Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wieviele Stunden die Woche arbeitet der Entwickler?


von Gero U. (Gast)


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Ich arbeite in einem grossen Konzern, wo die Arbeitszeiten stark 
reglementiert sind und vom BR überwacht werden. Einerseits gut, 
andererseits schlecht:

Es kommt teilweise vor, dass wir, um die vom BR vorgegebenen Zeitgrenzen 
nicht zu überschreiten, die Uhr früheitig betätigen, um keinen Überlauf 
zu provzieren und dennoch weiter arbeiten, teiweilse bis zu 1h! Die 
Zeiten werden notiert und dann intern abgefeiert, was immer wieder 
Probleme gibt, weil die Zeiterfassungstruppe die manuell gemeldeten 
Zeiten nicht mehr akzeptieren will. Unser Chef hat das kein Problem, 
weil wir uns die Überstunden merken können und sie zu einem Fehlttag 
summieren können, den wir einfach daheim bleiben.

Wie wird das bei euch gehandhabt?

Wir haben hier nämlich das Problem, dass viele eine 35h Woche haben und 
mehr arbeiten sollen, wenigsten ab und zu, wenn der Bedarf da ist. Ich 
persönlich hätte gerne einen 38,5 um die Stunden, die ich mehr 
arbeiteauch bezahlt zu bekommen, ohne dafür Zwangsurlaub zu nehmen, weil 
die "Fehltage" meistens nicht planbar sind.

Wieviel arbeitet ihr die Woche? Was passiert mit Überstunden?

von Entwickler (Gast)


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Lt. Vertrag gilt Tarif mit 35h. Real sind 40+ unbezahlt. Dafür ist man 
im Projekt sein eigener Herr. Die Themen sind interessant und 
anspruchsvoll. Bin beim Mittelständler mit 220 Mann.

von Arbeiter (Gast)


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40h und alle Überstunden werden erfasst. Können als Gleitzeit abgefeiert 
oder ausbezahlt werden.

Real arbeiten die meisten ihre 40 Stunden pro Woche. Führungskräfte 
natürlich mehr, aber die bekommen Überstunden auch nicht mehr abgegolten 
;-)

Grüße

von yummy (Gast)


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35 Stunden die Woche und keine Stunde mehr. Das Leben ist schließlich 
nicht zum Arbeiten da! :-)

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Gero U. schrieb:
> und dennoch weiter arbeiten, teiweilse bis zu 1h!

Sorry, ich bin kein Troll, ich kenne das. Meine Antwort:

Mach das oder mach das nicht. Dein Bier! Aber frag' nicht so blöd.

Gero U. schrieb:
> Wie wird das bei euch gehandhabt?

Wie überall: Das handhabt jeder für sich.

Ich gehe pünktlich nach Hause. Nach 17:00 Uhr mache ich eh nur noch 
Fehler. Manchmal bearbeite ich zwischen 20:00 und 22:00 Uhr von Zuhause 
noch Mails, wenn meine Kinder im Bett sind. Das geht dann gerade noch 
so.

: Bearbeitet durch User
von Johannes O. (jojo_2)


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Gero U. schrieb:
> Es kommt teilweise vor, dass wir, um die vom BR vorgegebenen Zeitgrenzen
> nicht zu überschreiten, die Uhr früheitig betätigen, um keinen Überlauf
> zu provzieren und dennoch weiter arbeiten, teiweilse bis zu 1h!

Dürfte nicht gerade legal sein ausgestempelt zu arbeiten?... Ein Kollege 
hat wegen was ähnlichem mal nachgefragt. Das Problem ist nämlich, wenn 
irgendwas passiert und du gar nicht eingestempelt bist, dann kannst du 
riesige Schwierigkeiten bekommen. Versicherungstechnisch oder so. Und 
wenn das dann der BR mitbekommt...

Wäre evtl. mal gut, wenn man das Problem zusammen besprechen und lösen 
könnte? Gemachts wird ja eh...


Gero U. schrieb:
> Wieviel arbeitet ihr die Woche? Was passiert mit Überstunden?

Im Ferienjob nebenher zur Uni: Meist zwischen 40 und 50 Stunden pro 
Woche, wenn nichts andere zu tun ist. Dafür ists dann wieder in anderen 
Wochen so, dass ich was anderes zu tun hab und diese Stunden wieder 
aufgebraucht werden. Insgesamt versuche ich dann schon etwa auf die 40 
zu kommen. (werde Stundenweise bezahlt). Darf auch Stunden aufschreiben 
und dann nachtragen lassen, wenn ich zuhause was arbeite. Zum Coden muss 
ich nicht in die Firma reinfahren. Hab ich so ausgehandelt und scheint 
hier auch üblich und akzeptiert zu sein.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Johannes O. schrieb:
> Wäre evtl. mal gut, wenn man das Problem zusammen besprechen und lösen
> könnte?

Dabei kann nichts raus kommen, da verboten, wie Du ja selbst geschrieben 
hast.

Also entweder "heimlich" machen oder man lässt es sein.

von Johannes O. (jojo_2)


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Torsten C. schrieb:
> Johannes O. schrieb:
>> Wäre evtl. mal gut, wenn man das Problem zusammen besprechen und lösen
>> könnte?
>
> Dabei kann nichts raus kommen, da verboten, wie Du ja selbst geschrieben
> hast.

Und wenn diese Info dann mal bis zum BR durchsickert, dann wirds keine 
Probleme geben?

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Ein echter Entwickler hört nie auf zu arbeiten!

Ich hab 40 Std Woche, Überstunden verfallen ohne Stundenkonto oder 
Möglichkeiten zum Abfeiern.
Also jammer nicht.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Johannes O. schrieb:
> dann wirds keine Probleme geben?

Wie kommst Du denn auf diesen Holzweg? Daher ja "heimlich"^^.

von Cyblord -. (cyblord)


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Wenn Chef und BR das nicht ausgeküngelt bekommen, dass man die benötigte 
Zeit auch offiziell arbeiten kann, und dass Überstunden ordentlich 
gezählt und entsprechend abgegolten werden, dann würde ich mich ja grade 
noch genötigt sehen, hier heimlich und ausgestempelt zu arbeiten. Aber 
jeder soll sich so ausnutzen lassen, wie es ihm am besten erscheint.

gruß cyblord

von anonym (Gast)


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40-Stundenvertrag

Überstunden Situationsabhängig nach eigenem Ermessen.

Abfeiern/Auszahlen möglich.

von Sepp (Gast)


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42h / Woche, 40 bezahlt. Nennt sich "Standortsicherung".

Real: 47h. Allerdings Ü-Std abfeiern möglich.
Auszahlen nicht.

Nach 10h Ausstempeln und weitermachen kommt vor, aber nicht oft.
Das sind so 10h im Jahr!

von Bastelfuzzi (Gast)


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Johannes O. schrieb:
 Das Problem ist nämlich, wenn
> irgendwas passiert und du gar nicht eingestempelt bist, dann kannst du
> riesige Schwierigkeiten bekommen. Versicherungstechnisch oder so. Und
> wenn das dann der BR mitbekommt...
>
Welche denn?

Wieder ein nicht auszurottendes Ammenmärchen.
Jeder Arbeitnehmer ist während der "Ausübung der versicherten Tätigkeit" 
auch unfallversichert. Da spielt die Stechuhr keine Rolle. Es gibt kein 
unfallversicherungsrechtlich relevantes Arbeitsverbot im Zusammenhang 
mit einer Stechuhr.

von Ralf (Gast)


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40h und jede davon bezahlt

von Antimedial (Gast)


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Bastelfuzzi schrieb:
> Es gibt kein
> unfallversicherungsrechtlich relevantes Arbeitsverbot im Zusammenhang
> mit einer Stechuhr.

Es gibt aber ein Arbeitszeitgesetz, und da ist die Berufsgenossenschaft 
schon pingelig. Wenn mal etwas passiert.

Im Zweifelsfall kann man es ja mal darauf ankommen lassen. Wenn man mal 
eine Woche jeden Tag über 10 Stunden gemacht hat, kann man sich ja mal 
etwas auf den Fuß fallen lassen und das als Arbeitsunfall beim Arzt 
anmelden. Und dann einfach mal schauen, was passiert. Dann wird es 
nämlich für den Arbeitgeber strafrechtlich relevant.

Gero U. schrieb:
> Wieviel arbeitet ihr die Woche? Was passiert mit Überstunden?

Echte 40h, mit Gleitzeit. Ist aber individuell unterschiedlich, Kollegen 
in der gleichen Abteilung arbeiten regelmäßig 45h+ und lassen die 
Stunden verfallen. Wer sonst keine Hobbys hat, macht das eben 
freiwillig.

von tki (Gast)


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40h, Rest geht auf Gleitkonto und wird abgefeiert. Also maximal 40h im 
Schnitt. Reisezeit ist ebenfalls Arbeitszeit.

von Backflow (Gast)


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>Es gibt aber ein Arbeitszeitgesetz, und da ist die Berufsgenossenschaft
>schon pingelig. Wenn mal etwas passiert.


Dann belege doch mal einen Fall, wo der Arbeitnehmer Probleme mit der 
BG bekommen hat.

>Wenn man mal eine Woche jeden Tag über 10 Stunden gemacht hat,

Das ist sogar erlaubt:

"Nach § 3 Satz 2 ArbZG ist eine Ausdehnung auf werktäglich 10 Stunden 
jederzeit zulässig. Voraussetzung ist aber, dass innerhalb eines sog. 
Ausgleichszeitraumes von sechs Monaten oder 24 Wochen ein Durchschnitt 
von acht Stunden werktäglich erreicht wird."

http://www.frankfurt-main.ihk.de/recht/themen/arbeitsrecht/arbeitszeitgesetz/index.html

von Antimedial (Gast)


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Backflow schrieb:
> Dann belege doch mal einen Fall, wo der Arbeitnehmer Probleme mit der
> BG bekommen hat.

Habe ich gesagt, dass es für den Arbeitnehmer Probleme gibt? Wer lesen 
kann ist klar im Vorteil.

Backflow schrieb:
> "Nach § 3 Satz 2 ArbZG ist eine Ausdehnung auf werktäglich 10 Stunden
> jederzeit zulässig. Voraussetzung ist aber, dass innerhalb eines sog.
> Ausgleichszeitraumes von sechs Monaten oder 24 Wochen ein Durchschnitt
> von acht Stunden werktäglich erreicht wird."

Da steht: Maximum 10. Ich schreibe: Über 10. Wer lesen kann ist klar im 
Vorteil.

von Backflow (Gast)


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>Wer lesen kann ist klar im Vorteil.


OK, wenn du so toll lesen kannst, dann lies dir den Link durch. Da ist 
auch die Rede davon, daß 10h/Tag überschritten weden dürfen (§ 7 Abs. 1 
Nr. 1 ArbZG)

von Antimedial (Gast)


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Backflow schrieb:
> OK, wenn du so toll lesen kannst, dann lies dir den Link durch. Da ist
> auch die Rede davon, daß 10h/Tag überschritten weden dürfen (§ 7 Abs. 1
> Nr. 1 ArbZG)

In Gegensatz zu dir kann ich das. Das gilt nämlich nur inter bestimmten 
Voraussetzungen, die auf einen Entwickler nicht zutreffen.

von Sepp (Gast)


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Bei mehr als 10h (außer in Sonderfällen, die aber bei einem normalen 
Entwicklertag NICHT zutreffen) zahlt die Berufsgenossenschaft nicht 
mehr. Das Problem hatte ein Kollege von mir schon mal. Der AG bekommt 
dann auch Ärger.
Deshalb: Wenns über 10h geht, ausstempeln und dann weitermachen!
Kommt vor und wenn sich's in Grenzen hält ist's auch OK.

Dafür kann ich bis zu 2 mal im Monat Freitags schon um 14 Uhr gehen, 
wenn wenig los ist.

von Backflow (Gast)


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>die auf einen Entwickler nicht zutreffen.

Auf deinem Ponyhof mag das zutreffen.

von Antimedial (Gast)


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Backflow schrieb:
> Auf deinem Ponyhof mag das zutreffen.

Ah, jetzt wirst du wieder frech, weil du deine Niederlage nicht 
eingstehen willst.

Na dann zeig doch mal, wo der normale Entwickler Bereitschaftsdienst 
leisten muss!

von Sepp (Gast)


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Ach so, ich fange erst um 8:30 Uhr an :-)

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Dieser ganze Thread mutiert zum "Kindergarten". Sind hier nur noch 
Trolls? Wenn es Euch um's "Recht haben" geht, sucht Euch einen anderen 
Spielplatz!

Antimedial schrieb:
> Dann wird es
> nämlich für den Arbeitgeber strafrechtlich relevant.

Eben, daher ist das doch auch alles ganz eindeutig: Wer das regelmäßig 
aber nicht "heimlich" macht, wird vom Arbeitgeber einen Riegel 
vorgeschoben bekommen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ich sehe das auch so, dass hier der Chef/Projektleiter seinen Job nicht 
macht. Der besteht nämlich z.B. darin die erforderlichen Ressourcen für 
ein Projekt zu planen, zu beantragen, zu vertreten und einzuteilen. Und 
wenn die nicht reichen, dass meldet der kleine Entwickler dass an den 
Chef und der muss dann schauen was man macht. Entweder es wird mehr 
Kapazität zur Verfügung gestellt oder das Projekt verzögert sich. 
Eventuell war es einfach nicht korrekt geplant, oder es kam was 
dazwischen (was in der Entwicklung eigentlich nicht unüblich ist, und 
auch kein Problem sein sollte). Das ist nämlich zufällig sein Job wofür 
ER Geld gekommt. Wenn ich durch heimliches Arbeiten die fehlerhafte 
Ressourcenplanung des Chefs ausgleichen muss, damit er auch noch gut 
dasteht vor seinem Chef, dann will ich gefälligst auch sein Gehalt 
haben. Wenn nicht, dann soll jeder seinen Job machen.

gruß cyblord

von Müder Entwickler (Gast)


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Bei mir sind es auch 40h, wobei die Zeiterfassung alles aufzeichnet. 
Überstunden kann man entweder abfeiern oder sich auszahlen lassen. 
Derzeit herrscht bei mir aber eher Arbeitsmangel, sodass ich Probleme 
habe, überhaupt den Tag rumzubekommen ohne vor Langeweile einzuschlafen. 
Schlimm, wenn die Kollegen oder quasi Vorgesetzten (weil sie eben schon 
länger dabei sind und ich noch neu) selbst zu viel zu tun haben, dass 
sie keine Zeit finden, etwas von ihrer Arbeit abzugeben.

Im letzten Job waren es fix 40h -ohne Zeiterfassung - Überstunden wurde 
nicht erfasst, also hat man auch keine gemacht. Der Chef hat sich zwar 
darüber aufgeregt, dass nach 17:30 Uhr fast alle Büros leer waren, aber 
der Gruppenzusammenhalt war eben groß genug, dass alle bloß ihren Soll 
erfüllt haben.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Backflow schrieb:
>>die auf einen Entwickler nicht zutreffen.
>
> Auf deinem Ponyhof mag das zutreffen.

Wer als Entwickler regelmäßig über die 10 Stunden muss, arbeitet in 
einem Saustall.

von Guest (Gast)


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Vertrag 36h, real normalerweise 45h, derzeit eher 47h.
zu viele aufträge, zu wenig personal.
stört mich nicht, werden mit 125% vergütet.
tage mit >10h kommen jede woche vor.

von Antimedial (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Wer als Entwickler regelmäßig über die 10 Stunden muss, arbeitet in
> einem Saustall.

Richtig. Und wer behauptet, dass er über lange Zeit 10 Std. oder mehr 
täglich effektiv ingenieursmäßige Arbeit abliefert, lügt.

von Micky Mouse (Gast)


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Guest schrieb:
> zu viele aufträge, zu wenig personal

"Fachkräftemangel" oder Einstellungsstopp?.

von Olaf B. (omb)


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Bei uns gibt's die 35h Woche. Per Gleitzeit kann man +50/-20 Stunden 
ansammeln und entsprechend abfeiern. Wenn mann drüber oder drunter kommt 
gibts ein Gespräch mit dem Vorgesetzten.

IGM NRW

von Pete K. (pete77)


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Wenn Du sowieso ständig mehr arbeitest, dann könntest Du fragen, ob 
nicht eine Arbeitszeiterhöhung für Dich in Frage kommt. Dann bekommst Du 
z.B. einen 38h Vertrag mit angeglichenem Gehalt. So etwas kann man auch 
zeitbegrenzt machen, z.B. in Projekten wenn mal über mehrere Wochen viel 
zu tun ist.
So vermeidet man, dass sich zuviele Überstunden anhäufen.

Ich kenne solche Regelungen aus einem Großkonzern mit >200T 
Angestellten.

von Grün (Gast)


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As-I-Roved-Out schrieb:
> Ein echter Entwickler hört nie auf zu arbeiten!
> Ich hab 40 Std Woche, Überstunden verfallen ohne Stundenkonto oder
> Möglichkeiten zum Abfeiern.
> Also jammer nicht.

yummy schrieb:
> 35 Stunden die Woche und keine Stunde mehr. Das Leben ist schließlich
> nicht zum Arbeiten da! :-)

Also wenn ich die beiden gegensätzlichen Positionen vergleiche, hat 
yummy doch Recht. Vielleicht sollte sich As-I-Roved-Out mal einen neuen 
Arbeitsplatz suchen? Oder lebt er nur um zu arbeiten? Das wäre traurig.

von Uwe (Gast)


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As-I-Roved-Out schrieb:
> Ein echter Entwickler hört nie auf zu arbeiten!
>
> Ich hab 40 Std Woche, Überstunden verfallen ohne Stundenkonto oder
> Möglichkeiten zum Abfeiern.
> Also jammer nicht..

Mein gut gemeinter Rat:
So war es schon früher, so vor 35 Jahren, seit nicht so dumm wie ich 
damals,
wehrt euch. Mein Ergebnis: Keine Überstundenbezahlung, bei Krankheit 
trotzdem am Arbeitsplatz, keine Betriebsrente. Und heute: Gesundheit 
kaputt.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Uwe schrieb:
> So war es schon früher, so vor 35 Jahren

Das ist schon länger her, ca. anno 1730:

"In der ersten Hälfte unseres Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um 
Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern wir unser Geld, um die 
Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit 
und Leben von dannen."

Voltaire
(Französischer Philosoph der Aufklärung)

: Bearbeitet durch User
von Schwulian Maria Tatü Tata (Gast)


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Ich arbeite keiner Minute länger als vereinbart.

Punkt 15:30 ist Schluss.

Vereinbart sind 40 Std./Woche.

Überstunden werden ausbezahlt, max. 10 im Monat.

Falls ich mehr arbeiten wollte, könnte ich das beantragen.


Wer so selten dämlich ist, unbezahlte Überstunden zu leisten, hat selbst 
Schuld.

Mal davon abgesehen, dass nur unfähige Leute sowas machen müssen. 
Unternehmer wie Arbeitnehmer und Steuerbetrug ist es auch noch.

von yummy (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Voltaire

Achtung, das ist ein zu hohes Niveau für die meisten Leute mit 
Jodeldiplom hier. Ein Heiner findet Philosophie doch eh als unnütz, da 
kann er nichts mit anfangen, ist nur was für linke Spinner usw.

> (Französischer Philosoph der Aufklärung)

Danke, diese Erklärung wird Manchem hier geholfen haben, der schon an 
das Ohm'sche Gesetz dachte.

von Schwulian Maria Tatü Tata (Gast)


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yummy schrieb:
> Achtung, das ist ein zu hohes Niveau für die meisten Leute mit
> Jodeldiplom hier. Ein Heiner findet Philosophie doch eh als unnütz, da
> kann er nichts mit anfangen, ist nur was für linke Spinner usw.

Heiner ist halt Gebrauchsinformatiker durch und durch.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Micky Mouse schrieb:
> "Fachkräftemangel" oder Einstellungsstopp?.

Ganz klar Fachkräftemangel, so wie er in die Mangel genommen wird.

von Uwe (Gast)


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Schwulian Maria Tatü Tata schrieb:
> Wer so selten dämlich ist, unbezahlte Überstunden zu leisten, hat selbst
> Schuld.
>
> Mal davon abgesehen, dass nur unfähige Leute sowas machen müssen.

Dämlich ja, unfähig nein, ich war einer der besten Entwickler, aber zu 
feige. Ausrede: falsche Erziehung, keine Risikobereitschaft.

von Paul M. (paul_m65)


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Unbezahlte Überstunden sind bei hochqualifizierten Arbeitnehmern leider 
oft normal. Da sehne ich mich immer noch an meine alten Zeiten als 
Schichtarbeiter zurück: Da hatte ich Feierabend wann ich Feierabend 
hatte und musste nach Feierabend auch nicht mehr an die Firma denken. 
Das Nettogehalt war auch keineswegs weniger. Mehr Freizeit hatte ich 
auch, sogar auch mitten in der Woche, nicht nur immer am Wochenende.

von Uwe (Gast)


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Schwulian Maria Tatü Tata schrieb im Beitrag #3410189:
> wenn du dämlich bist/warst, dann bist du unfähig punkt

oder die Fertigung wartet in Kurzarbeit, weil der Arbeitgeber das 
Maximum herausholen will

von Uwe (Gast)


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Torsten C. schrieb im Beitrag #3410196:
> Schwulian Maria Tatü Tata schrieb:
>> wenn du dämlich bist/warst, dann bist du unfähig punkt

Fachlich unfähig mit Sicherheit nein, kesses Urteil, du kennst mich ja 
nicht. Mit 13! in der Lehre, mit 17 Geselle mit Auszeichnung, mit 21 
Ing. (grad) mit einer 2. Und ich freue mich für Dich, wenn es für dich 
heute besser ist.

von Seltenheit (Gast)


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Na da hat er schon Recht, das sind 2 verschiedene Dinge.
Er kann ja prima die technischen Aufgaben lösen und gleichzeitig die 
Aufgaben des Lebens nicht im Griff haben. Ich denke jeder hat das schon 
mal gesehen oder auch selbst erlebt.
Er hat aber eine klare Ausdrucksweise und das Problem erkannt. So kann 
er langsam besser werden (oder auch schnell, je nach Talent).

Wieso siehst du nur seine schwache Seite?

von yummy (Gast)


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Seltenheit schrieb:
> Na da hat er schon Recht, das sind 2 verschiedene Dinge.
> Er kann ja prima die technischen Aufgaben lösen und gleichzeitig die
> Aufgaben des Lebens nicht im Griff haben. Ich denke jeder hat das schon
> mal gesehen oder auch selbst erlebt.
> Er hat aber eine klare Ausdrucksweise und das Problem erkannt. So kann
> er langsam besser werden (oder auch schnell, je nach Talent).
>
> Wieso siehst du nur seine schwache Seite?

Weil hier im Unterforum gerne mit der Holzhammermethode analysiert und 
feste drauf gekloppt wird. Motto: Ich mache Andere klein, um mich selbst 
größer zu fühlen.
Finde ich auch schade, aber manche Nutzer ticken leider so.

von Wayne (Gast)


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Ich habe nicht studiert, daher keiner Chance auf eine Anstellung in 
einem Konzern in der entsprechenden Position, daher nur KMUs.

Vorletzte Firma:
42h/Woche laut Vertrag, Gleitzeitkonto bis 10 Stunden welches am 
Monatsende auf 0 gesetzt wird, sprich man musste die Stunden innerhalb 
des Monats abbauen, ging aber nur durch die Gleitzeit. Sowas wie 
Gleittage gab es nicht und die Kernarbeitszeit lag bei 6 Stunden, man 
konnte also maximal 2 Stunden am Tag abbauen. Soviel zur Theorie, in der 
Praxis hatte jeder jeden Monat +10 Stunden auf dem Konto stehen die 
Verfallen sind und nochmal 10-15 die direkt Verfallen sind weil das 
Gleitkonto schon voll war. Urlaub gab es 24 Tage.

Letzte Firma:
40h/Woche laut Vertrag, 25 Überstunden pro Monat mit dem Gehalt 
abgegolten, ab der 25. Überstunde im Monat wurde der Rest mit dem 
normalen Stundensatz bezahlt, aber nur auf Antrag und man musste teils 
3-4 Monate hinterherrennen und immer wieder nachfragen. Meist waren es 
45h die Woche. Ausgleichsmöglichkeit gab es keine. Urlaub gab es 24 
Tage.

Jetzige Firma:
40h/Woche laut Vertrag. Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, es gibt 
keine Zeiterfassung. Es waren eine gute Zeit lang mal 50h die Woche plus 
zusätzlich noch Zeit von zu Hause plus noch sich am Wochenende in neue 
Themen einarbeiten. Dank langwieriger Baustellensituation bin ich seit 
einem halben Jahr auch noch 2-3 Stunden am Tag mit dem Auto unterwegs 
nur um in die Firma oder wieder heim zu kommen. An guten Tag geh ich 
morgens um 7 aus dem Haus und komme um 19 Uhr wieder nach Hause, an 
schlechten ist es 21 Uhr. Mittlerweile bin ich einfach nur noch müde und 
habe vollständig das Interesse an meinem Job verloren und verbringe mehr 
und mehr Zeit in irgendwelchen Foren, so wie jetzt grad ;) Irgendwann 
bekomme ich dafür den Arschtritt, aber inzwischen ist es mir egal. 
Urlaub gibt es hier 26 Tage.


Ich hatte auch schon wieder ein paar Vorstellungsgespräche, aber die 
vertraglichen Regelungen bezüglich Überstunden laufen immer alle auf das 
gleiche raus. Mittlerweile habe auch große Sorge, dass das Interesse an 
dem Beruf vollständig verschwunden ist.

Bei der ersten Firma hatte ich übrigens ca. 25.000,-€ Brutto, jetzt 5 
Jahre später habe ich 42.000€ Brutto.

von Seano L. (Gast)


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Ulrich S. schrieb:

Wayne schrieb:
> ....[asoziale Ausbeuterverträge]....
> Bei der ersten Firma hatte ich übrigens ca. 25.000,-€ Brutto, jetzt 5
> Jahre später habe ich 42.000€ Brutto.

Dann wechsel mal besser generell die Tätigkeit, wenn das üblich ist für 
ein Taschengeld Dauerüberstunden zu leisten.

"Baustelle" - bist du Bauingenieur?

von Wayne (Gast)


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Schwen Gel schrieb:
> Ulrich S. schrieb:
>
> Wayne schrieb:
>> ....[asoziale Ausbeuterverträge]....
>> Bei der ersten Firma hatte ich übrigens ca. 25.000,-€ Brutto, jetzt 5
>> Jahre später habe ich 42.000€ Brutto.
>
> Dann wechsel mal besser generell die Tätigkeit, wenn das üblich ist für
> ein Taschengeld Dauerüberstunden zu leisten.
>
> "Baustelle" - bist du Bauingenieur?

Mit Baustelle meinte ich den noch bis Ende 2014 Ausbau der Autobahn, die 
deshalb quasi nicht mehr nutzbar weil an 3-5 Tagen Stau, deshalb muss 
ich über die Käffer fahren, allerdings ist dort auch Chaos weil die 
Autobahn ja dicht ist und so brauche ich für 40km eine bis eineinhalb 
Stunden.
Ist natürlich nicht die Schuld meines AGs, setzt aber halt noch eines 
oben drauf wenn man eh schon 10-11 Stunden in der Firma hockt.

Generell die Tätigkeit zu wechseln ist leicht gesagt, schließlich hab 
ich Anwendungsentwickler gelernt, da ist es nicht so leicht einfach was 
anderes zu machen.

von Dirk (Gast)


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Wayne schrieb:
> Generell die Tätigkeit zu wechseln ist leicht gesagt, schließlich hab
> ich Anwendungsentwickler gelernt, da ist es nicht so leicht einfach was
> anderes zu machen.

Das ist in der Tat ziemlich übel. Evtl. mal bei der Arbeitsagentur wg. 
einer Umschulung nachfragen. Man darf sich niemals abschreiben.

von Hans vom Bau (Gast)


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Überstunden machen nur Sinn wenn man sie schreibt aber nicht macht.

von Sepp (Gast)


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Schwen Gel schrieb:
> Wayne schrieb:
>> ....[asoziale Ausbeuterverträge]....
>> Bei der ersten Firma hatte ich übrigens ca. 25.000,-€ Brutto, jetzt 5
>> Jahre später habe ich 42.000€ Brutto.

Solche Bedingungen sind nicht mal sooo selten Realität in Deutschland!
Vielen Dank an diejenigen, die immer noch bei CDU/CSU/FDP oder SPD ihr 
Kreuzchen machen!!

Und:

Als Ing. hat man es im Vergleich dazu wirklich nicht schlecht!

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