Hi, ich habe einen Versuch gestartet Nickelkugeln zu schmelzen und zu gießen. Jedoch mit einem Ergebnis, das ich mir nicht erklären kann. Das geschmolzene Nickel bildet beim Abkühlen eine Blase. Dieser Effekt entsteht sowohl beim gießen, als auch wenn das Nickel im Tiegel abkühlt. Ist das als ein großer Lunker zu verstehen? Was kann ich machen um das zu vermeiden? Geschmolzen habe ich mit einem 'Schrottbrenner' (Propan/Sauerstoff). Vielen Dank im Voraus!
Um da was konkretes dazu sagen zu können, braucht man mehr Informationen Welches Tiegelmaterial? Verwendest du kein Fluss- oder Abdeckmittel? Welche Flammeneinstellung? Reduzierend - oxidierend? Für mich sieht das auf dem Foto erst mal so aus, dass das Nickel sehr stark oxidiert ist - falsche Flammeneinstellung, bzw. kein oder zu wenig Fluss- oder Abdeckmittel verwendet. Desweiteren wäre zu bemerken, dass Nickel in geschmolzenem Zustand erhebliche Gasmengen lösen kann, die dann beim Erstarren wieder abgegeben werden. Dieser Effekt ist z.B. als "Wasserstoffporosität" bekannt. Ursache: ebenfalls falsche Flammeneinstellung bzw. zu langer direkter kontakt mit der Brennerflamme während des Schmelzens, kein Fluss- oder Abdeckmittel verwendet. Es würde vermutlich schon helfen, wenn du das Nickel nicht in der offenen Flamme schmilzt sondern in einem Tiegel mit Deckel, in einem kleinen improvisierten Ofen aus Isoliersteinen. Idealerweise könntest du dein Nickel unter Schutzgas mit elektrischem Lichtbogen schmelzen, dazu reicht bei deinen Mengen schon ein normaler Schweisstrafo mit Kohlelektroden.
Andreas H. schrieb: > Welches Tiegelmaterial? Der Tiegel ist aus Ton > Verwendest du kein Fluss- oder Abdeckmittel? Nein, nichts davon. Kannst Du mir da etwas empfehlen? > Welche Flammeneinstellung? Reduzierend - oxidierend? Ich habe einen Propan/Sauerstoffbrenner. Der ist (glaube ich) nicht einstellbar. Zumindest nicht wie ein Acetylen/Sauerstoff-Brenner. > Es würde vermutlich schon helfen, wenn du das Nickel nicht in der > offenen Flamme schmilzt sondern in einem Tiegel mit Deckel, in einem > kleinen improvisierten Ofen aus Isoliersteinen. Kann ich dann mit dem Schrottbrenner den Tiegel von unten heizen? Oder denkst Du da an etwas anderes? > Idealerweise könntest du dein Nickel unter Schutzgas mit elektrischem > Lichtbogen schmelzen, dazu reicht bei deinen Mengen schon ein normaler > Schweisstrafo mit Kohlelektroden. Das ist ein Versuch wert! Der Schweißtrafo ist bereits vorhanden. Das Schutzgas benötige ich bestimmt damit die Kohleelektrode nicht verbrennt, richtig? Eignet sich hierfür Kohlendioxyd, oder brauche ich ein anderes Gas?
>Der Tiegel ist aus Ton
Wenn das normaler Töpferton ist, wundert mich nichts mehr. Für Nickel
völlig ungeeignet. Nickel schmilzt bei 1455°C, da ist normaler Töpferton
schon lange flüssig. Die Bläschen bestehen vermutlich zum größten Teil
aus verkochtem Ton. Bei so kleinen Mengen nimmt man normalerweise
Graphittiegel.
Fluss- bzw. Abdeckmittel:
Üblicherweise wird Borax verwendet. Bei Nickel kann man wegen der sehr
hohen Schmelztemperatur auch normales Fensterglas verwenden. Oder am
besten eine Mischung aus beidem.
Als Schutzgas für das Elektrodenschmelzen würde ich Argon nehmen. Dann
brauchst du auch kein Flussmittel und kein Abdeckmittel.
Warum muss es eigentlich unbedingt Gießen als Formgebung sein? So wie
ich das sehe, sind das doch sehr kleine Nickelmengen, da wäre es doch
sinnvoller, das Werkstück aus Halbzeug spanabhebend herauszuarbeiten.
Andreas H. schrieb: > Warum muss es eigentlich unbedingt Gießen als Formgebung sein? So wie > ich das sehe, sind das doch sehr kleine Nickelmengen, da wäre es doch > sinnvoller, das Werkstück aus Halbzeug spanabhebend herauszuarbeiten. Muss nicht. Ich mache das zu Bildungszwecken / aus Interesse. >>Der Tiegel ist aus Ton > Wenn das normaler Töpferton ist, wundert mich nichts mehr. Für Nickel > völlig ungeeignet. Nickel schmilzt bei 1455°C, da ist normaler Töpferton > schon lange flüssig. Die Bläschen bestehen vermutlich zum größten Teil > aus verkochtem Ton. Bei so kleinen Mengen nimmt man normalerweise > Graphittiegel. Werde ich versuchen. Kannst Du einen Lieferant empfehlen? Bei meinem bekomme ich ein Graphittiegel für ca. 10€. Das hört sich nicht verkehrt an. Was sollte ich bei 'größeren' Mengen verwenden? > Fluss- bzw. Abdeckmittel: > > Üblicherweise wird Borax verwendet. Bei Nickel kann man wegen der sehr > hohen Schmelztemperatur auch normales Fensterglas verwenden. Oder am > besten eine Mischung aus beidem. Ist für den nächsten Versuch notiert. > Als Schutzgas für das Elektrodenschmelzen würde ich Argon nehmen. Dann > brauchst du auch kein Flussmittel und kein Abdeckmittel. Argon ist im Moment bei mir nicht verfügbar. Kann ich CO2 versuchen, oder sollte ich das gleich bleiben lassen? Ich bin jetzt leider in Chemie nicht so fit, aber könnte dadurch Kohlenstoff in das Nickel geraten?
>Was sollte ich bei 'größeren' Mengen verwenden? Unter "größeren" Mengen verstehe ich so einige Tonnen wie im Stahlwerk, da werden keine Graphittiegel mehr verwendet. Graphittiegel werden in gewerblichen Gießereien bis mehrere 100 kg Inhalt verwendet. Gelbe Seiten -> Gießereibedarf, 10 Euro für einen Graphittiegel ist aber OK. >Kann ich CO2 versuchen, Versuchen kannst du's ja. Immer noch besser als gar kein Schutzgas.
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