Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MAX1760 (800mA) bricht bei 6mA zusammen


von Urban (Gast)


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Hey Leute,
ich hoffe ihr könnt mir helfen. Brauche einen stromsparenden Step-Up um 
von 0,8V-1,2V auf 3,3V zu generien. Ich brauche lediglich 10-15mA, aber 
die Spannung sakt beim MAX1760 ab 6mA zusammen. Die Schaltung habe ich 
nun zum zweiten Mal aufgebaut und hab keine Ahnung, was ich falsch 
mache.

Habt ihr Ideen?

von Düsendieb (Gast)


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was für eine Induktivität hast Du denn verwendet?

Typ, Bild?

3,3µH alleine, reicht nicht zum aussuchen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Urban schrieb:
> Die Schaltung habe ich nun zum zweiten Mal aufgebaut und hab keine
> Ahnung, was ich falsch mache.
Wir auch nicht. Zeig doch mal ein paar brauchbare Bilder von deinem 
Aufbau (Achja: 500kB pro Bild reichen völlig).

von Urban (Gast)


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Die Spule ist eine Festinduktivität. Das müsste einer dieser sein:
http://www.conrad.de/ce/de/overview/5418133/HF-Drosselspulen?filterL~~%C2%B5H=3.3


Ein Bild könnte ich euch machen, aber das würde nichts bringen. Habe es 
auf einem Breadboard aufgebaut und man kann nicht erkennen wo was 
hingeht...
Eine Kollegin hat aber auch schon mehrmals drüber geguckt und eigentlich 
ist es ja auch noch sehr überschaubar...

Könnte es an der Induktivität liegen?

von Tim (Gast)


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Die Boost Konverter dieser Klasse sind ziemlich empflindlich auf Layout 
Geometrien. Versuche der Layoutempfehlung zu folgen (Blick in's EV Kit) 
und halte die Wege von L zum IC kürzest möglich!!
Hatte mal ein ähnliches Problem bei einem TI TPX61222, aber kaum 
beachtet man die Layoutempfehlungen bringt der Wandler den zu 
erwartenden Strom!

Gruß
Tim

von Patrick C. (pcrom)


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Wahrscheinlich weil die routing von dc/dc converters sehr genau sein 
musz - dh die spul musz direct an chip sein usw. Wenn da schon 5mm 
dazwischen ist, geht es oft schon falsch. Ich habe das gleiche gehat mit 
einen anderen dc/dc converter.

Vielleiht eine loesung>> Pololu und Sparkfun haben klein Platinen mit 
NCP1402 converter drauf (aehnlich wie MAX1760), nicht al zu teuer.

zB http://www.pololu.com/product/2114

von Markus (Gast)


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Urban schrieb:
> man kann nicht erkennen wo was hingeht...
> und eigentlich ist es ja auch noch sehr überschaubar...

Das ist aber ein Widerspruch. Und auf dem Breadboard hat es wohl auch 
(zu) lange Leitungen.

Und genauso wie auf dem Bild oben ist es kaum verdrahtet. Zeichne mal 
einen Schaltplan so wie es wirklich bei dir aufgebaut ist.

von MaWin (Gast)


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> Habe es auf einem Breadboard aufgebaut

Vergiss es, solche Scaltungen können darauf nicht funktionieren.

Das die uninformiertesten von allen aber auch immer gerade das 
ausgereizteste Bauelement verwenden müssen, was es auch dem Markt gibt, 
nämlich einen 1MHz Schalrger mit winziger 3u3 Spule, bei der jeder Draht 
mehr Streuinduktivität hat als die Spule.

1MHz bei 0.3A Schaltstrom ist ein MIttelwellensender, und baust baust 
auch nichh eine Ferritstabantenne als Spule rein und vermutlich 
Klingeldraht als Verbindung und Kondensatoren mit weniger als 1MHz 
Resonanzfrequenz als angeblich Kondensatoren in deine Schaltung die da 
aber eher schoin wie Spulen wirken.

Das kann nichts werden.

Hier siehst du, wie sorgfältig eine Platine layoutet werden muss und wie 
sorgfältig die Bauteile ausgewählt werden müssen

http://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX1760EVKIT.pdf

von Urban (Gast)


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Leider brauche ich einen sehr effektiven Ste-Up, daher die Wahl vom 
MAX1760. Hat jemand eine Idee wie ich den MAX nun am "vernüpftigsten" 
testen kann? Wenn alles läuft sollen sowieso Platinen gefertigt 
werden...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Urban schrieb:
> Ein Bild könnte ich euch machen, aber das würde nichts bringen. Habe es
> auf einem Breadboard aufgebaut
So eine kleine zackige Bissgurke mit 1MHz Schaltfrequenz wirst du auf 
einem Steckbrett NIE sinnvoll ans Laufen bekommen...

Sieh dir das mal an:
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler
Und dann suche die Strompfade in deiner Schaltung (Anhang: grün=Laden, 
lila=Freilauf, blau=Recovery) und dann auf deinem Steckbrett. Du wirst 
GARANTIERT große Augen machen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Urban schrieb:
> Hat jemand eine Idee wie ich den MAX nun am "vernüpftigsten" testen
> kann?

. ordentliche Power-Induktivität benutzen (geschirmte Ausführung)

. auch für den Test halt eine Platine fertigen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Urban schrieb:
> Hat jemand eine Idee wie ich den MAX nun am "vernüpftigsten"
> testen kann?
Auf dem EVAL-Board, wie MaWin schrieb:
> Hier siehst du, wie sorgfältig eine Platine layoutet werden muss und wie
> sorgfältig die Bauteile ausgewählt werden müssen
> http://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX1760EVKIT.pdf

von No Y. (noy)


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Mess doch mal den Widerstand deiner Festinduktivität...


Jetzt mal ganz einfach gerechnet:


Wenn du am Ausgang 15mA bei 3.3V brauchst und das dann aus 0.8V haben 
willst, musst du am Eingang schonmal (ohne Verluste) 62mA reinbekommen.

Wenn der Widerstand der Induktivität jetzt entsprechend hoch ist fällt 
da (bei 62mA)  welche Spannung ab??


Du musst bei sowas extrem gut auf deine Bauteile aufpassen. Nimm mal 
eine ordentliche "Power-Induktivität" Coilcraft / WE mit nem kleinen DC- 
Widerstand...

von MaWin (Gast)


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> Jetuzt mal ganz einfach gerechnet:

Korrekt gerechnet

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/aww_smps.html

fliessen 300mA durch die Spule.

von Klaus B. (butzo)


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Urban schrieb:
> hab keine Ahnung, was ich falsch mache.
Da sind nur zwei Bauteile kritisch:

Der (low ESR)Elko muß mit dem Megahertz klarkommen, ein MLCC 
Keramikkondi dürfte geschickter sein.

Die Spule muß aus einem "high-frequency ferrite core material" 
vorzugsweise "toroid core", Ringkern sein.
Ansonsten wird die Energie im Ferritmaterial verheizt.

Festinduktivität in Widerstandsbauform für Schaltregler ist der 
klassische Anfängerfehler, ist jedem schon passiert.

Altes PC-Motherboard ausschlachten?



Butzo

von No Y. (noy)


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Stimmt....

naja den Trend wird er wohl auch so erkannt haben...

:-D

von Urban (Gast)


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Ja, ich sehe einen ganz leichten Trend. ;)
Merke: Bei HF kann man Breadboard vergessen.

Ähnliche Probleme haben wir nämlich auch gerade bei einem HF-Sender. Da 
muss wohl ein EV-Kit her um nicht zu viel Zeit damit zu verschweden.

Danke vielmals für die Hilfe! Ich werde Bericht erstatten!

von No Y. (noy)


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Nicht unbedingt ein EV-Kit...

Aber ein ordentliches Layout und vor allem ne richtige Induktivität!!

von Matthias K. (matthias_k23)


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Urban schrieb:
> Die Spule ist eine Festinduktivität. Das müsste einer dieser sein:
> 
http://www.conrad.de/ce/de/overview/5418133/HF-Drosselspulen?filterL~~%C2%B5H=3.3
>

>
> Könnte es an der Induktivität liegen?

Ja.
Zumindestens größtenteils.
Du brauchst eine sogenannte Speicherdrossel. Wie unten im Datenblattlink 
angegeben.Von Coilcraft oder Würth oder anderen.
Dein geforderten Nennstrom sollte unter deren max. Strom liegen, sonst 
heiß und nette Geräusche.
Speicherdrosseln haben meist einen Luftspalt, und damit eine niedrigere 
magnetische Flussdichte. Die Energie wird im Luftspalt 
zwischengespeichert und steht der Schaltung nach Abschalten zur 
Verfügung. Das ganze mit einem Takt von 1Mhz. Der von Dir verwendete 
Ferrit -- schau dir im Datenblatt seinen Frequenzgang an --- macht da 
nicht viel mehr.
Bei 1 Mhz ist sein Scheinwiderstand bestimmt schon recht hoch.

von Tim (Gast)


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Wenn Du mutig und zuversichtlich bist, bau Dir die Schaltung aus dem EV 
Kit auf eine Platine nach und lass sie z.B. beim Platinensammler 
fertigen. Wenn Du etwas Krips reinsteckst, kannst Du am Ende Dein 
eigenes DC/DC Modul bauen. Mit Steckkontakten versehen ist das auch auf 
Breadboards verwendbar.
Aber immer schön Layout und Bauteile beachten - nicht umsonst gibt es 
Evalboards bzw. Refrenzdesigns. Grundregeln HF beachten!

Gruß
Tim

von Urban (Gast)


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Hallo, hab soweit hab nun die Platine layoutet und es ist ziemlich gut 
geworden. Eine Frage zur HF-Spule hätte ich noch. Bei der Spule den 
EV-Kits wird einer mit 0,12Ohm genommen. Hätten einen zur Hand der 
3,3Ohm hat. Wäre das ein Problem?

Vielen Dank!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Spulen werden nicht in Ohm bemessen, sondern in (Mikro-)Henry.

Wenn deine Spule in der Tat 3,3 Ω Gleichstromwiderstand haben sollte,
dann fällt allein daran ein Haufen Verlustleistung ab, schon deshalb
willst du sie nicht nehmen.

Zuweilen habe ich bei Drosseln (das ist was gänzlich anderes als
Speicherinduktivitäten) mal erlebt, dass man ihren Ersatzwiderstand
in Ohm angibt bei einer bestimmten Frequenz.  Aber sowas willst du
wirklich nicht als Speicherinduktivität benutzen.

Schau dich bei den bereits genannten Herstellern sogenannter
Power-Induktivitäten um.

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