Hallo, jeder, der sich schon mal mit Fädeltechnik als Verdrahtung von Prototypenboards beschäftigt hat, kennt diesen sündhaft teuren Fädeldraht von Vero oder der amerikanischen Konkurrenz Roadrunner auf diesen kleinen Plastikspulen, die vom Aussehen an die Unterfadenspulen einer Nähmaschine erinnern. Weil mir das doch etwas zu teuer war, hatte ich mir als Alternative mal lötbaren Kupferlackdraht mit PU Isolation von RS Components besorgt und konnte von der Verarbeitbarkeit kaum einen Unterschied feststellen. Der Fädeldraht lötete sich vielleicht einen Tick besser aber das könnte auch ein subjektiver Eindruck sein. Bis heute bin ich am rätseln, ob es wirklich einen Unterschied gibt, der diese heftigen Preise für konfektionierten Fädeldraht rechtfertigt. Gibts wirklich eine Besonderheit beim Fädeldraht der diese Preise rechtfertigt? Oder zahlt man nur für den Namen des Herstellers und die Verpackungsform mit diesen kleinen Spulen mit? Was nehmt ihr für eure Projekte? Den originalen Fädeldraht von Vero der Roadrunner oder doch eher einen "gewöhnlichen" lötbaren Kupferlackdraht? Ich persönlich arbeite z.B. lieber mit lötbarem Kupferlackdraht, der ein klein wenig dicker ist (30AWG) als der Fädeldraht auf diesen kleinen Spulen (34AWG). Ist aber eine persönliche Vorliebe von mir weil der sich aus meiner Sicht etwas besser verarbeiten läßt. Bin schon mal auf eure Anwtorten gespannt. Beste Grüße, Norbert
temperaturbest'ndigkeit soll niedriger sein, daher einfacher zuloeten. Ich dreh auch einfach die Temp. hoch und gut ist. Loetet sich eh angenehmer
30AWG waer mit zu dick. 0.02 CuL hier... 5 Rollen Originalfaedeldraht harren immer der Verwendung.
ich verwende Kupferlackdraht 0.2mm oder 0.4mm, bei Reichelt&Co als Meterware in Folie eingepackt. Beide Stärken lassen sich sehr gut löten und bei Bedarf an den Enden mit einem Feuerzeug oÄ abisolieren. Und auch machmal interessant: Einige Vias bei ältere Platinen haben noch Bohrung, da lassen sich z.B. die abisolierten 0.2er (=> ca 0.12-0.15mm Kupfer) gut einfädeln und die Signale abgreifen.
./. schrieb: > 30AWG waer mit zu dick. > > 0.02 CuL hier... Das entspräche AWG 52, halte ich für ein Gerücht. Hab gerade mal Original Vero Fädeldraht nachgemessen - der hat 0,17mm.
"0.02 CuL" Kupferlackdraht: 0,02 mm² Querschnittsfläche, nicht 0,02 mm Durchmesser.
Norbert schrieb: > Der Fädeldraht lötete sich vielleicht einen > Tick besser aber das könnte auch ein subjektiver Eindruck sein. Nee, keine Einbildung ,Fädeldraht hat eben einen besonderen Lack und der lässt sich deutlich besser durchlöten und schont auch die Spitzen. Ich habe auch schon mit verzinnten Kupferdraht ohne Isolierug gearbeitet.An gefährdeten Stellen habe ich dann Gewebeschlauch drüber geschoben. Das ist aber bei sehr aufwändigen Verdrahtungen kein Weg.
Wenn ich platzsparend arbeiten muss, nehme ich immer den 0.19 mm Fädeldraht von Roadrunner, ansonsten auch gerne den Kupferlackdraht von Kemo (z.B. Reichelt KUPFER 0,2MM). Bei dem Kupferlackdraht tendiere ich aber dazu, wie mir auch von Kemo empfohlen wurde, die Temperatur etwas höher einzustellen. Da habe ich aber öfter Bedenken, dass die Isolation über einen grösseren Teil des Drahtes beinträchtigt wird. Ich habe übrigens mal einige bleihaltige Lote verglichen, die u.a. auch hier immer wieder gerne empfohlen wurden. Beim Löten von Widerständen aus alter Lagerware gab es kaum Unterschiede, beim Kupferlackdraht/Fädeldraht schon. Hier mal meine Ergebnisse: 1mm CFH Elektroniklot Sn60Pb38Cu2 aus Baumarkt Widerstände gut lötbar Fädeldraht gut lötbar, Durchgangstest ok Kemo-Draht schwierig, Durchgangstest negativ 1mm Cookson Alpha Fluitin 1532 Sn60Pb38Cu2 Widerstände gut lötbar Fädeldraht gut lötbar, Durchgangstest ok Kemo-Draht ok, Durchgangstest ok 0.7mm Ersin Multicore Sn60Pb40 Widerstände sehr gut lötbar Fädeldraht schlecht lötbar, Durchgangstest negativ Kemo-Draht scheinbar gut, Durchgangstest aber negativ Wiederholung Fädeldraht-Draht mit ca. +50°C mehr Temperatur: schlecht lötbar, Durchgangstest ok Wiederholung Kemo-Draht mit ca. +50°C mehr Temperatur, Durchgangstest ok 1.0mm Fixpoint Qualitäts-Lötzinn Sn60Pb38Cu2 Widerstände optimal lötbar Fädeldraht sehr gut lötbar, Durchgangstest ok Kemo-Draht gut, Durchgangstest ok 1mm Elsold L- Sn60Pb38Cu2 bei ca. 300 °C konnten Fädeldraht und Kemo-Draht vom Lötzinn gar nicht benetzt werden bei ca. 350 °C beides sehr gutes Lötverhalten, Durchgangstest ok
herbert schrieb: > Nee, keine Einbildung ,Fädeldraht hat eben einen besonderen Lack und der > lässt sich deutlich besser durchlöten und schont auch die Spitzen. Ok, danke für die Info. Interessanterweise gibts wohl nur die beiden Hersteller Vero und Roadrunner und was die Preise ihrer (offensichtlich vergleichbaren) Artikel betrifft, herrscht wohl große Einigkeit. Da kann man kein Schnäppchen beim Chinesen aus Hongkong machen.
Klaus I. schrieb: > Hier mal meine Ergebnisse: > ... Ich sehe in deiner Liste kein Lötzinn mit Silberanteil. Damit habe ich nämlich die besten Erfahrungen gemacht. Z.B. Multicore Sn62PBAG2 oder Stannol HF32 (Sn62PB36AG2). Die solltest du mal ausprobieren.
Norbert schrieb: > Klaus I. schrieb: >> Hier mal meine Ergebnisse: >> ... > > Ich sehe in deiner Liste kein Lötzinn mit Silberanteil. Damit habe ich > nämlich die besten Erfahrungen gemacht. Z.B. Multicore Sn62PBAG2 oder > Stannol HF32 (Sn62PB36AG2). Die solltest du mal ausprobieren. Danke für den Hinweis. Bei der Auswahl der Lote habe ich diverse Foren durchsucht und dann die empfohlenen Lote genommen, die a) oft genannt werden; b) wo anscheinend auch ein Vergleich mit anderen Loten gemacht wurde (also nicht: ich benutze schon immer XYZ, hatte bisher noch keine Probleme) und c) die auch von mir, mit vernünftigen Aufwand erworben werden konnten. Ich kann jetzt aber nicht mehr sagen, warum da keine silberhaltigen Lote dabei waren. Da hatte ich noch kein passendes Archivierungssystem. Was ich als schwierig empfunden habe war, dass es zwar überall Threads gibt über das womöglich beste Lötzinn. Die Leute aber offen gesagt, offensichtlich nie verglichen haben. Sehr selten hat man einen Vergleich, zwischen zwei Loten gefunden. Die Aussagekraft der Im Finger-Forum wollte ich dann anbieten, diese ausgesuchten Lote auf meine Kosten zu verschicken, damit die Leute ihre eigenen Erfahrungen machen können und das auch anderen bekannt machen. Heute würde ich da einiges anders angehen, aber das Interesse war gegen Null - was ich wirklich nicht verstehen kann. Nach meiner Erinnerung waren da die Hälfte des dortigen Threads in der Richtung, "ja ich empfehle XYZ, habe ich ja schon immer genommen". Von einer Person habe ich ein anderes Lot erhalten und hätte es gerne auch an andere weiterverteilt. Von einer interessierten Person habe ich die Anschrift nicht erhalten, die dritte Person wollte mir nicht mehr sagen wieviel sie von dem gespendeten Lot für sinnvolle Versuche benötigt. Ich habe damals das Interesse an diesen Vergleich komplett falsch eingeschätzt. Ich bin davon ausgegangen, dass praktisch jeder die Möglichkeit nutzen würde die Lote zu vergleichen (oder halt kostenlos Lötzinn frei Haus zu bekommen). Deswegen habe ich das damalige Angebot sehr vorsichtig formuliert. Dazu war ich noch sehr daran interessiert, von den Erfahrungen anderer zu hören. Da war ich ja noch ein besonders extremer Anfänger, womöglich hat das viele Leute zusätzlich abgeschreckt. Aber wir (also vor allem ich selbst) kommen jetzt gerade stark vom Thema Fädeldraht ab.
Klaus I. schrieb: > Aber wir (also vor allem ich selbst) kommen jetzt gerade stark vom Thema > Fädeldraht ab. Also das Thema Zinn spielt gerade beim fädeln eine große Rolle. Richtig sauber geht das mit dem neuen umweltfreindlichen Loten nicht. Ich benutze schon immer für schwierige Sachen ein Flutin 1532 Sn60. Dieses Lot mit einem besonderen Flußmittelkern lötet auch schwierige Sachen recht gut, sollte aber später in einem Waschprozess entfernt werden. Sag mir wohin und ich lasse dir zum testen was zukommen. Außerdem habe ich noch ein Kilo Röhrenzinn 0.5 mm L-Sn60PbCu2 von ELSOLD rumstehen dessen Eigenschaften ich noch nicht beurteilen kann. Eventuell für SMD brauchbar aber da löte ich zu wenig.
Servus Herbert, vielen lieben Dank für das Angebot. Das Cookson Alpha Fluitin 1532 Sn60Pb38Cu2 habe ich damals mitgetestet. Es war wirklich recht gut, bei meinem Versuchsaufbau war das Fixpoint Qualitäts-Lötzinn Sn60Pb38Cu2 ein kleines bisschen besser. Aber falls Du Zeit und Lust hat, kann ich Dir die genannten Lote mal zuschicken. Bei Interesse schicke mir einfach über die PN-Funktion Deine Adresse und welche Länge Du ungefähr benötigst für Deine Vergleiche. Grüße Klaus
Klaus I. schrieb: > Aber falls Du Zeit und Lust hat, kann ich Dir die genannten Lote mal > zuschicken. Bei Interesse schicke mir einfach über die PN-Funktion Deine > Adresse und welche Länge Du ungefähr benötigst für Deine Vergleiche. Bei uns war dieses Fluitin 1532 bei Reparaturarbeiten an Leiterplatten verboten da sie danach nicht mehr gewaschen wurden. Für diesen Zweck hatten wir ein Fluitin xxxx auf einer grünen Spule. Die modernen Lote dessen Reste verbleiben können sind halt leider nicht so gut zu verlöten. Also Muster benötige ich nicht, Danke! Ich fädele nicht mehr das war zu Musterbau Zeiten angesagt. Da gefädelte Sachen ja kaum verkauft werden würde ich ein Lot nehmen was dafür am besten taugt ...ohne Rücksicht auf den Umweltaspekt. Ist ja keine Massenproduktion. MFG herbert
Hallo, herbert (Gast) schrieb u.a. : "....neuen umweltfreindlichen Loten nicht..." Ob nun ein simpeler Flüchtigkeitsfehler oder mit Hintergedanken : Das Wort "umweltfreindlichen" hat was :-) Schelm
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