Moin, gehört vielleicht nicht hierher, vielleicht aber doch. So nebenbei Betreibe ich ein paar Netzwerke (PC Server Telefonie etc) bei Kunden. Bedingung ist das Sie nett sind da wie gesagt nur Nebengeschäft. Ich mach das seit über 20 Jahren und setze ausschließlich FSC (ehemals Fujitsu-Siemens) Produkte ein. Einer der Gründe (bei HP ist z.B. KO Kriterium das die Kunden den Laden mit überteuerten Tintenpatronen und 300 MB großen Treiberpaketen assoziieren) ist dieser: Fujitsu-Werk in Augsburg: PC-Produktion geht auch fair http://www.heise.de/newsticker/meldung/Fujitsu-Werk-in-Augsburg-PC-Produktion-geht-auch-fair-2045282.html Findet ihr das ok oder haltet ihr das für businessfremde Gefühlsduselei?
Gegenfrage: spielt die Meinung von Mneschen in einem Internetforum dafür irgendeine Rolle?
> Gegenfrage: spielt die Meinung von Mneschen in einem Internetforum dafür > irgendeine Rolle? Meinungsbildung spielt immer eine Rolle, besonders wenn es um Lohnfragen geht.
Ich finde das OK, auch wenn hier hauptsächlich die gleichen Komponenten aus den gleichen Fernost - Werken nur zusammengebaut werden. Also ein kleiner Teil der Wertschöpfungskette. Wer es sich leisten kann, sollte so verfahren. Nur leider kaufen viele Billig und Ramsch, weil der Geldbeutel zu klein ist. Das Ergebnis dieser Sparbemühungen landet dann gelegentlich auf meiner Werkbank - Alter 25 Monate ;)
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Wenn damit ein guter Standort in Deutschland unterstützt wird und die Produkte eine gute Qualität haben - warum nicht.
Helge A. schrieb: > Ich finde das OK, auch wenn hier hauptsächlich die gleichen Komponenten > aus den gleichen Fernost - Werken nur zusammengebaut werden. Also ein > kleiner Teil der Wertschöpfungskette. In Augsburg findet die komplette Bestückung statt, THT wird montiert und gelötet, es findet eine komplette Qualitätssicherung statt, jeder einzelne Rechner wird einer Funktionskontrolle unterzogen. Allerdings sollte man sich auch mal den Unterschied zwischen einem Fujitsu- und einem Acer Notebook ansehen. Was hier auf jeden Fall punktet ist, dass der Hersteller im Land deutlich besser zu packen ist. Und das ist für viele Institutionen ein Grund, warum hier sehr viel auf Fujits gesetzt wird.
Karl Otto schrieb: > Gegenfrage: spielt die Meinung von Mneschen in einem Internetforum dafür > irgendeine Rolle? Für mich ja, deswegen stelle ich diese Fragen. Helge A. schrieb: > Ich finde das OK, auch wenn hier hauptsächlich die gleichen Komponenten > aus den gleichen Fernost - Werken nur zusammengebaut werden. Also ein > kleiner Teil der Wertschöpfungskette. Klar, das sind Montagelinien, aber besser als nichts finde ich das schon. Nach meiner Erfahrung ist die Ersatzteilversorgung dadurch auch besser und schneller. Serverboards habe ich am nächsten Tag vor 9 Uhr wenn ich Sie brauche. Lenovo karrt das alles durch halb Europa und es braucht immer ein paar Tage. > Wer es sich leisten kann, sollte so verfahren. Meinen Kunden ist der Preis in der Regel egal, was die Maschinen kosten ist nur ein kleiner Teil des Invests. >Nur leider kaufen viele Billig und Ramsch, weil der Geldbeutel zu klein ist. Ich respektiere das. Am Spruch " Ich hab nicht genug Geld um mir billige Sachen zu kaufen" ist aber auch was dran.
Martin Schwaikert schrieb: > In Augsburg findet die komplette Bestückung statt, THT wird montiert und > gelötet, es findet eine komplette Qualitätssicherung statt, jeder > einzelne Rechner wird einer Funktionskontrolle unterzogen. Meines Wissens werden nur die Serverboards gefertigt, stimmt das?
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Meines Wissens werden nur die Serverboards gefertigt Gute Frage. Soweit habe ich nicht nachgefragt.
Also wenn alle Chinesen beschließen, ab jetzt nur noch Autos und Maschinen aus dem Inland zu kaufen, dann gehen hier bei uns die Lichter aus.
Ich bin gerne bereit für Qualitäsarbeit auch mehr zu bezahlen. Leider wird das zunehmend schwieriger. Es gibt ja viele Zeitschriften die gerne mal Produkte testen und den Testling in seine Einzelteile zerlegen. Da wird mir besonders bei cinesischer Ware schlecht. Funkgeräte ,Radios mit modernsten Chips aber sowas von zusammen geschustert dass ich keine Freude daran hätte.Das blöde ist ich weiß wie es aussehen kann und professionell gefertigt auch aussehen muß. Allein die Leiterplatten und Lötarbeiten insgsammt .... schrecklich nix fürs Auge. Dann kaufe ich es auch nicht.Ich habe ein Faible für Wertarbeit. Dahin hat uns der Geiz geführt.Mal sehen wie lange es noch dauert bis sie auch in der Politik feststellen , dass man sich wegwerfen einfach nicht mehr erlauben kann und dass Qualität mit einer Option zur Reparatur und Update der notwendige Weg ist.Die Rohstoffe werden eventuell noch mich glücklich machen, meine Kinder oder deren Kinder nicht mehr.Es lebe der Geiz?
cyblord ---- schrieb: > Also wenn alle Chinesen beschließen, ab jetzt nur noch Autos und > Maschinen aus dem Inland zu kaufen, dann gehen hier bei uns die Lichter > aus. Warum? Wird doch eh schon viel bei denen produziert. Zumindest bei den Autos.
Reinhard S. schrieb: > cyblord ---- schrieb: >> Also wenn alle Chinesen beschließen, ab jetzt nur noch Autos und >> Maschinen aus dem Inland zu kaufen, dann gehen hier bei uns die Lichter >> aus. > > Warum? Wird doch eh schon viel bei denen produziert. Zumindest bei den > Autos. Ja und davon profitieren die Arbeiter hier ja auch gar nicht.... Außerdem wird da wohl nicht so viel produziert, da ein großteil unseres Exports dahin geht. Bei Autos immerhin 18%. Also ich kaufe zum Ausgleich viel in China. gruß cyblord
cyblord ---- schrieb: > Also wenn alle Chinesen beschließen, ab jetzt nur noch Autos und > Maschinen aus dem Inland zu kaufen, dann gehen hier bei uns die Lichter > aus. Klingt nach Milchmädchens Märchenwald. Auf meinem Planeten führt steigende Konsumgüternachfrage zu einem steigenden Bedarf in der Investitionsgüterindustrie. Hier ist Deutschland eines der Haupteinfuhrländer. Wenn es keinen bilateralen Handel mehr gibt weil alle im Binnenland kaufen entfällt bei den anderen Staaten der Grund die Einfuhrzölle niedrig zu halten. Das führt zu sinkenden Ausfuhren und bei hoher Binnennachfrage zu hohen Außenhandelsdefiziten . Dann gingen nicht hier sondern in .cn die Lichter aus.
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Hier ist Deutschland eines der Haupteinfuhrländer. soll heißen: eines der Haupteinfuhrländer Chinas.
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Findet ihr das ok oder haltet ihr das für businessfremde Gefühlsduselei? nein, für sachfalsche Gefühlsduselei. Du müsstest mir noch mal die Logik erklären, was daran sozial ist, dass die chinesischen Arbeiter jetzt gar keinen Job haben? Schön egoistisch ist das. Kann man auch so nennen. Hab ja auch nichts gegen Egoismus, ich bin mir auch der nächste. Kann man auch mehr für bezahlen. Aber sozial? Abgesehen davon, dass in der hochautomatisierten Fertigung wahrscheinlich außer der Putzfrau nur eine Handvoll Menschen arbeiten? vlg Timm
> Fujitsu-Werk in Augsburg
Katastrophenladen.
Wie soll mit derart verbastelten Kisten Gewinn gemacht werden können ?
Schon Apple kam beim IIcx mit einer Schraube aus, der Rest wurde einfach
ins Gehäuse reingelegt, keine Kabel. Das lässt sich auch bei
Intel-basierten Systemen schaffen und automatisieren so daß kein Mensch
Hand anlegen muss. Wenn man so blöd wie Fijitsu ist, wird der Laden bald
zu machen.
Zugegeben: Moderne Apples sind eine Katastophe was den Aufbau anlangt,
und auch HP hatte beim Deskjet500 ein intelligent konstruiertes Teil bei
dem alles ins Gehäuse gelegt wurde und nur der Deckel aufgeschnappt
wurde, und braucht heute hunderte von Schrauben in aktuellen Geräten.
Ein Rückschritt, auf ganzer Linie, weil chinesische Wanderarbeiter
affenbar billiger sind als ein fähiger Ingeniuer (oder es einfach keine
fähigen Ingenieure mehr gibt).
Timm Reinisch schrieb: > Abgesehen davon, dass in der hochautomatisierten Fertigung > wahrscheinlich außer der Putzfrau nur eine Handvoll Menschen arbeiten? Nein! In China wird die Maschine teurer als der Mensch (siehe Löhne). Alles was der Mensch nur schlecht machen kann tun dort Maschinen. In einer Elektronik Produktion z.B. SMD Bestückautomaten. der Rest ist jedoch wieder Mensch-Maschine. Zum Vergleich: Fujitsu Augsburg SMD-Linie: EKRA / DEK Pastenauftrag (Hersteller in Deutschland bzw. England) Siemens Bestückautomat (Dematic Siplace Hersteller in Deutschland) SMT / Rehm Öfen (Hersteller in Deutschland) Service für diese Geräte aus Deutschland. Zulieferer der Bauelemente gemischt aber überwiegend Asien Also ich kenne Siemens/Nixdorf, Fujitsu/Siemens und jetzt Fujitsu schon Lange und hoffe das die noch weiterhin in Deutschland bleiben. Und Ja, ich finde es gut darauf zu schauen ob ein Produkt auf dem Heimischen Markt gefertigt wird. Schon vor 30 Jahren lag einigen Produkten aus den USA ein Zettel bei auf dem Stand: Thank You for buying an American made Product. Beispiel: AE Applied Engineering wenn ich schon Apple lese. PP
MaWin schrieb: > Schon Apple kam beim IIcx mit einer Schraube aus, Du kennst anscheinend die Rechner von FSC nicht. Es gibt viele wo das nicht anders ist. Einen überteuerten in alle Richtungen abgeschotteten Dongle (und zudem noch ein singuläres Produkt) mit einem PC (eine offene Spezifikation) zu vergleichen halte ich aber eh für schlecht möglich. Timm Reinisch schrieb: > Du müsstest mir noch mal die Logik erklären, was daran sozial ist, dass > die chinesischen Arbeiter jetzt gar keinen Job haben? Achgottchen, aber selber Gefühlsduselei bei anderen feststellen. Sozial ist daran das ich keine Produkte aus offensichtlichen Ausbeutungsverhältnissen kaufe wenn ich es vermeiden kann (deswegen Nutze ich auch keine Apple Produkte egal wie geil Sie andere finden). Wenn das auch bei der Spezies der das Hemd näher als die Hose ist der Fall weniger gäbe würden auch die Wanderarbeiter besser bezahlt. Alles Konjunktive, weiß ich selbst, aber Gefühlsduselei kann auch nackter Egoismus sein.
In den guten Industrieländern werden Autoteile heute mal zu zwei Dritteln in Billigländern gefertigt. Toyota war da mal nicht so schlecht: Sie drehten den Amis in deren letzter Autokrise eine lange Nase, als sie dort bepöbelt wurden, Amis sollten mal nationaler denken und kaufen. Im Gegensatz zu den großen Detroiter Autobauern gaben Toyota an, selbst zu 90% in USA zu fertigen, was sie dort verkaufen, und damit eine ganze Menge einheimischer Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Gegenüber bspw. Ford USA, die 65% im Billigland produzieren ließen. Warum und wieso lohnt es sich für Toyota insgesamt, in einem teueren Industrieland zu produzieren? Auch erinnere ich mich noch daran, daß Toyota in Köln mal 1980 ein großes Teilewerk erbaute. Es ist so groß, man sieht die Leuchtreklame nachts bei der Vorbeifahrt an Köln. Wie auch mancherorts Mercedessterne auf Hausdächern stehen.
Regt euch nicht einfach nur auf, sondern macht einen Stammtisch, bildet eine Meinung, formt Protest, gründet eine Partei, macht es besser - zumindest würde ich das machen, wenn ich nicht wüsste, dass nur eben jene ganz nach oben kommen, die nach den gleichen Regeln spielen, wie die, die schon oben sind.
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Meines Wissens werden nur die Serverboards gefertigt, stimmt das? Nein, das stimmt nicht. Wer auch immer Dir diese Informationen gesteckt hat, ist wahrscheinlich freier Mitarbeiter von Radio Eriwan :-) In Augsburg werden Desktop-PCs, Server, Workstations und sogar Storage-Systeme gefertigt - inklusive der jeweiligen Mainboards, die ebenfalls dort entwickelt und produziert werden. Die Lifebooks dagegen werden "nur" endgefertigt, deren Boards kommen aus Japan. Kannst Dir das Werk ja mal persönlich anschauen, Besuche sind immer wieder möglich. Falls es zu weit ist, dann so: http://www.fujitsu.com/fts/about/resources/videos/products/europe.html Fujitsu/Augsburg: http://www.youtube.com/watch?v=P1e_aMuZWpw http://www.youtube.com/watch?v=iy8rgshP6nU http://www.youtube.com/watch?v=EYNJe-h1VKo und jetzt vergleich das mal mit dem deutlich versiffteren Gilb, der hier bei den taiwanesischen Kollegen an vielen Maschinen zu besichtigen ist: Gigabyte/Taiwan: http://www.youtube.com/watch?v=QdGW1xE6d_k Wie es bei Foxconn, Huawei und Co aussieht weiß ich nicht. Mir reicht bereits das, was man hört und liest. Und damit Herr Barroso und die anderen Brüsseler Quartalsirren endlich wieder mit der deutschen Binnennachfrage zufrieden sind, weiß ich jetzt, wo ich mein nächstes Hauptplatinchen herstellen lasse und kaufe - in Deutschland. Ich würde übrigens auch liebend gerne mal einen portugiesischen Computer oder ein griechisches Auto kaufen können, aber leider, werter Herr Barroso, klemmt es da anbieterseitig noch irgendwie gewaltig.
Also bei meinem VG als Werksstudent bei Fujitsu wurde mir zumindest gesagt, dass die dort 32 Kern Server bauen. Mehr kann ich leider auch nicht mehr sagen zumal das ja immerhin schon 2 Jahre her ist.
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