Hallo, ich möchte mal eine recht allgemeine Frage loswerden, mit deren Beantwortung ich mich selber etwas schwer tue. Ich möchte gerne eine symmetrische Versorgungsspannung durch lineare Regler mit recht hoher Belastbarkeit (5A) aufbauen. Für Audiozwecke, ihr könnt es euch sicher denken. Nun stellt sich immer wieder die Frage, ob man dieses Problem mit 2 in "Reihe" geschalteten Positivreglern oder eben aus einer Kombination aus Positiv- und Negativregler aufbaut. Wenn man zwei wirklich galvanisch getrennte Trafowicklungen hat, sollte das doch keinen Unterschied machen?! Ich persönlich tendiere zu der letzteren Variante, da wäre mir wohler. Man hat dann nur eben das Problem, dass viele gute integrierte Wandler eben nur als Positivwandler verfügbar sind. Würde mich sehr über Diskussion zu dem Thema freuen... Stephan
Stephan Brenner schrieb: > Ich möchte gerne eine symmetrische Versorgungsspannung durch lineare > Regler mit recht hoher Belastbarkeit (5A) aufbauen. Für Audiozwecke, ihr > könnt es euch sicher denken. Dann handelt es sich wohl nicht um die Versorgung von empfindlichen Vorstufen, sondern eher um Endstufen. Die brauchen normalerweise keine stabilisierten Spannungen, weil die Signale und die Betriebsspannungsunterdrückung (PSRR) groß genug sind. > Wenn > man zwei wirklich galvanisch getrennte Trafowicklungen hat, sollte das > doch keinen Unterschied machen?! Jain. Die Negativregler sind im Prinzip wie LDO-Regler aufgebaut und benehmen sich bezüglich der dynamischen Stabilität zickiger als Positivregler.
ArnoR schrieb: > Die brauchen normalerweise keine > stabilisierten Spannungen, weil die Signale und die > Betriebsspannungsunterdrückung (PSRR) groß genug sind. Eben, seit 30 Jahren kriegt man Hifi Verstärker, deren Klirrfaktor fast nicht mehr messbar ist und die keine stabilisierte Versorgung haben. Aber hier ist jeden Tag wieder einer, der meint er weiß es besser als zwei ganze Generationen von Verstärkerbauern. @TO: Spar dir den Aufwand.
Vielen Dank für die Antworten, auch wenn sie recht überheblich sind. Es geht mir nicht um den Klirrfaktor. Außerdem muss man eine theoretische Frage nicht mit einer praktischen Unnützlichkeit abwiegeln. Das war nicht das Ziel. Die Frage stellt sich schon allgemein, auch bei anderen Anwendungen. Aber okay. Hintergrund ist doch einfach auch der, dass es gute Regler meist nur positiv gibt. Daher stellt sich schon die Frage, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, die ich vielleicht nicht gedacht habe. Stephan
> Ich persönlich tendiere zu der letzteren Variante, da wäre mir wohler.
Erste Variante erfordert einen Trafo mit 2 getrennten Wicklungen,
zweiter Variante reicht ein Trafo mit Mittelanzapfung und man spart
einen Brückengleichrichter.
Wenn man aber nur einen positiv-Regler hat, muss man die erste Variante
wählen. Technische Nachteile hat die nicht, im Gegenteil, beide Regler
sind im Verhalten gleicher, die Spannungen also auch unter Belastung
ähnlicher.
Vorreglung für Audioendstufen ist ungünstig, weil die Audioendstufe auch
eine Spannungsregler ist, einer Spannung dessen aktuelle Höhe durch das
Audiosignal vorgegeben wird. 2 Regler in Reihe neigen zum schwingen.
Daher sind, falls die Endstufe so knapp an der
Versorgungsspannungsgrenze betrieben wird daß Spannungsüberhöhung durch
Leerlauf und Netzüberspannung nicht tolerierbar ist, meist nur
Emitterfolger als Vorreglung üblich, die schwingen nicht. Um die
variabel einstellbar zu bekommen, muss ein Poti hinter die Z-Diode und
um dort mit halbweg niedrigen Strömen auskommen zu können, ein OpAmp nur
als Spannungsfolger dahinter, nicht als Regler.
+ --+--------+------+
| | |
R | |
| | |
+--+---+ | |
| | | | |
C Z Poti--|+\ |
| | | | >-+-|<
+--+---+ +-|-/ | |E
| | | +-- +Ub
GND +------+
Das Problem jeder Audiovorreglung: Sie muss den Spitzenstrom abkönnen,
d.h. bei einer Audioendstufe für 4 Ohm also +UB/4 [A], nicht dem rms
Mittelwert wie es der Trafo aushalten muss.
Hallo, und danke für die Antwort. Ja, es geht in erster Linie um die Vermeidung von Spitzenspannungen und die Reduktion der Restwelligkeit. Ich bin fast am Überlegen, ob man zumindest Problem eins mit einem kleinen Parallelregler löst. Es sind ja nur wenige mA, bis die Spannung im Leerlauffall wieder zulässige Werte hat. Wie erzeugst du die hübschen ASCII Bilder, mit Hand? Alle Achtung? Beste Grüße... Stephan
Stephan Brenner schrieb: > Ja, es geht in erster Linie um die Vermeidung von Spitzenspannungen Das ist normalerweise nur wichtig, wenn man Endstufen-ICs verwendet und da "auf Kante" dimensioniert, um die maximale Leistung aus einem IC herauszuholen. > und die Reduktion der Restwelligkeit. Das macht man eher mit Elkos. Ausserdem sind da typische Endstufen- Schaltungen recht unempfindlich. > Ich bin fast am Überlegen, ob man zumindest Problem eins mit einem > kleinen Parallelregler löst. Es sind ja nur wenige mA, bis die Spannung > im Leerlauffall wieder zulässige Werte hat. Da täuschst Du Dich aber sehr. Der Strom hat an der Spitze durchaus den zehnfachen Wert gegenüber dem Mittelwert. Gruss Harald
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