Hallo Zusammen, habe mir ein Netzteil aus China bestellt. Und wollte es mal innen betrachten und da fiel mir auf das ein Optokoppler, ein T1 (S8050), T2(13003) und ein T3(TL431) verbaut sind. Ich habe mir ein paar Gedanke darüber gemacht wie diese Schaltung funktionieren soll, nur kam ich nicht auf einen grünen Zweig. Der Messwert auf der Primärseite (Trafo) kam 1500 Volt AC herraus. Das kann doch nicht !! Kann mir einer vielleicht bei diesem Problem weiterhelfen. mfg Mathias
Ich hätte das China Ding nicht erst aufgemacht. Schon beim hinschauen bekomm ich n Stromschlag.
Interessant ist, dass sie unter dem Optokoppler fräsen, nicht aber unter dem Übertrager, wo viel weniger Abstand zwischen den Leiterbahnen ist. Konsequent wäre gleich gar nicht zu Fräsen.
Gerhard W. schrieb: > Interessant ist, dass sie unter dem Optokoppler fräsen, nicht aber unter > dem Übertrager, wo viel weniger Abstand zwischen den Leiterbahnen ist. > Konsequent wäre gleich gar nicht zu Fräsen. Aber du kannst doch nicht die Platine zertrennen. Vor allem nicht unter dem Schwerpunkt. Was würde dein Auto machen, wenn du es unter dem Getriebe einmal quer durch sägst... Der Kleine Optokoppler wiegt ja nix, da kann man schon fräsen. Wie beim Auto, Fenster gehn weil das Dach nix wiegt. </Blödsinn> Zu dem Thema China-Netzteil kann ich nur sagen: Hau weg. Wenn man sich damit beschäftigt, dann stellt's selbst dem dümmsten Laien (vielleicht auch gerade denen) nach spätestens ein paar Tagen die Haare auf...
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Mathias K. schrieb: > ein T3(TL431) verbaut sind Der TL431 ist eine einstellbare Zenerdiode. Wenn an seinem ADJ Eingang mehr als ziemlich genau 2,5 Volt liegen, regelt er die A-K Strecke auf und steuert damit den (hier ohne Vorwiderstand betriebenen!) Optokoppler auf. Sobald also die LED im OK anfängt, zu leuchten, wird primärseitig der Sperrschwinger runtergedreht. Am ADJ Eingang liegt deswegen ein Spannungsteiler, der die Sekundärspannung misst und bei Nennspannung 2,5V an den TL431 gibt. Genau diese Billigvariante von Simpel-SNT liegt hier auch gerade rum - hochtrabend als 'iPod/iPhone Lader' bezeichnet und mit der irritierenden Ausgangsspannung von '5/12V' beschriftet.
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Vielen Dank fuer die Antwort. Aber wieso messe ich mehr als 230 V auf der Primaerseite? Welche genaue Aufgabe haben der S8050 mit dem 13003 ? Vielleicht wuerde ich mir persoenlicher leichter tun wenn jemand so freundlich ist ne Skizze von dieser Schaltung zu fertigen. mfg Mathias
Mathias K. schrieb: > Vielleicht wuerde ich mir persoenlicher leichter tun wenn jemand so > freundlich ist ne Skizze von dieser Schaltung zu fertigen. Na klar doch! Nur Schema? Oder gleich mit Gerber und BOM?
Moin, diese Netzteile sind in der Regel als Sperrwandler (engl. Flyback) aufgebaut. Schaltpläne wirst du unter diesen Stichwörtern zu Hauf finden. Diese Netzeile sind alle gleich aufgebaut. In ihrer minimalistischen Form als Selbstschwinger: Die Netzspannung wird gleichgerichtet und geglättet auf ca. 325 V, der Leistungstransistor zerhackt diese Spannung und speist den Übertrager. Der Übertrager speichert den Strom im Magnetfeld seines Luftspaltes. Schaltet der Transistor ab (sperrt), so bricht das Magnetfeld zusammen und die Induktionsspannung wird auf der Sekundärseite über die Diode entkoppelt abgenommen und vom Elko gesiebt. Der TL431 misst die Spannung und steuert die LED des Optokopplers an. Der Empfangstransistor verschiebt die Schaltschwelle des Leistungstransistors, wodurch die die PWM verändert wird und die Spannung geregelt wird. Auffällig ist, dass man mittlerweile sogar auf eine Sicherung verzichtet und statt dessen einen Sicherungswiderstand (R8?) nimmt. Die mangelnde Krichstrecke unterhalb des Übertragers ist zwar nicht schön, aber das größere Sicherheitsrisiko geht definitiv von den beiden roten AC-Leitungen aus: Reisst mal eine von der Platine ab, kann sie mit der Sekundärseite in Berührung kommen und die Schaltung liegt dann auf Netzpotenzial. Diese Konstruktionsweise ist höchst gefährlich! Die Chinesen können das nämlich auch besser, wenn man sie dafür bezahlt. Ich habe mal ein Ladegerät zerlegt, ähnlich aufgebaut als Flyback, aber es war sehr sorgfältig und sauber aufgebaut: Die Netzzuleitung war über Lötstifte mit der Platine kontaktiert und die Lötstellen großzügig mit Schrumpfschlauch isoliert. Beste Grüße, Marek
Die Kriechstrecke unter Optokopplern ist sehr kurz, daher wird sie durch die Fräsung verlängert. Unter dem hochwasserbeinchen-Übertrager ist der Weg deutlich länger, daher fehlt dort die Nut. Nominal müssen es 8mm sein. Entweder der Konstrukteur hat genau geklont, oder die AppNote gelesen, oder wußte tatsächlich was er tat ;-) Das vorliegende Netzteil ist eines der alleruntersten Qualitätsstufe. Da wo jeder zehntel Cent eingespart werden soll. Und das Problem mit den umherliegenden Leitungen ist leider extrem häufig verbreitet. Es gibt auch noch die Möglichkeit, daß beim Schließen der Gehäusehälften dann Leitungen gequetscht werden (Zusammen zu einer anderen spannungsführenden, an eine Montageschraube die außen zugänglich ist, auf Bauelemente der Platine usw.)
Abdul K. schrieb: > Die Kriechstrecke unter Optokopplern ist sehr kurz, daher wird sie durch > die Fräsung verlängert. Unter dem hochwasserbeinchen-Übertrager ist der > Weg deutlich länger, daher fehlt dort die Nut. Nominal müssen es 8mm > sein. > > Entweder der Konstrukteur hat genau geklont, oder die AppNote gelesen, > oder wußte tatsächlich was er tat ;-) Da ist aber doch an einigen Stellen deutlich weniger Kriechstrecke als unter dem Optokoppler, selbst wenn man den mit Lötzinn versauten und eventuell beschädigten Lötstopplack als Isolierung akzeptiert, oder nicht? D.Krachhuber schrieb im Beitrag #3427190: > Eben! Man sollte net immer über die China-Produkte schimpfen. > Wenn ich denke, wie miserabel die ersten ZX81sens aufbebaut waren. Über die ersten ZX81ens darfst du ja auch schimpfen. Jetzt geht es aber um dieses Netzteil, das wirklich ziemlich widerlich ist. Das eventuell lebensgefährlich ist. Dass es ein altes Klischee erfüllt ist bedauerlich, lässt sich aber nicht ändern.
Gerhard W. schrieb: > Da ist aber doch an einigen Stellen deutlich weniger Kriechstrecke als > unter dem Optokoppler, selbst wenn man den mit Lötzinn versauten und > eventuell beschädigten Lötstopplack als Isolierung akzeptiert, oder > nicht? > Wo denn? Es geht nur um offenliegende Strecken!
Abdul K. schrieb: > Das vorliegende Netzteil ist eines der alleruntersten Qualitätsstufe. Da > wo jeder zehntel Cent eingespart werden soll. Eigentlich sieht das ja noch eingermaßen sicher aus. Öffne mal das Original Apple-iPhone-Netzteil MB707, dann weißt du, was allerunterste Qualitätsstufe ist. Nein, ich will Apple nicht schlecht machen, denn die Mitbewerber sind genauso. Dagegen ist obiges NT noch als "überdurchschnittlich" einzustufen.
Hallo Mathias, mir ist heute genau soein Netzteil hochgegangen. Es stand drauf 1A 12V. Ich habe damit LEDs betrieben, jodoch "nur" 0.7A. Nach 10min hat es geknallt. Sicherung raus. Ich habe das was davon übrig ist, genauer betrachtet. Es ist fast der gleiche Aufbau wie bei deinem Netzteil. Keine Sicherung, totaler Schrott. Hier habe ich in dem Forum einen Beitrag gefunden, wo auch ein Schaltplan zu sehen ist. Der dürfte von den Grundzügen dem Netzteil entsprechen. http://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:Smps5v_sch.gif Beste Grüße
Roman W. schrieb: > Der dürfte von den Grundzügen dem Netzteil entsprechen. Nein, dort wird ja ein teurer IC verwendet. Das Chinanetzteil ist aber pfiffiger aufgebaut, nur ein Transistor (13003) als Sperrschwinger mit einem zweiten Transistor (C8050) der ihn über den Optokoppler abwürgt, wenn die Ausgangsspannung erreicht ist. Immerhin geregelt, manche Chinesen sparen Optokoppler TL431 und zweiten Transistor auch noch ein. Es erzeugt intern keine 1500V~, sondern nur 325V=. Dein Multimeter zeigt Unsinn an, vermutlich ist ihm die Frequenz zu hoch und die Kurvenform zu krude.
Andy P. schrieb: > Eigentlich sieht das ja noch eingermaßen sicher aus. Öffne mal das > Original Apple-iPhone-Netzteil MB707, dann weißt du, was allerunterste > Qualitätsstufe ist. Wirklich so schlimm? Hast du mal ein Foto des iPhone-Netzteiles?
Ich wurde auch sagen. Irgendwie ist das bei den heutigen kleinen Stecker- Netzteilen standard. Ganz gleich ob von Apple,Samsung oder was weis ich noch so alles. Das sieht alles gleich aus.
Das Teil sieht ungefähr so aus, nur ohne Eingangsfilter, Ausgangsfilter, Sicherung
Für das Archiv: Hier noch ein anderer Kandidat. Mit Rohs, CE FCC Aufdruck. 5V/3A soll es angeblich schaffen. Habe mich nicht getraut es auszuprobieren. Mit dabei waren auch UDN2831 Transistorarrays die sich bei einem Test mit moderatem Strom sofort mit krachendem Gehäuse verabschiedet haben. Der Verkäufer ist auf Ebay als "modulefans" aktiv und verkauft dort relativ erfolgreich Elektrobauteile. Auch Power Mosfets für 20 cent das Stück. Also weit unterhalb des Originalpreises bei Abnahme von Großmengen. Wüsste mal gerne was da wirklich drinnen ist ...
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