Forum: Ausbildung, Studium & Beruf HTL Ingenieur in Deutschland


von HTL-Ing. (Gast)


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Hallo, hier gibts doch sicher ein paar Österreicher: Ich habe eine HTL 
für (Technische) Informatik abgeschlossen und habe seit der Matura 5 
Jahre gearbeitet (bin jetzt Mitte 20). Studieren will ich nicht aber 
würde gern mal einen beruflichen Wechsel vollziehen und in eine deutsche 
Großstadt ziehen.

Mit was kann man HTL-Absolventen in Deutschland vergleichen? Staatlich 
geprüfte Techniker (aber die mussten ja zuvor eine Lehre absolvieren)?
Mit welchen Gehältern kann man rechnen?

von yannik (Gast)


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Hochschulabsolventen erhalten im Bologna-Raum ein Zertifikat der den 
Abschluss erklärt, wenn es ein Hochschulabschluss solltest du diesen 
haben. Wenn es sich um eine erst Ausbildung handelt die auf ein Abitur 
aufbaut würde ich sagen das diese dem MTA (mathematisch technischen 
Assistenten) entspricht. Sollte man in Österreich die Möglichkeit haben 
Leistungen an eine Hochschule zu transferieren würde das zumindest in 
der EU die Vergleichbarkeit erhöhen (ähnlich der Hogeschool in den 
Niederlanden). Wobei du natürlich auch nach den europäischen 
Qualifikationsramen gehen kannst (Techniker und BA sind beide auf Stufe 
6 - sollte die HTL ebenfalls auf Stufe 6 sein so kann man von einer 
Äquivalenz ausgehen)

von Tom (Gast)


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Entspricht wohl mehr oder weniger einer Facharbeiterausbildung.

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6here_Technische_Lehranstalt#Ausbildungsformen

von yannik (Gast)


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Ich habe nachgesehen und es scheint so, dass für HTLer die Stufe 6 
vorgesehen ist, dieses entspricht in der BRD dem Techniker und dem 
Bachelor nach dem NQR!

von DrTech (Gast)


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Gruess Gott!
Fuer die Deutschen: Die Htl ist ein erweitertes Abi technischer Richtung 
um 1 Jahr und man ist uneingeschränkt hochschulberechtigt. Hat mit einem 
"Arbeiter" nicht viel zu tun. Leidet etwas an europ. Vergleichbarkeit, 
da es sowas woanders nicht gibt. In der CH waren das mal FHs.

Im Vgl. zur USA wuerde ich sogar sagen, dass die Ausbildung eines HTL 
Ing. zu einem US- Bachelor nicht oder nicht viel nachsteht..

Bin selber ehem. HTLer jedoch mittlerweile Dipl. Ing. Dr.

von Claus M. (energy)


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Ist das nicht vergleichbar mit den früheren deutschen Ingenieurschulen? 
Deren Absolventen konnten sich Ingenieur (grad) nennen.

von yannik (Gast)


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Wie gesagt dafür ist der EQR (Europäischer Qualifikationsrahmen) da. 
Über diesen kann der NQR mit anderen Ländern verglichen werden und 
dieses gewährleistet die Transparents im Arbeitsmarkt.

von Marx W. (Gast)


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DrTech schrieb:
> In der CH waren das mal FHs.
Sollte wohl heißen "wurde alles zu FHs".
Richtig ist auch, dass sich viele HTL`er sich im Zuge  der Umstellung 
auf FH ihren alten Ing. (HTL) zu einem Ing. (FH) up-graden konnten. 
Ähnlich den DDR-Ing. der zum "Ing.(FH) staatlich" wurde.

von Schwarzarbeiter (Gast)


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DrTech schrieb:
> Fuer die Deutschen: Die Htl ist ein erweitertes Abi technischer Richtung
> um 1 Jahr und man ist uneingeschränkt hochschulberechtigt. Hat mit einem
> "Arbeiter" nicht viel zu tun. Leidet etwas an europ. Vergleichbarkeit,
> da es sowas woanders nicht gibt. In der CH waren das mal FHs.

genau. Quasi wie in Deutschland ein technisches Abitur, wobei wenn man 
als HTLer etwas BE hat, darf man sich dann Ingenieur nennen in 
Österreich oder?

in Deutschland ist sowas unbekannt, am ehesten wäre es wohl mit einem 
Techniker zu vergleichen.

von Marx W. (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Ist das nicht vergleichbar mit den früheren deutschen Ingenieurschulen?
> Deren Absolventen konnten sich Ingenieur (grad) nennen.

Nein. Da brauchte man eine Ausbildung davor plus mittlere Reife!
Erst dann ging es an die Ing.-Schule

Also 8 Jahre Volksschule, 2 Jahre Realschule, 3 Jahre Berufsausbildung 
und dann 4, später 5 und am Schluß waren es 6 Sem. Studium an einer Ing. 
Schule.
Fertig war der Ing. grad!

von Martin (Gast)


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Der größte Vorteil der HTL ist das diese Schulform in Deutschland 
absolut niemand kennt.
Aber wenn du dich in Deutschland bewirbst musst du wirklich was 
vorweisen können, HTL an sich bringt dir hier absolut überhaupt nichts.

Des weiteren musst du dir im klaren sein das in Deutschland wirklich nur 
größere Städte in Frage kommen, in den kleineren Städten geht's maximal 
als Student/in, ansonsten bleibst du wohl ewiger Single und Einzelgänger 
hier.

Selbst die Energie aufzuwenden sich in einer Kleinstadt einzuleben ist 
es meiner Ansicht nach nicht wert da man eventuell ohnehin (beruflich) 
wieder weiterziehen muss, so nett Kleinstädte auch auf den ersten Blick 
aussehen mögen, wenn man dort hinkommt und die erste Zeit über nur das 
Oberflächliche sieht kann einem teilweise das Grausen kommen (erinnere 
mich an einen Job in einer Kleinstadt in BaWü, ein Kölner MA sagte am 
ersten Tag du wirst das hier bitterlich bereuen - ich hab noch innerhalb 
der Probezeit gekündigt, und einen Tag nach der Kündigung war ich wieder 
in ner ordentlichen Stadt).
Wenn du einmal so einen Schritt wagst, dann kann es auch sein das du 
wieder umziehst und je weniger man hat desto einfacher ist es.

Mit den üblichen Verdächtigen Berlin (derzeit ziemlich angesagt), Köln, 
Frankfurt, HH kann man relativ wenig falsch machen.

Mach es solange du jung bist, desto jünger desto besser!

von HTL-Ing. (Gast)


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Danke schonmal für die Antworten. Ich werde mal auf die Suche gehen nach 
Technikerstellen. Allzu große Karrierepläne habe ich sowieso nicht, da 
ich danach eh wieder in die Heimat will. Deswegen kommt nur eine 
Großstadt (eben Berlin, Hamburg...) in Frage.

von rcc (Gast)


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Martin schrieb:
> Der größte Vorteil der HTL ist das diese Schulform in Deutschland
> absolut niemand kennt.

Süddeutschland mal ausgenommen...

von Harald W. (wilhelms)


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rcc schrieb:

>> Der größte Vorteil der HTL ist das diese Schulform in Deutschland
>> absolut niemand kennt.
>
> Süddeutschland mal ausgenommen...

Irgendein östereichischer Bundespräsident hat mal gesagt:
"Ich mache gern Urlaub in Bayern. Da bin ich nicht mehr in
Österreich, aber noch nicht in Deutschland!" :-)
Gruss
Harald

von Vermaledeiter FH-Gebrauchsingenieur (Gast)


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So ist es

von Cyblord -. (cyblord)


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DrTech schrieb:
> Gruess Gott!
> Fuer die Deutschen: Die Htl ist ein erweitertes Abi technischer Richtung
> um 1 Jahr und man ist uneingeschränkt hochschulberechtigt.

Also im Prinzip ein Abiturient. Wie kann sich dann die Frage stellen, ob 
und wo man damit als Ingenieur arbeiten kann? Da fängt die Ausbildung in 
diese Richtung doch dann wohl erst an!?

gruß cyblord

von yannik (Gast)


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Die Ausbildung entspricht nach dem EQR/NQR dem Bachelor bzw. dem dt. 
Techniker!

von Schwarzarbeiter (Gast)


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yannik schrieb:
> dem EQR/NQR dem Bachelor bzw. dem dt.
> Techniker!

diesen EQR interessiert aber ausser ein paar EUDSSR Bürokraten 
eigentlich niemanden.

von beginner (Gast)


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Schwarzarbeiter schrieb:
> diesen EQR interessiert aber ausser ein paar EUDSSR Bürokraten
> eigentlich niemanden.

Das ist wohl richtig. In der Praxis wird die Firma sich wohl, falls Sie 
noch keine Erfahrung mit solchen Abschlüssen gemacht hat, für den 
bekannten Abschluss entscheiden.
Diese Qualifikationsrahmen werden immer gerne zitiert, auch von 
Technikern, in der Praxis kenne ich aber viele Bachelors in der 
Entwicklung aber sehr wenige Techniker (genau 1).

von Cyblord -. (cyblord)


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yannik schrieb:
> Die Ausbildung entspricht nach dem EQR/NQR dem Bachelor bzw. dem dt.
> Techniker!

Papier ist geduldig. Wer stellt einen Abiturienten für die Entwicklung 
ein? Absurd.

von Martin (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Papier ist geduldig. Wer stellt einen Abiturienten für die Entwicklung
> ein? Absurd.

Ich kenne einige, sofern die Abiturienten etwas vorweisen können, es 
gibt ein paar die auch in ihrer Freizeit schon etwas gelernt haben.
Klar die werden jetzt nicht unbedingt Raketenantriebe entwickeln, aber 
vieles in der Wirtschaft benötigt kein Ingenieurswissen (auch wenn sich 
viele Ingenieure in einfachen Bereichen tummeln, z.B Administration, 
einfache Webentwicklung, Software-Entwicklung etc.).
Ich will nur einmal anmerken Bill Gates war am Anfang seines Studiums 
als er Microsoft gegründet hat, heutzutage gibt es genug Informationen 
online, auch Vorlesungen von Universitäten sind online.
Wer schlau genug ist muss nicht mehr studieren um wirklich in etwas ein 
Profi zu werden, das Studium hilft.

Es kommt schon auf die Person drauf an was er oder sie aus sich macht.

Wir haben damals in der HTL C++ gelernt , ok nur zu einem gewissen 
Bereich hineingeschnuppert, den Rest hatte ich damals aus Büchern 
gelernt.
Ansonsten bin ich kein Freund dieser Schulform, wohl auch da zu meiner 
Zeit die Lehrkräfte sehr veralteten Lehrstoff verbreitet haben, aber das 
ist wohl egal in welcher Schule ähnlich.

Für mich hat es damals gereicht um Jobs zu bekommen und weiterzulernen, 
auch war ich seit dieser Zeit keinen Tag arbeitslos und Probleme am 
Arbeitsmarkt hatte ich auch nie. Es ist wohl für einige auch eine 
Standortfrage nicht jeder ist so flexibel und und willig gerade dort 
hinzuziehen wo Bedarf besteht.

> Das ist wohl richtig. In der Praxis wird die Firma sich wohl, falls Sie
> noch keine Erfahrung mit solchen Abschlüssen gemacht hat, für den
> bekannten Abschluss entscheiden.
> Diese Qualifikationsrahmen werden immer gerne zitiert, auch von
> Technikern, in der Praxis kenne ich aber viele Bachelors in der
> Entwicklung aber sehr wenige Techniker (genau 1).

Qualifikationsrahmen sind Wunschvorstellungen, man gibt das höchste an. 
Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht wird.
Dafür gibt es das Vorstellungsgespräch wo man teilweise auch getestet 
werden kann, es ist ein Technikerabschluss, die Leute müssen bereits 
etwas können (ich wurde z.B in England bei einer bekannteren Firma einen 
Tag lang getestet bekam Fragebögen und musste einige kurze Programme 
schreiben).

Wenn ich z.B für ein Softwarefrontend die Wahl habe zwischen jemanden 
der eine Lehre abgeschlossen hat oder jemanden der in einer HTL war 
würde ich eher jemanden nehmen der in einer HTL war (aufgrund der 
mathematischen Kenntnisse) - dafür benötige ich keinen Ingenieur. 
Natürlich kommt es auf das Vorstellungsgespräch drauf an wer sich besser 
verkauft und was vorgewiesen werden kann.

von Cyblord -. (cyblord)


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Martin schrieb:
> cyblord ---- schrieb:
>> Papier ist geduldig. Wer stellt einen Abiturienten für die Entwicklung
>> ein? Absurd.
>
> Ich kenne einige, sofern die Abiturienten etwas vorweisen können, es
> gibt ein paar die auch in ihrer Freizeit schon etwas gelernt haben.
> Klar die werden jetzt nicht unbedingt Raketenantriebe entwickeln, aber
> vieles in der Wirtschaft benötigt kein Ingenieurswissen (auch wenn sich
> viele Ingenieure in einfachen Bereichen tummeln, z.B Administration,
> einfache Webentwicklung, Software-Entwicklung etc.).

Kenne genügend die im IT-Bereich auch ohne Studium fit waren. Die 
meisten haben trotzdem studiert. Praxiswissen ersetzt eine fundierte 
Ausbildung nicht wirklich. Als Ergänzung allerdings fast unverzichtbar.


> Ich will nur einmal anmerken Bill Gates war am Anfang seines Studiums
> als er Microsoft gegründet hat, heutzutage gibt es genug Informationen
> online, auch Vorlesungen von Universitäten sind online.

Firma gründen darf jeder. Das Papier brauchst du aber um irgendwo 
eingestellt zu werden.

> Wir haben damals in der HTL C++ gelernt , ok nur zu einem gewissen
> Bereich hineingeschnuppert, den Rest hatte ich damals aus Büchern
> gelernt.
Und das Erlernen einer Programmiersprache macht einen zum 
Softwareentwickler? Glaubst du das wirklich? Qualifiziert dich der 
Führerschein zum Formel 1 Fahrer?


Wieviele treten nach dem Abi direkt einen Job an. Ist doch nicht 
ungewöhnlich. Aber hier wird so getan, als ersetze die HTL irgendwie ein 
Studium und macht einen zum Ingenieur. Und ähm, das ist irgendwie 
absurd, wenn HTL = technisches Abitur mit evt. 1 Jahr mehr BE ist.

gruß cyblord

: Bearbeitet durch User
von HTL-Ing. (Gast)


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Cyberlord ich glaube du hast keine Ahnung vom Lehrstoff einer HTL. Eine 
HTL ist nicht einfach Abitur mit ein paar mehr technischen Fächern, 
sondern eine (im Amtsdeutsch) "berufsbildende höhere Schule" dh eine 
fachlich qualifizierende Berufsausbildung, die zur Matura führt. Nach 3 
Jahren BE können HTL-Absolventen den Titel "Ing." (Ingenieur) 
beantragen.
Zufällig hab ich grad die Verbandszeitschrift vom OVE (österreichischer 
VDE) hier liegen. Da wird eine Studie erwähnt, wonach 91% der 
Unternehmen sehr zufrieden sind mit HTL-Absolventen.

Wir haben auf der HTL um einiges mehr gemacht als man z.B. bei einer 
Lehre zum Fachinformatiker lernen würde (Höhere Mathematik, Wirtschaft, 
Management usw).
Wollte ich nur mal klarstellen über was wir hier reden, also nicht 
einfach "Abi mit LK Informatik wo man Pascal progammiert" ^^

von Timo (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Kenne genügend die im IT-Bereich auch ohne Studium fit waren. Die
> meisten haben trotzdem studiert. Praxiswissen ersetzt eine fundierte
> Ausbildung nicht wirklich. Als Ergänzung allerdings fast unverzichtbar.
>
>> Ich will nur einmal anmerken Bill Gates war am Anfang seines Studiums
>> als er Microsoft gegründet hat, heutzutage gibt es genug Informationen
>> online, auch Vorlesungen von Universitäten sind online.
>
> Firma gründen darf jeder. Das Papier brauchst du aber um irgendwo
> eingestellt zu werden.
>

nun das widerlege ich ja mit dem was ich schreibe.
Ich kenne genauso Leute welche bei Opel früher geschraubt haben, sich 
selber weitergebildet haben und nun als Entwickler arbeiten.
Bei Webgrafikern genau so.
Es geht hier um Arbeit und nicht darum Ingenieursstellen bei EADS oder 
Siemens in der Elektronikentwicklung zu ergattern.

>> Wir haben damals in der HTL C++ gelernt , ok nur zu einem gewissen
>> Bereich hineingeschnuppert, den Rest hatte ich damals aus Büchern
>> gelernt.
> Und das Erlernen einer Programmiersprache macht einen zum
> Softwareentwickler? Glaubst du das wirklich? Qualifiziert dich der
> Führerschein zum Formel 1 Fahrer?
>

So fängt man an, danach geht es mit Projekten und Erfahrung weiter.

> Wieviele treten nach dem Abi direkt einen Job an. Ist doch nicht
> ungewöhnlich. Aber hier wird so getan, als ersetze die HTL irgendwie ein
> Studium und macht einen zum Ingenieur. Und ähm, das ist irgendwie
> absurd, wenn HTL = technisches Abitur mit evt. 1 Jahr mehr BE ist.
>

Setz dich mal hin und schau dir wirklich genau an für welche Stellen 
denn wirklich ein Studium notwendig sind. Ich kenne Linux 
Admins/Netzwerktechniker mit Universitätsabschluss wo ich aber mit 
absoluter Sicherheit sagen kann dass das dafür nicht notwendig ist. Auf 
der anderen Seite kenne ich (ja in Deutschland!) auch Leute die nicht 
mal der deutschen Sprache (schriftlich) mächtig sind, damals SUN 
Grossrechner betreut haben und heute auch noch als Administratoren tätig 
sind.
Genau so sehe ich das auch bei Software, es gibt Stellen wo ein Studium 
vorteilhaft ist und genauso stellen wo man mit nem normalen Abitur (und 
Mathekenntnissen) durchkommt.
Auch kenne ich Universitätsabgänger von namhaften Universitäten welche 
z.B Elektronikprojekte masslos versemmelt haben.
Man schaue sich ja eventuell mal deutsche Grossprojekte an, dort läuft 
ja auch so ziemlich nie etwas nach Plan.

> gruß cyblord

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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cyblord ---- schrieb:
>
> Wieviele treten nach dem Abi direkt einen Job an. Ist doch nicht
> ungewöhnlich. Aber hier wird so getan, als ersetze die HTL irgendwie ein
> Studium und macht einen zum Ingenieur. Und ähm, das ist irgendwie
> absurd, wenn HTL = technisches Abitur mit evt. 1 Jahr mehr BE ist.

Zumindest der OP tut das allerdings nicht. Er fragt ja explizit nach 
vergleichbaren Stellen für Techniker, schätzt das also schon recht 
realistisch ein:

HTL-Ing. schrieb:
> Mit was kann man HTL-Absolventen in Deutschland vergleichen? Staatlich
> geprüfte Techniker (aber die mussten ja zuvor eine Lehre absolvieren)?

Mit fünf Jahren Berufserfahrung sollte das wohl hinhauen, wobei man 
genauer schauen müsste, was er gemacht hat. Je nachdem kann er 
interessanter als ein frischer deutscher Bachelor sein.

Das Problem dürfte sein, das beim potentiellen deutschen AG 
rüberzubringen.

Zum Gehaltsgefüge kann ich "leider" nichts sagen, da schon lange 
selbstständig und mehr als genug Geld ;-)

von Thomas1 (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Kenne genügend die im IT-Bereich auch ohne Studium fit waren. Die
> meisten haben trotzdem studiert. Praxiswissen ersetzt eine fundierte
> Ausbildung nicht wirklich. Als Ergänzung allerdings fast unverzichtbar.



Früher konnten solche Quereinsteiger noch was werden. heute wird für 
jede Stelle ein Studium verlangt. Daher mindestens Bachelor.

von Cyblord -. (cyblord)


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Blitznachricht! Unglaubliches passiert: "HTL Absolventen schätzen ihre 
Ausbildung als ziemlich fundiert ein".

von HTL-Ing. (Gast)


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cyblord, wenn du keine Ahnung hast, dann poste bitte nicht. Ich habe 
hier nach Erfahrungen von HTL-Absolventen in Deutschland gefragt bzw. 
vllt hat jemand schon selbst solche Leute angestellt.

von Timo (Gast)


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cyblord ist wohl nur frustriert da er selber keine solchen Erfahrungen 
sammeln konnte.

Es gibt auch andere Menschen die andere Lebensläufe haben.
Quereinsteiger in der IT gibt es nach wie vor, die Einstiegsgehälter 
sind aber sehr gering (es reicht aber um eine Chance zu bekommen). Man 
muss sich nur bei der richtigen Firma bewerben, das diese nicht  immer 
in der Nachbarschaft existieren darf einen nicht wundern.
Bezüglich Quereinsteiger kenne ich einen Entwickler der früher bei Opel 
als Techniker gearbeitet hat.
Kenne auch einen Unix Administrator der kaum die deutsche Schrift 
beherrscht aber auch bereits 10 Jahre in dem Bereich tätig ist.
Zalando wurde von Studenten gegründet, genauso wie Gravis Mac Store 
damals.
Die Wirtschaft ist bunt aufgestellt.

Und bezüglich jeder kann ein Unternehmen haben, klar aber man muss damit 
auch Geld verdienen was wiederum bedeutet das man etwas anbietet das die 
Leute auch abnehmen. Es ist sehr viel aufwendiger als nur angestellt zu 
sein.

von Claudia D. (techniklady)


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Hallo cyblord,
ich denke, ich kann dir gut helfen. Ich bin eine Technikerin mit 
deutschen Eltern, die in Graz aufgewachsen ist. Ich habe meine Matura 
1995 an der HLW gemacht und danach ein Kolleg für Hochbautechnik am Tag 
sowie ein Abendkolleg in Wirtschaftsing. Maschinenbau absolviert. Nach 
jeweils 3 Jahren facheinschlägiger Praxis habe ich vom BM für Arbeit und 
Wirtschaft eine Ing. Urkunde erhalten. Ich kann mehrere Jahr Praxis in 
Österreich und Deutschland in beiden Fachrichtungen nachweisen, da ich 
seit 10 Jahren mit Mann und Kindern in München lebe. In Deutschland 
wurde ich immer als Diplomingenieurin eingestellt und konnte zu 100% mit 
meinen Kollegen, die Uniausbildung (kaum praktisches Wissen, viel 
Theorie) hatten mithalten, was meine Chefs immer anerkennend lobten. In 
allen an Österreich angrenzenden Gebieten gibt es auch viele Pendler mit 
HTL-Ausbildung, sodass die HTL vor allem bei größeren Firmen und im 
Grenzgebiet bekannt ist. ABER: Der deutsche Ingenieur ist eine 
Berufsbezeichnung und der österreichische eine Standesbezeichnung. Seit 
April 2013 kämpfe ich aufgrund von eindeutigen EU-Richtlinien um die 
Erlaubnis, in Bayern meinen Ing. titel als Nachweis einer 
naturwissenschaftlichen Ausbildung tragen zu dürfen. Zuerst hat es mir 
die Regierung von Schwaben (für Bayern zuständig) für Hochbautechnik 
verwehrt, weil angeblich 2 Jahre postsekundäre Ausbildung (nach der 
Matura) nicht reichen und als Gipfel haben sie es mir nach 3 Jahren 
postsekundäre Ausbildung für Wirtschaftsing. wesen verwehrt, weil es zu 
wenig naturwissenschaftlich ist. Mein Fall wird nun bei SOLVIT und vom 
Bundesministerium für Technologie usw. in Bayern geprüft, weil die 
Ablehnung reine Willkür darstellt und die EU-Regelung missachtet wird. 
Es sollten viel mehr Techniker dieses Forum lesen und für ihre Rechte 
kämpfen. Notfalls ziehe ich vor das Verwaltungsgericht. Hier die 
eindeutige Regelung des Bayerischen Ing. gesetzes:
Art. 2a IngG regelt die Voraussetzungen unter denen die Genehmigung zum 
Führen der Berufsbezeichnung „Ingenieur“ erteilt werden kann, wenn der 
Antragsteller – wie hier – keinen Abschluss einer deutschen oder 
ausländischen Hochschule vorweisen kann. Da es sich bei dem Beruf des 
Ingenieurs in Österreich – anders als in Deutschland – nicht um einen 
reglementierten Beruf im Sinne des Art. 3 Abs. 1 Buchst. a der 
Richtlinie 2005/36/EG handelt, ist vorliegend Art. 2a Abs. 1 Satz 1 Nr. 
2 IngG einschlägig. Danach ist die Genehmigung zum Führen der 
Berufsbezeichnung „Ingenieur“ zu erteilen, wenn der Antragsteller 
Staatsangehöriger eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder 
eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen 
Wirtschaftsraum ist und den Beruf eines Ingenieurs in den vorhergehenden 
zehn Jahren vollzeitlich zwei Jahre lang in einem anderen Mitglied- oder 
Vertragsstaat ausgeübt hat, der den Zugang zum Ingenieurberuf, dessen 
Ausübung oder das Führen einer der deutschen Berufsbezeichnung 
„Ingenieur“ und „Ingenieurin“ entsprechenden Berufsbezeichnung allein 
oder in einer Wortverbindung nicht an den Besitz bestimmter 
Berufsqualifikationen bindet; der Antragsteller muss dabei im Besitz 
eines Ausbildungsnachweises einer technischen oder 
naturwissenschaftlichen Fachrichtung gewesen sein.

Ausbildungsnachweise sind alle Diplome, Prüfungszeugnisse oder sonstigen 
Befähigungsnachweise, die von einer zuständigen Stelle in einem 
Mitglieds- oder Vertragsstaat ausgestellt wurden und bescheinigen, dass 
das Berufsqualifikationsniveau des Antragstellers zumindest unmittelbar 
unter dem Niveau nach Art. 11 Buchst. d der Richtlinie 2005/36/EG liegt 
und dass der Antragsteller auf die Ausübung des betreffenden 
Ingenieurberufs vorbereitet wurde sowie gegebenenfalls die über das 
Studium hinaus erforderliche berufliche Ausbildung abgeschlossen hat 
(Art. 2a Abs. 3 Satz 1 IngG).
Unmittelbar unter dem Niveau nach Art. 11 Buchst. d der Richtlinie 
2005/36/EG liegt das Niveau nach Art. 11 Buchst. c der Richtlinie 
2005/36/EG (vgl. BayVGH vom 20.9.2011 Az. 22 B 10.2360 <juris> RdNr. 
32). Dieses verlangt ein Diplom, das erteilt wird nach Abschluss einer 
postsekundären Ausbildung von mindestens einem Jahr oder einer 
Teilzeitausbildung von entsprechender Dauer und für die im Allgemeinen 
eine der Zugangsbedingungen der Abschluss einer zum Universitäts- oder 
Hochschulstudium berechtigenden Sekundarausbildung oder eine 
abgeschlossene entsprechende Schulbildung der Sekundarstufe II ist, 
sowie der Berufsausbildung, die gegebenenfalls neben der postsekundären 
Ausbildung gefordert wird.

Ich hoffe, dass ich mit dieser E-Mail viele erreiche, denn dazu gibt es 
auch ein Urteil (VG Augsburg · Urteil vom 11. Oktober 2012 · Az. Au 2 K 
11.755), wo der Richter eindeutig in der Begründung darauf hinweist, 
dass das Diplom einer HTL in Österreich zur Erteilung der Genehmigung 
zum Führen der Berufsbezeichnung „Ingenieur“ berechtigt, da das 
HTL-Diplom den Abschluss einer dem Ausbildungsniveau nach Art. 11 
Buchst. c der Richtlinie 2005/36/EG entsprechenden Ausbildung 
bescheinigt!!!

Viel Glück !!!
Gruß, Claudia

von Sepp (Gast)


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OK, dennoch ist
HTL-Ingenieur != Dipl. Ing. (xx)

NUR das Diplom Studium berechtigt zum führen des Titels Dipl. Ing.

von Kai (Gast)


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Sepp schrieb:
> OK, dennoch ist
> HTL-Ingenieur != Dipl. Ing. (xx)
>
> NUR das Diplom Studium berechtigt zum führen des Titels Dipl. Ing.

Also meine Uni lehnt sich dagegen auf ;)

http://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/kurz/article/30861/

von Paul (Gast)


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Claudia D. schrieb:
> Berufsbezeichnung und der österreichische eine Standesbezeichnung. Seit
> April 2013 kämpfe ich aufgrund von eindeutigen EU-Richtlinien um die
> Erlaubnis, in Bayern meinen Ing. titel als Nachweis einer
> naturwissenschaftlichen Ausbildung tragen zu dürfen.

Gott sei dank, geht das nicht so einfach. Sonst würden die Leute 
scharenweise die Unis verlassen und ein technisches Gymnasium besuchen, 
um sich anschließend den Ingenieurs-Titel anerkennen zu lassen.

Du möchtest die Erlaubnis eine Berufsbezeichnung tragen zu dürfen, die 
Du eigentlich gar nicht absolviert hast. Im Lebenslauf kommt es ja 
sowieso raus.

Wieso gehst Du nicht einfach, wie oben bereits vorgeschlagen wurde, an 
einen Uni und machst den Abschluss einfach?

von Ösi Ingenieur (Gast)


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Paul schrieb:
> Gott sei dank, geht das nicht so einfach. Sonst würden die Leute
> scharenweise die Unis verlassen und ein technisches Gymnasium besuchen,
> um sich anschließend den Ingenieurs-Titel anerkennen zu lassen.

Es gibt die ISCED 
(http://en.wikipedia.org/wiki/International_Standard_Classification_of_Education). 
Meines Wissens nach bewegt sich ein HTL-Abschluss einer Höheren 
Abteilung in der Kategorie 4A, ein gymnasialer Abschluss in der 
Kategorie 3.

Also ich habe das gefunden: 
http://www.uis.unesco.org/Education/Pages/international-standard-classification-of-education.aspx

Dort sind für Deutschland im Bereich ISCED-4A Technische Oberschulen, 
Berufsoberschule, Berufsfachschulen... eingetragen. Denke mal das kann 
man so vergleichen: Die HTL ist eine Schule, welche eine 
Berufsausbildung mit Matura (Abitur) verbindet. Anstatt wie in 
Deutschland 3 Jahre Ausbildung + 2 Jahre bis zur Hochschulreife hat man 
in Österreich auf der HTL eben 5 Jahre integrierte Berufsausbildung mit 
(allgemeiner) Hochschulreife.

von Martin (Gast)


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Claudia D. schrieb:
> Seit
> April 2013 kämpfe ich aufgrund von eindeutigen EU-Richtlinien um die
> Erlaubnis, in Bayern meinen Ing. titel als Nachweis einer
> naturwissenschaftlichen Ausbildung tragen zu dürfen.

Claudia, du befindest dich in Deutschland also spiel nach deutschen 
Regeln.
Ich hab hier in Berlin noch an keiner Klingel Dipl. Ing oder Ing. 
gesehen, die österreichische Lächerlichkeit soll besser dort bleiben wo 
sie herkommt, in Österreich.
Wenn das nicht möglich ist sollte man sich vielleicht überlegen den 
Wohnsitz wieder nach Österreich zu verlegen und dort stolz seinen 
Ingenieur raushängen zu lassen.
Bei Vorstellungsgesprächen hatte ich damals mit einem HTL Abschluss 
nirgendwo Benachteiligungen in Deutschland gesehen, wobei ich aber auch 
meistens getestet wurde (auch in UK wurde ich getestet, nach dem 
Abschluss hatte eigentlich keiner gefragt).

Mir wurde schon bei vielen Unternehmen gesagt das man den Ingenieur 
einfach so mitführt aber sich darauf nichts einzubilden hat (und hier 
wurde eigentlich eher der Dipl. Ing gemeint), das war schon vor 10 
Jahren so und hat sich heutzutage auch nicht geändert. Nun bin ich auch 
mittlerweile selbstständig und sehe es genau so. Leute die sich etwas 
auf ihre Ausbildung einbilden verdecken meist irgendeinen Makel, so 
hatte ich das auch in Kalifornien oder Far East gesehen wo dann alle 
Möglichen Kunstwerke (Fehlproduktionen) produziert wurden nur nicht das 
was gefordert wurde.

Claudia D. schrieb:
> was meine Chefs immer anerkennend lobten

Es kommt drauf an was du drauf hast und nicht was für einen Abschluss du 
hast, dieser wird dir nur beim Einstieg irgendwo helfen aber nicht 
langfristig. So habe ich das auch bei großen Konzernen gesehen.
Schlussendlich fehlt dir aber dennoch das Wissen das in den Hochschulen 
vermittelt wird, du hast anwendbares praktischeres Wissen was auch kein 
Nachteil ist.

von Marx W. (Gast)


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Claudia D. schrieb:
> Ich bin eine Technikerin mit
> deutschen Eltern, die in Graz aufgewachsen ist. Ich habe meine Matura
> 1995 an der HLW gemacht und danach ein Kolleg für Hochbautechnik am Tag
> sowie ein Abendkolleg in Wirtschaftsing. Maschinenbau absolviert. Nach
> jeweils 3 Jahren facheinschlägiger Praxis habe ich vom BM für Arbeit und
> Wirtschaft eine Ing. Urkunde erhalten.

Na und?

Wenn du eine HTL besucht hast, hast du die Möglichkeit (oder hattest, da 
gab es eine Übergangsfrist!) dir den Titel "Dipl.Ing.(FH)" in Österreich 
zu bescheinigen.
Ich kann die Reg. von Schwaben verstehen, wenn die dir den Titel Ing. 
nicht zugestehen. Die Anerkennung des Grades "Dipl. Ing. (FH)"  war nur 
bei Absolventen des Polytechnikums (staatl. Ingenieurschulen)in D-land 
möglich.

Nur in Osten von D-land war mal eine Annerkennungswelle, wo jeder 
Traktorist zum Agraingenieur Dipl. Ing. (FH) hochgestuft wurde.

Aber für dich ist die Ausbildungsstelle bzw. staatliche zuständige 
Stelle bzgl. der Anerkennung zuständig.

Also, was du bisher getrieben hast, war mehr als "das Pferd von hinten 
aufziehen"!

von techniklady (Gast)


Angehängte Dateien:

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zu meinem Schreiben vom 14.01.2014 eine Ergänzung:
Hallo an alle, die an der Anerkennung des österreichischen 
HTL-Ingenieurs in Deutschland gezweifelt haben:
nach mehr als 1 Jahr Streit mit dem deutschen Bürokratismus, der seine 
selbst geschaffenen Gesetze nicht anwenden wollte, habe ich nun endlich 
die Genehmigung erhalten, die Berufsbezeichnung INGENIEURIN tragen zu 
dürfen.
Alle, die ihren österreichischen HTL-Ingenieur in Deutschland anerkennen 
lassen wollen und Unterstützung brauchen, können mich gerne 
kontaktieren,denn sie haben in Deutschland Anspruch auf die 
BERUFSBEZEICHNUNG INGENIEUR.

Gerne bin ich Euer Präzedenzfall - mails gerne an 
claudia.dirnberger@gmx.de

Danke an alle, die an mich geglaubt haben :)

von Fred.om (Gast)


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mal eine Frage: was nutzt es dir nun, dich "Ingenieurin" nennen zu 
dürfen? hast du beruflich damit Vorteile? hast du mehr Befugnisse? oder 
ist es einfach ein Titel, mit dem du dich nun schmücken darfst?

von Paul B. (paul_baumann)


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@Claudia
Ich verstehe Deine Freude gut, aber trotzdem hätte ich an Deiner Stelle
in dem Dateianhang ein paar Sachen geschwärzt. Es ist vielleicht nicht 
so
gut, wenn Adressen und ähnliche Sachen für jedes Rindvieh lesbar sind.

Heute muß man vorsichtig sein...

MfG Paul

von techniklady (Gast)


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Hallo Fred.om!
Natürlich hat man dadurch Vorteile: bei einer Bewerbung wird man mit 
anderen vergleichbar; das zählt vor allem bei nicht 
privat-wirtschaftlichen Unternehmen, die explizit einen "Ingenieur" 
suchen und das (gleichwertige) Zeugnis dafür sehen wollen. Für mich war 
das vor 1 Jahr von großer Bedeutung, da es mit 4 Kindern unter 10 Jahren 
schwierig war, eine Teilzeitstelle zu finden. Mittlerweile arbeite ich 
wieder bei einem großen Baukonzern, aber was ich angefangen habe, wollte 
ich auch zu Ende bringen. Als Deutsche, die jedoch in Österreich ihre 
Ausbildung gemacht und mehrere Jahre Berufspraxis erworben hat, war es 
mir ein echtes Anliegen, nun endlich zu beweisen, dass die 
HTL-Ingenieure auch in Deutschland diese Berufsbezeichnung führen 
dürfen. Viele viele böse Zungen haben die österreichische Ausbildung 
durch den Dreck gezogen, aber jetzt ist es nach Prüfung durch etliche 
Fachleute amtlich, dass der HTL-Ingenieur einem Bachelor mit mind. 3 
Jahren Studium gleichwertig ist!

von yannik (Gast)


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techniklady schrieb:
> Alle, die ihren österreichischen HTL-Ingenieur in Deutschland anerkennen
> lassen wollen und Unterstützung brauchen, können mich gerne
> kontaktieren,denn sie haben in Deutschland Anspruch auf die
> BERUFSBEZEICHNUNG INGENIEUR.

Das gilt für Bayern, da das bayrische Ingeneurgestz für Bayern gilt. Um 
dich ausserhalb Bayerns als Ing. bezeichnen zu dürfen fehlen noch 15 
Anträge.

von Techniklady (Gast)


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Uhhh, wieder ein Besserwisser. Dein Kommentar ist definitiv falsch! Der 
bayerische Bescheid gilt für alle anderen Bundesländer als Vorlage, zB 
für die Bauvorlageberechtigung.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Fred.om schrieb:
> mal eine Frage: was nutzt es dir nun, dich "Ingenieurin" nennen zu
> dürfen? hast du beruflich damit Vorteile?
Bei den Architekten und Bauingenieuren ja, wg. Kammerzugang!
Dann wird ja auch für den Arbeitssichrheitsing. der Ing.-Titel 
gefordert.
> hast du mehr Befugnisse? oder
> ist es einfach ein Titel, mit dem du dich nun schmücken darfst?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Fred.om schrieb:
> mal eine Frage: was nutzt es dir nun, dich "Ingenieurin" nennen zu
> dürfen? hast du beruflich damit Vorteile?
Bei den Architekten und Bauingenieuren ja, wg. Kammerzugang!
Dann wird ja auch für den Arbeitssichrheitsing. der Ing.-Titel 
gefordert.
> hast du mehr Befugnisse? oder
> ist es einfach ein Titel, mit dem du dich nun schmücken darfst?
Nein!

von Mario (Gast)


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techniklady schrieb:
> Viele viele böse Zungen haben die österreichische Ausbildung
> durch den Dreck gezogen, aber jetzt ist es nach Prüfung durch etliche
> Fachleute amtlich, dass der HTL-Ingenieur einem Bachelor mit mind. 3
> Jahren Studium gleichwertig ist!

Ich war selber in einer HTL und kann dir sagen das ein Bachelor 
definitiv nicht gleichwertig ist! Ich könnte hier seitenweise negative 
Berichte über HTL Schulen abgeben, aber ich lass das lieber.

Wenn du Bautechnik gelernt hast dann hast du dort unter anderem die 
österreichischen Gesetze gelernt, diese haben in Deutschland eigentlich 
nichts verloren. Woran erinnere ich mich da so schön, die Praxis, 
Bauarbeiter werden im Winter gekündigt damit sie über den Zeitraum 
Arbeitslosengeld beziehen und im Frühjahr wenn's wärmer wird werden sie 
wieder eingestellt. So spart der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer ist 
auch versorgt.

Der HTL-Ingenieur hat meiner Meinung nach in Deutschland nichts 
verloren, als Arbeitgeber sehe ich das soweit weder als Vor- noch als 
Nachteil an.

Den Vorteil den Du dabei aber bei einigen Unternehmen haben wirst ist 
das niemand so richtig weiß was dort gelehrt wird, schon alleine deshalb 
hat dieser Abschluss hier nichts zu suchen.

von yannik (Gast)


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Techniklady schrieb:
> Uhhh, wieder ein Besserwisser. Dein Kommentar ist definitiv falsch! Der
> bayerische Bescheid gilt für alle anderen Bundesländer als Vorlage


>denn sie haben in Deutschland Anspruch auf die
>BERUFSBEZEICHNUNG INGENIEUR.

Darfst Du ganz konkret in anderen Bundesländern die Berufsbezeichnung 
"Ingeneur" führen?!
Das schreiben bezieht sich hier ganz klar auf das bayrische 
Ingeneurgesetz so kennt das Hamburgisches Gesetz über das Ingenieurwesen 
(HmbIngG) nicht einmal Artikel sondern Teile.

Das Schreiben wurde von der Regierung für Schwaben auf Grundlage des 
bayrischen Ingeneurgesetztes gefällt und es sagt nicht das diese 
Entscheindung außerhalb des Geltungsbereiches des bayrischen 
Ingeneurgesetztes gilt, z.B. ist es in Bayern mögliche bestimmte 
"kleine" vor 2001 erworbene Dokotgrade als Dokotor zuführen, dass ist es 
in anderen Bundesländern (mit Ausnahme der Hauptstadt nicht).

von Mario (Gast)


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von Paul B. (paul_baumann)


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Highperformer barmte:
>Scheiss Zensur!

Wo? Auf dem Zeugnis? Das ist bitter!

MfG Paul

von Justus S. (jussa)


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techniklady schrieb:
> Viele viele böse Zungen haben die österreichische Ausbildung
> durch den Dreck gezogen, aber jetzt ist es nach Prüfung durch etliche
> Fachleute amtlich, dass der HTL-Ingenieur einem Bachelor mit mind. 3
> Jahren Studium gleichwertig ist!

nö, du hast nur amtlich, dass es eine Gesetzeslücke gibt. Bei 
ausgeschriebenen Stellen, die nach einem Ingenieur suchen, wird in der 
Regel implizit ein abgeschlossenen Studium vorausgesetzt. Und nur weil 
du dich durch eine Lücke in den Vorschriften jetzt Ingenieur nennen 
darfst, macht dich das noch lange nicht zu einem Hochschulabsolventen

von Techniklady (Gast)


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Einige Exemplare der Neidgesellschaft können nicht mal richtig lesen, 
aber müssen immer ihren Senf dazugeben. Wie bereits am 14.1.14 
klargestellt, habe ich nicht die 5-jährige HTL besucht, sondern nach 
meinem Abitur jeweils ein Kolleg einerseits für Hochbautechnik und 
andererseits für Wirtschaftsingenieurwesen, beide mit Diplomarbeit und 
Diplomprüfung.
Die Entscheidung wurde von der Zentralstelle für ausländisches 
Bildungswesen in Bonn gefällt und von keiner bayerischen Stelle (ist ja 
nicht der Nabel der Welt), aber in Augsburg werden alle in Bayern 
eingereichten Anträge bearbeitet. Lesen Leute, lesen!

von Techniklady (Gast)


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Zur Erinnerung: gem. EQR sind HTL Ingenieur und Bachelor sehr wohl 
gleichwertig, aber nicht GLEICHARTIG☺️ Beide Stufe 6

von yannik (Gast)


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Techniklady schrieb:
> Die Entscheidung wurde von der Zentralstelle für ausländisches
> Bildungswesen in Bonn gefällt und von keiner bayerischen Stelle (ist ja
> nicht der Nabel der Welt), aber in Augsburg werden alle in Bayern
> eingereichten Anträge bearbeitet. Lesen Leute, lesen!

Und dennoch werden die Begriflichkeiten des bayrischen Ingeneurgesetztes 
(Ingenieurgesetz - IngG) verwendet die keinerlei Bezug zu anderen 
Ingeneurgesetzten haben. wie z.B. HmbIngG.

Wo steht ganz explizit das es auch außerhalb des Gültungsbereiches IngG 
gültig ist, wie z.B. im Geltungsbereich des HmbIngG?

Die Zentralstelle befürwortet lediglich, aus fachlichersicht, das Du 
dich entsprechend des Art. 2 Ingeniuergesetz - IngG. dich Ingenieur 
nennen darfst. Entschieden wurde aber nicht von dennen und z.B. das 
HmbIngG kennt keinen Artikel 2.--> lesen

Erteilt wurde die Genehmigung von der Regierung von Schwaben auf der 
Grundlage des IngG (Bayern), dort steht nicht das Du im geltungsbereich 
der anderen Inggesetze dich ebenfalls Ing nennen darfst! Eventuell bist 
Du als Österreicher mit dem Föderalismus in der BRD weniger vertraut.

von Claudia D. (techniklady)


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Hallo Yannick,
Im HmbIngG stehen die gleichen Voraussetzungen wie im BayIngG, siehe
Paragraph 2, tut mir sehr leid für dich.
Aus den Steinen, die mir in den Weg gelegt wurden, werde ich mein 
Traumschloss bauen. Ich bin übrigens Deutsche, der sehr wohl der 
heimischen Föderalismus bekannt ist.

von yannik (Gast)


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Claudia D. schrieb:
> Hallo Yannick,
> Im HmbIngG stehen die gleichen Voraussetzungen wie im BayIngG, siehe
> Paragraph 2, tut mir sehr leid für dich.
> Aus den Steinen, die mir in den Weg gelegt wurden, werde ich mein
> Traumschloss bauen. Ich bin übrigens Deutsche, der sehr wohl der
> heimischen Föderalismus bekannt ist.

Nur das die Stelle in Bayern das Gesetz in Hamburg vermutlich nicht 
interpretieren darf. In allen 16 IngGesetzten steht so ziemliche das 
gleiche (und das in weitenteilen Wortgleich) nur z.B. beszieht sich das 
Schreiben aus den bayrischen Schwaben z.B. auf Artikel in Hamburg gibt 
es keinen Arikel im in HmbIngG (dort gibt es Teile), es bleibt dabei das 
ganze Schreiben sagt nicht das Du das recht hast dich in der 
Bundesrepublik als Ing. zu bezeichne, sondern da es sich sich auf das 
IngG bezieht dürfte es nur für Bayern gültig sein. Frag doch lieber noch 
mal nach oder möchtest du etwa auf Sand bauen? (Vermutlich hoffst du 
einfach das sogenau ohnhin keiner nachfragt)

> Im HmbIngG stehen die gleichen Voraussetzungen wie im BayIngG, siehe
> Paragraph 2, tut mir sehr leid für dich.
--> Nur das eine Stelle in Bayern nicht für das Land Hamburg die 
entsprechenden Gesetze auslegen kann (wie gesagt zu deinen Kommentar, 
dass das in Bonn entschieden habe ich ja bereits bezug genommen - diese 
wurde um Hilfe ersucht und hat die Entscheidung befürwortet getragen 
wurde die aber vom Amt in Bayern)!

Frag doch einfach mal per Email an ob Du den Grad jetzt in allen 
Bundesländern führen darfst und Poste hier deren Aussage.
Wenn Du es darfst ist es doch Klasse und es gibt hier bestimmt niemanden 
der etwas dagegeben sagen würde.

von was ich denke (Gast)


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In Baden-Württemberg ist HTL-Ing. (Gast) mit Ihrer Anerkennung 
berechtigt, sich als Ingenieur zu bezeichnen. Ich führe keine 
Rechtsberatung durch und gebe nur das an, was ich gerade ergoogelt habe. 
Was die Gesetzte anderer Länder (hier: Bundesländer) dazu sagen, weiß 
ich nicht.

§ 6
Wer nach dem Recht eines anderen Landes der Bundesrepublik Deutschland 
zur Führung der in § 1 genannten Berufsbezeichnung berechtigt ist, darf 
diese Berufsbezeichnung auch im Geltungsbereich dieses Gesetzes führen.

Hinweise:
Ingenieurgesetz (IngG) vom 30. März 1971 mit letzter berücksichtigter 
Änderung:
§ 2 geändert sowie § 2 b neu eingefügt durch Artikel 10 des Gesetzes vom 
19. Dezember 2013 (GBl. 2014 S. 1, 11)

Quelle:
http://www.ingbw.de/fileadmin/pdf/Merblatt-Gesetze/M002_Ingenieurgesetz.pdf

von Bayer (Gast)


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Nur ist Bayer kein Land, sondern ein Freistaat ist:)

von Matthias (Gast)


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Ich finde eine Gleichsetzung von HTL und Bakk für falsch. Auch wenn du 
keine HTL gemacht hast, sondern AHS und Kolleg. Ist dasselbe... Man 
macht zB in ETE, MB oder Mechatronik im Bakk theoretischere Themen durch 
und muss zb nicht Würfel feilen.
Ich bin der Meinung, dass Titel nicht so wichtig sind, finde aber, dass 
es nicht sein kann, dass man nach der HTL + 3J arbeiten den Master 
machen darf. Es gab an der HTL Mödling auch einen 17 jährigen Hacker, 
der vor Jahren irgendwas von US hackte, ABER:
Eine HTL-"Diplomarbeit" ist im Allgemeinen nicht gleichzusetzen mit 
einer echten Diplomarbeit.

von Techniklady (Gast)


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Meine Herren, gem. Art. 7 des BayIngG ist man auch in den anderen 
Ländern Deutschlands Ingenieur. Ich habe 5 Jahre an 2 Kollegs studiert 
und habe eine Gleichstellung nach Prüfung von Lehrinhalten und 
Stundenplänen durch Fachleute erhalten. Ist das noch immer nicht 
angekommen?
Diejenigen, welche die vielfältige österreichische Bildungslandschaft 
nicht kennen, sollten echt den Mund halten.

von bruttel schwabe (Gast)


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Techniklady schrieb:
> Meine Herren, gem. Art. 7 des BayIngG ist man auch in den anderen
> Ländern Deutschlands Ingenieur. Ich habe 5 Jahre an 2 Kollegs studiert
> und habe eine Gleichstellung nach Prüfung von Lehrinhalten und
> Stundenplänen durch Fachleute erhalten. Ist das noch immer nicht
> angekommen?
> Diejenigen, welche die vielfältige österreichische Bildungslandschaft
> nicht kennen, sollten echt den Mund halten.

Von mir aus bist Du gerne Ingenieur.

Nur so kann das ja überhaupt nicht gehen. Denn Bayern hat über seine 
Grenzen hinaus keine Gesetze zu beschließen.
Deshalb kann das BayIngG nur in Bayern gelten.
Das steht sogar in dem von Dir genannten Artikel drin ("Geltungsbereich 
dieses Gesetztes").

Die eigenen Gesetze macht jedes Land immer noch selbst, auch wenn die 
Gesetze oft fast wortwörtlich gleich sind.

Wenn Du auch in den anderen Ländern Ingenieur bist, so hängt das immer 
von den Gesetzen des jeweiligen Landes ab. Das ist auch bei den 
Ingenieuren von deutschen Hochschulen so. Auch bei Ingenieuren die da 
noch so in dem jeweiligen Gesetz eines deutschen Landes vorkommen.

Wenn ich mit dem akademischen Grad Ingenieur von einer badischen 
Hochschule nach Hamburg umziehe, gilt für mich das Gesetz aus Hamburg. 
Nicht das von Baden-Württemberg oder Bayern.

Und jetzt freue Dich doch endlich und trinke ein Großkaltgetränk.
Das schmeckt in Bayern immer gut (sogar in Franken).

Prosit

von yannik (Gast)


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Techniklady schrieb:
> Meine Herren, gem. Art. 7 des BayIngG ist man auch in den anderen
> Ländern Deutschlands Ingenieur.


1. Es gibt kein BayIngG

2.Ingenieurgesetz - IngG (Bayern)
>Art. 7
>Wer nach dem Recht eines anderen Landes der Bundesrepublik Deutschland zur 
>Führung der in Art. 1 genannten Berufsbezeichnung berechtigt ist, darf diese 
>Berufsbezeichnung auch im Geltungsbereich dieses Gesetzes führen.

Du bist vermutlich in den anderen Länderen Ing. weil die einen ähnlichen 
Passus im Gesetz haben aber aufgrund des Artikel 7 des bayerischen 
Ing.-Gesetztes vermutlich eher nicht.

Es ist aber schon erstaunlich wenn man diese Diskussion verfolgt wie 
deine Aussagen sich ändern (einmal wurde es in Bonn für ganz Deutschland 
entschieden, dann gilt das Schreiben in ganz Deutschland, jetzt bist du 
Ing. in anderen Ländern Aufgrund von Artikel 7 (obwohl dieses Artikel 
lediglich festlegt das jemand in Bayern Ing ist insofern er Ing in einen 
anderen Bundesland ist -- was kommt als nächstes? Das du Ing. auf Grund 
eines ähnliches Artikels in all den anderen BLs bist?  ))

von bruttel schwabe (Gast)


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yannik schrieb:
> -- was kommt als nächstes?

Vielleicht gesteht er, daß er einen Turing Test durchführt...

Mich wundert nämlich auch, daß lesen und verstehen wohl so! schwierig 
ist.
Besonders für einen Akademiker oder für einen Ingenieur oder einen 
Informatiker oder auch HTLer.

von Claudia D. (techniklady)


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Hallo nochmal in die Runde! Habe mich jetzt mehrfach erkundigt: es ist 
definitiv so, dass die Anerkennung der Berufsbezeichnung Ingenieur/in 
bundesweit gilt, gleich wo man den Antrag eingebracht hat. Wer trotzdem 
noch Nachhilfe benötigt hier die Hauptansprechstelle:
Baukammer Berlin
Gutsmuthsstraße 24
12163 Berlin

Telefon: (030) 797 443 00
Fax: (030) 797 443 29
E-Mail: info@baukammerberlin.de
http://www.baukammerberlin.de/

Neid und Missgunst sind halt nicht auszurotten ;)

von P. B. (loetpaste)


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Und was bringt dir das jetzt, wenn du dich Ingenieur nennen darfst? 
HTL-Absolventen sind auf dem Wissensstand eines Ingenieurs-Studenten im 
1. oder 2. Semester. Super. Da kann ja auch ein Rettungssanitäter in ein 
anderes Land gehen und seine Anerkennung als Arzt fordern...

von Jo S. (Gast)


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Techniklady schrieb:
> Zur Erinnerung: gem. EQR sind HTL Ingenieur und Bachelor sehr wohl
> gleichwertig, aber nicht GLEICHARTIG☺️ Beide Stufe 6

In D sind sogar Meister = Techniker = Bachelors gleichwertig.  ;)  :)

Frau Ingenieurin Claudia, ich gratuliere Dir zu Deinem Erfolg gegen die 
träge Bummelbürokratie (bauchen 6 Monate für sowas)!     :)

von Jo S. (Gast)


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Claudia D. schrieb:
> Neid und Missgunst sind halt nicht auszurotten ;)

Ich find´s sehr lustig!

von Thomas1 (Gast)


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Jo S. schrieb:
> In D sind sogar Meister = Techniker = Bachelors gleichwertig.


HTL ist doch wie Techniker oder Fachschuling (DDR).

von yannik (Gast)


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Claudia D. schrieb:
> Baukammer Berlin

>Die Baukammer Berlin ist die gesetzliche Standesvertretung aller im Bauwesen 
>tätigen Ingenieure im Land Berlin.

Darf die Baukammer überhaupt rechtsverbindliche Auskünte bzgl. der 
Ingenieurgesetze der Länder tätigen?
Versteh michnnicht Falsch vermutlich wird jedes Ingeneurgesetz so einen 
Passus wie den Artikel 7 des bayrischen Ing.-Gesetzes haben, aber deine 
Aussage sind teilweise nur lächerlich!

Die Baukammer wird dir dazu keine rechtsverbindliche Aussage machen -- 
das liegt überhaupt nicht in deren Befungnisbereich.

von Matthias (Gast)


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Ich bin nicht neidig. Ich finde es nur nicht richtig, dass HTL mit einer 
akademischen Ausbildung gleich gesetzt wird. Wie gesagt sind mir Titeln 
egal, aber wenn ich nach der HTL + bissl Berufserfahrung einen Master 
machen darf, ist das nicht richtig. Mir egal was Fachleute sagen. Mag 
sein, dass das in der Baubranche anders ist.

von Alex (Gast)


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Ich finde die Diskussion zwischen HTLern und Studienabgängern sowie 
zwischen HTLern und Deutschen die das System so nicht kennen immer 
wieder witzig. :)

Ich stelle das ganze hier jetzt ein mal klar, dass es (hoffentlich) 
jeder so Versteht wie es ist:

- Die HTL schließt man mit der Matura ab, diese ist ähnlich dem Abitur, 
allerdings ist das Abitur vor allem allgemein angesiedelt, während für 
die Matura der Zweig der HTL eine große Rolle spielt und somit die 
Maturas in verschiedenen HTLs auch für verschiedene Branchen verschieden 
viel wert sein können

- Die HTL dauert in der Regel 5 Jahre, in diesen 5 Jahren wird, anders 
als in Gymnasien, schon von Anfang an in die technische Richtung gelernt 
auf die die jeweilige HTL spezialisiert ist. Ebenso ist es verpflichtend 
während der Ausbildung mindestens 2 Monate Berufspraxis in Firmen zu 
sammeln.

- Ein großer Teil der HTL Ausbildung ist die Praxis, man lernt vor allem 
wie man das technische Wissen in der Arbeitswelt anwendet

- Die HTLs sind auf verschiedene Gebiete spezialisiert, beispielsweise 
ist die HTL Braunau vor allem für die Bereiche Elektronik, 
Elektrotechnik und Mechatronik spezialisiert, wirft also sehr gut 
ausgebildete Hardware- und Softwaredesigner sowie Mechatroniker ab, 
während beispielsweise die HTL Ried sich auf den Maschinenbau 
spezialisiert, ein Gebiet über das in Braunau fast gar nichts gesagt 
wird. Damit ist nicht genug gesagt wenn man behauptet man habe die HTL 
abgeschlossen, die genaue Fachrichtung ist ebenso wichtig.

- Zum Abschluss der HTL ist eine Diplomarbeit notwendig, diese hat sich 
an relativ Strenge Formregeln zu halten, ähnlich einer Doktor- oder 
Bachelorarbeit, in der Regel aber kürzer. Diese Diplomprojekt werden 
meist in Teams von 2 Personen durchgeführt.

- Der HTL Abschluss ist im europäischen Qualifikationsrahmen dem 
Bachelor gleichgesetzt. Das liegt aber vor allem daran dass die HTL 
Ausbildung zu viel Wissen und Können vermittelt als dass sie "nur" der 
Stufe 5 zuzuordnen ist, die HTL liegt einfach viel näher am Abschluss 
des ersten Studienganges. Das bedeutet aber NICHT dass man sich als 
HTLer das Bachelor Studium spart und direkt den Master machen kann, die 
Bachelorgleichsetzung innerhalb der EU dient nur zur besseren 
Vergleichbarkeit. Beginnt man als HTLer ein Bachelor Studium hört man 
die ersten 2-3 Semester fast nur Bekanntes, da bis über die Grundagen 
hinaus bereits alles in den HTLs gelernt wurde. Deshalb werden HTLern in 
Unis oft bis zu 3 Semester angerechnet, diese kann man dann auslassen 
und stattdessen ist eine Prüfung abzulegen um zu zeigen, dass man diese 
bis zu 3 Semester nicht benötigt um weiter studieren zu können. Somit 
ist der HTLer in der Berufswelt nur FAST so viel wert wie ein Bachelor, 
was er aber oft mit praktischer Erfahrung wettmachen kann. Viele Firmen 
in Österreich stellen HTLer und Bachelor zu identischen Konditionen ein, 
da der HTLer sich meist schneller einfindet und produktiv arbeiten kann, 
der Bachelor aber mehr Buchwissen mitbringt und besser für 
wissenschaftliche Arbeiten zu gebrauchen ist.

Cyblord -. schrieb:
> DrTech schrieb:
>> Gruess Gott!
>> Fuer die Deutschen: Die Htl ist ein erweitertes Abi technischer Richtung
>> um 1 Jahr und man ist uneingeschränkt hochschulberechtigt.
>
> Also im Prinzip ein Abiturient. Wie kann sich dann die Frage stellen, ob
> und wo man damit als Ingenieur arbeiten kann? Da fängt die Ausbildung in
> diese Richtung doch dann wohl erst an!?

Eben nicht, das ist das Verständnisproblem das hier vorliegt. Die 
Schulform HTL gibt is in dieser Form nirgends anders als Österreich, 
während die Techniker Ausbildung in Deutschland vor allem im Studieren 
liegt setzt man in Österreich auf frühstmögliche Ausbildung von 
zukünftigen Profis bereits vor dem Studium. Aus diesem Grund sind die 
höheren Lehranstalten erfunden worden, um Personen die nicht unbedingt 
ein Studium anstreben aber in eine gewisse Richtung Arbeiten wollen den 
Weg über die nur allgemeinbildenden Gymnasien zu sparen.

Cyblord -. schrieb:
> Papier ist geduldig. Wer stellt einen Abiturienten für die Entwicklung
> ein? Absurd.

Maturant entspricht dem Abiturient nur bei der Gym-Matura!
Alle anderen (HTL, HLW, HAK, ..) bringen mehrjährige Praxis und 
Erfahrung im jeweiligen Bereich mit!

Um jetzt noch die eigentliche Frage des Threads zu beantworten:
Ein wirkliches deutsches Equivalänt gibt es nicht, ich persönlich würde 
eine abgeschlossene HTL in Deutschland als beschrieben als etwas über 
halb abgeschlossenes Bachelorstudium mit mehrjähriger Praxis. Was der 
Bachelor an speziellem Buchwissen bringt kann man als HTLer mit 
Erfahrung und Praxis wettmachen.

In Deutschland wirst du natürlich nicht so viel Einstiegsgehalt erhalten 
wie ein richtiger Bachelor, ist in Österreich ja auch nur bei gewissen 
Firmen und nach Abschluss gewisser zu diesen Firmen passenden HTLs der 
Fall. Ein Jahresbruttogehalt von 26k-35k je nach Spezialisierung, Stadt 
und auch Glück beim Verständnis der Personalabteilung für deine 
Ausbildung.

von Markus (Gast)


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Alex schrieb:
> Ein wirkliches deutsches Equivalänt gibt es nicht

Scheint so eine Art Techniker zu sein.
Abgesehen davon: Vor dem Wochenende Leichen auszugraben, ist immer eine 
gute Idee!

Beitrag #5108030 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5108071 wurde von einem Moderator gelöscht.
von klausi (Gast)


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Mittwochsaccount schrieb im Beitrag #5108030:
> einzustellen und auf Bachelor/Master umzustellen wie jedes andere
> europäische Land auch?

Warum? Bachelor und Master gibt's in AT schon lange

von Alex (Gast)


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Darwin schrieb im Beitrag #5108071:
> Wer arbeitet schon freiwillig bei den Saupreussen....

Ich nicht, aber wenn jemand anderes das für nötig hält will ich dem 
nicht im Weg stehen, jedem das seine.

Mittwochsaccount schrieb im Beitrag #5108030:
> einzustellen und auf Bachelor/Master umzustellen
> wie jedes andere europäische Land auch?

Master und Bachelor gibts hier schon lange, die HTL und andere höhere 
berufsbildende Schulen sind ja nicht als eine Art Ersatz konzipiert 
sondern als kürzere Alternative oder Vorbereitung, je nachdem ob man 
noch studieren will oder nicht. Mit einem BHS Abschluss kommt man in 
Österreich schon sehr gut zurecht, ein Studium ist aber fast immer 
empfehlenswert und nie schlecht wenn man die Materie von ganz innen 
betrachten will und einen sämtliche Hintergründe interessieren und immer 
nötig wenn man in Richtung Wissenschaft gehen will.

Markus schrieb:
> Scheint so eine Art Techniker zu sein.

Ich weiß nicht wie umfangreich die Technikerausbildung in Deutschland 
ist. Auch die HTLs sind teilweise unterschiedlich umfangreich. Manche 
HTLs werden wohl mehr und manche weniger als der Techniker bieten, lässt 
sich pauschal nicht sagen. Aber käme dem Ganzen wohl am nächsten.

Markus schrieb:
> Abgesehen davon: Vor dem Wochenende Leichen auszugraben, ist immer eine
> gute Idee!

Tja ¯\_(ツ)_/¯

von Cyblord -. (cyblord)


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Alex schrieb:
>> Also im Prinzip ein Abiturient. Wie kann sich dann die Frage stellen, ob
>> und wo man damit als Ingenieur arbeiten kann? Da fängt die Ausbildung in
>> diese Richtung doch dann wohl erst an!?
>
> Eben nicht, das ist das Verständnisproblem das hier vorliegt.

Es handelt sich nicht um ein Verständnisproblem. Wir wissen gut was die 
HTL versucht vorzugeben. Nur ist das eben an Lächerlichkeit kaum zu 
überbieten. Dagegen ist sogar Bologna noch harmlos. Es sind und bleiben 
Abiturienten die meinen (und gesagt bekommen) sie wären irgendsowas wie 
ein Ing.
HTL ist also einfach nur ein nationaler Alleingang um erfundene (ing) 
Titel für seine Bürger zu generieren.
Also du kannst den Erklärbär schön stecken lassen.
Und btw. man kann hier öfters sehen von welch hoher Qualität die HTL 
Ausbildung ist, wenn mal wieder Projekte anstehen und hier diese 
Ösi-Elite mit Fragen aufschlägt. PEINLICH trifft es da nicht ganz.

von Alex (Gast)


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Matthias schrieb:
> Ich bin der Meinung, dass Titel nicht so wichtig sind, finde aber, dass
> es nicht sein kann, dass man nach der HTL + 3J arbeiten den Master
> machen darf.

Darf man ja auch nicht, erst ist der Bachelor fertig zu machen und dann 
der Master.

Matthias schrieb:
> Eine HTL-"Diplomarbeit" ist im Allgemeinen nicht gleichzusetzen mit
> einer echten Diplomarbeit.

Die HTL-Diplomarbeit ist genauso echt wie jede andere auch, steht ja in 
keinem Märchenbuch. Ebenso ist sie nicht gleichzustellen mit der 
Diplomarbeit eines Akademikers, deshalb ist sie ja auch nur etwa 60-90 
Seiten lang und nicht 80-140.

von Alex (Gast)


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Darwin schrieb im Beitrag #5108071:
> Btw. Freu mich schon auf die Kommentare vom Cyblord, unserem
> anbetungswürdigigem studiertem Besserwisser

Also ich find' solche aggressiven kleinen Giftzwerge irgendwie niedlich, 
wenn sie schön frustriert sind und nichts wahrhaben wollen, echt süß ;)

von Cyblord -. (cyblord)


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Alex schrieb:
> Ebenso ist sie nicht gleichzustellen mit der
> Diplomarbeit eines Akademikers, deshalb ist sie ja auch nur etwa 60-90
> Seiten lang und nicht 80-140.

Das Problem ist dass sie sich aber gleich NENNT. Die Begrifflichkeiten 
sind das Problem und die sind absichtlich irreführend und sollen mehr 
suggerieren als sie in Wirklichkeit sind. Titelgeilheit halt.


> Also ich find' solche aggressiven kleinen Giftzwerge irgendwie niedlich,
> wenn sie schön frustriert sind und nichts wahrhaben wollen, echt süß ;)

Getroffene HTLler heulen wohl gerne mal laut auf.

: Bearbeitet durch User
von Alex (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Das Problem ist dass sie sich aber gleich NENNT. Die Begrifflichkeiten
> sind das Problem und die sind absichtlich irreführend und sollen mehr
> suggerieren als sie in Wirklichkeit sind.

Die HTL-Diplomarbeit ist eine Diplomarbeit mit dem Prefix HTL - das 
suggeriert eine wissenschaftliche Arbeit auf vor-universitärem Niveau, 
was es ja auch ist. Wenn es nach dir ginge dürfte die Bachelorarbeit 
auch keine Diplomarbeit sein weil ja all diese jämmerlichen Bachelors so 
tun als wären sie Master mit ihrer lächerlichen Ausbildung.

Cyblord -. schrieb:
> Und btw. man kann hier öfters sehen von welch hoher Qualität die HTL
> Ausbildung ist, wenn mal wieder Projekte anstehen und hier diese
> Ösi-Elite mit Fragen aufschlägt.

Da steckt wohl leider ein Funken wahrheit drinnen, je schlechter die HTL 
umso wahrscheinlicher suchen die Schüler online nach Antworten die man 
eigentlich kennen sollte. Von den guten(und leider seltenen) HTLs sieht 
man hier ja selten wen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Alex schrieb:
> Wenn es nach dir ginge dürfte die Bachelorarbeit
> auch keine Diplomarbeit sein weil ja all diese jämmerlichen Bachelors so
> tun als wären sie Master mit ihrer lächerlichen Ausbildung.

Da rennst du bei mir offene Türen ein. Allerdings heißt die auch nicht 
Diplomarbeit sondern Bachelor-Thesis. Und ja, natürlich tun auch 
Bachelors gerne so als wären sie Master oder gar Diplomer und wären 
gerne echte Akademiker. Diese Verwässerung von Abschlüssen und Begriffen 
sowie die Beliebigkeit mit der seit Bologna solche vergeben werden, ist 
ja gerade das Problem von Bologna. Nur treibt es Österreich mit der HTL 
hier sogar noch einen Schritt weiter, wenn sogar Abiturienten die NIE 
eine Hochschule gesehen haben,  mehr oder weniger als Akademiker, mit 
entsprechend benamten Abschlussarbeiten verkauft werden sollen.
Was kommt als nächstes? Diplomarbeit nach der Grundschule? Natürlich nur 
"Elementary-Thesis" genannt, soll ja niemand irregeführt werden oder so.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (Gast)


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Also der HTLer hat in Österreich jetzt eigentlich schon sehr gute 
Berufschancen.

Kommt auch immer aufs Einsatzgebiet darauf an.

Bei uns (in der Firma) findet man Uni Absolventen, FHler und auch eine 
Menge HTLer

Leistungselektronik -> Elektrotechnik Uni
FPGA Design -> FH
Microcontroller -> HTL

Wenn in D die HTL nicht anerkannt wird - unser Pech, aber egal.

Stellt ruhig für jeden Scheiß einen Dipl.Ing mit 80k/p.A. ein.

von klausi (Gast)


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Nochmal zur Klarstellung: HTLer gelten in Österreich nicht als 
Akademiker an sich, das ist einfach eine um 1 Jahr verlängerte 
technische Matura, d.h. ähnlich eines Gymnasiums, aber man hat schon 
viele technische Fächer und auch Werkstattunterricht.

Das kann später, während des Studiums oder Werkstudent sehr hilfreich 
sein, da man dann in dem Metier sich schon etwas auskennt. Hilft auch um 
gute Praktika zu bekommen, anders als wenn man "nur" eine Standard 
Gymnasium Matura gemacht hat - die hat den Vorteil 1 Jahr früher 
abzuschliessen, ohne den genannten Vorteilen der HTL wiederum.

Dafür gibt's eine BA (Berufsakademie) in AT auch nicht.

Wer Akademiker werden will, muss immer noch an eine FH oder Uni/TU. Für 
eine HTL bekommt man den österreichischen Titel "Ing." aber das ist 
natürlich nicht das selbe wie die akademischen Grade. Ein Ing. ist kein 
akademischer Grad.

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