Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2000 lm LED-Röhren beim Discounter für 15 Euro


von J. A. (gajk)


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Beim Aldi Süd haben sie für 14,99 € 150cm lange 
Leuchtstoffröhrenersatz-LED-Röhren. Lt. Packung schaffen die 2000 lm, 
Leistungsaufnahme 22 W.

Es gibt auch 10 W-Röhren mit 60 cm Länge. Da mich die Einschaltpause bei 
unserer Gästeklolampe schon immer gestört hat, habe ich die Röhre für 
7,99 Euro ausprobiert.
Der Ersatz ist einfach, man muss außer der Röhre nur den Starter 
wechseln.

Meine Frage ist nun: Verschenkt man nicht einen Teil der 
Energieeffizienz dadurch, dass man noch die Eisenspule im 
Leuchtengehäuse mit in Reihe liegen hat? Könnte man die Röhre nicht auch 
direkt an 230 V betreiben?

Was könnte passieren, wenn einer in eine solche Lampe eine normale 
Neonröhre einsetzt? Die würde doch einfach nur nicht angehen, weil es 
keinen Hochspannungsfunken gäbe, oder?

Oder sind diese Röhren so gebaut, dass sie mit dem Eisenteil in der 
Leuchte in Reihe liegen MÜSSEN?

P.S. Die 60-er Röhre ist wirklich sehr schön hell, die 800 Lumen nehme 
ich ihr ab.

von Magic S. (magic_smoke)


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Wenn Du eine Neonröhre ohne "echten" Starter und Drossel betreiben 
willst passiert im besten Fall gar nichts bzw. wenn das was als Starter 
eingesetzt ist Strom fließen läßt, glühen nur die Elektroden.

Im schlechtesten Fall zündet das Ding durch irgendwelche spontanen 
Einwirkungen doch und weil dann keine Drossel den Strom begrenzt, 
zutscht sich das Ding die vollen 16A rein. Bzw. deutlich mehr bis der 
Automat auslöst. Ich hab nicht den blassesten Schimmer, ob die Röhre das 
überlebt oder ob sie Dir um die Ohren fliegt. Wenn sie letzteres macht, 
kann ich sie durchaus verstehen.

von Ossi L. (losskopp)


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Da die Spule ein Blindwiderstand ist geht auch keine Energie verloren.

Die ohmschen Verluste mal aussen vorgelassen.

von J. A. (gajk)


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Ok, die Gefahr, dass einem eine Hg-haltige Röhre um die Ohren fliegt, 
ist natürlich nicht zu unterschätzen.

Und der ohmsche Widerstand der Spule, spielt der ne Rolle für den 
Betrieb der Leuchten?

Wenn die 22 Watt Leistung haben, dann ergibt sich nach den einfachen 
Gleichstromgesetzen ein Widerstand von 2,4 Ohm.

Sollte der Widerstand der Spule also in diesem Bereich liegen, dann 
"sähe" die LED-Röhre nur die halbe Spannung von 230 V.
Andererseits würden dann auch 22 W an der Spule ohmsch verbrutzelt und 
(ach!), dann würde auch die Rechnung nicht mehr stimmen.

von John D. (Gast)


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J. Ad. schrieb:
>
> Wenn die 22 Watt Leistung haben, dann ergibt sich nach den einfachen
> Gleichstromgesetzen ein Widerstand von 2,4 Ohm.

kOhm.

von Peter II (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Wenn die 22 Watt Leistung haben, dann ergibt sich nach den einfachen
> Gleichstromgesetzen ein Widerstand von 2,4 Ohm.

also das kann ich kaum glauben.

von Ossi L. (losskopp)


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@gajk

Sachmal!

Du solltest mal dein Physikbuch aus der 10. Klasse ausgraben und die 
Wechelstromrechnung üben!

Ist dir jωL ein Begriff?

von DocMartin (Gast)


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Hallo,

J. Ad. schrieb:
> Wenn die 22 Watt Leistung haben, dann ergibt sich nach den einfachen
> Gleichstromgesetzen ein Widerstand von 2,4 Ohm.
>
> Sollte der Widerstand der Spule also in diesem Bereich liegen, dann
> "sähe" die LED-Röhre nur die halbe Spannung von 230 V.

DIE Rechnung interessiert mich ja nun echt ;-)

Ich würde da folgendes ermitteln:
230V/2.4Ohm =~ 100A
230V * 100A = 23kW

Sind es vielleicht 2.4 kOhm??

Ahoi, Martin

von Udo S. (urschmitt)


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J. Ad. schrieb:
> Lt. Packung schaffen die 2000 lm,
> Leistungsaufnahme 22 W.

Also in etwa das, was eine gute Leuchtstoffrühre auch schafft.
Nur kenn ich da die Lichtfarbe und den Farbwidergabeindex, und sie ist 
preiswerter.

Die Vorteile dieser Led Lampe:
das sofortige Einschalten
sofortige volle Helligkeit
theoretisch keine Probleme bei vielen Schaltzyklen
längere Lebensdauer? Wenn die Elektronik hält und die Leds nicht altern.

von Harald W. (wilhelms)


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magic smoke schrieb:

> ob sie Dir um die Ohren fliegt. Wenn sie letzteres macht,
> kann ich sie durchaus verstehen.

...wobei sie zusätzlich noch ihr ganzes Quecksilber
rund um sich verteilt.
Gruss
Harald

von Holler (Gast)


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Das die LEDs bei gleicher Leistungsaufnahme heller sind als eine gute 
Leutstoffröhre bezweifele ich auch, aber das ist hier nicht das Thema.

Zur Vorschaltdrossel: im Einschaltmoment schliesst der Kontakt im 
Starter einen Stromkreis über die beiden Glühfäden der Leuchtstoffröhre 
und die Vorschaltdrossel.
Wenn Du die Drossel wegnimmst / überbrückst und den Starter drin läßt 
gibts beim Einschalten einen kurzen Blitz und die Leuchtstoffröhre ist 
hin.

Es könnte theoretisch sein, dass die LED-Kette ebenfalls auf den 
Vorwiderstand der Drossel angewiesen ist: während eine einzelne LED 
zwischen 2,0-3,8V Brennspannung im Arbeitspunkt hat, liegt der bei einer 
Leuchtstoffröhre stark abhängig vom Typ zwischen 30V - 160V. Bei einem 
150cm-Rohr eher im oberen Bereich.

Beide Leuchtmittel brauchen Stromquellen. Oder eine Spannungsquelle mit 
Vorwiderstand.
Da sieht die Rechnung oben auch etwas anders aus: I = (230V-130V)/Xl

Also: die Drossel besser drin lassen!

von Peter R. (pnu)


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Was soll die Panikmache mit den wenigen mg einer Hg-Dampf-Lampe?
Schon mal überlegt? Wie giftig ist eigentlich das Arsen der vielen LEDs?

Die Drossel ist Teil der für den Betrieb von LED's oder 
Leuchtstoffröhren notwendigen Stromquelle. Sie stellt einen 
Konstantstrom von ca. 300mA her.

Der Starter muß aus Sicherheitsgründen durch ein Dummy ersetzt werden. 
Er würde mit seinem Startversuch das LED-Leuchtmittel zerstören.


Vieleicht klärt eine Rechnung die Spannungsverhältnisse:

Mit Leuchtstoffröhre: Drossel 222V, Röhre 60V, Gesamt 230V
Scheinleistung Netz 69W, Wirkleistung 20W, Blindleistung 66,6W

Mit LED: Drossel 227V, LED 33V, Gesamt 230V
Scheinleistung 69VA Wirkleistung 10W Blindleistung 68W

bei den Spannnungsverhältnissen ändert sich fast nichts.

von Beat S. (volta)


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Stellt sich noch die Frage, wie man die Wärme für die 2000Lm
in der Röhre weg bringt!

von Peter II (Gast)


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Beat St. schrieb:
> Stellt sich noch die Frage, wie man die Wärme für die 2000Lm
> in der Röhre weg bringt!

22W auf 1,5m ist wohl nicht das Problem. Das ist etwas die gleiche 
Leistung wie bei einem normalen 1/4 Widerstand. Dabei wird sogar noch 
ein teil in form von Licht abgegeben.

von Georg A. (georga)


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> Wie giftig ist eigentlich das Arsen der vielen LEDs?

Hab noch von keiner LED-Vergiftung gehört ;) Quecksilber ist halt etwas 
flüchtiger als Arsen, wobei ich das Hg-Theater bei den ESLs auch für 
etwas übertrieben halte.

Aber ESLs sind sowieso "durch". Dauert wohl noch so 5 Jahre, dann sind 
auch die langen Leuchtstofflampen "nicht mehr für Neuentwicklungen".

von Udo S. (urschmitt)


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Georg A. schrieb:
> Aber ESLs sind sowieso "durch".

Was für ein Glück, dass ESL so eine eindeutige Abkürzung ist:
Siehe http://acronyms.thefreedictionary.com/ESL
Schönen AKÜFI noch
:-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Was einige der Vorposter nicht zu verstehen scheinen: die Drossel in 
einem konventionellen Leuchtstofflampen-Vorschaltgerät hat zwei 
Aufgaben. Zum einen ist das die Erzeugung des Zündimpulses im 
Zusammenwirken mit dem Starter.

Zum zweiten fungiert sie aber auch als Strombegrenzung über ihren 
induktiven Blindwiderstand. Im Prinzip genauso wie der Kondensator in 
einem Kondensatornetzteil. Aber weil ein Kondensator für z.B. 36W sehr 
groß (und teuer) würde, nimmt man halt statt dessen eine Drossel.

Und diese Funktion ist die einzige die übrig bleibt, wenn man die 
Leuchtstoffröhre gegen eine LED-"Röhre" austauscht. Der Lichtbogen, der 
in einer Leuchtstoffröhre "brennt" braucht ca. 80V Spannung (variiert 
mit Röhrenlänge und -durchmesser) und Strom entsprechend der 
Nennleistung.

Damit die LEDs mit der gleichen Vorschaltdrossel weniger Leistung 
aufnehmen, muß die Spannung zwischen den Enden der Röhre entsprechend 
größer sein. Dann bleibt weniger Spannung für die Drossel und der Strom 
geht entsprechend zurück. Der ohmsche (Draht)Widerstand der Drossel hat 
für die Funktion keine Bedeutung sondern erzeugt nur Verluste. Er ist 
halt unvermeidlich, wenn man die benötigte Induktivität erreichen will 
ohne ein Vermögen für Kupfer auszugeben.

Elektronik muß in der LED-"Röhre" übrigens keine mehr sein. Im 
einfachsten Fall ist das eine Reihenschaltung aus vielen, paarweise 
antiparallel geschalteten LED.


XL

von batman (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> P.S. Die 60-er Röhre ist wirklich sehr schön hell, die 800 Lumen nehme
> ich ihr ab.

Und wie sieht die im direkten Vergleich mit der Röhre aus, falls du mal 
verglichen hast? Das würde mich mal interessieren.

von J. A. (gajk)


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batman schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> P.S. Die 60-er Röhre ist wirklich sehr schön hell, die 800 Lumen nehme
>> ich ihr ab.
>
> Und wie sieht die im direkten Vergleich mit der Röhre aus, falls du mal
> verglichen hast? Das würde mich mal interessieren.

1. Ich habe den Eindruck, dass die LED-Röhre deutlich HELLER ist also 
die zuvor eingesetzte Leuchtstoffröhre.

2. Sorry für das Fehlen des "k" bei der Widerstandsberechnung.

3. Auf Wechselstrombetrachtungen haben ich verzichtet, da ich ja die 
Eigenheiten der Lampe nicht kenne.

4. Die halbleitenden Schichten sind sehr dünn. Zudem wird mit Arsen 
"dotiert", die Konzentration bewegt sich also im ppm-Bereich. Zudem 
liegt das Arsen in gebundener Form vor, ähnlich wie bei man NaCl ja auch 
ohne Chlormaske verwendet.

von just try (Gast)


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magic smoke schrieb:
> Im schlechtesten Fall zündet das Ding durch irgendwelche spontanen
> Einwirkungen doch und weil dann keine Drossel den Strom begrenzt,
> zutscht sich das Ding die vollen 16A rein. Bzw. deutlich mehr bis der
> Automat auslöst. Ich hab nicht den blassesten Schimmer, ob die Röhre das
> überlebt oder ob sie Dir um die Ohren fliegt. Wenn sie letzteres macht,
> kann ich sie durchaus verstehen.

Wenn man die Drossel einer in Betrieb befindlichen Leuchtstoffröhre mit 
einem Schalter brückt würde man herausfinden was passiert. Hats schon 
jemand probiert?

von Harald W. (wilhelms)


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just try schrieb:

> Wenn man die Drossel einer in Betrieb befindlichen Leuchtstoffröhre mit
> einem Schalter brückt würde man herausfinden was passiert.

Silvesterböller sind billiger.
Ausserdem fliegt da nicht soviel Glas herum.
Gruss
Harald

von Magic S. (magic_smoke)


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Yep, das ist so ziemlich der beste Weg, wie man eine Leuchtstoffröhre am 
schnellsten in die ewigen Jagdgründe schießt. Knallt gleich dreifach, 
einmal im Schalter, einmal in der Röhre und nochmal im Sicherungskasten!

Ach nee, viermal. Wenn Dein Vater vom Feuerschein und alten Erinnerungen 
geweckt bzw. in Ermangelung von Strom infolge Deines Kurzschlusses Dein 
Zimmer stürmt und Dir eine ballert.

> Wie giftig ist eigentlich das Arsen der vielen LEDs?
Schon mal 'ne LED eingeatmet? Oder mit 10A ausdampfen lassen und 
eingeatmet? Das Arsen in der LED liegt halt nicht gasförmig vor und man 
muß sich schon ziemliche Mühe geben, um es aus dem Gehäuse zu kriegen. 
Bei einer Leuchtstofflampe/ESL, die bekanntermaßen aus Glas besteht und 
entsprechend empfindlich ist, kommt man deutlich leichter an den Stoff.

von Gerhard W. (gerhard86)


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Mich würden eher die beschleunigten heißen Glassplitter schrecken als 
das Hg, die reichen mit Pech für schwere Augenverletzungen. Szenario: 
Wunder-Led-röhre ist hinüber, jemand will wieder eine normale Röhre 
einbauen, "vergisst" den Strom abzuschalten (was solls, Leuchtstoffröhre 
hat eh genug isolierendes Glas zum angreifen) und bumm fliegt ihm das 
Ding ins Gesicht.
Selbst wenn er den Strom abgeschaltet hat und das Ding per Fernzünder äh 
Lichtschalter detoniert, die 1000 kleinen rasierklingenscharfen Splitter 
in einem Badezimmer finden bevor sie sich jemand eintritt macht keinen 
Spaß.

Empfehlung: Drossel drin lassen, oder gleich den ganzen Balken gegen 
eine Led-Leuchte austauschen.

von batman (Gast)


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Wenn das gehen würde, gäbs die Videos doch schon zu hundert mit/ohne 
Zeitlupe bei yt.

Aber nochma zur Lampe mit LED-Röhre. Wie sieht es nun mit dem 
Stromverbrauch über alles aus, kann man da grob die Hälfte sparen oder 
nicht?

von Matthias (Gast)


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Ich kapere mal den Thread für eine Zwischenfrage:

Wenn ich eine LED-Deckenleuchte von Hersteller xy kaufe, gibt es dann 
dafür 'genormte Ersatzbirnen' ? Oder gehen die Hersteller einfach davon 
aus, daß die Dinger mindestens 10 Jahre halten und danach gibt's eh eine 
neue Lampe ?

von batman (Gast)


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Frag in 10 Jahren nochmal. :)

von Holler (Gast)


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batman schrieb:
> Aber nochma zur Lampe mit LED-Röhre. Wie sieht es nun mit dem
> Stromverbrauch über alles aus, kann man da grob die Hälfte sparen oder
> nicht?

Klar sparst du mindestens die Hälfte da eine 150cm-Leuchtstoffröhre gute 
50W hat und das Aldi-Teil nur 22W.

Ich glaube aber niemals an die gleiche Helligkeit: ich habe so eine 
Röhre im Hobbyraum und es ist wirklich taghell da drin.

In meiner ziemlich alten Schreibtischlampe (80iger?) steckt so eine 
Dulux S/E mit 11W und 900 Lumen drin, das sind über 80 Lumen/W.
Eine 150cm Röhre schafft über 5000 Lumen.

Moderne LEDs haben zwar auch 100Lumen/Watt, aber noch mit ziemlich 
unangenehmen Farbtönen. Marken-LEDs von Cree oder Osram bringen bei 
guter Farbwiedergabe 80-90 Watt/Lumen und kosten noch immer rund 1€/W.
Klar, China-Ware ist billiger und kann mehr, wer's glaubt...

Ich halte es zur Zeit für völligen Unsinn, Flächenleuchten mit 
Leuchstoffröhren durch LEDs zu ersetzen: man verschlechtert sich in 
allen Belangen bis auf 1s gesparte Einschaltzeit.

Richtig punkten können LEDs bei Strahlern und mit wirklich kompakten 
Glühlampenersatz.

von Reinhold_By (Gast)


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Ein Tipp zur Startzeit: Bei mehreren Lampen tausch nur eine Röhre gegen 
LED. Damit hat man sofort nach Schalter an genug Licht zur Orientierung. 
Alle anderen Röhren können (der Kosten wegen) klassisch bleiben.
Ich hab bei mir im Keller auch 4 Röhren, hab bei einer davon den Starter 
durch einen Schnellstarter ersetzt (der ROTE Palmstep, 0,2sec), die 
anderen Röhren haben entweder EVG oder den gelben (Startzeit 1-2sec, 
aber kein Flackern).
Das ganze ist seit >10 Jahren so in Betrieb und weder Röhre noch Starter 
bisher kaputt (ca. 2-3 h/Tag Brenndauer). Hab mir auch eine Aldi-Röhre 
gekauft (vor paar Monaten, da noch für 20 Euro). Ist subjektiv nicht 
merklich heller, aber wirklich sofort an (Jetzt merk ich erst die 0,2sec 
vom Schnellstarter beim direkten Vergleich).

von Erich (Gast)


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Ganz viel Unfug wurde bisher geschrieben.

Dem Fragesteller (besser: Berichterstatter) geht es um eine 
LED-Beleuchtungsröhre, die in Form einer "Retrofit"-Röhre angeboten 
wird.

Sehen z.B. so aus (Fotos von anderem Anbieter)
http://www.led-bestellen.de/images/produkte/i20/200300012-T8-LED-Roehre-22W-120cm-warm-weiss-wie-36W-G13.jpg
http://www.led-bestellen.de/images/produkte/i20/200300012-T8-LED-Roehre-22W-120cm-warm-weiss-wie-36W-G_2.jpg

Technische Details stehen hier
http://www.baua.de/de/Publikationen/Faltblaetter/F79.pdf

Um diese "Retrofit"-Röhren in KVG 
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorschaltger%C3%A4t#Konventionelles_Vorschaltger.C3.A4t_.28KVG.29 
betreiben zu können muss der alte "Starter" kurzgeschlossen werden weil 
http://www.hobby-bastelecke.de/bilder/schaltungen/leuchtstofflampe.gif

Dazu wird mit diesen Röhren ein "Kurzschlussstarter" mitgeliefert.
Die Drossel kann in der Leuchte verbleiben bei echten "Retrofits", da 
der ohmsche Widerstand im Verhältnis keine Rolle spielt.
Man könnte die Drossel auch ausbauen (müsste dazu i.d.R. die Leuchte 
öffnen).

Gefahr besteht nur, wenn man versehentlich später einmal die LED-Röhre 
wieder durch eine normale Leuchtstoffröhre ersetzt. Dann wird irgendwas 
nachgeben (mit Glück die Sicherung des Stromkreises).

EVGs (siehe o.g. Wikipedia) müssen aus den Leuchten ausgebaut werden, 
will man solche LED-Röhren verwenden.

Gruss

von Peter II (Gast)


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Erich schrieb:
> Die Drossel kann in der Leuchte verbleiben bei echten "Retrofits", da
> der ohmsche Widerstand im Verhältnis keine Rolle spielt.

die LED braucht (fast) den gleichen Strom wie die alte Lampe - damit ist 
das Verhältnis zum ohmsche Widerstand auch gleich.

von Erich (Gast)


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@ Peter II
Du hast in deiner Waldschule beim Wechselstrom nicht aufgepasst.
Ein KVG arbeitet damit.

Bei einem EVG bzw. dem Netzteil einer Retrofit-Röhre wird zunächst 
gleichgerichtet...
siehe 
http://www.a-eberle.de/en/download-center/finish/15-infobriefe/57-info-23.pdf

Melde dich wieder, wenn du das verstanden hast.

Gruss

von Peter II (Gast)


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Erich schrieb:
> Du hast in deiner Waldschule beim Wechselstrom nicht aufgepasst.
> Ein KVG arbeitet damit.

und? Der Wechselstrom fließt immer durch die Drossel, egal ob er in der 
Lampe gleichgerichtet wird.

von Erich (Gast)


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Ok, ist sinnlos.
In dieser Zeit kannst du den verlinkten Text gar nicht gelesen haben.
Bleib' bei Soziologie.
Gruss

von Wolfgang-G (Gast)


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Reinhold_By schrieb:
> Das ganze ist seit >10 Jahren so in Betrieb und weder Röhre noch Starter
> bisher kaputt.
Kann ich bestätigen. Wir haben in der Küche Leuchtstoffröhren mit 
elektronischem Schnellstarter. Der Schnellstarter kostete damals 5,-DM.

von Peter II (Gast)


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Erich schrieb:
> Ok, ist sinnlos.
> In dieser Zeit kannst du den verlinkten Text gar nicht gelesen haben.
> Bleib' bei Soziologie.
> Gruss

muss ich auch nicht. Denn ich kenne die Grundlagen. Und die Drossel 
liegt in reihe zur LED. Da der Wechselstrom durch die Drossel (fast) 
gleich zur normales Röhre ist. Ist auch der Spannungsabfall über die 
Drossel (fast) gleich. Damit kann man sich nicht einfach überbrücken.

von Thomas L. (thomas_hx)


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von Ingo W. (Gast)


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Da ich so ein komisches Gefühl hatte, ob da nicht eventuell die Drossel 
zur Strombegrenzung genutzt werden könnte, hab ich die Leuchte mal mit 
einem 100Ohm Zementwiderstand in Reihe an den Stelltrafo gehängt: 
Entwarnung, der Strom erreicht bei 150V ein Maximum von reichlich 100mA 
und sinkt bei weiter steigender Spannung wieder ab (150cm Röhre), also 
muss ein Schaltregler drin sein. Bin zufrieden mit dem Kauf. Da wohl 
kein Rücktausch gegen Quecksilber mehr in Frage kommen wird, wird die 
Drossel bei mir ersatzlos entfernt...
mfG vom Ingo

@ Threadstarter: Danke für den Tip!

von User (Gast)


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Alle hacken auf dem Quecksilber herum... dabei ist die Leuchtschicht der 
richtig giftige Dreck :D

von Matthias (Gast)


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ALDI Nord und Süd sind bekanntlich zwei voneinander unabhängige 
Unternehmen.
Ist trotzdem zu erwarten, daß Aldi Nord nachzieht und derartige Röhre in 
Kürze anbietet ?

von Wolle R. (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Meine Frage ist nun: Verschenkt man nicht einen Teil der
> Energieeffizienz dadurch, dass man noch die Eisenspule im
> Leuchtengehäuse mit in Reihe liegen hat? Könnte man die Röhre nicht auch
> direkt an 230 V betreiben?
>
> Was könnte passieren, wenn einer in eine solche Lampe eine normale
> Neonröhre einsetzt? Die würde doch einfach nur nicht angehen, weil es
> keinen Hochspannungsfunken gäbe, oder?

Nun muss ich doch den Thread nochmal ausgraben, so alt ist er ja noch 
nicht.

Also ich habe mir gestern auch diese LED-Röhre bei Aldi gekauft. Erst 
geärgert, dass ich das Angebot verpasst habe, fand ich gestern noch 
einen kleinen Restposten.

Da die Röhre im Hausgang (ohne Fesnter) sitzt, ist diese im 
Dauerbetrieb. Jetzt nach genau 24 Stunden kann ich sagen, dass die 
Verluste in der Drossel vernachlässigbar sind. Sie erwärmt sich kein 
bisschen, die ganze Leuchte bleibt angenehm kühl. Nur die LED-Röhre wird 
prinzipbedingt etwa lauwarm.

Die Helligkeit und Lichtfarbe sind überraschend gut.

Der "Starter" ist wirklich nur ein Stück Draht, eine Kurzschlussbrücke. 
Wenn man eine normale LS-Röhre einsetzt, passiert garnichts, außer dass 
die Enden permanent glühen. Das ist nicht gut, aber auch nicht 
gefährlich.
Vorausgesetzt, die Drossel bleibt drin!

Ob sich das aber so durchsetzen wird, kann ich nicht sagen. Ohne 
überheblich zu wirken, aber welcher Otto-Durchschnitts-User weiss denn 
schon, ob er eine Leuchte mit KVG oder EVG besitzt? Oder was ein 
Vorschaltgerät überhaupt ist. Es steht zwar ein Hinweis auf der Packung 
"nur mit KVG zu betreiben", denn mit EVG würde man die LED-Röhre 
zerstören.

Aber insgesamt mal Daumen hoch!


Mfg, Wolle

von Matthias (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> aber welcher Otto-Durchschnitts-User weiss denn
> schon, ob er eine Leuchte mit KVG oder EVG besitzt?

Man geht wohl stillschweigend davon aus, daß die meisten Haushalte 
Leuchten mit KVG besitzen.

von Peter II (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> Ob sich das aber so durchsetzen wird, kann ich nicht sagen. Ohne
> überheblich zu wirken, aber welcher Otto-Durchschnitts-User weiss denn
> schon, ob er eine Leuchte mit KVG oder EVG besitzt?

naja so schwer ist das ja nicht zu erkennen (dürfte zumindest in 99% der 
Fälle so sein)

Starter vorhanden -> KVG
kein Starter -> EVG

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