Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik kompakte NF-Übertrager gesucht


von Higg G. (higg)


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Hallo zusammen,

mein nächstes Projekt soll eine Art  Audioverteiler werden. Dieser 
Verteiler, soll über jeweils 8 Line-In und Line-Out Anschlüsse verfügen. 
Über einen µC soll dann jeder Eingang auf jeden Ausgang geschaltet 
werden. Soweit so gut.

Um Brummschleifen zu verhindern sollte ich jeden Ein- und Ausgang 
galvanisch trennen. Dabei dachte ich an NF-Übertrager. Meine Suche ergab 
dafür z.B. den NFU 1-1. Ein Baustein mit Kantenlänge von ca 20mm. Allein 
davon bräuchte ich dann 32 Stück. Auch wenn dass anschließende 
Koppelfeld selbst schon viel Platz brauchen wird, so finde ich den 
notwendigen Platzbedarf für die Übertrager zu groß.

Kennt ihr Übertrager die wesentlich kompakter und für privat käuflich 
sind? Oder ist mein Lösungsansatz schon verkehrt, und ich sollte die 
Trennung besser anders ausführen? Da das ganze 24/7 laufen soll, wären 
die Robustheit und der Strombedarf für mich wichtige Kriterien.

von Kai K. (klaas)


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>Kennt ihr Übertrager die wesentlich kompakter und für privat käuflich
>sind?

Wenn die Klangqualität einigermaßen befriedigen soll, dann müssen 
Übertrager groß sein. Sonst leidet der Klirrfaktor und die 
Tiefenwiedergabe. Neutrik hat sehr gute Übertrager. Auch Gerhard Haas 
von Experience Elecronics. Aber billig sind die nicht...

>Oder ist mein Lösungsansatz schon verkehrt, und ich sollte die
>Trennung besser anders ausführen?

Übertrager sind wichtig, wenn du große Leitungslängen hast, massive 
Erdprobleme auf der Bühne oder du mit Studioequipment arbeiten mußt, das 
überwiedegend geerdet ist und Übertragerankopplung voraussetzt. 
Ansonsten braucht du natürlich keine Übertrager.

Was hast du denn für Signalquellen und Lasten, die du da verlinken 
willst? Sind das Schutzklasse-I-Geräte mit geerdeter Signalmasse? Wie 
weit sind die auseinander? Erzähl einfach mal mehr über die Anwendung. 
Nachfragen ist immer doof..

von Higg G. (higg)


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> Wenn die Klangqualität einigermaßen befriedigen soll, dann müssen
> Übertrager groß sein.
das hatte ich befürchtet

> Übertrager sind wichtig, wenn du große Leitungslängen hast, ...
> Ansonsten braucht du natürlich keine Übertrager.
Die Leitungslängen sind nach deinen Maßstäben wohl nicht besonders groß. 
Bis max 20m.

> Was hast du denn für Signalquellen und Lasten, die du da verlinken
> willst?
Bei dem ganzen Aufbau handelt es sich um die Audioverteilung in unserem 
Einfamilienhaus. Da meine Frau und ich unterschiedliche Sachen hören, 
und oft auch in unterschiedlichen Räumen am arbeiten sind, habe ich nach 
einer möglichst flexiblen Lösung gesucht, um jedwede mögliche 
Audioquelle beliebig im Haus zu verteilen.
In jedem Raum habe ich ein CAT-7 Kabel frei zur Verwendung, welches ich 
hierfür verwenden würde, um einerseits Audio ein, und auszukoppeln. Als 
Quellen dienen MP3-Player, PCs, Handy, Radio, .... Die Ausgänge liegen 
auf Aktivboxen, Radios mit Line-IN (SK3).
Von daher sollte ich eigentlich mit wenig Problemen zu rechnen haben und 
könnte ohne Übertrager arbeiten.
Allerdings weiss ich nicht, inwieweit sich unsere Installation in den 
nächsten Jahren noch verändern wird und wäre deshalb gerne auf der 
sicheren Seite gewesen. Wenn es keine wesentlich kompaktere Möglichkeit 
gibt, werde ich wohl auf die Übertrager verzichten und bei Bedarf dann 
welche vor die problematischen Geräte vorschalten. Das wäre zumindest 
die pragmatischste Lösung.
Wenn es jedoch möglich wäre das ganze im Vorfeld ideal zu planen, wäre 
ich auch bereit die Mehrkosten zu tragen. Aber die Ausmaße des Gerätes 
selbst sind mir halt wichtig.

von Harald W. (wilhelms)


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Kai Klaas schrieb:

> Übertrager sind wichtig, wenn du große Leitungslängen hast, massive
> Erdprobleme auf der Bühne oder du mit Studioequipment arbeiten mußt, das
> überwiedegend geerdet ist und Übertragerankopplung voraussetzt.
> Ansonsten braucht du natürlich keine Übertrager.

ACK, eine symmetrische Übertragung könnte da aber schon sinnvoll
sein. Das bedeutet aber, das man dann zwei Verteilmatritzen braucht.
Übertrager könnten zusätzlich an den Quellen, z.B. am HF-Eingang
von Fernseher und Radio sinnvoll sein. Dort beeinträchtigen sie
nicht die NF-Signalqualität.
Gruss
Harald

von Kai K. (klaas)


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>Als Quellen dienen MP3-Player, PCs, Handy, Radio, .... Die Ausgänge
>liegen auf Aktivboxen, Radios mit Line-IN (SK3).
>Von daher sollte ich eigentlich mit wenig Problemen zu rechnen haben und
>könnte ohne Übertrager arbeiten.

Da die meisten Quellen und Lasten dann wohl erdfrei sind, würde ich, wie 
Harald auch schon schrieb, eine symmetrische Übertragung bevorzugen. Nur 
diejenigen Quellen und Lasten, deren Signalmasse hart geerdet sind, also 
in der Regel Geräte mit irgendeinem Antennenstecker o.ä. würde ich über 
einen Übertrager führen. Im Grunde genommen, dard sogar genau ein Gerät 
geerdet sein, um noch ohne Übertrager auskommen zu können.

Symmetrische Signalführung ist wirklich sehr einfach zu realisieren. Mit 
ganz selbstgebauten Eingangsstufen lassen sich aber aufgrund der 
Widerstandstoleranzen und Driften in der Regel nur 30...40dB 
Gleichtaktunterdrückung erzielen. Das kann aber schon reichen. Wenn es 
besser sein soll, sind echte Instrumentationsverstärker in der 
Eingangstufe vorzuziehen, die nur unwesentlich teurer als normale OPamps 
sind, dafür aber eine überragende Gleichtaktunterdrückung erlauben. 
Damit sind dann durchaus studiomäßige Ergebnisse erzielbar.

Den µC solltest du natürlich intelligent einsetzen, damit seine 
digitalen Störungen nicht die Klangqualität ruinieren.

von herbert (Gast)


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Ich kenne keine kleineren Übertrager als den den du genannt hast. Andere 
zb. von den diversen Mikrofon Herstellern sind viel zu teuer und auch 
nicht kleiner. Optokoppler wäre noch ein Weg. Das Zeug ließe sich 
dichter packen.Dein Übertrager ist nicht geschirmt.Verkopplungen 
unerwünschter Art sind bei unüberlegtem Aufbau gut möglich.

von rio71 (Gast)


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da die (audio)frequenzen tief sind, sind die übertrager groß..
smd größen gibts hierfür nicht...

von Jobst M. (jobstens-de)


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Du könntest auch die ISO Teile von Texas Instruments benutzen.

Du benötigst auch nicht 8x8 Übertrager, sondern 8+8 - die Koppelmatrix 
kann ja eine gemeinsame Masse haben.

Du könntest die Signale auch direkt an den Quellen digitalisieren, 
digital schalten und direkt am Ziel wieder analog wandeln.

Sollten Quellen schon einen digitalen Ausgang haben oder am Ziel schon 
ein digitaler Eingang vorhanden sein, entfällt die Wandlung dort 
natürlich.



Gruß

Jobst

von Jobst M. (jobstens-de)


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... ach, Du benötigst nur 8 Übertrager!

Schalte einfach die Masse der Eingänge mit!

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