Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wirtschaftsingenieurwesen - welche Vertiefung?


von Robert (Gast)


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Hi,
ich studiere zurzeit Wirtschaftsingenieurwesen und stehe vor der 
Entscheidung, welchen Vertiefer ich wähle.
Ich schwanke zwischen Produktion & Logistik, Mechatronik und 
Automatisierungstechnik. Mir ist klar, dass man sich für das Fach 
entscheiden sollte, welches einem am meisten Spaß macht. Mein Problem 
ist aber, dass mir keines der Vertiefungsfächer so richtig gefällt. 
Zudem habe ich nie ein großes technisches Verständnis mitgebracht und 
Fächer wie Mechanik, Thermodynamik und Elektrotechnik nur durch sehr 
viel fleiß bestanden. Ich kann mir auch schlecht vorstellen, dass ein 
Wirtschaftsingenieur in seinen späteren Positionen tatsächlich das 
technische Wissen von Mechatronik beispielsweise einsetzen wird. Dafür 
gibt es doch die Elektrotechniker oder Maschinebauer..? Um ehrlich zu 
sein, fehlt mir zurzeit eine Perspektive, da ich nicht genau weiß, was 
ich später eigentlich genau machen will.. Zusätzlich kommt die Angst, 
dass ich bei der falschen Wahl des Vertiefers später keine Arbeit finden 
würde..
Deshalb meine Fragen: Was wäre für einen Wirtschaftsingenieur 
empfehlenswert? Was sucht der Arbeitsmarkt momentan? Ist die 
Entscheidung des Vertiefers entscheidend für den späteren Beruf?
Tendieren würde ich zu Produktion & Logistik, da ich dies am besten 
bewerkstelligen würde, aber nicht, weil ich mir vorstellen könnte, dass 
es mir gefallen würde..
Vielen Dank.

von Siegfriedlinde (Gast)


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Was macht ihr denn bei "Produktion und Logistik"?

- Produktionsoptimierung (Simulation, Algorithmen, Prioritätsregeln, 
..)?

- Materialflussoptimierung? (Lean Sigma, Simulation, Heuristiken, ...)?


In dem Bereich sollte sich doch auch beruflich was finden lassen.

von Robert (Gast)


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Im Bachelor werden Fächer wie Produktionsmanagement, 
Qualitätsmanagement, Automatisierung von Anlagen, Spanen und 
Umformtechnik behandelt.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass Optimierung generell Spaß machen 
könnte, insbesondere im Bereich der Produktion. Dennoch denke ich, dass 
die Konkurrenz in diesen Bereichen enorm ist.. eine gewisse 
Zukunftsangst würde ich bei der Entscheidung für die "Produktion und 
Logistik" schon haben..

von Siegfriedlinde (Gast)


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Die Konkurrenz hast du überall.

"Management" machen auch viele Leute, vor allem auch viele Frauen, die 
können eh besser organisieren.

Dazu hast du dort viel mehr Mitbewerber aus BWL, WiWis, und andere.

von Robert (Gast)


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naja,...
gibt es welche, die eventuell Erfahrungen aus der Praxis haben? Waren 
dort die Wiings eher in der Entwicklung tätig oder im Vertrieb oder in 
der Logistik?

von Pimp Jannik (Gast)


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FH oder Uni

Starker Technikanteil im Studium oder schwacher? ..

Wo WIngs eingesetzt werden, solltest du eigentlich wissen, wenn du dich 
für so ein Studium entschieden hast oder?

von Marx W. (Gast)


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Siegfriedlinde schrieb:
> In dem Bereich sollte sich doch auch beruflich was finden lassen.

Wenn er schlau ist schaut er ob er die Inf-Module für den 
Wirtschaftsinformatiker sich sichern kann.

Siegfriedlinde schrieb:
> Was macht ihr denn bei "Produktion und Logistik"?
>
> - Produktionsoptimierung (Simulation, Algorithmen, Prioritätsregeln,
> ..)?
>
> - Materialflussoptimierung? (Lean Sigma, Simulation, Heuristiken, ...)?
>
> In dem Bereich sollte sich doch auch beruflich was finden lassen.

Vor allem hier wär eine Wirt-Inf. die ideale Besetzung!

Von den Mischstudiengänge in Wirtschaft halt ich den Wirt.-Inf für den 
einzig sinnvollen. Alle anderen sind weniger zu empfehlen.


Aber zum TO:

Mach  Produktion & Logistik.  Mechatronik und
Automatisierungstechnik  sind durch echte Ing. überpowered!

von Willemranshid Ferkuhadresh (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Von den Mischstudiengänge in Wirtschaft halt ich den Wirt.-Inf für den
> einzig sinnvollen. Alle anderen sind weniger zu empfehle

seh ich auch so. Wir haben auch einige Wirt.Inf die das per duales 
Studium gemacht haben. Die haben die gute Mischung von Wirtschaft + IT, 
das ist am wichtigsten. Ca. 70% aller SW die entwickelt wird, wird für 
betriebswirtschaftliche bzw. Verwaltungszwecke entwickelt. Daher ist es 
super, wenn ein Entwickler auch den Anwender versteht.

Und solche Jobs, wo man den Anwender verstehen muss, kann man z.B. 
schwerer nach Indien auslagern. Bzw. der Wirt.Inf koordiniert die 
Entwicklungen vom Outsourcing Partner, während der Inder das ganze dann 
programmiert oder der Code Generator.

von DrTech (Gast)


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Willemranshid Ferkuhadresh schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Von den Mischstudiengänge in Wirtschaft halt ich den Wirt.-Inf für den
>> einzig sinnvollen. Alle anderen sind weniger zu empfehle


Das wäre rein subjektiv zu beurteilen, wenn man nicht auf die 
Marktgegebenheiten sieht.

Ich persönlich halte eine ingenieursmäßige Grundausbildung (Mathe, ET, 
IT, Mech, Chemie etc.) noch immer am sinnvollsten.

Diese ganzen Wirtschaftskenntnisse, die man im realen Leben nie richtig 
anwenden kann, eigentlich ein ganzes Bwl-Studium kann man locker in 
einer einzigen Bwl-Vorlesung zusammen fassen, oder man macht 
nebenberuflich als Ing. ein paar firmenexterne Weiterbildungen in dem 
Bereich zB. Unternehmensführung. Mit dem Wissen und der Ing. 
Grundausbildung weiss man dann bereits schon mehr als irgendein Bwler.

Denn was interessiert Ing., Unternehmensführung oder Bwl zu studieren, 
wenn die ja gar nicht mal in die Lage kommen, irgendwo ihre Kenntnisse 
anwenden zu können.  Höchstens dann viel später als erfahrener Ing. der 
in höhere Positionen aufgestiegen ist.

Eigene Erfahrung! Ich habe auch im Bereich Wirtschaftsinformatik 
maturiert, dann ein Studium in techn. Info, danach eine Promotion im 
Bereich wissenschaftl. Simulationen. Aber so richtig konnte ich meine 
Bwl-Zusatzkenntnisse nie anwenden..

>
> seh ich auch so. Wir haben auch einige Wirt.Inf die das per duales
> Studium gemacht haben. Die haben die gute Mischung von Wirtschaft + IT,
> das ist am wichtigsten. Ca. 70% aller SW die entwickelt wird, wird für
> betriebswirtschaftliche bzw. Verwaltungszwecke entwickelt. Daher ist es
> super, wenn ein Entwickler auch den Anwender versteht.

Bist du dir sicher? 70% ist für Bwl-Zwecke programmiert?
Gerade SW für "Verwaltungszwecke" gehört persönlich zu den für mich 
langweiligsten Einsatzgebieten. Da schlaft mir doch das Gesicht ein, od. 
zB. wenn ich Webseiten (JSF etc.) programmieren müsste! Ein Graus. Jeder 
Inder könnte das unternehmen.

Ich liebe es, techn. anspruchsvolle Software im wissenschaftl. oder 
ingenieursmässigen Bereich zu entwicklen - das wären dann die anderen 
30% wenn man dir Glauben schenken darf.

D.h. Software für Automation, Robotik, Grossrechensysteme, Simulationen 
um z.B. Werkstoffe zu analysieren (FEM), CAD/CAE etc. dort liegen 
eigentlich meine Interessen.

Micky-Maus Software wie Websiten etc. liegt weniger darin.
>
> Und solche Jobs, wo man den Anwender verstehen muss, kann man z.B.
> schwerer nach Indien auslagern. Bzw. der Wirt.Inf koordiniert die
> Entwicklungen vom Outsourcing Partner, während der Inder das ganze dann
> programmiert oder der Code Generator.
Ja, das liegt momentan in meinem Arbeitsgebiet. Was auch eher langweilig 
ist. Werde bald wieder in die Wissenschaft gehen ;-)

von DrTech (Gast)


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HalloHeiner schrieb im Beitrag #3397222:
> DrTech schrieb:
>> danach eine Promotion im
>> Bereich wissenschaftl. Simulationen
>
> Wie lautet genau das Thema?
>
> Was hast du erforscht?
>

Simulationen im Bereich Materialwissenschaften/Werkstoffe 
(Metalllegierungen) in Extrembedingungen (Luft- und Raumfahrt).

von DrTech (Gast)


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Schnauze.

von Robert (Gast)


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Die Möglichkeit der Informationstechnik besteht ebenfalls als Wahl für 
den Vertiefer bei uns. Eigentlich habe ich mir darüber noch keine 
richtigen Gedanken gemacht, ob es etwas ist, was ich später machen 
möchte, aber das, was ich bisher gelesen habe, scheint die Kombination 
Wiing + Informationstechnik doch auch sehr gefragt zu sein, oder?
Der Markt im Bereich Produktion und Logistik ist doch ebenfalls 
überlaufen... bei uns an der Uni machen diesen Vertiefer über 50%, wobei 
Informationstechnik nur 1-2 wählen..

von DrTech (Gast)


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HalloHeiner schrieb im Beitrag #3397292:
> DrTech schrieb:
>> Schnauze.
>
> Blöd wenn man sich nur mit oberflächlichen Lügengeschichten profilieren
> kann oder? :P

Na hör mal!
Dir muss ich lange nichts beweisen mein Lieber. Ich habe es auch nicht 
nötig.

Na, ausnahmsweise mein Lieber, wenn Du wirklich so interessiert bist:

Da die direkte Beobachtung Metall erzeugender Prozesse, die bei bis zu 
1.700 Grad Celsius ablaufen, bisher weitgehend unmöglich war, setzt man 
daher auf die Simulation dieser Vorgänge am Computer.

Mit Computermodellen haben wir die nötigen Drücke und Temp. bestimmt. 
Für alle Module wird zur Umsetzung der Modelle eine sehr hohe 
Rechnerleistung benötigt.Daher wurden auch Weiterentwicklungen im 
Bereich des Parallel-Rechnens auf Supercomputern angetrieben.

In diesem Bereich war ich hauptsächlich involviert.

Ich werde jedoch hier sicher niemanden den Abstract/od. Ähnliches 
veröffentlichen.

von DrTech (Gast)


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Aber es geht hier nicht um mich, sondern um den TO, auch wenn du, 
"HalloHeiner" ein zu hohes Interesse an meiner Person hegst.

von äh (Gast)


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HalloHeiner schrieb im Beitrag #3397346:
> Da du es nicht machst, müssen wir davon ausgehen, dass du ein Scharlatan
> bist.

Vielleicht will er auch einfach nur anonym bleiben?
Über die Dissertation kommt man an seinen Namen.
Meinen Namen will ich in diesem Unterforum lieber auch nicht lesen.

von Robert (Gast)


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und nun zu meiner Frage...?

von HalloHeiner (Gast)


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Robert schrieb:
> und nun zu meiner Frage...?

Du hast Technik nicht drauf, damit bist du gearscht!

Du kannst nur um "Management"-Positionen streiten, mit BWlern/WiWis.

Also wirst du als Sachberarbeiter enden.

Have fun!

von Robert (Gast)


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wow wie nett..
entscheide mich wohl für die Produktion und Logistik.. ist ein 
breitgefächerter Bereich und passt zu einem Wiing. Logistik sollte zudem 
auch in der Zukunft gefragt sein.

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