Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Royerconverter und Abwärtswandler


von Dennis (Gast)


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Hallo,

ich hab eine induktive Energieübertragung mittels eines Royerconverter 
gebastelt und verstehe da einen kleinen Zusammenhang nicht.

Auf der Sekundärseite versorg ich einen Mikrocontrollerschaltung mit 5V 
und ca 300mA. Um die Spannung aufzubereiten verwend ich einen 
Abwärtswandler (buck converter/step-down converter). Dieser sollte im 
Idealfall ja die Leistung beim einer Reduzierung  der Spannung konstant 
halten.

Wenn ich jetzt die Eingangsspannung meines Royerconverters erhöhe, sehe 
ich das die Eingangsspannung auf der Sekundärseite (vor dem 
Abwärtswandler) steigt und am äquivalentem Lastwiderstand  (der die 
elektonische Schaltung simuliert) von 15ohm die Spannung bei konstant 5V 
ist. Jetzt würd ich denken, dass wenn ich die Eingangsspannung erhöhe, 
die Leisung auf der Sekundärseite konstant bleibt, der Eingangsstrom 
kleiner werden müsste. Das ist aber nicht der Fall. An meinem Netzteil 
sehe ich das der Eingangsstrom auch steigt. Das heißt das sich auch mein 
Wirkungsgrad bei einer höheren Eingangsspannung nur noch verschlechtert. 
Warum ist das so?

Viele Grüße

von Magic S. (magic_smoke)


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Wahrscheinlich weil die Verlustleistung Deiner Royermatic steigt, die Du 
ja mitmisst. Wer viel misst, misst meistens Mist.

von Falk B. (falk)


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@ Dennis (Gast)

>sehe ich das der Eingangsstrom auch steigt. Das heißt das sich auch mein
>Wirkungsgrad bei einer höheren Eingangsspannung nur noch verschlechtert.
>Warum ist das so?

Wahrscheinlich sind die Leerlaufverluste deiner Schaltung relativ hoch 
und diese steigen mit der Betriebsspannung. Dazu zählen nicht nur die 
Verluste im Schwingkreis sondern auch die Basis/Gate widerstände, welche 
die Transistoren schalten.

von Dr.Murx (Gast)


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Ein Royerconverter kann die Ansteuerung NICHT verändern (konstante 
Frequenz, immer 50% Duty Cycle).
Deshalb bewirkt eine höhere Eingangsspannung auch eine höhere 
Sekundärspannung.
Einen Royer für eine Ausgangs-Gleichspannung zu verwenden ist schon 
Mist, ihn vor einen Abwärtswandler zu setzen ist meiner Meinung nach: 
Großer, umständlicher Mist...

==> geregelte Sperrwandler oder Durchflusswandler

von Falk B. (falk)


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@ Dr.Murx (Gast)

>Ein Royerconverter kann die Ansteuerung NICHT verändern

Das soll er auch gar nicht.

>Deshalb bewirkt eine höhere Eingangsspannung auch eine höhere
>Sekundärspannung.

Das ist auch unstrittig.

>Einen Royer für eine Ausgangs-Gleichspannung zu verwenden ist schon
>Mist,

Nö.

> ihn vor einen Abwärtswandler zu setzen ist meiner Meinung nach:
>Großer, umständlicher Mist...

Es ist EINE von vielen Möglichkeiten. Es muss nicht die BESTE sein.

Die Frage war, warum bei konstanter Ausgangsleistung die 
Eingangsleistung steigt, wenn man die Eingangsspannung erhöht.

von Ulrich (Gast)


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Wenn es um die Übertragung über eine schlechte Kopplung geht, ist der 
Royerkonverter schon nicht so schlecht, der er auch mit nicht so guter 
Kopplung funktioniert.

Mit mehr Spannung steigen auch die Verluste, insbesondere die im 
Kernmaterial. Gerade wenn die Kopplung nicht so gut ist kann man keinen 
Wirkungsgrad nahe 100% erwarten. Je nach Spannung müsste man auch die 
Ansteuerung der Basen anpassen - zu viel kann da unnötige Verluste 
verursachen und ggf. die Transistoren beschädigen (UBC zu stark 
negativ).

von Bernd K. (bmk)


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Falk Brunner schrieb:
> Die Frage war, warum bei konstanter Ausgangsleistung die
> Eingangsleistung steigt, wenn man die Eingangsspannung erhöht.

Genau so etwas macht ein Linearregler.
Also statt einem Buck-Converter ein F_ck-Converter erwischt? :D

von Falk B. (falk)


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@ Bernd K. (bmk)

>> Die Frage war, warum bei konstanter Ausgangsleistung die
>> Eingangsleistung steigt, wenn man die Eingangsspannung erhöht.

>Genau so etwas macht ein Linearregler.

Komisch nur, dass keinerlei Linearregler im Spiel ist.

von Falk B. (falk)


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Wenn gleich Dr. Murx an der Frage vorbei geantwortet hat, hat er dennoch 
ein wenig recht. Wenn die Kopplung des Trafos KONSTANT ist, ist es 
besser, den Step-Down vor den Royer Converter zu setzen. Der sieht dann 
nämlich eine konstante Eingangsspannung und liefert eine konstante 
Ausgangsspannung und Wirkungsgrad, unabhängig von der Eingangsspannung. 
Allerdings muss man dann schauen, wie sehr die Ausgangsspannung der 
Sekundärseite unter Last schwankt, das ist stark vom Koppelfaktor und 
einer ggf. vorhandenen Kompensation abhängig. Vielleicht kann man hier 
mit einem Low Drop Regler auskommen. Oder einfach 1V Schwankung 
akzeptieren.

von Dennis (Gast)


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mh, also den buck converter hab ich eigentlich nur verwendet um die 
Verluste im Linearregler so klein wie möglich zu halten. Nur einen 
Linearregler wollte ich nicht verwenden da ich nicht verwenden da ich 
schauen wollte wie sich der Wirkungsgrad bei unterschiedlichen 
Wicklungen, Eingangsspannungen etc. verhält. Wenn ich nur den 
Linearregler verwende vernichtet er einfach die überschüssige Spannung 
und der Wirkungsgrad kann sich nur verschlechtern. Nur den Buckconverter 
hingegen wollte ich auch nicht nehmen da ich eine Rauscharme Spannung 
brauche.

>Die Frage war, warum bei konstanter Ausgangsleistung die
>Eingangsleistung steigt, wenn man die Eingangsspannung erhöht.

ich könnte mir mittlerweile vorstellen, das es am Lastwiderstand liegt. 
Angenommen die Leistung auf der Sekundärseite ist konstant. Bei höher 
Spannung würde dann ein geringerer Strom fließen, was einem größerem 
Lastwiderstand entspricht. Vielleicht ist der Wirkungsgrad bei kleineren 
Lastwiderständen für die von mir aufgebaute Schaltung am besten.

Macht das Sinn?

von Falk B. (falk)


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@ Dennis (Gast)

>mh, also den buck converter hab ich eigentlich nur verwendet um die
>Verluste im Linearregler so klein wie möglich zu halten.

Schon klar. Die Drage ist, wie stark schwankt deine Ausgangsspannung 
zwischen minimaler und maximaler Last.

>und der Wirkungsgrad kann sich nur verschlechtern. Nur den Buckconverter
>hingegen wollte ich auch nicht nehmen da ich eine Rauscharme Spannung
>brauche.

Naja, so ein Schaltregler bringt nicht so ohne weiteres eine störarme 
Ausgangsspannung, da muss man noch filtern.

>Lastwiderstand entspricht. Vielleicht ist der Wirkungsgrad bei kleineren
>Lastwiderständen für die von mir aufgebaute Schaltung am besten.

>Macht das Sinn?

Kann sein. Jeder Spannungswandler hat eine nichtlineare Kennlinie, 
typsicherweise einen Buckel, welche den Wirkungsgrad über dem 
Ausgangsstrom beschreibt. Bei 0mA ist der Wirkungsgrad Null, weil keine 
Ausgangsleistung vorhanden ist, bei xyz mA gibt es ein Maximum und 
darüber fällt der Wirkungsgrad meist wieder.

von Ulrich (Gast)


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Wenn die Spannung nicht zu sehr schwankt, kann ein sparsamer 
Linearregler besser sein als ein Schaltregler. Je nach Spannungen kriegt 
auch ein LDO 90 % Wirkungsgrad hin, etwa von 5,5 V auf 5 V.  Es ist also 
nicht sicher das der Buck Wandler wirklich eine Verbesserung gegenüber 
eine passende eingestellten (über das Windungsverhältnis) Spannung 
hinter dem Royer Converter ist.

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