Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Promotionsrecht künftig auch für Fachhochschulen


von Ulrich S. (voodoofrei)


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Schleswig-Holstein verleiht Fachhochschulen Promotionsrecht:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/schleswig-holstein-will-fachhochschulen-promotionsrecht-geben-a-934133.html

Das dürfte sich künftig auch auf andere Bundesländer ausbreiten und es 
bleibt als einziger Unterschied der Name.

von Lothar S. (loeti)


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> ...und es bleibt als einziger Unterschied der Name.

Nicht mehr lange...

Grüße Löti

von Antimedial (Gast)


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Über Umwege ist das doch schon längst Realität. Die FH muss nur gute 
Kontakte zu einem Professor an einer Uni haben, der dann formhalber die 
Betreuung übernimmt. Und mit einem ausländischen PhD darf man sich in 
Deutschland auch "Dr." nennen.

von yannik (Gast)


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und es bleibt als einziger Unterschied der Name....
Da wäre ich mir nicht so sicher! Die Technischen Hochschulen sind auch 
als nicht als Uni gestartet, es durften sie gar keine Promotion 
durchführen dann dürften diese nicht in der Sprache der Wissenschaft 
geschrieben werden
(Dr.-Ing. vs Dr.rer.nat, Dr.med. etc) und am Ende haben die meisten das 
TH fallen lassen und nennen sich jetzt Uni bzw. TU! Es ist nur 
konsequent wenn die FHen diesen Weg gehen (sind die PHen ja auch und 
mittlerweile führen diese Promotionen und Habilitationen durch - und es 
gibt ja Fhen die sich jetzt als TH bezeichnen). Es wird halt darauf 
hinaus laufen das es am Ende darauf ankommt wo und bei wem man 
Promoviert bzw. seine Thesis geschrieben hat. Also quasi Volluni wie 
Freiburg, Göttingen Heidelberg ... vs. diese ehemaligen THen die ihre 
Abschlüsse noch nicht einmal mit lateinischen Namen benennen dürfen ... 
;)

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Ja, wer wollte konnte schon immer mit dem FH-Abschluss promovieren, ging 
nur nicht an der FH selbst.

von TU-Ingenieur (Gast)


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>Da arbeiten Uni Leute Hand in Hand an
>den selben Aufgaben wie FHler.

Ja, da hält man sich als TU- bzw. Uniabsolvent zurück, weil man 
naturgemäß in der Unterzahl ist und nicht ins soziale Abseits geschoben 
werden möchte.

Das ändert aber nichts an den Tatsachen, dass die wissenschaftliche und 
problemorientierte Herangehensweise eines TU-Ingenieurs einen FHler eben 
regelmäßig alt aussehen lässt.

von yannik (Gast)


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Das macht das erwerben eines wissenschaftlichen Hochschulabschlusses an 
einer wissenschaftlichen Hochschule;)

von Amateur (Gast)


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Warum geht mir hierbei der Begriff Inflation durch den Kopf?

Gut, dass der Doktor med. nur noch ein Witz ist, wissen ja mittlerweile 
die Meisten.

Muss dies aber wirklich zum Standard erhoben werden?

von mec (Gast)


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Ich bin FH-Ing und arbeite an einer "Elite"-Uni.
Und diese Diskussion, was jetzt besser ist, Uni oder Fh, ist völliger 
Schwachsinn. Uni ist für die Forschung, und Fh für die Anwendung der 
Forschungsergebnisse gedacht. Man braucht beides! Dieser ewige Streit 
zwischen den Einrichtungen ist zum Kotzen. Man sollte beides 
gleichstellen, was durch die Bologna-Reform eigentlich schon passiert 
ist, und nur noch die Studiengänge dementsprechend anpassen und 
benennen, wie z.B. Angewandte Elektrotechnik und Elektrotechnische 
Forschung, oder so ähnlich. Die Grundlagen müssen natürlich bei beiden 
sitzen.

Meiner Meinung nach ist das einzige was bei einer "Ausbildung" zählt das 
Zusammenspiel vom dem Typen der einen was beibringen soll (z.B. der 
Prof) und dem der lernen soll (z.B. Student).
Außerdem kann jeder Prof in Prinzip unterrichten was er will, so dass 
nicht einmal das Können der Studenten verschiedener Jahrgänge im 
gleichen Studiengang an der gleichen Hochschule vergleichbar ist. Aber 
da Personalverantwortliche eine schnelle Entscheidung ohne die nötigen 
Informationen treffen sollen, wird oft nur nach oberflächlichen Dingen 
entschieden, wie z.B. welche Uni, Dr.-Titel, Studiengang...

Es gibt Dr. bei denen man sich fragt, wie die nur den Dr. geschaft 
haben, und Hauptschüler mit Ausbildung, wo ein wirklicher Dr. daran 
verloren gegangen ist. Ok zugegeben, die Wahrscheinlichkeit einen in 
einer bestimmten Gruppe zu finden ist unterschiedlich, aber trotzdem 
sollte man immer genau hinsehen, und sich nicht von Titeln, bzw. "nicht 
Titeln" blenden lassen.


PS: Warum Stellen Unis eigentlich nur noch FHler als nicht 
Wissenschaftliches Personal ein?
Meiner Meinung nach um Kosten zu Sparen ;)

von mec (Gast)


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Anmerkung: Das Bachelor und Master System finde ich in Deutschland 
dämlich.
Denn wir haben ja noch den Gesellen, Meister und Techniker, der Bachelor 
ist überflüssig.

von Vollprofi (Gast)


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Wo soll denn der Quark noch hinführen?

Bald soll jeder promovieren und wofür? Um einen Titel zu haben?

Will man Österreich überflügeln?

Die meisten Absolventen arbeiten ohnehin nicht wissenschaftlich. Dies 
tun nicht mal die MIT Promotion und dies allein schon deshalb, weil in 
der Forschung kaum was zu verdienen ist.

Wozu also? Wir haben doch viel zu viele mittelmässige mit akademischen 
Abschlüssen. Jeder macht Abi, jeder will studieren und jetzt jeder 
promovieren.

1960 lag die Abi-Quote bei 6%, 1980 bei 20%, heute sind es 45%!!!

Deutschland im Jahr 2020, das Land der vielen Pseudo-Doktoren.

von spok (Gast)


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Vollprofi schrieb:
> Deutschland im Jahr 2020, das Land der vielen Pseudo-Doktoren.

kann ich leider zustimmen.
im umfang meiner bachelor-arbeit habe ich einige doktor-arbeiten zu 
recherche-zwecken gelesen, da sich meine thesis in einer nische bewegt 
und literatur nicht vorhanden ist.

80% der arbeiten hätte ich gefühlt eher dem umfang diplom/master-arbeit 
zugeordnet, ich war ehrlich gesagt entsetzt, was dort durchgewunken 
wird. da entstehen arbeiten im umfang von 150 seiten unter zuhilfenahme 
von vergebenen bachelor/master-arbeiten in 5 jahren (!) forschungszeit 
und ich hatte das gefühl, das dort der forschungsgehalt gegen null geht. 
meistens viel recherche und auswerten von wissenschaftlichen papers. das 
habe ich mir wirklich anders vorgestellt, schließlich habe ich das 
während meiner bachelorarbeit auch in enormen umfang getan.

mein ansehen gegenüber doktoranden ist damit wirklich stark gesunken. 
das kann meiner meinung nach jeder absolvent machen, dem ein solches 
angebot unterbreitet wird und der sich 5 jahre lang von seinem prof. 
knechten lassen will.

von anonym (Gast)


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Vollprofi schrieb:
> Deutschland im Jahr 2020, das Land der vielen Pseudo-Doktoren.

Da würde ich mir keine Sorgen machen, solange es nur an Universitäten 
die Doktorgrade in Jura oder Philosophie verschenkt werden, werden die 
FHs keine Chance haben die Qualität zu drücken.

von dr (Gast)


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> von vergebenen bachelor/master-arbeiten in 5 jahren (!) forschungszeit
> und ich hatte das gefühl, das dort der forschungsgehalt gegen null geht.

Einerseits hast du recht andererseits nicht. Bei uns ist es so man hat 
einen 5 J. Vertrag und dies ist eine NORMALE Vollzeitstelle. Es steht im 
Vertrag das die MÖGLICHKEIT zur Promotion gegeben wird. Da die Stellen 
bei uns alle durch Industrieprojekte finanziert werden, stehen die an 
Stelle Nr. 1 und nicht deine Diss.. Du darfst Studenten betreuen, 
Übungen und Praktika vorbereiten, in irgendwelchen Meetings rumsitzen, 
Vorträge halten, Studien schreiben und Projekte leiten. Dies muss gar 
nichts mit deiner Diss zu tun haben. Leider bleibt dann oft überhaupt 
keine Zeit mehr, da dein Projekt nichts mit deiner Diss. zu tun hat. Ich 
habe meine Diss mit Hilfe von zwei Diplomarbeitern und 3 
Studienarbeitern im Urlaub und an den Wochenenden geschrieben. Und du 
hast recht viel tiefgreifender als meine Diplomarbeit ist das Ding 
nicht. Man lernt halt viel nebenbei (organisieren, mit extremen 
Zeitdruck klarkommen, Kommunikaiton).... Noch mal machen würde ich es 
nicht :-)
Es gibt aber auch noch Stellen die werden komplett vom Bund oder ähnlich 
finanziert. Da gehste halt dann um 16 Uhr nach Hause und kraulst dir die 
Nüsse. Nach 5 Jahren haste dann wirklich was brauchbares zusammen ... 
vergleichbar ist es aber nicht. Wenn nach 5 Jahren nichts rauskommt dann 
ist das halt so und es gibt keinen Projektpartner der dich Töten 
möchte...

von Zac Hobson (Gast)


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>Das macht das erwerben eines wissenschaftlichen Hochschulabschlusses an
einer wissenschaftlichen Hochschule;)

Nee. Man kann auch an einer geisteswissenschaftlichen Uni einen Dr. 
magister chem. machen wenn sie ein Reagenzglas da haben. Oden einen Dr. 
magister phys. wenn sie ein Thermometer da haben ... Der Titel wir dann 
als Magister bezeichnet, irgendwie.
:-)

von Matthias (Gast)


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mec schrieb:
> Man braucht beides! Dieser ewige Streit
> zwischen den Einrichtungen ist zum Kotzen. Man sollte beides
> gleichstellen,

Wenn beides in der Praxis de facto zu gleichem Ergebnis führt, sollte 
man allerdings so konsequent sein und eins von beiden abschaffen bzw. 
beide Institutionen miteinander zu verschmelzen. Das wiederum will aber 
auch niemand, irgendwie ist es also gleich, aber doch nicht so ganz...
Wozu dieses parallele Nebeneinander ? Das hilft nur den Wasserköpfen in 
der Verwaltung.

von Mark B. (markbrandis)


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Matthias schrieb:
> Wenn beides in der Praxis de facto zu gleichem Ergebnis führt, sollte
> man allerdings so konsequent sein und eins von beiden abschaffen

Bei den Ingenieursstudiengängen sind es eindeutig die Unis, die am 
eigentlichen Bedarf des Arbeitsmarkts vorbei ausbilden.

Die allermeisten Uni-Ingenieursabsolventen (ca. 90%) machen in der 
Industrie ganz exakt die gleiche Arbeit wie FH- oder DH-Absolventen. 
Daher ist klar: Der Anspruch, dass alle Uni-Ingenieure für die Forschung 
ausgebildet werden, steht nicht mit der beruflichen Realität im 
Einklang. In Wahrheit bräuchte man also nur für ca. 10% der 
Ingenieursabsolventen die Uni-Ausbildung.

Anders sieht es natürlich in Mathematik, Physik, Chemie, Biologie aus. 
Sowie überhaupt in der Fächern, die man ausschließlich an Unis studieren 
kann (z.B. Jura, Medizin, Phliosophie, Theologie, Germanistik etc.)

Die Promotion kann von mir aus gerne an der Uni verbleiben. Die ist für 
die allermeisten Ingenieure ohnehin nicht von Bedeutung.

: Bearbeitet durch User
von anonym (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #3409451:
> Theolgie ist keine Wissenschaft.

Kann doch gar nicht sein! Schließlich kann man das ausschließlich an 
einer Uni studieren!

von Dipl.- G. (hipot)


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Dr.-Ing. (FH) Max Mustermann

:-P :-P

von Karli (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Die allermeisten Uni-Ingenieursabsolventen (ca. 90%) machen in der
> Industrie ganz exakt die gleiche Arbeit wie FH- oder DH-Absolventen.
> Daher ist klar: Der Anspruch, dass alle Uni-Ingenieure für die Forschung
> ausgebildet werden, steht nicht mit der beruflichen Realität im
> Einklang.

Um so wichtiger ist den Gebrauchs-Universitätsingenieuren deshalb die 
Distinktion gegenüber den Gebrauchs-FH-Ingenieuren.

von Malte (Gast)


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Karli schrieb:
> Um so wichtiger ist den Gebrauchs-Universitätsingenieuren deshalb die
> Distinktion gegenüber den Gebrauchs-FH-Ingenieuren.

Ist sie das? Der Gebrauchs-Universitätsingenieuren, der im täglichen 
Gebrauch im Unternehmen eine solche Attitüde zeigt, muss entweder 
schleunigst auf- oder aussteigen.

von Ings. (Gast)


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Ich hatte eine Prof., der wurde Prof. ohne einen Doktor, weil er etwas 
wahnsinniges erfunden hatte.


Und FH´ler können schon immer Promovieren, wenn sie das Potenzial haben 
(Noten etc...). Warum auch nicht! Es gibt genug Fh´ler die weitaus 
besser sind als die Uni´ler, die Promovieren!

von Thomas1 (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #3409451:
> Theolgie ist keine Wissenschaft. Warum sowas überhaupt an staatlichen
> Hochschulen angesiedelt ist, ist mir schleierhaft


Theologie geht ja noch. Schlimmer finde ich Esoterik an Hochschulen, 
genannt Gender.

von anonym (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Theologie geht ja noch. Schlimmer finde ich Esoterik an Hochschulen,
> genannt Gender.

Theologie ist pure Esoterik!

von yannik (Gast)


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Theologie, ist eine Wissenschaft! Lächerliche Vorstellung die manche 
hier haben, dass ist kein Relegionsunterricht. (Ähnliches gilt für die 
Islamwissenschaft etc.)

von Thomas1 (Gast)


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anonym schrieb:
> Theologie ist pure Esoterik!


Auch. Genderkram ist unwissenschaftlich und mehr Esoterik.

von Absolvent (Gast)


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Während meiner Arbeit an der Uni habe ich das gleiche wie „Dr (Gast)“ 
erlebt. So besteht der Arbeitsaufwand einer Doktorarbeit heutzutage 
hauptsächlich aus der Zusammentragung von 
Bacherlor-/Master-/Studien-/Diplom-Arbeiten, welcher letztlich nur von 
Studenten erarbeitet wurde, da der Doktorand zu sehr in der Lehre 
eingesetzt wird.

Mich hat es jedoch erschrocken, als ich ein Informationsblatt zu meinem 
Abschluss erhalten habe, in welchem steht, dass Bachelor (FH) sowie 
Bachelor (Uni) durch sogenannte „Transfer Procedures“ eine Promotion 
machen können. Diese „Transfer Procedures“ bestanden für Bachelor (Uni) 
–Absolventen darin, dass sie eine Notendurchschnitt von besser als 1,5 
haben mussten.

Ich denke vor ein paar Jahren war ein „Dr.“ höher angesehen als heute 
und in Zukunft wird das Ansehen durch die Inflationäre Behandlung weiter 
fallen.

von genervt (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Ich denke vor ein paar Jahren war ein „Dr.“ höher angesehen als heute
> und in Zukunft wird das Ansehen durch die Inflationäre Behandlung weiter
> fallen.

Die Inflation bekommt doch keiner mit, es außer unsere Volksvertreter 
kopieren sich die Doktorarbeiten mal wieder medienwirksam zusammen.

Was kümmert die Herren "Dr." eigentlich das Ansehen?

von Absolvent (Gast)


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Damit meine ich, dass Ansehen bei den Arbeitgebern. So ist es heute 
nicht selten (was ich bisher gehört habe), dass auch Dr.-Ings. bei 
Zeitarbeitsfirmen anfangen müssen, da der Dr. unter anderem an Wert 
verloren hat.

von genervt (Gast)


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Zeitarbeitsfirmen verkaufen auch nur Arbeitskraft und keine 
Namensschildchen.

von Arno (Gast)


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Relevant ist der Doktortitel für Ingenieure abgesehen vom Interesse, 
längerfristig an einem bestimmten Thema zu arbeiten, meiner Meinung nach 
nur dann, wenn sie in der Forschung bleiben wollen (zumindest teilweise 
öffentlich gefördert, also Uni/FH, DLR, MPG, FhG, Helmholtz-Gesellschaft 
und wie sie alle heißen)

Grund: Dank Wissenschaftszeitvertragsgesetz und dem steigenden 
Befristungswahn ist sonst oft nach sechs Jahren Schluss. Mit Promotion 
steigt das zunächst auf zwölf Jahre (sechs vorher, sechs hinterher) und 
zudem werden die langjährigen und erfahreneren Mitarbeiter, die zudem 
auch noch wissenschaftliche Fähigkeiten qua Promotion bewiesen haben, 
tendenziell eher entfristet.

In der Industrie schätze ich dagegen, der Doktortitel bringt einen eher 
in die Leitungsebene hinein - wobei dort auch viele nicht promovierte 
unterwegs sind und Erfahrung wohl höher gewertet wird als Titel.

MfG, Arno

von Antimedial (Gast)


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Absolvent schrieb:
> Während meiner Arbeit an der Uni habe ich das gleiche wie „Dr (Gast)“
> erlebt. So besteht der Arbeitsaufwand einer Doktorarbeit heutzutage
> hauptsächlich aus der Zusammentragung von
> Bacherlor-/Master-/Studien-/Diplom-Arbeiten, welcher letztlich nur von
> Studenten erarbeitet wurde, da der Doktorand zu sehr in der Lehre
> eingesetzt wird.

Das ist aber genau betrachtet gar nicht schlecht. So werden Doktoranden 
frühzeitig zu Führungskräften in der R&D ausgebildet, indem sie die 
Forschungsarbeit von anderen führen und leiten können. Und dabei noch 
nachweisen können, dass sie dabei den fachlichen Überblick behalten 
können. D die Erfahrung in der Lehre schadet dann auch nicht. Damit wäre 
eine Promotion eigentlich praxisnäher als man zunächst vermuten würde. 
Zumindest für Firmen, die Fachkräfte und keine seelenlose Manager in 
Führungspositionen haben möchte.

von Lothar S. (loeti)


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> da der Dr. unter anderem an Wert verloren hat.

Ein "Dr." alleine ist schon lange gar nix* mehr wert, entscheidend im 
Job - bei der Bewerbung ist die Fakultät, der Lehrstuhl und das 
Fachgebiet der Arbeit, eventuell sogar die Arbeit selbst.

Grüße Löti

* Außer zur Zierde

von mec (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> entscheidend im
> Job - bei der Bewerbung ist die Fakultät, der Lehrstuhl und das
> Fachgebiet der Arbeit, eventuell sogar die Arbeit selbst.

Leider sagt das aber auch nichts über die Person aus, Die Arbeit wird 
noch am meisten über eine Person aussagen, aber wer liest die schon, es 
hat ja niemand Zeit dafür.

von Richtiger Ingenieur (Gast)


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mec schrieb:
> Leider sagt das aber auch nichts über die Person aus, Die Arbeit wird
> noch am meisten über eine Person aussagen, aber wer liest die schon, es
> hat ja niemand Zeit dafür.

Zumal sie ja oft nicht von der Person selbst geschrieben wurde :-)

Aber macht nur:

Lasst die Meister an die Hochschulen
Lasst die Bachelor promovieren
Lasst die Techniker entscheiden

Wir wahren Ingenieure können uns dann um so leichter gegen diese 
"Führungsnaturen" behaupten, weil wir sie im Sack haben.

Meinem ersten Chef konnte ich nichts vormachen: das war ein alter 
Entwicklungsbär, der alles im Griff hatte.

Meinem zweiten Chef war ich schon in einigen Punkten überlegen, aber 
auch er konnte noch 90% dessen, was ich gemacht hatte einschätze.

Die aus den letzten Jahren haben keine Chance: Alles BWLer oder ehemlige 
Ingenieure, die siet 20 Jahren keine Entwicklung mehr gemacht haben und 
noch noch Pläne wälzen. Was wie gebaut wird, wie lange man dafür braucht 
und was an wen ausgelagert wird, bestimme ausschliesslich ich. 
Unwidersprochen!

von DrTech (Gast)


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Naja - Promotionsrecht für FHs...

Da kann man denken, was man will..

Hatten einen Fall Dipl.Ing.FH (240 ECTS) an der Fakultät für Automation:
wenn der FHler die entsprechenden Credits (ECTS) nachholt die in 
Äquivalenz dem Master entsprechen (+60 ECTS inkl. Grundlagen verstärkt); 
oder das Masterstudium gleich nachholt, ist das kein Problem...!

Aber es geht einfach darum, ein gewisses Niveau abzusichern...

von Leser (Gast)


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erst bologna, dann master ohne bachelor, jetzt promotionsrecht für fhs.
am besten nur noch einheitsbrei und regelabschluss dr.
alles in allem ein wunderbares system; da kriegt jeder was er gern 
hätte.

von hans (Gast)


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In Östereich gibts auch den akademischen Grad Dr.med.univ. als 
Regelabschluss eines grundständigen Studiengangs, warum sind wir hier so 
rückschrittig?

von Kolophonium (Gast)


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>...wie lange man dafür braucht und was an wen ausgelagert wird,
>bestimme ausschliesslich ich. Unwidersprochen!

Bestimmt bietet die Firma dir ein sechsstelliges Gehalt im oberen 
Bereich, da du der einzige bist, der die Firma vor dem Ruin rettet.

von DrTech (Gast)


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hans schrieb:
> In Östereich gibts auch den akademischen Grad Dr.med.univ. als
> Regelabschluss eines grundständigen Studiengangs, warum sind wir hier so
> rückschrittig?

Naja rückschrittig.. zugegeben in Ö läuft auch nicht alles rund..
Jetzt wollte die Politiker gerade das  Wissenschaftsministerium mit dem 
Wirtschaftsresort zusammen legen - gelinde gesagt ne Frechheit!

Gibts bei euch in D den Dr Grad nicht auch bei abgeschlossenem 
Medizinstudium?

Natürlich die Ings habens schwieriger.. ich musste sogar 4+2+3 Jahre 
studieren um den Dr Grad zu holen ( Dipl Ing FH MSc Dr)

von hans (Gast)


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nope, so etwas wie ein professional doctorate gibts in der BRD nicht. 
Der MD als solcher international aber nicht unüblich.

von Thomas1 (Gast)


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hans schrieb:
> nope, so etwas wie ein professional doctorate gibts in der BRD nicht.


Doch der Dr. med. ist sowas. Ohne wissenschaftliches zu tun, gibts den 
Titel.

von Anonymous (Gast)


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Dann können die FHs Professoren einstellen, die irgendwann ihren ersten 
Dr. an einer FH gemacht haben.

In Österreich ist der Wissenschaftsminister jedenfalls abgeschafft.

Dr. der FH: Dann fällt ja der Grund weg wozu die FHs erfunden wurden. 
Dr. mit Fach Abi... Oder FH nur mit echtem Abi.

Die Merkel sieht ihre Herausforderung in der Energiewende. Wenn die 
große Industrie den Energieverbrauch und sich selber abbaut oder nach 
China abhaut. In China wird dann mehr Schweres gemacht, das gibt 
Kohlestaub in der Atmosphäre -> Global Dimming, es wird kälter im 
Winter.

Hallo, mein Name ist Dr. Anonymous von der Ruhrkohle Universität...
...
Mit freundlichem Ruß

von Matthias (Gast)


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Heiner schrieb im Beitrag #3449720:
> Das ist worum es geht: Formalien! Hat einer Abi oder nur Fachabi? Kommt
> er von der TH oder der FH? Ob derjenige nun was kann oder nicht, ist
> scheißegal.  Auf Urkunden dokumentiertes Können ist mehr Wert, als
> tatsächliches Können. Das ist Deutschland, da haben wir gute Erfahrungen
> mit gemacht und darum wird dieses Land wirtschaftlich auch immer weiter
> zurückfallen.

Das ist nicht Deutschland, das ist die Welt.
Versuch mal mit einer Schreinerlehre eine Stelle als Koch zu ergattern. 
Du kochst gerne für Frau und Freunde? Schön für Dich, interessiert aber 
niemanden. Das ganze ist weder Deutschland- noch ingenieurspezifisch.

In Ausnahmefällen sollte von Formalien und Regeln abgewichen werden, nur 
sollte die Ausnahme nicht zur Regel (sic!) werden. Im Falle eines 
Studiums bedeutete dies (früher): Wer studieren will, braucht Abitur.
In den letzten Jahrzehnten wurde dies nach und nach aufgeweicht und 
mittlerweile sind wir an den Punkt angelangt, an dem nahezu jeder Zugang 
zur Universität erhält. Frei nach dem Motto: Wozu irgendwelche 
Voraussetzungen, laßt es die Leute doch einfach probieren! Nein, eben 
das sollte nicht gehen, sondern die notwendigen Ressourcen sollten auf 
eine begrenzte Zahl von ausgewählten Personen konzentriert werden. Das 
ein oder andere verkannte Genie mag dabei übersehen werden, das ist aber 
in Kauf zu nehmen und für die Gesellschaft als ganzes hinnehmbar.

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