkeit wegzubügeln, sonderen eher um schnellen 
Laständerungen "die Spitze zu nehmen". Wenn Du wirklich Welligkeit auf 
dem Ausgang des Spannungsreglers siehst, könnte das ein Hinweis auf 
einen Defekt sein. Was genau steht denn auf dem Spannungsregler drauf? 
Und welche Spannung liegt tatsächlich vor? Wenn der Regler z.B. 78L12 
heisst, dann sollte die gemessene Spannung auch 12V sein (gemessen an 
LM324 Pin 4 (+) und Pin 11 (-)). Welche Spannung misst du zwischen den 
beiden äusseren Pins des Spannungsreglers?

Grob gesagt, sollte die Regelung so funktionieren: Mit dem Poti zur 
Temperaturregelung wird eine Spannung vorgegeben. Vom Temperaturfühler 
wird eine Spannung zurückgemeldet. Beide Spannungen wwerden verglichen 
und die Differenz in ein Pulsweitensignal umgesetzt. Damit wird dann der 
Triac angesteuert, der das Heizelement schaltet.

Ist der Kolben kalt, wird die Heizung auf volle Kraft gestellt: LED 
leuchtet durchgehend. Wird der Kolben warm, wird die Heizung periodisch 
geschaltet, in dem Takt wie die LED blinkt. Wenn sich ein Gleichgewicht 
eingestellt hat, bleibt auch das Blinkverhalten gleich.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> sonderen eher um schnellen
> Laständerungen "die Spitze zu nehmen".

Primär soll der C ein Schwingen des Reglers unterdrücken.
Welligkeit am Ausgang des Reglers deutet darauf hin, das er entweder 
defekt ist oder zu wenig Eingangsspannung bekommt. Ein solcher Regler 
braucht so ca. 3 V höhere Eingangsspannung als am Ausgang geregelt 
stehen sollen.
Eine wellige Eingangsspannung, die dadrunter liegt, führt zu Welligkeit 
am Ausgang.

> Beide Spannungen wwerden verglichen
> und die Differenz in ein Pulsweitensignal umgesetzt.

Kann sein, ist aber vermutlich viel simpler - ein einfacher Zweipunkt 
Regler, der mittels Komparator das Poti mit dem Thermoelement 
vergleicht. Die übrigen Opamps im LM324 verstärken das Thermoelement und 
sorgen für Pegelanpassung des Potis.

von HabNix (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ein 78Lxx ist da nach meinen Unterlagen nicht verbaut.

MfG

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

HabNix schrieb:
> Ein 78Lxx ist da nach meinen Unterlagen nicht verbaut.
>
> MfG

Schmeiss mal die Elkos raus.


 Kurt

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

HabNix schrieb:
> Ein 78Lxx ist da nach meinen Unterlagen nicht verbaut.

Was für ein Bauteil ist das IC2? Was steht da drauf?
Es befindet sich auf dem Bild oberhalb von dem Poti, ist schwarz, rund, 
hat drei Beine, die Typenbezeichnung sollte auf der Abflachung des 
Gehäuses stehen. Auf der Bauteilseite der Platine ist übrigens "IC2" 
aufgedruckt.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Oh-o, da hatte ich Tomaten auf den Augen. IC2 ist ein TL431, eine 
programmierbare Zenerdiode, die hier als Parallelregler (Shunt) 
beschaltet ist.

Die Versorgungsspannung sollte 5V sein (zu messen z.B. an Pins 4 gegen 
11 am LM324) und nicht wellig sein.

Wenn die Spannungsversorgung in Ordnung ist:

Das zeitliche Schaltverhalten sollte im wesentlichen von C3 abhängen, 
das ist der 2,2 Microfarad Kondensator neben dem Triac. Wenn der eine 
Unterbrechung hat oder Kapazität verloren hat wird der Schalttakt sehr 
viel schneller werden. Da dieser Kondensator eigentlich für stehende 
Montage gedacht ist aber hier an einem Platz für liegende Montage sitzt, 
ist das kurze Bein mechanisch gefährdet. Ein Wackelkontakt an dieser 
Stelle würde das Schaltverhalten erklären. Ich würde ihn probeweise 
ersetzen.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:

> Das zeitliche Schaltverhalten sollte im wesentlichen von C3 abhängen,
> das ist der 2,2 Microfarad Kondensator neben dem Triac. Wenn der eine
> Unterbrechung hat oder Kapazität verloren hat wird der Schalttakt sehr
> viel schneller werden. Da dieser Kondensator eigentlich für stehende
> Montage gedacht ist aber hier an einem Platz für liegende Montage sitzt,
> ist das kurze Bein mechanisch gefährdet. Ein Wackelkontakt an dieser
> Stelle würde das Schaltverhalten erklären. Ich würde ihn probeweise
> ersetzen.

Ich hab mal parallel 10µF parallel angeschlossen, das Schaltverhalten
wird langsamer, aber es ist nicht konstant, hoehere Temperatur - > 
schneller.

Was macht W4 eigentlich?

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Nochmal die Frage: Wie steht es um die Versorgungsspannung?
Bevor das nicht geklärt ist hat alles andere keinen Zweck.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

mal angenommen, es sind keine defekten Bauteile in der Schaltung, die 
Versorgungsspannung ist 5 V ohne Welligkeit.

Dann bestimmt w4, bei welcher Temperatur der Regelbereich anfängt. Zum 
Abgleich dreht man w2 auf Mittelposition, das Poti auf Minimum (200°C) 
und stellt w4 so ein, dass sich die Lötspitze tatsächlich auf 200°C 
einpendelt. In dieser Position sollte W4 belassen werden.

Danach wird das Poti auf einen hohen Wert eingestellt (z.B. 400°C) und 
w2 so eingestellt, das an der Lötspitze tatsächlich 400 °C erreicht 
werden.

Wie gesagt, Voraussetzung ist korrekte Funktion aller Bauteile und 
natürlich ein passendes Thermometer.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> Nochmal die Frage: Wie steht es um die Versorgungsspannung?
> Bevor das nicht geklärt ist hat alles andere keinen Zweck.

Danke für deine bisherigen Antworten, ich bin bisher nicht zum erneuten 
Messen gekommen. Als ich zuletzt gemessen hatte, war die Spannung 
ziemlich stabil.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

So, ich bin nun endlich nochmal zum Messen gekommen, am LM324 messe ich 
0.2V Welligkeit, am TL431 messe ich fast nichts. Die Welligkeit ist nur 
während dem Heizen da.
Ich hab zwischen Pin4 und 11 vom LM324 100nF gehängt, aber das bessert 
garnichts.
Messe ich hier Mist?

Wenn ich an W4 drehe, beginnt die Flackerei ganz plötzlich unterhalb 
eines Widerstands (eingebaut gemessen 2.2K).

Weitere Ideen?

von 936 (Gast)


Lesenswert?

936 schrieb:

> Messe ich hier Mist?

Masse an Pin11 mit einem Draht verstärken veringert die Welligkeit, hm.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Welchen Wert hat denn die Gleichspannung zwischen pins 4 und 11? 
Verändert die sich wenn die Heizung einsetzt?

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> Welchen Wert hat denn die Gleichspannung zwischen pins 4 und 11?
> Verändert die sich wenn die Heizung einsetzt?

4.97V sagt mein Multimeter, ändert sich nur um 0.01V.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Ist es sinnvoll, den TL431 rauszuwerfen und die Platine extern mit 5V zu 
versorgen, bzw. mache ich was kaputt dabei?

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Du kannst R9 einseitig ablöten und den Ausgang des TL431 auch auslöten 
und dann die Schaltung mit 5 V versorgen, klar. Was mich irritiert ist 
die Welligkeit die du auf der 5V Schiene misst. Halte doch mal einfach 
einen Elko parallel an C1 und schau was passiert. Denn wenn du 4,97 V 
misst, ist das eigentlich ein Zeichen dafür dass der TL431 funktioniert.

Kannst du mal dass Thermoelement auf Durchgang prüfen (pins 4 und 5 am 
Stecker des Lötkolbens) - oder - bei engschlossenem Lötkolben - die 
Spannung an Pin 7 des LM324 messen (dies sollte die verstärkte 
Thermospannnung des Fühlers im Lötkolben sein)

Wird der Lötkolben heiss, wenn die Kontroll-LED blinkt? Hast du irgend 
eine möglichkeit, die Lötspitzentemperatur zu messen?

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:

> Wird der Lötkolben heiss, wenn die Kontroll-LED blinkt? Hast du irgend
> eine möglichkeit, die Lötspitzentemperatur zu messen?

Der Lötkolben wird heiß, ich kann die Temperatur messen.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

OK dann stell doch mal das Einstellpoti W1 auf niedrigste Temperatur 
(ich glaube das war 200°C)
und lass den Apparat heiss werden. Regele die Lötspitzentemperatur mit 
W4 so ein, dass sich die Lötspitzentemperatur auf diesen Sollwert 
einpendelt. Das dauert wohl einige Minuten. Wenn das geschafft ist, W4 
nicht mehr verstellen.

Jetzt W1 auf 450 °C stellen und W2 so einstellen, dass die Lötspitze 450 
°C hält.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Hm, das habe ich hinter mir, das Geflacker und damit auch die sehr 
kurzen Heizzeiten bleiben. Das Geflacker hört nicht immer auf, wenn die 
Temperatur erreicht ist...

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Das heisst der Lötkolben tut was er tun soll, nämlich die Lötspitze auf 
die vorgewählte Temperatur zu erhitzen, aber du gibst einen Abzug in der 
B-Note weil dir die Schaltfrequenz zu hoch ist??

von HabNix (Gast)


Lesenswert?

In der Beschreibung ist zu lesen, wie man die Polarität des Sensors 
feststellt. Das legt den Schluss nahe, dass es evtl. nicht egal ist, mit 
welcher Polung der Sensor angeschlossen wird.
Wenn sich sich die Temperatur einstellen lässt, bleiben doch nur die 
Elkos in der Regelung.

MfG

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Entschuldige, ich habe mich undeutlich ausgedrückt:

 - Früher waren die Heizzeiten kürzer und gefühlt konstant, d.h. beim 
Aufheizen Dauerleuchten, danach sporadisch 1/5 Sekunde heizen
 - jetzt tritt Geflacker auf, das auch nicht weggeht, wenn ich die 
Temperatur runterdrehe. Während dem Geflacker scheint die Regelung nicht 
zu funktionieren, ich höre den Trafo leise brummen.

Ich hab an C1 parallel 800µF angeschlossen, keine Besserung.

Wenn ich 200µF parallel an C2 hänge, tritt das Geflacker gefühlt 
seltener auf, ist aber noch da.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Die Polung des Sensors ist nicht egal: es handelt sich um ein 
Thermoelement, das eine elektrische Gleichspannung im mV Bereich 
erzeugt, deren Höhe mit der Temperatur steigt.

Die Schaltfrequenz der Regelung hängt z.B. auch davon ab, wie gut die 
thermische Kopplung zwischen Heizelement und Temperaturfühler ist.

Das Thema Elkos hatten wir schon, mit denen ist angeblich alles in 
Ordnung.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

nur der Vollständigkeit halber, was ist mit C3?

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> nur der Vollständigkeit halber, was ist mit C3?

10µF parallel brachte keine Änderung.

Wenn das Flackern auftritt, ist es entweder so schnell, dass es sich nur 
in einer gedimmten Heiz-LED zeigt oder die Frequenz ist zumindest vom 
Temperatur-Poti beeinflussbar, es flackert langsamer/schneller, geht 
aber nicht aus.

Wenn ich mit W4 den Widerstand veringere, hört das Flackern auf...

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Und wenn du die 5v versorgung extern holst?

von HabNix (Gast)


Lesenswert?

R15 sollte auch durchgemessen werden, da er für die Schalthysterese 
zuständig ist.
In dem von mir geposteten Schaltplan ist ein Fehler. Die Pin- 
Nummerierung 12 ist mit 13 zu tauschen.

MfG

von 936 (Gast)


Lesenswert?

HabNix schrieb:
> R15 sollte auch durchgemessen werden, da er für die Schalthysterese
> zuständig ist.

R15 hat 488k.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:
> Die Polung des Sensors ist nicht egal: es handelt sich um ein
> Thermoelement, das eine elektrische Gleichspannung im mV Bereich
> erzeugt, deren Höhe mit der Temperatur steigt.
>
> Die Schaltfrequenz der Regelung hängt z.B. auch davon ab, wie gut die
> thermische Kopplung zwischen Heizelement und Temperaturfühler ist.

Das Heizelement und der Sensor sind in einem Stück und sehen so aus:
http://shop.wiltec.info/product_info.php/info/p2905_AOYUE-Originalersatzteil-Heizelement-fuer-Loetkolben-Aoyue-Type-C001.html

Ich hab das Heizelement bisher nicht getauscht, die Polung ist also 
nicht geändert.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

> Kannst du mal dass Thermoelement auf Durchgang prüfen (pins 4 und 5 am
> Stecker des Lötkolbens) - oder - bei engschlossenem Lötkolben - die
> Spannung an Pin 7 des LM324 messen (dies sollte die verstärkte
> Thermospannnung des Fühlers im Lötkolben sein)

Hier wird es interessant: Die Spannung ist ein Rechteck, Duty-Cycle 
vielleicht 1/8 bis 1/10 und es blinkt im Takt der Heiz-LED.

Ich hänge jetzt mal externe 5V hin.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

> Ich hänge jetzt mal externe 5V hin.

Ändert nichts.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

936 schrieb:
> die
>> Spannung an Pin 7 des LM324 messen (dies sollte die verstärkte
>> Thermospannnung des Fühlers im Lötkolben sein)
>
> Hier wird es interessant: Die Spannung ist ein Rechteck, Duty-Cycle
> vielleicht 1/8 bis 1/10 und es blinkt im Takt der Heiz-LED.

Das ist wirklich interessant. An Pin 7 sollte nach dem was man aus dem 
Schaltplan sieht eine Spannung anliegen, die der Temperatur des 
Thermofühlers proportional ist. Kannst du sagen, zwischen welchen 
Spannungswerten diese Recheckspannunng liegt?

Prüfe doch bitte die Verbindungen von der Platine über die Buchse und 
den Stecker zum Lötkolben auf richtige Pinbelegung, richtigen Kontakt, 
evtl Unterbrechungen, Widerstand von Heizelement und Thermofühler. Halt 
ob da alles heile und richtig angeschlossen ist.

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

.. und kontrolliere die Platine nochmal auf Lötbrücken.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

ernst oellers schrieb:

> Das ist wirklich interessant. An Pin 7 sollte nach dem was man aus dem
> Schaltplan sieht eine Spannung anliegen, die der Temperatur des
> Thermofühlers proportional ist. Kannst du sagen, zwischen welchen
> Spannungswerten diese Recheckspannunng liegt?

Etwa 4V.

Direkt aus dem Thermoelement kommt, während dem Heizen, ebenfalls eine 
wackelnde Spannung, allerdings nicht rechteckig. sondern eher kleine 
Überschwinger nach oben und unten.

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Ich hab mal, mehr oder weniger direkt an der Platine, ein 
Ersatz-Heizelement angeschlossen und der Fehler scheint behoben. Also 
Kabel oder Heizelement selbst.

Aber wie kann sowas sein? HeizelementKabel zufällig gestorben?

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Ich hab nun das Heizelement im Lötkolben getauscht und der Fehler ist 
weg. Wtf.

Vielen Dank für die Geduld an Ernst, habnix und MaWin!

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag: Beim Tauschen ist das alte Heizelement in der Mitte 
zerbröselt.
Ich hatte direkt vorm Tausch das alte noch gemessen und die Widerstände 
entsprachen denen, die in der Anleitung genannt werden.  Also im Zweifel 
früher das Heizelement tauschen :)

von Ernst O. (ernstj)


Lesenswert?

Na dann: Frohes Fest!

von 936 (Gast)


Lesenswert?

Kaum ein Jahr später ist das nächste Heizelement gebrochen.
Baue ich das falsch ein, so dass es zu stark belastet wird?

Netterweise sind 24V 35W Heizelemente nicht sonderlich gängig und es 
gibt sie daher nicht unter 5 Euro pro Stück.

Was tun? Anderen Lötkolben verwenden? Andere Station? Trafo hochskillen 
und 50W Heizelement verwenden?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.