Forum: Offtopic Woher weiss ein Drucker was er machen soll?


von Chandler B. (chandler)


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Hallo,
mich würde mal interessieren, woher ein Drucker weiss, wie er was 
drucken soll. Er bekommt ja eigentlich die Daten vom USB. Der USB hat ja 
einmal einen 5V pin, den GND und einmal Daten+, sowie Daten-. Also 
müssen ja Daten+ und Daten- irgendwie sagen, zieh papier ein, fahr nach 
rechts, spritze farbe usw.
Aber wie funktioniert das? kommen die Daten mit unterschiedlicher 
frequenz? oder irgendwie anders?

Habe schon bei google gesucht, aber absolut nichts gefunden (bis auf das 
wie der usb aufgebaut ist)

wäre über jede information (auch seiten wo ich es selber nachlesen kann) 
sehr dankbar.
gruß
Chandler

von Matthias L. (matze88)


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Wenn, ja wenn du einen USB Printer Protocol kompatiblen Drucker findest, 
geht das so:

http://www.usb.org/developers/devclass_docs/usbprint11.pdf

und darüber dann wohl so:
http://de.wikipedia.org/wiki/PostScript

Ne gute Zusammenfassung ist auch

http://computer.howstuffworks.com/laser-printer4.htm

Oder wolltest du nur trollen?

von J.-u. G. (juwe)


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Chandler Bing schrieb:
> Also
> müssen ja Daten+ und Daten- irgendwie sagen, zieh papier ein, fahr nach
> rechts, spritze farbe usw.
So ist es. Durch bestimmte Pegeländerungen an diesen Pins übersendet der 
Rechner (genauer: der Druckertreiber) Befehle an den Drucker. Die 
Frequenz und die Art und Weise, mit der diese Pins ihren Pegel ändern, 
müssen natürlich im Einklang mit der USB-Spezifikation stehen.

von Magic S. (magic_smoke)


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Wie ist eigentlich das Kommando für Papierstau?

von Timm T. (Gast)


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magic smoke schrieb:
> Wie ist eigentlich das Kommando für Papierstau?

Das musst Du dem nicht befehlen, das macht der Drucker von ganz allein.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Sinnvoll wäre es, in "Schichten" zu denken.

Ein Drucker ist ein zeichenorientiertes Gerät. Per USB oder LAN oder 
WLAN oder Bluetooth oder Parallelport oder ... werden Zeichen übertragen 
(besser: Bytes, also nicht direkt der Text, diese Zeiten sind vorbei).

Diese Bytes ergeben wiederum ein Protokoll, in dem codiert ist, WAS der 
Drucker wie drucken soll.

Die Codierung kann z.B. Postscript oder PCL oder ESC/P oder ZPL oder 
HPGL oder DMPL oder ... was auch immer ... sein. Dieses Protokoll 
beschreibt dann, an welche Stelle auf dem Papier der Drucker ein Pixel 
in welcher Farbe zu setzen hat. Die Summe ergibt dann das Druckbild ...

von P. M. (o-o)


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Anhand deiner Frage gehe ich davon aus, dass du ziemlich neu in der 
Thematik bist. Kennst du irgend ein Kommunikationsprotokoll, also ein 
Vorgehen, wie zwei elektronische Geräte miteinander kommunizieren?

Falls nicht, dann arbeite dich z.B. mal in UART/RS232 ein. Dieses 
Protokoll ist sehr einfach zu verstehen. Dann hast du schon mal das 
Grundprinzip.

von Chandler B. (chandler)


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Also trollen möchte ich auf gar keinen fall.
ich finde es wirklich faszinierend, wie so etwas funktioniert. Auch ein 
Scanner ist an dem drucker, der ja auch nur informationen darüber 
bekommt und sogar zurück an den computer schickt und dieser dann weiss 
wie das gescannte bild aussieht.
habe ja jetzt erst mal ein paar sachen, die ich mir mal durchlesen 
werde.
an allen antwortern
besten dank

von Falk B. (falk)


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Stichworte Serielle Datenübertragung, Protokoll, Bidirektional.

Drucker und PC "reden" miteinander, fast genauso wie Menschen. Nur dass 
die Buchstaben elektronische Signale sind, Bits. Diese werden 
nacheinander (seriell) mal in die eine, mal in die andere Richtung 
gesendet. Aus Buchstaben werden Worte (Codes), aus mehreren Worten Sätze 
(Befehlspakete). Auf bestimmte Fragesätze gib es bestimmte Antworten, 
auf bestimmte Befehlssätze werden bestimmte Aktionen ausgeführt (Papier 
einziehen, Buchstaben drucken, Punktmuster drucken, etc.).

von Weingut P. (weinbauer)


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ist ganz "normale" Kommunikation ... kannst Du Dir wie auf dem Bau 
vorstellen, da brüllt der Polier:

Hey Ali, hörst Du?
Ali sagt: Ja Chef.
Polier: Geh da hinüber!
Ali: Ja, bin da.
Polier: Nimm Schaufel!
Ali: Habe Schaufel.
Polier: Grabe Loch, 100cm tief!
Ali: 10cm ... 20cm ... ... 90cm ... 100cm. Loch fertig.
Polier: Schaufel wieder hinstellen und warten auf neue Arbeit!

... Das ganze dann auf russisch, oder türkisch oder andere Sprache,
je nachdem ob Ali, Iwan oder anderer Arbeiter, schon hast Du Dein 
Protokoll.

von Matthias L. (matze88)


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Naja und das wichtigste, was dir zum Verständnis fehlt, wird einfach das 
Schichtmodell sein.

Klassisch mag man da mit dem OSI-Modell rangeführt werden, einfacher 
Vorstellen kannst du dir das eigentlich wie die Briefzustellung in einem 
Unternehmen.

Du schreibst einen Brief (Druckdaten), machst die Adresse vorne drauf, 
dass die Post (USB) weiß, dass die zum Drucker/Scanner soll. Dort 
angekommen reißt der Rezeptionist die Adresse ab, liest im Anschreiben, 
dass das an Stelle XY (also zum Drucker, und nicht zum Scanner) soll. 
Für XY verständlich hast du dann beschrieben, was du ihm mitteilen 
wolltest (Druckdaten).

Nur das XY sich nun nicht mehr dafür interessiert, das das Ding per Post 
geschickt wurde :) Genausowenig wie dich das beim Schreiben interessiert 
hat. Lediglich der Briefumschlag, den du nach dem schreiben drum 
machtest und der vor dem Lesen wieder entfernt wurde, war für die 
USB-Post relevant.

In Wirklichkeit sinds nur ein paar mehr Schichten und kompliziertere 
(häufig auch proprietäre) Protokolle.

Achso, Anekdote:

Alte Scanner, scheinbar auch einige moderne heute, werden wirklich so 
gesteuert, wie du im Eingangspost annahmst.
Es werden Befehle gesendet wie "Gehe einen Mikroschritt vor"
"Lies eine Zeile ein". Heute würde man erwarten, dass ein Controller im 
Scanner all dies selbst macht, nachdem er den Befehl "Scanne mir die 
Fläche einer DinA4-Seite beginnend im Ursprung mit 300x300dpi in 24 Bit 
Farbe und schicks mir rüber"

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