Wertes Forum! Mein Sohn hat beim Bezug seiner neuen Wohnung insgesamt 4 LED-Lampen installiert. Gestern meldete er sich: Nach gut 8 Mon. Nutzung ist ihm gestern auch die 4. Lampe (LED-Kette im Bad-Spiegelschrank) gestorben. Im Gegensatz zu den ersten 3 Lampen, die einfach nur "tot" waren, hat die letzte folgendes Verhalten. Wenn sie lange Zeit aus war, leuchtet sie sofort. Dann aber nach Ausschalten u. kurzer Pause will sie nicht mehr starten. Nach einigen Einschaltversuchen, leuchtet sie plötzlich wieder. Nachdem sie mal funktionierte, kann man nach dem Ausschalten (im dunklen Raum) einzelne LEDs noch für mehrere Minuten leicht glimmern sehen. Leider konnte er die "Vorschaltgeräte" der Lampen wg. der Garantie nicht öffnen. Wir wissen nicht, ob es sich dabei um Wandler- oder Kondensator-Netzteile handelte. -- Frage an die Elektro-Fachleute: Welche Art Netzteile sind in diesem Bereich üblich? Sind diese Lampen evtl. empfindlich für auftretende Spitzen im 230 Volt-Netz? Gruß, fredl
In erster Linie sind die Dinger empfindlich gegen das Kaufen von besonders billigem China-Schrott.
In welcher Unterhaltungs- u. Konsumelektronik ist denn heute nicht "China" drin?
Man kann solche Ware auf 2 Arten kaufen: - Über einen Zwischenhändler, der 100 Stück kauft, ansieht, testet, und 60 davon sofort der Wiederverwertung zuführt. - Oder direkt, weil die Exemplare dann viel billiger sind. Dann muss man den Job des Zwischenhändlers eben selbst übernehmen.
Also ich hab mir beim XXXL eine LED Nachtlampe gekauft, eine mit vielen LEDs an Stelle von Glühbirne. Verhalten: 1. Die erste hat nach 20 Tagen angefangen in der Helligkeit zu vibrieren, also verdacht auf kaputte Gleichrichter. ->Tausch auf Garantie 2. Die 2. hat nach 2 Tagen ein komplett heißes Vorschaltgerät, aber kein Licht. -> Tausch. Auf einen 3. Versuch ließ ich es nicht ankommen. Ich hab ein anderes Modell verlangt, wo ich dann eine Energiesparlampe bekam. Die geht jetzt seit 2 Jahren. In den meisten LED Lampen sind Schaltnetzteile drin, die 1. 230V Gleichrichten, ->320Vdc 2. Die 320Vdc dann mit einem Step-down Strom Regler transformieren. Also eine art Flyback Trafo, mit 1 Aktivem 600V Mosfet, die Ausgangsseite ist galvanisch getrennt. Heutzutage gibts schon solche Schaltregler, wo nicht mal ein Feedback Optoisolierter Signalweg nötig ist, da man das auch über die zurückinduzierte Spannung am Primärteil wärend der Aus-Phase des Mosfets messen kann. Sehr interessante Technologie, ob sie aber lange währt ist fraglich. ( Beispiel: http://www.linear.com/product/LT3748 )
Besten Dank für die Anteilnahme. @ Martin: Die Lampen meines Sohnes stammen auch aus einem großen Möbelhaus. Ob man in einem "Lampen-Fachgeschäft" qualitativ bessere Elektronik in den Lampen bekommt, ist allerdings auch fraglich. Ich habe bei der letzten Renovierung einige Lampen durch solche mit NV-Halogen-Birnchen u. eine mit Energiespar-Röhre ersetzt. Keine Probleme. Wobei vom Farbspektrum die Halogenlampen wesentlich besser sind. Danke für den Link z. LT3748. Feedback ohne OK auf der Primärseite v. Trafo über RFB abgenommen. Interessant! fredl
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Manfred M. schrieb: > Die Lampen meines Sohnes stammen auch aus einem großen > Möbelhaus. Ob man in einem "Lampen-Fachgeschäft" qualitativ bessere > Elektronik in den Lampen bekommt, ist allerdings auch fraglich. Richtig, kommt im Endeffekt alles aus China. Warum also nicht gleich dort kaufen, dort gibt es für die überteuerten Preise hierzulande wenigstens vernünftige Qualität.
Ichhabe bis jetzt v.a.zwei Ausfallursachen beobachtet: 1) LEDs von unterirdischer Qualität, bei welchen aufgund thermischer Belastung der Bonddraht abreisst. Die beginnen dan ganz lustig zu flackern. 2) Schaltnetzteile mit z.T. mikroskopisch kleinen Elkos von ebenso unterirdischer Qualität. Die sind dann nach ein paar Monaten trocken und das NT schwingt nur noch an, wenn es ihm gerade wohl ist. Gegen 1) hilft nichts, bei 2) habe ich den Elko (mit wenigen µF) gegen ein keramisches C mit 1µF getauscht. Die Lampen laufen seither ohne Probleme. Ich kaufe meine LED-Leuchtmittel vom Chinesen "Odin Lighting". Für China-Verhältnisse teuer, aber dafür astreine Qualität (auch das Licht!) mit praktisch Null Ausfällen.
LED-Lampen kleinerer Leistung (~bis 2-3W) nutzen meist ein einfaches Kondensatornetzteil, die leistungsfähigeren und teureren dann einen Schaltregler. Erkenn man oft daran, wenn der cosPhi angegeben ist. Und grade die mit Kondensatornetzteil sind anfälliger gegen Überspannung, da der Kondensator als "Vorwiderstand" funktioniert. Und natürlich die Kühlung der LEDs ist wichtig und daran wird gerne gespart, bzw. je nach Einbau ist die schlechter als geplant -> tot durch Hitze.
Tobias L. schrieb: > Und grade die mit Kondensatornetzteil sind anfälliger gegen > Überspannung, da der Kondensator als "Vorwiderstand" funktioniert. >> Überspannung <<, das Stichwort! Vielleicht sollte man die hohe Ausfallrate nicht nur auf fehlerhaftes Design der Schaltungen schieben, sondern auch das elektrische Umfeld betrachten: 1. Die Wohnungen im Haus meines Sohnes sind alle mit elektr. Fußbodenheizungen ausgerüstet. Im Keller, in der E-Verteilung ist pro Wohnung ein Tarifschaltgerät (TRA-Empfänger) und jeweils ein Schütz installiert. Denke da an Induktionsspitzen im Netz beim Schalten der Schütze. 2. Die Lichtschalter in der Wohnung scheinen mir sehr "ausgenuddelt" zu sein. (Bj. ~ 1975). Spannungsspitzen durch Kontaktprellen oder Funkenziehen beim Ausschalten?? Gibt´s da Erfahrungen? Danke, fredl
Manfred M. schrieb: > ein Tarifschaltgerät (TRA-Empfänger) Falls es sich dabei um eine Art Rundsteuergerät mit NF-Impulsen auf der Leitung handelt, werden dadurch die LEDs zusätzlich gestresst. Solche Installationen sind für C-Netzteile nicht geeignet. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Falls es sich dabei um eine Art Rundsteuergerät mit NF-Impulsen auf > der Leitung handelt, Ja, darum handelt es sich (TRA= Tonfrequenz-Rundsteuer-Anlage). Allerdings beträgt die, meist in der 20 kV-Mittelspannungsebene aufgeprägte Nf-Spannung, nur ca. 5 % der Netzspannung u. betrifft dann alle Stromkunden in einem mit TRA versorgtem Netzgebiet. Die Frequenz der TRA-Spannung ist ein ungradzahliges Vielfaches der Netzfrequ. v. 50 Hz, damit es zu keinen Resonanzen kommt (in unserem Bereich = 183 1/3 Hz). Ich tippe immer noch auf schaltende Schütze!? fredl
Manfred M. schrieb: > (in unserem Bereich = 183 1/3 Hz) Damit fliesst dann aber fast der vierfache Strom durch den Kondensator. M.W. werden teilweise auch noch höhere Frequenzen genommen, die dann zu noch höheren LED-Strömen führen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Damit fliesst dann aber fast der vierfache Strom durch den Kondensator. Richtig, aber doch nur für die Nf (5% v. 230 V = 11,5 V) die der 50 Hz-Spannung (230 V) überlagert ist. Für 50 Hz bleibt Xc weiterhn rd. 4x größer als für 183 Hz. ---------- Harald Wilhelms schrieb: > M.W. werden teilweise auch noch höhere Frequenzen genommen, die dann > zu noch höheren LED-Strömen führen. Vor etlichen Jahren (da dachte noch niemand an LEDs, µCs usw.) verwendete unser EVU noch 485 Hz für die TRA. (Die Frequenz wurde mit einem Maschinengenerator erzeugt). In einem über einige km Leitung versorgtem Ortsteil kam es bei den TRA-Sendungen immer zu Resonanzen im Netz, so daß sogar Glühlampen nicht nur heller wurden sondern sogar platzten. Dies war wohl auch ein Grund, warum viele EVU auf niedrige TRA-Frequenzen umgestiegen sind. Soweit dieser kleine Ausflug in die TRA-Technik. fredl
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