Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Literaturverzeichnis/ Ordnungsprinzip wanted


von Mike Klügel (Gast)


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Guten Abend liebes Forum,

ich bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag in /"Ausbildung, Studium und 
Beruf"/ richtig aufgehoben ist. Ich bitte um eine Verzeihung und 
-schiebung falls es Anstoß findet.

Ich bin auf der Suche nach einer intelligenten Lösung um meine, über die 
letzten Jahre gesammelte - und in der letzten Zeit stark gewachsene - 
(digitale) Literatur aufzubewahren, zu ordnen und bestenfalls auch 
leicht zitierbar bzw. kopierbar zu machen.

_Das Problem:_
Ich habe in den letzten Jahren recht viel Literatur in Form von Büchern 
(z.B. von Springerlink o.ä.), Diplomarbeiten, Dissertationen, 
Vorlesungsskripten, Paper und Datenblättern digital gesammelt. Alles was 
sich bei Recherchen eben so ansammelt. Der größte Teil (~40 GB) sind 
dabei PDF-Files.
Mein Problem ist nun, dass ich diese Files gerne zentral sammeln und 
sortieren würde (z.B. nach Themen: Informatik, Physik, E-Tec usw.), die 
Informtionen aber eben auch gerne projektweise einbeziehen würde (z.B. 
das Datenblatt des AVR xyz und das Kapitel über die besten Gerichte aus 
dem Filter cookbook). Möglich ist es natürlich alles zu kopieren. Am 
liebsten wäre mir aber wenn alles zentral gespeichert werden könnte, zum 
Beispiel um die Kommentarfunktion von PDFs zu nutzen oder um sich die 
während Projekten gemachten Anmerkungen und Notizen in den Files auch 
später noch ohne Kopierorgien zugänglich zu halten.
Andererseits werden in Projekten oft nur bestimmte Kapitel oder 
Abschnitte eines Dokumentes benötigt. Hier ist es wiederrum sehr 
hinderlich ständig ein ganzes "Buch" mitzuschleppen.
Oft beginne ich Projekte in dem ich alle benötigten Informationen erst 
mal recht wahllos aus verschiedenen Quellen zusammenkopiere um zu einem 
spteren Zeitpunkt ins Detail zu gehen.
Das geht mit PDF-Files oft nicht besonders gut. Ich empfinde es als 
umständlich erst Projektweise ein Literaturverzeichnis anzulegen und 
dann dann doch wieder in jedem File einzeln nachzuschlagen, wenn man die 
Information benötigt.

Gibt es ein Tool das Referenzierungen auf ein zentrales Textdokument 
zuläßt? Dieses in verschiedene Kategorien Ordnen kann und fähig ist 
Anmerkungen/ Notizen an das Dokument anzuhängen.
Ein Traum, aber nicht zwingend notwendig, wäre es, wenn dieses Programm 
ebenfalls eine Literaturdatenbank/ ein Literaturverzeichnis für Latex 
und/oder Open Office zur Verfügung stellen würde.

Wie verfahrt ihr günstigstenfalls? Ich kann mir nicht vorstellen, dass 
ich der einzige mit diesem Problem bin.
Einen sehr herzlichen Dank fürs mitüberlegen und mitdenken.

Klügel

von Rainer Brüderle (Gast)


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Mike Klügel schrieb:
> Am
> liebsten wäre mir aber wenn alles zentral gespeichert werden könnte

Mir wurde mal das Tool "Memo-Master" empfohlen. Kollegen legen da alles 
ab: Mails, PDFs, Links, Memos usw. Kannst Du Dir mal anschauen/testen. 
Die Textsuche scheint recht flott zu sein.

von Jan K. (jan_k)


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Zotero (http://www.zotero.org/) ist ein schönes Literaturprogramm. Kann 
in alle mögliche Formate exportieren. Musst mal gucken, ob das reicht, 
ich fürchte aber du suchst etwas umfangreicheres.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mike.

Mike Klügel schrieb:

> ich bin mir nicht sicher, ob dieser Beitrag in /"Ausbildung, Studium und
> Beruf"/ richtig aufgehoben ist. Ich bitte um eine Verzeihung und
> -schiebung falls es Anstoß findet.

Ich finde, das gehört zum Selbststudium. Würde also passen. ;O)


> Ich bin auf der Suche nach einer intelligenten Lösung um meine, über die
> letzten Jahre gesammelte - und in der letzten Zeit stark gewachsene -
> (digitale) Literatur aufzubewahren, zu ordnen und bestenfalls auch
> leicht zitierbar bzw. kopierbar zu machen.

Das Problem kenne ich. Auch wenn es bei mir nur 20GB PDFs sind.

> Mein Problem ist nun, dass ich diese Files gerne zentral sammeln und
> sortieren würde (z.B. nach Themen: Informatik, Physik, E-Tec usw.),

Dazu habe ich ein Dateisystem. Es ist halb logisch aufgebaut, und trägt 
noch immer den unlogischen Stempel, das ich einmal gezwungen war, das 
ganze effektiv auf CDs für Sicherungskopien zu verteilen. Mal abgesehen 
davon, das ich mit dem Sammeln unter W98 angefangen habe....

PDF-Hauptordner
  Datenblaetter_A-K
    Analog_ICs
      AD_DA Wandler
        ADundDA-Wandler
          PCF8591_AD-DA-Converter_8Bit_I2C-Bus_Philips-NXP_27Jan2003.pdf
          ..
          ..
        AD-Wandler
          AD876.pdf
          AD2020_AD-Converter3digit_AnalogDevices.pdf
          ..
          ..
        DA-Wandler
        DeltaSigmaWandler
      Ampl_Comp_OPAMP
Ampl_Comp_OPAMP

    BatterienAkkusUndLadung
    Digital_ICs
    ...
    ...
    hört auf mit:
    Kondensatoren
  Datenblaetter_L-Z
    Laengstregler
    Microcontroller_DSP_Prozessoren
    ...
    ...
    hört auf mit:
    Widerstaende (Z-Dioden sind ein Unterkapitel von "Dioden")
  Formeln_Tabellen_Doku_Application
  NichtE-Technik
  Programmieren_Daten_Krypto_ec
  Schaltplaene
  VorlesungsSkripte_ec
  Vortraege_Dissertationen_Thesis


> Möglich ist es natürlich alles zu kopieren.

Du must ja nur die Dokumente kopieren, die Du speziell im Projekt 
brauchst.
In einen speziellen Projektordner. Wenn Du Kommentare dazu machst, 
benenne die Datei um. Wenn Du die gleiche Datei mit Kommentaren aus 
anderen Projekten zugepflastert hast, wird das irgendwann auch lästig.


> oder um sich die
> während Projekten gemachten Anmerkungen und Notizen in den Files auch
> später noch ohne Kopierorgien zugänglich zu halten.

Dann lege in Deinem PDF-Baum noch einen Ordner "Projekte" an, und 
speichere die kommentierten PDF Dateien mit passender Ergänzung im 
Dateinamen dort in einen Unterordner mit dem Projektnamen. Speicherplatz 
ist mittlerweile billig.

> Andererseits werden in Projekten oft nur bestimmte Kapitel oder
> Abschnitte eines Dokumentes benötigt. Hier ist es wiederrum sehr
> hinderlich ständig ein ganzes "Buch" mitzuschleppen.

Jain. Speicherplatz ist billig. Aber wenn Du nur einzelne Seiten 
brauchst, einfach das PDF-Dokument in eine PDF-Datei "drucken" und dabei 
nur in der Druckerfunktion die gewünschten Seiten drucken. Geht z.B. mit 
Evince problemlos.

> Oft beginne ich Projekte in dem ich alle benötigten Informationen erst
> mal recht wahllos aus verschiedenen Quellen zusammenkopiere um zu einem
> spteren Zeitpunkt ins Detail zu gehen.
> Das geht mit PDF-Files oft nicht besonders gut. Ich empfinde es als
> umständlich erst Projektweise ein Literaturverzeichnis anzulegen und
> dann dann doch wieder in jedem File einzeln nachzuschlagen, wenn man die
> Information benötigt.

Ja. Das wird aber immer so sein, solange Du nicht wieder aus den 
einzelnen Dokumenten ein einziges neues machst. Unabhängig vom 
Dateiformat.

Einzelne PDF Dateien binde ich mit pdftk zusammen:

$ pdftk datei1.pdf datei2.pdf cat output gesamtespdf.pdf

Es gehen auch mehr als zwei Dateien. Und, ja, ein GUI dafür wäre zwar 
nett (vieleicht kennt einer eins?), aber für meine paar Fälle geht es 
auch so.
Wenn es mich irgendwann zusehr kneift, schreib ich in Python mal so 
etwas.

> Dieses in verschiedene Kategorien Ordnen kann

Das ist das Grundproblem der Bibliothekswissenschaften. ;O) Es 
existieren Kategorien a bis z. Irgendwann kommt dann etwas, was 
eigentlich in mehrere Kategorien fällt.....wie sortierst Du das ein? 
Bibliothekskataloge gehen dabei rein nach dem Titel, was aber schon bei 
Publikationen die ein ....unter besonderer Berücksichtigung von... 
enthalten, eine Entscheidung auf den ersten auftretenden Begriff 
verlangt.

Persönlich behelfe ich mich mit "sprechenden Dateinamen". der Dateiname 
eines Dokumentes besteht aus Titel Bindestrich Untertitel (falls 
vorhanden) Tiefstrich Autornachname Tiefstrich Veröffentlichungsdatum. 
Bei Bedarf schiebe ich zwischen Titel/Untertitel noch Stichworte ein, 
wenn ich meine, das wäre sinnvoll. Beispiel: Ein Zeitschriftenartikel 
über uvw, der aber eine interessante Nebeninformation über xyz enthält, 
die nicht aus dem titel hervorgeht. Autoren lasse ich auch gelegentlich 
ganz weg, wenn es zu viele sind.

Bei Datenblättern: Bauteilbezeichnung(en) Eigenschaften, Hersteller und 
Ausgabedatum des Datenblattes.
Beispiel: BSS100_BSS123_N-Channel_LogicLevel_Fairchild_1996.

Die Eigenschaften sind leider sehr willkürlich. Manchmal schreibe ich 
auch "Obsolet" oder die Gehäuseform, Spannung oder irgendwas dazu.
Bei Applikationsberichten kann es sinnvoll sein, den offiziellen 
Dokumentnamen (gibt es nicht immer (offensichtlich))
Beispiel: 
TransformerAndInductorDesignForOptimumCircuitPerformance_Dixon_TexasInst 
ruments_SLUP205_2003.pdf

Leider kann ich aus Zeitmangel bzw. fehlenden Nebeninformationen nicht 
immer so detailfreudig sein. Auch hat sich dieses Schema durch 
praktische Erfahrung in Jahren herauskristallisiert. Altbestände folgen 
dem darum nicht, oder weniger stringent.

Ein paar Informationen in den Dateinamen zu stecken, erlaubt es, die 
gewöhnliche Dateisuche loszuschicken. Persönlich verwende ich "catfish" 
und als Indexsuche "Recoll". Recoll legt auch einen Index über den 
Inhalt an, wenn die datei Durchsuchbar ist.

Unter Windows hatte ich mal ein spezielles Programm dafür, aber das war 
sonst mit nichts anderem kompatibel, und hatte ein Problem, wenn ich 
(wegen der Sicherungskopien auf CD damals) am Ordnerbaum umverteilen 
musste.

Das gleiche Problem bei umgebauten Ordnerbäumen hat leider auch Bibtex 
(Unter Windows hatte ich mal ein spezielles Programm dafür, aber das war 
sonst mit nichts anderem kompatibel, und hatte ein Problem, wenn ich 
(wegen der Sicherungskopien auf CD) am Ordnerbaum umverteilen musste.

Das gleiche Problem bei umgebauten Ordnerbäumen hat leider auch Bibtex 
(es konnte aber zumindest zwei alternative Ordnerbäume), obwohl das 
sonst sehr komfortabel ist, kompatibel und (bis auf die Notizen) 
vieleicht genau das ist, was Du suchst, insbesondere wenn es um eine 
Literaturdatenbank für Latex geht.



Für meine Kurznotizen verwende ich Tomboy. Fände das aber in einigen 
Aspekten verbesserungswürdig.


Zum erstellen meiner Sicherungskopien verwende ich rsync bzw. grsync.


> Wie verfahrt ihr günstigstenfalls? Ich kann mir nicht vorstellen, dass
> ich der einzige mit diesem Problem bin.

Du kennst Ugol's Law? 
http://www.urbandictionary.com/define.php?term=Ugols%20law ;O)

Datsächlich treffen hier drei nicht einfach Lösbare Probleme zusammen.
Abgesehen von Deinem Wunsch nach Verlinkung und Notizen.

1) Sortierung: Wie sortiere ich etwas ein, was unter verschiedenen 
Kategorien passt?
2) Was mache ich, wenn ich feststelle, das meine Ordnerstruktur nicht 
mehr passt? Wass passiert, wenn ich die Ordnerstruktur ändere?
3) Das System sollte fehlertolerant sein. Letzteres führt mich immer 
dazu, "sprechende Dateinamen" zu verwenden, und eine normale Desktop und 
Indexsuche. Zur Not geht das auch noch mit "find" und "grep".

Es gibt für mich noch einen Aspekt: Zumindest der Ordnerbaum sollte auf 
verschiedenen Betriebssystemen funktionieren (mit welchen Programmen ich 
dort suche, ist ein anderes Kapitel). Das heisst aber, ich sollte mich 
bei Ordner und Dateinamen auf die Buchstaben OHNE Umlaute und ß sowie 
die Zahlen beschränken. Als Sonderzeichen nur Bindestrich, Tiefstrich 
und den Punkt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Walter T. (nicolas)


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Was Du suchst ist eine digitale Entsprechung eines "Zettelkastens". 
Unter diesem Suchwort findest Du zahlreiche Ansätze und ihre Probleme.

von Klaus I. (klauspi)


Angehängte Dateien:

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Mike Klügel schrieb:
> Gibt es ein Tool das Referenzierungen auf ein zentrales Textdokument
> zuläßt? Dieses in verschiedene Kategorien Ordnen kann und fähig ist
> Anmerkungen/ Notizen an das Dokument anzuhängen.
> Ein Traum, aber nicht zwingend notwendig, wäre es, wenn dieses Programm
> ebenfalls eine Literaturdatenbank/ ein Literaturverzeichnis für Latex
> und/oder Open Office zur Verfügung stellen würde.

Schau Dir mal Docear an (IMHO Open-Source, gefördert von deutschen 
Behörden, speziell dafür ausgelegt Papers zu schreiben). Soweit ich es 
sagen kann, sollte das Deinen Bedarf abdecken. Ich selbst verwende 
Docear seit einigen Jahren, nutze aber nur einen geringen Bruchteil der 
vorhandenen Funktionen. Ich habe ein paar Mindmaps, jedes neue 
abgespeicherte PDF-Dokument sehe ich im Incoming-Mindmap (Kommentare im 
PDF sollten IMHO auch berücksichtigt werden) und wird z.B. als 
Datenblatt im Mindmap "Bauteile" in der entsprechenden Kategorie 
rübergezogen. Für die Referenzierungen können ansonsten auch noch 
speziellere Lösungen eingebunden werden.

Im Anhang habe ich als Bild noch ein Beispiel eingefügt (Da bin ich mal 
auf die Kommentare gespannt, ist ja jetzt mein erstes mal mit Bild ;o)

Sachen aus Papier verwalte ich mit dem Classei-System. Einfach mal nach 
Classei oder Mappei googeln, das sind Ablagesysteme ohne Ordner. Das 
geht in die Richtung der Manila-Maps, die man aus US-Serien kennt bzw. 
in Richtung der Hängeregister-Mappen. Man benötigt nur die ganze 
Hardware nicht und ist flexibler und platzsparender.

: Bearbeitet durch User
von Mike Klügel (Gast)


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Hej!

Vielen Dank für die vielen hilfreichen und umfangreichen Antworten. Vor 
allem aber auch vielen Dank, für die vielen Stichworte nach denen ich 
nun suchen kann.
Was für ein nerdiges Thema, ich empfinde es aber wirklich als sehr 
schwierig auf eine gute und beständige Lösung zu kommen.

Ich habe mir die vorgeschlagenen Softwares (?) heruntergeladen und bin 
nun in die "Testphase" eingestiegen und zumindest schoneinmal zu der 
Erkenntnis gelang, dass mir für die Art und und Weise wie ich arbeite, 
eine simple und schlanke Lösung am ehesten zusagt.

Vermutlich tue ich den Entwicklern und euch (noch) unrecht. Ich 
schildere - wer weis, wer den Thread mal ausgräbt - trotzdem mal meinen 
ersten unvollständigen Eindruck.

Rainer Brüderle schrieb:
> Mir wurde mal das Tool "Memo-Master" empfohlen. Kollegen legen da alles
> ab: Mails, PDFs, Links, Memos usw. Kannst Du Dir mal anschauen/testen.
> Die Textsuche scheint recht flott zu sein.

Memo-Master ist in mehreren Versionen zu Preisen zwischen umsonst und 
~100 Eur erhältlich und bietet einen vergleichsweise großen 
Funktionsumfang und bietet auch recht Komfortabel die Möglichkeit mit 
dem Text eines PDF weiterzuarbeiten. Die PDFs können in ein "Memo" 
überführt werden, wobei die Formatierung jedoch anscheinend verloren 
geht. Mir scheint es tatsächlich auch sinnvolles Tool zu sein um 
Informationen mehrerer Domänen (Mails, Datenblätter, Notizen usw.) zu 
sammeln.

Jan K. schrieb:
> Zotero (http://www.zotero.org/) ist ein schönes Literaturprogramm. Kann
> in alle mögliche Formate exportieren. Musst mal gucken, ob das reicht,
> ich fürchte aber du suchst etwas umfangreicheres.

Zotero hat mir auch gut gefallen. Das Programm ist recht schlank und 
sehr übersichtlich und verfügt (auch) über die Möglichkeit 
unterschiedliche Medien (Videos, PDF, Sound) abzulegen und Notizen an 
diese anzuhängen. Eigentlich schön und durchdacht.
Mich stört allerdings etwas, das es zum Beispiel schwierig ist eine 
Nebenrechnung ("Kritzelei", o.ä. zu einer bestimmten Seite eines PDFs zu 
referenzieren)

Bernd Wiebus schrieb:
> Ich finde, das gehört zum Selbststudium. Würde also passen. ;O)

:) Super
ich habe Deinen Beitrag sehr interessiert gelesen und habe mich in 
vielen Punkten auch wiedererkannt.

Was mir auffiel ist, dass für mich beispielsweise die Alphabetische 
Sortierung so gut wie keine Rolle spielt. Zu wenig halten sich meine 
PDFs an Beschriftungskonventionen. Richtige Lust empfinde ich auch nicht 
das zu ändern. :)

Bernd Wiebus schrieb:
>> Möglich ist es natürlich alles zu kopieren.
>
> Du must ja nur die Dokumente kopieren, die Du speziell im Projekt
> brauchst. In einen speziellen Projektordner.

Das stimmt natürlich.

Bernd Wiebus schrieb:
> Wenn Du Kommentare dazu machst,
> benenne die Datei um. Wenn Du die gleiche Datei mit Kommentaren aus
> anderen Projekten zugepflastert hast, wird das irgendwann auch lästig.

Mit Kommentaren, auch sehr vielen, kann ich erfahrungsgemäß gut leben. 
Als recht grafisch denkender Mensch empfinde das eigentlich als große 
Gedächtnisstütze zu wissen welche Anmerkung wo standen.

Bernd Wiebus schrieb:
> Deinem PDF-Baum noch einen Ordner "Projekte" an, und
> speichere die kommentierten PDF Dateien mit passender Ergänzung im
> Dateinamen dort in einen Unterordner mit dem Projektnamen. Speicherplatz
> ist mittlerweile billig.

Ja das stimmt, Kosten entstehen keine. Ich hätte durch Vergrößerung der 
Struktur wohl das Gefühl, dass ich mir dadurch zusätzlich Arbeit 
schaffe. Ein Versuch ist es aber Wert.

Bernd Wiebus schrieb:
> Jain. Speicherplatz ist billig. Aber wenn Du nur einzelne Seiten
> brauchst, einfach das PDF-Dokument in eine PDF-Datei "drucken" und dabei
> nur in der Druckerfunktion die gewünschten Seiten drucken. Geht z.B. mit
> Evince problemlos.

Das war auch meine erste Idee. Mir fehlt dabei - auch nach einer 
längeren Testphase - das zentrale Element, auch projektweise an Notizen 
und Kommentare aus anderen Projekten zu gelangen.

Bernd Wiebus schrieb:
> Ja. Das wird aber immer so sein, solange Du nicht wieder aus den
> einzelnen Dokumenten ein einziges neues machst. Unabhängig vom
> Dateiformat.
>
> Einzelne PDF Dateien binde ich mit pdftk zusammen:
>
> $ pdftk datei1.pdf datei2.pdf cat output gesamtespdf.pdf

Gute Gedanken. Vielen Dank.

Bernd Wiebus schrieb:
> Wenn es mich irgendwann zusehr kneift, schreib ich in Python mal so
> etwas.

Sag Bescheid ;)

Bernd Wiebus schrieb:
> Das ist das Grundproblem der Bibliothekswissenschaften. ;O) Es
> existieren Kategorien a bis z. Irgendwann kommt dann etwas, was
> eigentlich in mehrere Kategorien fällt.....wie sortierst Du das ein?

Ja das ist für mich auch ein riesen Problem, speziell da viele meiner 
"Bücher" zu sehr unterschiedlichen Themen etwas zu sagen haben.
Zum Beispiel "CodeArt" - Informatik, Kunst, Medienwissenschaften? Wie 
gesagt spielt eine alphabetische Ordnung...

> Bibliothekskataloge gehen dabei rein nach dem Titel, was aber schon bei
> Publikationen die ein ....unter besonderer Berücksichtigung von...
> enthalten, eine Entscheidung auf den ersten auftretenden Begriff
> verlangt.

...kaum eine Rolle.

Bernd Wiebus schrieb:
> Persönlich behelfe ich mich mit "sprechenden Dateinamen". der Dateiname
> eines Dokumentes besteht aus Titel Bindestrich Untertitel (falls
> vorhanden) Tiefstrich Autornachname Tiefstrich Veröffentlichungsdatum.
> Bei Bedarf schiebe ich zwischen Titel/Untertitel noch Stichworte ein,
> wenn ich meine, das wäre sinnvoll. Beispiel: Ein Zeitschriftenartikel
> über uvw, der aber eine interessante Nebeninformation über xyz enthält,
> die nicht aus dem titel hervorgeht. Autoren lasse ich auch gelegentlich
> ganz weg, wenn es zu viele sind.

Ja das habe ich mir auch angewöhnt. Also an "gängige" und objektive 
Informationen im Titel einen persönlichen Kommentar anzufügen. Das geht 
mal mehr, mal weniger gut. Nebenbei bemerkt ist mir das Erscheinungsjahr 
sehr unwichtig.

Bernd Wiebus schrieb:
> Leider kann ich aus Zeitmangel bzw. fehlenden Nebeninformationen nicht
> immer so detailfreudig sein. Auch hat sich dieses Schema durch
> praktische Erfahrung in Jahren herauskristallisiert. Altbestände folgen
> dem darum nicht, oder weniger stringent.

kommt mir bekannt vor :)

Bernd Wiebus schrieb:
> Persönlich verwende ich "catfish"
> und als Indexsuche "Recoll". Recoll legt auch einen Index über den
> Inhalt an, wenn die datei Durchsuchbar ist.

Kannte ich nicht. Sieht ganz interessant aus...

Bernd Wiebus schrieb:
> Das gleiche Problem bei umgebauten Ordnerbäumen hat leider auch Bibtex
> (es konnte aber zumindest zwei alternative Ordnerbäume), obwohl das
> sonst sehr komfortabel ist, kompatibel und (bis auf die Notizen)
> vieleicht genau das ist, was Du suchst, insbesondere wenn es um eine
> Literaturdatenbank für Latex geht.

Ich stehe Latex sehr zwiegespalten gegenüber. Richtig glücklich werde 
ich damit wohl nicht mehr.
ich hatte tatsächlich mal angefangen hier eine Datenbank aufzubauen, 
komme damit aber nicht sehr gut zurecht, beziehungsweise stört mich 
neben der nicht vorhanden Notizfunktion eben auch das Handling.
Aber: Ja. Die Aussage ist trotzdem vermutlich richtig.

Bernd Wiebus schrieb:
> Du kennst Ugol's Law?
> http://www.urbandictionary.com/define.php?term=Ugols%20law ;O)

Ich wusste zumindest nicht, dass jemand diesem Phänomen einen Namen 
gegeben hat :)

Bernd Wiebus schrieb:
> 1) Sortierung: Wie sortiere ich etwas ein, was unter verschiedenen
> Kategorien passt?
> 2) Was mache ich, wenn ich feststelle, das meine Ordnerstruktur nicht
> mehr passt? Wass passiert, wenn ich die Ordnerstruktur ändere?
> 3) Das System sollte fehlertolerant sein. Letzteres führt mich immer
> dazu, "sprechende Dateinamen" zu verwenden, und eine normale Desktop und
> Indexsuche. Zur Not geht das auch noch mit "find" und "grep".

Danke für die Zusammenfassung. Das bringt mich weiter. Ich glaube auch, 
dass Deine sprechenden Namen für mich eine - wenn auch unvollständige - 
aber gute simple Lösung sind.

Bernd Wiebus schrieb:
> Es gibt für mich noch einen Aspekt: Zumindest der Ordnerbaum sollte auf
> verschiedenen Betriebssystemen funktionieren (mit welchen Programmen ich
> dort suche, ist ein anderes Kapitel). Das heisst aber, ich sollte mich
> bei Ordner und Dateinamen auf die Buchstaben OHNE Umlaute und ß sowie
> die Zahlen beschränken. Als Sonderzeichen nur Bindestrich, Tiefstrich
> und den Punkt.

Das ist für mich weniger ein Problem, aber sehe ich natürlich ein.

Walter Tarpan schrieb:
> Was Du suchst ist eine digitale Entsprechung eines "Zettelkastens".
> Unter diesem Suchwort findest Du zahlreiche Ansätze und ihre Probleme.

Vielen Dank für das Stichwort.

Klaus I. schrieb:
> Schau Dir mal Docear an (IMHO Open-Source, gefördert von deutschen
> Behörden, speziell dafür ausgelegt Papers zu schreiben). Soweit ich es
> sagen kann, sollte das Deinen Bedarf abdecken. Ich selbst verwende
> Docear seit einigen Jahren, nutze aber nur einen geringen Bruchteil der
> vorhandenen Funktionen. Ich habe ein paar Mindmaps, jedes neue
> abgespeicherte PDF-Dokument sehe ich im Incoming-Mindmap (Kommentare im
> PDF sollten IMHO auch berücksichtigt werden) und wird z.B. als
> Datenblatt im Mindmap "Bauteile" in der entsprechenden Kategorie
> rübergezogen. Für die Referenzierungen können ansonsten auch noch
> speziellere Lösungen eingebunden werden.

Hej, vielen Dank. Ein interessantes Programm! Von den Mindmaps, die sich 
gerade im Freundeskreis stark verbreiten, war ich anfangs stark 
begeistert. Mein erster Kontakt damit. Ich würde es so einschätzen, dass 
es zu Projektbeginn sicher ein sehr nützliches Tool ist um schnell viele 
Information ins Projekt einzubringen und zu strukturieren. Für eine 
größere Datenbank (generell eine größere Projektstruktur?) wäre mir das 
Prinzip wohl wiederrum zu unübersichtlich. Aber vielen Dank, mit der 
Software werde ich mich sicher noch weiter beschäftigen.

Herzlichen Dank allen Schreibern (und Lesern) und ein angenehmes 
Restwochenende

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mike.

Mike Klügel schrieb:

> Vielen Dank für die vielen hilfreichen und umfangreichen Antworten. Vor
> allem aber auch vielen Dank, für die vielen Stichworte nach denen ich
> nun suchen kann.
> Was für ein nerdiges Thema, ich empfinde es aber wirklich als sehr
> schwierig auf eine gute und beständige Lösung zu kommen.

Macht nix. Du bist hier in einer nerdigen "Community".....in dieser 
Hinsicht kannst Du Dich gehen lassen. Hier ist der Ort dazu. ;O)


> Was mir auffiel ist, dass für mich beispielsweise die Alphabetische
> Sortierung so gut wie keine Rolle spielt. Zu wenig halten sich meine
> PDFs an Beschriftungskonventionen. Richtige Lust empfinde ich auch nicht
> das zu ändern. :)

Du meinst das mit den Datenblättern? Nun, die Unterkategorien sind ja 
gleichwertig nebeneinander. Wenn ich eine solche Struktur habe, bleiben 
wenig sinnvolle Methoden über, die zu sortieren. Dateigröße bestimmt 
nicht, und Erstellungsdatum auch eher weniger. Bleibt der Titel, und da 
bietet das Dateiverwaltungssystem automatisch eine alphanumerische 
Ordnung an. Als ich das dann vor zig Jahren für CD-Sicherung zerteilen 
musste, bot sich A-K und L-Z an. Das hat sich dann so fortgepflanzt. 
Heute passt keiner der Ordner mehr auf eine CD. ;O)

Ich könnte eigentlich die beiden Ordner wieder zusammenführen. Tauscht 
Klickarbeit gegen Scrollarbeit ein. ;O)

> Mit Kommentaren, auch sehr vielen, kann ich erfahrungsgemäß gut leben.
> Als recht grafisch denkender Mensch empfinde das eigentlich als große
> Gedächtnisstütze zu wissen welche Anmerkung wo standen.

Ich denke sehr textorientiert (nach Meinung von jemandem, der sich damit 
auskennt). Das birgt Konfliktpotential, weil es eher selten ist, und ich 
darum oft nicht verstanden werde oder meine Vorstellungswelt zu unbequem 
für andere ist. Umgekehrt gilt das dann auch.
Dooferweise kann ich mir nicht aussuchen, wie ich denke. Ich kann 
lediglich versuchen zu simulieren wie andere Leute denken.


>
> Ja das stimmt, Kosten entstehen keine. Ich hätte durch Vergrößerung der
> Struktur wohl das Gefühl, dass ich mir dadurch zusätzlich Arbeit
> schaffe. Ein Versuch ist es aber Wert.

Mmmmh. Das kann vor allem passieren, wenn du es falsch machst. Und es 
muss eben alles gut gekennzeichnet sein, sonnst kommst Du durcheinander. 
Die langen Dateinamen verlangen Geduld und Selbstdisziplin. ;O)


> Das war auch meine erste Idee. Mir fehlt dabei - auch nach einer
> längeren Testphase - das zentrale Element, auch projektweise an Notizen
> und Kommentare aus anderen Projekten zu gelangen.
>

Das ist ja auch schon recht speziell, auf Notizen in Pdf Dokumenten zu 
referenzieren. Ich führe meine Notizen separat in Tomboy. Tomboy kommt 
meinen Vorstellungen schon relativ weit entgegen, hat aber für mich ein 
spezielles Problem, weil ich auf verschiedene Rechnern arbeite, und ich 
die aktualisierten Notizen nicht über einen Server verteilen kann, weil 
ich nicht immer und überall Internet habe. Darum per USB stick bzw. 
externer Platte....hier hat Tomboy aber ein kleines Problem. Manchmal 
aktzeptiert es die neue Datei zum synchronisieren nicht. Ich grüble 
schon länger über den Grund, und kann mir bisher nur erklären, dass es 
irgendwie mit dem Erstellungsdatum der Datei zusammenhängt. Es ist aber 
lästig, immer peinlichst auf genau gehende Uhren achten zu müssen. Vor 
allem, wenn ich mal einen Rechner unter MEZ und dann einen unter UTC 
habe.



> Wie
> gesagt spielt eine alphabetische Ordnung...
>
>> Bibliothekskataloge gehen dabei rein nach dem Titel, was aber schon bei
>> Publikationen die ein ....unter besonderer Berücksichtigung von...
>> enthalten, eine Entscheidung auf den ersten auftretenden Begriff
>> verlangt.
>
> ...kaum eine Rolle.

Unterschätze Alphanumerik nicht.
Alphanumerik ist das letzte Sortierungskriterium das noch bleibt, wenn 
sonnst alles gleichwertig nebeneinander steht. Wenig Struktur ist immer 
noch besser als keine Struktur. Ohne Alphanumerik bleibt nur Brei. Wenn 
Du andere, bessere Strukturen hast, tritt die Alphanumerik automatisch 
zurück.

Appropos Alphanumerik:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:101-2012053100
http://files.d-nb.de/pdf/rak_wb_netz.pdf


> Nebenbei bemerkt ist mir das Erscheinungsjahr
> sehr unwichtig.

Mir eigentlich auch. Aber wenn ich z.B. verschiedene Ausgaben eines 
Datenblattes habe, beiben Revisionsnummern und Ausgabedatum eigentlich 
als einzige Kriterien über. Alte Datenblätter sollte ich zwar nicht für 
neue Projekte als alleinige Grundlage verwenden, aber manchmal findet 
man dort Beispielschaltungen, die später aus Platzmangel weggelassen 
wurden, oder ich möchte wissen, ob z.B. eine bestimmte Information schon 
enthalten war, und darum damals schon hätte berücksichtigt werden 
können. Oder einfach für ein Redesign. Was konnten die Teile damals, was 
können sie heute, ist dadurch was zu verbessern oder war es damals schon 
am Limit und heute darüber hinweg. Nicht alles muss ich erst messen....

Auch wenn mir jemand erzählt: Das ging so und so, Details weiss ich aber 
nicht mehr, das war schliesslich 1983....dann kann 1983 (+-1 oder 2 
Jahre) eines der begehrten Kriterien für eine Suche sein.

>> Das gleiche Problem bei umgebauten Ordnerbäumen hat leider auch Bibtex
>> (es konnte aber zumindest zwei alternative Ordnerbäume), obwohl das
>> sonst sehr komfortabel ist, kompatibel und (bis auf die Notizen)
>> vieleicht genau das ist, was Du suchst, insbesondere wenn es um eine
>> Literaturdatenbank für Latex geht.

Hier habe ich mich geirrt. Ich meinte Jabref. Aber Jabref benutzt auch 
das Bibtext Format. Tatsächlich habe ich genau diese Funktion auch nie 
verwendet.
Ich habe Jabref dazu verwendet, um Kommentare und Stichworte mit PDF 
Dokumenten zu verbinden.
Aber wenn ich meine Ordnerstruktur geändert habe, hat Jabref die 
Dateien. nicht selbsttätig wiedergefunden. Oder wenn ich eine Datei nur 
mal umbenannt habe.
Aktuell kenne ich kaum Programme, die das können.

Spontan fallen mir nur wenige Methoden um das zu Bewerkstelligen:

1) Die Ordnerstruktur und die Dateien werden nur über dieses Programm 
geändert, das dabei eine Referenzierungstabelle anlegt. Vorteil: Wenn 
kein Bug auftritt, geht nichts verloren.
Nachteil: Ich darf nur dieses Programm verwenden, um in den Ordnern was 
zu verändern > unflexibel und u.U. nicht mehr Plattformübergreifend.
Die Referenzierungstabelle müsste in einem offenen Format vorliegen. 
Sonst droht Prprietarität mit allen Nachteilen.
Python ist toll darin, Texte zu verarbeiten und zu durchsuchen. Wenn man 
die Referenzierungstabelle als Klarschrifttext anlegt, wäre das eine 
relativ einfache Lösung.

2) Es werden Hashtabellen angelegt, nach denen eine "verloren gegangene" 
Datei gesucht werden kann. Zuerst nach dem Dateinamen suchen, wenn der 
nicht gefunden wird (weil geändert) nach dem Hashcode über das komplette 
File. Dann nach Größe vergleichen.
Problem: gefundene Dateien müssen noch manuell bestätigt werden. Weil je 
mehr der Hash begrenzt, umso viedeutiger wird er. Tags und Notizen 
verändern sowohl den Hashwert und die Größe der Datei.....dann wird sie 
überhaupt nicht mehr automatisch gefunden.
Problem: Es kann nur immer dieses Programm, oder ein anderes, das nach 
(fast) den gleichen Methoden vorgeht, verwendet werden. Mit allen 
unwägbarkeiten, die Software so mit sich bringt. Wird sie in Zukunft 
noch aktualisiert (Sprich ist der Hersteller pleite)? Proprietarität: 
Keine Konkurenz, irre teuer bei schlechtem Produkt. Wenn aber ein 
offener Standard über die Methodik existiert, wäre das Problem teilweise 
entschärft.

3) Der Datei selber wird entweder ein Tag mit Informationen angehängt, 
über deren Kriteria gesucht werden kann, oder es wird als Tag ein 
einzigartiger "Name" angehängt, an dem sie automatisch wiedergefunden 
werden kann. Es gibt wohl eine Möglichkeit, Tags an PDFs anzuhängen. 
Aber ich bin weit entfernt davon, einen Text darüber zu verstehen......
Ausserdem, der "Tagname" sollte sich nicht verändern, wenn die Datei 
umbenannt wird, aber wenn Du Notizen einbindest, müstest Du formal schon 
eine Wahlmöglichkeit haben....Originaldatei oder eine kommentierte Datei 
als neue andere Datei..
Ansonsten ähnliche Probleme wie unter 2.
Meine Idee mit den "Sprechenden Dateinamen" beinhaltet in gewissem Sinne 
die nach Kriterien durchsuchbaren Tags. Und ich kann dafür jede 
X-beliebige Suchfunktion benutzen. Unabhängig von der Ordnerstruktur und 
der Platform. Das Problem der Proprietarität tritt somit nicht auf, 
solange ich eine desktopsuche habe.

Trozdem habe ich noch Wünsche für eine etwas luxuriösere Suche:
Begriffe mit und und oder  und und nicht und oder oder nicht logisch 
verknüpfen und auch aussondern zu können.
Toll wäre eine Suchfunktion, die auch typische Rechtschreibfehler 
mitsucht. Z.B. ie und ei, k und ck, oder andere Variationen bis zu einer 
bestimmten Levenshtein-Distanz berücksichtigt. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Levenshtein-Distanz

>
> Ich stehe Latex sehr zwiegespalten gegenüber. Richtig glücklich werde
> ich damit wohl nicht mehr.

Ich muss gestehen, das ich Latex als Textsatzprogramm faszinierend 
finde.
Allerdings sind die unterschiedlichen Packets dazu, die auch  noch 
untereinander inkompatibel sind, eher ein Problem. Solange ich bei 
wenigen Typen von Dokumenten bleiben kann, bleibt das Problem relativ 
klein.
Für Sonderwünsche müsste ich davon aber wesentlich mehr verstehen und 
Skripte selber schreiben können.

Persönlich handhabe ich Latext auf die doofe Tour: Text in einem Editor 
schreiben, und dann per copy und past in ein vorher geschaffenes 
"Leergerüst" aus latex Kommandos einhängen. ;O)

Da ich nur alle paar Monate dazu komme, mal was mehr in Latex zu 
schreiben, ist es nicht sehr sinnvoll für mich, mich dort tiefer 
einzuarbeiten. Aber einfach nur vorgeschriebenen Text in vorher 
zusammenkopierte Latex Strukturen überzukopieren bringt schon gute 
Ergebnisse. Und vor allem auch mit mehr als 150 Seiten. Ab 50 Seiten tun 
sich sowohl Word als auch libreoffice recht schwer. Ab 70, spätestens ab 
100 Seiten greife ich lieber zu Latex.

Da ich die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgegeben habe, und vor 
allem neugierig bin, werde ich mich auch mal mit context 
auseinandersetzten: http://de.wikipedia.org/wiki/ConTeXt

>> Es gibt für mich noch einen Aspekt: Zumindest der Ordnerbaum sollte auf
>> verschiedenen Betriebssystemen funktionieren (mit welchen Programmen ich
>> dort suche, ist ein anderes Kapitel). Das heisst aber, ich sollte mich
>> bei Ordner und Dateinamen auf die Buchstaben OHNE Umlaute und ß sowie
>> die Zahlen beschränken. Als Sonderzeichen nur Bindestrich, Tiefstrich
>> und den Punkt.
>
> Das ist für mich weniger ein Problem, aber sehe ich natürlich ein.

Das war für mich auch nie ein Problem, bis ich damit auf die Nase fiel. 
Zwar in anderem Zusammenhang, aber es war mir eine deutliche Warnung, 
vorsichtig zu sein ( https://bugs.launchpad.net/kicad/+bug/1171160 ). 
;O)


Walter Tarpan schrieb:
>> Was Du suchst ist eine digitale Entsprechung eines "Zettelkastens".
>> Unter diesem Suchwort findest Du zahlreiche Ansätze und ihre Probleme.
>
> Vielen Dank für das Stichwort.

zum thema zettelkasten:
http://www.sciencegarden.de/content/2001-07/k%25C3%25BCnstliche-intelligenz-aus-holz

Tomboy ist sowas ähnliches. Mit der Querverlinkung muss ich mich aber 
tiefer auseinandersetzten. Die macht es automatisch. aber nur, wenn ich 
passend formuliere. ;O)


Klaus I. schrieb:
>> Schau Dir mal Docear an (IMHO Open-Source, gefördert von deutschen
>> Behörden, speziell dafür ausgelegt Papers zu schreiben). Soweit ich es
>> sagen kann, sollte das Deinen Bedarf abdecken. Ich selbst verwende
>> Docear seit einigen Jahren, nutze aber nur einen geringen Bruchteil der
>> vorhandenen Funktionen. Ich habe ein paar Mindmaps, jedes neue
>> abgespeicherte PDF-Dokument sehe ich im Incoming-Mindmap (Kommentare im
>> PDF sollten IMHO auch berücksichtigt werden) und wird z.B. als
>> Datenblatt im Mindmap "Bauteile" in der entsprechenden Kategorie
>> rübergezogen. Für die Referenzierungen können ansonsten auch noch
>> speziellere Lösungen eingebunden werden.

Das hört sich auch für mich sehr gut an. Wäre einen Versuch wert.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Klaus I. (klauspi)


Lesenswert?

Mike Klügel schrieb:
> Klaus I. schrieb:
>> Schau Dir mal Docear an ... Ich selbst verwende
>> Docear seit einigen Jahren, nutze aber nur einen geringen Bruchteil der
>> vorhandenen Funktionen. ...
>
> Hej, vielen Dank. Ein interessantes Programm! Von den Mindmaps, die sich
> gerade im Freundeskreis stark verbreiten, war ich anfangs stark
> begeistert. Mein erster Kontakt damit. Ich würde es so einschätzen, dass
> es zu Projektbeginn sicher ein sehr nützliches Tool ist um schnell viele
> Information ins Projekt einzubringen und zu strukturieren.

Das auf jedem Fall! Ich lerne ja das Gebiet E-Technik auch gerade neu, 
und dafür ist es wirklich super. Aus dem Internet kann ich mit 
Copy&Paste ein paar Informationsschnippsel einfügen oder ein Bild 
abspeichern bzw. Links auf Websites oder lokale Dateien setzen. Und im 
Gegensatz zur handschriftlichen Mindmap kann man das ganz leicht wieder 
umsortieren bzw. störende grosse Zweige auch Ausblenden.

In meinen Augen sollte man sich auch nicht von den Versprechen, bzgl. 
Mindmaps blenden lassen. Dein Eindruck scheint mir schon richtig zu 
sein, Mindmaps sind wirklich gut wenn man noch keine Struktur erkennen 
kann und einfach erstmal sammelt und einen Überblick gewinnen möchte. 
Nur als Beispiel, mein Inventar für Bautteile (so es nicht 
Standardbauteile in Sortimentsboxen sind) ist eine Excel-Liste mit 
simpler Filterfunktion.

Unter uns gesagt:
Ich nutze Mindmaps nur am PC. Früher habe ich mir immer auf einem 
DIN-A-4 Blatt (meist auch noch hochkannt verwendet ;o) ) immer an 
unterschiedlichen Stellen die zum Thema passenden Notizen hingekritzelt. 
Ich hoffe, da bin ich nicht der einzige.

Ich denke Du hast das schon richtig erkannt.

Mit Docear werden hinzugefügte Kommentare bei PDF-Dateien erfasst und 
können dann einfach dem jeweiligen Projekt rüber-gezogen bzw. mehrfach 
verwendet werden. Das braucht aber auch wirklich seine Zeit.

Ich habe gerade getestet:
Bei 420 Dateien (hauptsächlich PDF) mit 14 Unterordner mit insgeamt 524 
MB dauert ein einfacher Suchlauf, ohne das irgendetwas hinzugefügt 
wurde, schon eine gute halbe Minute.

Wenn Du so große Projekte hast, könnte das wirklich schwierig werden. 
Mit den Funktionen wie Literatur-Datenbank usw. habe ich mich dabei noch 
gar nicht beschäftigt.

Ansonsten würde es mich aber sicherlich interessieren, wenn Du hier noch 
selbst noch nach Deiner Suche, Hinweise auf interessante Systeme 
berichtest. Das ist ja kein Njörd-Thema mit W20-Würfeln ;o)

von Klaus I. (klauspi)


Lesenswert?

Bernd Wiebus schrieb:
> Das hört sich auch für mich sehr gut an. Wäre einen Versuch wert.
Für die einfachen Sachen ist es wirklich gut in meinen Augen.

Auf jeden Fall vielen Dank für Deine Beiträge hier. Z.B. das mit der 
Unterschätzung der Alphanumerik lernt man ja erst mal so richtig 
schätzen, wenn man mal z.B. von einem System auf das andere umgestiegen 
ist oder umsteigen mußte.

Ich denke, ich werde meinen Dateien ein paar gute Präfixe spendieren. 
Noch ist das für mich ja übersichtlich.

Beste Grüße
Klaus

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