Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED-VU-Meter von ELV - komme beim Nachbar nicht weiter


von Maik O. (tenner21)


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Hallo.

Ich komme beim Nachbau des LED-VU-Meters vom ELV nicht weiter. Habe die 
Schaltung explizit genau so aufgebaut, wie es im Schaltplan vorgesehen 
ist. Dazu nutze ich einen TL062 sowie je einen LM3915 und LM3916. Die 
Beiden Endgeräte funktionieren einwandfrei. Sofern ich den TL062 
komplett abkopple und diese beiden dann direkt an den 
Lautsprecherausgang hänge, funktionieren sie wie gewünscht und die LED 
flackern schön im Takt.
Nur wenn ich den TL062 so (auf einem Experimentierboard) stecke wie er 
dort beschrieben ist, passiert erst einmal gar nichts. Hole ich mir dann 
noch die (nicht abgedrückte) VCC an Pin8, leuchten gleich alle LED hell 
auf und bleiben auch an.

Ist zum Ausrasten.

Nutze übrigens ein handelsübliches Steckernetzteil, da ich keinen 
Ringkerntrafo zum Schlachten hier habe.
Muss also auch so gehen - andere scheinen es ja sogar mit Batterien hin 
zu bekommen.

Also - wo ist der Fehler? Hier einmal der Link zum ELV-Datenblatt:

http://www.homepage-baukasten-dateien.de/prytek/47486-vu-meter-vu19.pdf

Ist von der Seite Homepage-Baukasten und steht dort frei zum Download 
bereit.

Auf jeden Fall freue ich mich über Antworten. Habe wirklich schon so 
dermaßen viel ausprobiert und bin nun schon einmal wenigstens froh, dass 
ich die LM-IC's zum Laufen bekommen habe, denn nicht einmal das 
funktionierte mit dem Stromlaufplan.


Danke euch

von Karl H. (kbuchegg)


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Maik O. schrieb:

> Nur wenn ich den TL062 so (auf einem Experimentierboard) stecke wie er
> dort beschrieben ist, passiert erst einmal gar nichts. Hole ich mir dann
> noch die (nicht abgedrückte) VCC an Pin8, leuchten gleich alle LED hell
> auf und bleiben auch an.

Und was hast du mit dem Eingang des Verstärkers gemacht?

Leg den (vor dem Poti) doch mal auf Masse, dann sollte der Spuk ein ende 
haben.

von Karl H. (kbuchegg)


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> Hole ich mir dann noch die (nicht abgedrückte) VCC

Das ist aber nicht unüblich, dass man derartige Details in grobe 
Schaltpläne nicht einzeichnet. Wozu auch? Das muss ohnehin jedem 
Elektroniker klar sein, dass derartige IC Versorgunsspannung und Masse 
benötigen. In diesen Schaltbildern wären das nur wieder ein paar Striche 
mehr, die zur Funktion bzw. der Erklärung der Funktion nichts beitragen. 
Und auf der Platine von ELV sind die Anschlüsse dann natürlich korrekt 
belegt.

by the way.
Du hast hoffentlich den TL062 auch an Masse angeschlossen und nicht nur 
an Vcc?


Edit:
Ausserdem ist im Artikel im Bild 2 die komplette Anschlusskette der 
Versorgungsspannungen ja abgebildet.

: Bearbeitet durch User
von Maik O. (tenner21)


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Oh, Ok.

Es kann sein, dass ich da 2 Bauteile vergessen habe, die zur Ansteuerung 
des TL062 noch notwendig sind.

Welche Aufgabe haben eigentlich genau die IC's 78L10 und ICL7660? Kann 
es sein, dass der L7660 eine Minusspannung erzeugt?
Wenn ja, wird es wohl daran gelegen haben.


Mfg

von Dietmar (Gast)


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78L10 -> Festspannungsregler
ICL7660 -> Voltage Converter, erzeugt aus den +10V die -10V für den OP.
Beide werden benötigt um in der Schaltung den OP mit einer sysmetrischen 
Versorgungsspannung zu betreiben. Ohne die geht da nix.

von MaWin (Gast)


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Ist das jetzt der 5. Thread den du unter ständig wechselnden Namen zum 
selben Thema aufmachst, weil du lernresistent mit den Antworten der 
vorherigen nicht zufrieden bist?

von Maik O. (tenner21)


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Danke sehr Dietmar.

Hab die fehlenden Teile gleich heute Vormittag bestellt.
Mich ärgert das auch ein wenig, denn ich hatte die Schaltung schon 
einmal versucht nachzubauen, beim letzten Mal allerdings mit dem TL072 - 
und der braucht wohl sogar -12V. Der Autor der entsprechenden Schaltung 
hatte allerdings einen Ringkerntrafo, nur ist mir der Aufwand dann nun 
wirklich bei Weitem nicht nur zu groß (Trafo mit Mittelabgriff plus 
Gleichrichtung), sondern auch zu stromhungrig in Standby und Betrieb.

Kann man denn kein VU-Meter auch ohne Negativ-Spannungs-Bauteile 
aufbauen? Ärgert mich ja schon ein wenig, obwohl ich andererseits nun 
auch wieder etwas glücklicher bin, zu wissen, dass es nun auch 
entsprechende IC's gibt, die eine Negativspannung erzeugen.


MfG

von Christian H. (Gast)


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Hallo Maik,

aber selbstverständlich kann man ein VU-Meter auch mit einer
einfachen Versorgungsspannung aufbauen. Ich meine, seinerzeit
habe ich den LM3914 verwendet, das ist auch so ein alter Hund mit
etlichen Komparatoren und LED-Ausgangstreibern.

Das sind zwar Chips aus den 80er Jahren, die heute eigentlich
nicht mehr verwendet werden, aber immer wieder gerne in Ausbildungs-
werkstätten und Hobbykits Verwendung finden. Weshalb es die immer
noch zu kaufen gibt, ist mir ein Rätsel.

Die Schaltpläne von z.B. ELV und anderen Zeitschriften haben leider
nicht den Stand, wie sie heutzutage in der Industrie gängig sind.
Das "Verstecken" von Versorgungsspannungsanschlüssen beispielsweise,
hat man noch in den 90er Jahren gerne gemacht, als der Großteil der
Bauteile mit ähnlichen Spannungen gearbeitet hat. (5V-Technik)

Da war es tatsächlich so, dass man globale Netze definiert hat, weil
ja eh alle Bauteile die gleiche Spannung bekommen haben. Heute ist
diese Vorgehensweise völlig undenkbar. Sie wird aber nach wie vor
von allen Layoutsystemen unterstützt und so viele Neulinge setzen
ihre erste Platine in den Sand. Weil prompt sämtliche ICs keinen
Saft bekommen. Fädeldraht ahoi! :)

Auf Seite drei des Bauplanes kannst Du sehen, wie die ICs mit Strom
zu versorgen sind. Das ist zugegebenermaßen etwas kryptisch, aber
daran gewöhnt man sich. Wie gesagt, es ist auch nicht mehr zeitgemäß.

Aber die ELV ist ein Printmedium und da muss man einen Kompromiss
zugunsten der Lesbarkeit eingehen. Entsprechend zeichnet man die
Versorgung nicht ein.

Wegen des Nezteils musst Du Dir erstmal keine Gedanken machen. Auf
längere Sicht würde ich Dir ein regelbares Labornetzteil empfehlen.
Das hilft Dir auch ganz gut, ein Gefühl für Strom und Spannung zu
bekommen. Ggf. schont es auch die Bauteile, wenn Du mal einen Wurm
in die Schaltung baust!

LG Chris

@MaWin: jeder fängt mal an. In meinem nächsten Leben wiederhole ich die 
Fehler aus diesem nicht nochmal, versprochen! ;)

von Maik O. (tenner21)


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Hallo Christian.

Zunächst: Ich reagiere bewusst nicht auf das Geschreibsel von dem Typen, 
zumal er anscheinend denkt, es würde hier um Programmieren und Servos 
gehen. Hat wohl nur meinen Namen gelesen und zieht daraus Rückschlüsse - 
stehe ich drüber.

Zu deiner Antwort: Danke ich dir auf jeden Fall sehr für.

Ein eifaches, regelbares Netzteil habe ich. Geht nur bis 18V und bis 
max. 2A, reicht aber für meine Belange vollkommen aus. Nur bei dieser 
Schaltung zickt es ein wenig rum. Der Pegel ändert sich so stark, dass 
nicht nur die Zeiger wild umher wandern, sondern auch die 
Lastumschaltung freudig mittaktet. Von daher hab ich dann das eigens für 
diesen Zweck gekaufte 1,5A Steckernetzteil mit 12V gekauft - und funzt 
dafür auch echt gut.
Das Klackern ist weg ;).

Bin gespannt, ob ich die Teile noch vor dem WE bekomme. Dann kann ich 
die Schaltung noch einmal testweise aufbauen.

Hast jemand vielleicht etwas teifreichendere Erfahrungen mit diesen 
LM3915/...16? Mit dem Widerstand an PIN 8 stelle ich ja den 
Ausgangsstrom und somit die Helligkiet der LED ein. Allerdings weiß ich 
nicht, welchen ich für Superhelle LED einsetzen muss. Klar - der 
Laststrom liegt bei denen bei 20mA und ich habe momentan einen 
1K-Widerstand eingesetzt und sie sind schon mal deutlichst heller. 
Welcher wäre aber optimal, ohne die LED's zu überlasten?



MFG

von Dietmar (Gast)


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Prinzipiell kannst du ein VU-Meter auch nur mit +12V bauen. Die LM's 
können das, wird auch im Datenblatt drauf hingewiesen. ELV wollte es 
hier besonders gut machen und hat einen aktiven Gleichrichter 
vorgeschaltet, nämlich den OP samt Beschaltung und nur für den braucht 
man die negative Spannungsversorgung!

Maik O. schrieb:
> 1K-Widerstand eingesetzt und sie sind schon mal deutlichst heller.
> Welcher wäre aber optimal, ohne die LED's zu überlasten?


Bau die Schaltung doch erst mal auf und bring die zum laufen. Den LED's 
ist es ja erst mal egal wenn die nicht bis zur Grenze ausgereizt werden!

Bei dem LED Strom musst du nicht nur die Grenze der LED's betrachten, 
sondern auch das Limit der LM's. In denen ist ja die Konstantstromquelle 
integriert. Daher fällt hier auch einiges an Verlustleistung ab. Hier 
hilft nur Datenblatt lesen und in den Berechnungen die dort zu finden 
sind die eigenen Werte einzusetzen.

von dolf (Gast)


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Dietmar schrieb:
> ELV wollte es
> hier besonders gut machen und hat einen aktiven Gleichrichter
> vorgeschaltet, nämlich den OP samt Beschaltung und nur für den braucht
> man die negative Spannungsversorgung!

und ganz nebenbei hat der gleichrichter auch noch ne verstärkung von 10.

von spess53 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hi

>ELV wollte es
>hier besonders gut machen und hat einen aktiven Gleichrichter
>vorgeschaltet, nämlich den OP samt Beschaltung und nur für den braucht
>man die negative Spannungsversorgung!

Und selbst dafür braucht man die nicht unbedingt. Anhang S.16.

MfG Spess

von Maik O. (tenner21)


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Hallo.

Erst einmal - vielen Dank für eure (nützlichen) Antworten. Bedeutet mir 
sehr viel.

Mittlerweile sind die noch fehlenden Bauteile eingetroffen. Nach dem 
Neuaufbau der Schaltung heute brauchte es ca. 10-12 Versuche, bis das 
Ganze so lief, wie man es erwartet. Kleine Flüchtigkeitsfehler, 
durchgebrannte LED (Defekt - warum auch immer) und vor allem eine 
verkehrt eingebaute Diode machten mir das Leben hier echt schwer. 
Schlussendlich musste ich die Diode auch tauschen, da diese so defekt 
war, dass die ausgebene Spannung des 7660 auf unter 6V absank - zu 
wenig.

Mittlerweile läuft alles. Ist halt schon einige Jahre her, seit ich das 
letzte Mal eine Schaltung in dieser Größenordnung nachgebaut habe. In 
meiner Ausbildung baute ich Digitaluhren selbst - aber das ist schon 
sooo lange her ;).

Eine Frage brennt mit nun noch auf der Zunge:

Und zwar - der Übergang vom unteren Band auf das obere Pegelband 
funktioniert prächtig. Keine LED überspringt eine andere. Allerdings ist 
der Pegel auch ein wenig zu sensibel. Bei meinen Tests eines angenehm 
basslastigen Songs pendelte das VU eher im letzten 4tel als über das 
erste Drittel bis zum oberen Pegel. Unten leuchteten alle LED nahezu 
kontinuierlich und erloschen nur dann, wenn gar kein Ton mehr über die 
LS kam.

Kann man das eventuell noch einstellen oder feintunen? Mit welchem 
Widerstand sollte dies geschehen? Dem 330kOhm oder dem 15 bzw. 47kOHm 
(wobei ich hier einen 62kOhm-Widerstand verwende)?

Eure Ideen - ich bin ganz Ohr.


MFG

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