Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hybrid Kopfhöhrerverstärker clipping


von Alex (Gast)


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Hallo,

ich habe den Verstärker aus dem Link nachgebaut.
Allerdings funktioniert das Teil noch nicht wirklich wie es soll.
http://diyaudioprojects.com/Solid/12AU7-IRF510-LM317-Headamp/

Es kommt zwar ein sauberes Signal raus, allerdings nur solange die 
Quelle (iPod) ziemlich leise eingestellt ist.
Sobald ich versuch die Lautstärke etwas zu erhöhen fängt der Verstärker 
an zu clippen. Das Problem ist, dass das schon bei einer Lautstärke 
geschieht, die weit unter der Maximallautstärke liegt die am iPod ohne 
den Verstärker möglich ist.

Der Amp wird mit sauberen 12V aus einem Bleiakku versorgt und der Bias 
ist auch ziemlich genau so eingestellt, dass am source vom Fet 6V gegen 
GND anliegen.

Woran könnte das liegen?
Bei der Röhre die ich gekauft habe ist mir aufgefallen dass diese kleine 
Metallplatte innen etwas verbogen ist. (siehe Bild)
Dass das nicht so sein sollte ist mir klar, aber kann das zu dem 
beschriebenen Effekt führen?

Mit freundlichen Grüßen

Alex

von Tom K. (ez81)


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Das krumme Teil ist nur der Getterhalter¹ und der kann je nach 
Hersteller schief sein, das ist völlig normal. Wie sehen die Spannungen 
an Anode und Kathode aus? Wie ist P1 eingestellt? Hast du ein Oszi?

¹ http://de.wikipedia.org/wiki/Getter



#######################################################
Nachtrag, weil gleich die Klirrfaktoreffizienzmonomanen zuschlagen 
werden:
Das ist eine Bastelschaltung, in der die Röhre weit außerhalb sinnvoller 
Betriebswerte betrieben wird und Unmengen an nichtlinearem Klang 
produziert.
Andere Menschen fahren sinnlos auf gefährlichen, lauten Zweirädern durch 
den Wald, also sollte auch das Verbauen von überholten Bauteilen in 
nichtoptimalen Schaltungen erlaubt sein.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Alex schrieb:
> Sobald ich versuch die Lautstärke etwas zu erhöhen fängt der Verstärker
> an zu clippen.

Was erwartest Du von einer Röhre, die für 250..350V ausgelegt ist?
Röhren an nur 12V ist Schwachsinn.
Selbst die speziellen Batterieröhren (DL96) brauchten etwa 60V 
Anodenbatterie.

von MaWin (Gast)


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> Woran könnte das liegen?

An der Anodenspannung.

Hast du ein Oszilloskop zum ausmessen ?

Dann kannst du versuchen, das Poti so einzustellen, daß der 
Aussteuerungsbereich optimal wird.

Aber viel Hoffnung hätte ich da nicht.

Die Schaltung ist maximal ungeschickt gebaut von einem absolute Dau.

Der LM317 kostet 4.5V nach Masse, der MOSFET weitere 3.5V, bleiben 4V 
von denen nicht mal 2V einen linearen Bereich bilden.

Selbst im optimalen Fall ist das Ding absichtlich ein 
Clipping-Effektgenerator, und kein Verstärker.

von Stefan M. (derwisch)


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Mein Basteltipp, wenns was tolles werden soll:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/PCL805-KH-Amp/PCL805-KH.htm

Ich betreibe das Teil seit vielen Jahren zusammen mit meinem Kopfhörer ( 
Beyerdynamik DT990D ).

Seither höre ich Musik nur noch im Auto per Lautsprecher...zu Hause nur 
noch mit Kopfhörer.

Ich habe ein paar "Audiophile" Freunde ( aber keine Voodoo Freaks ).
Alles was ich an Lautsprechern dort, oder seither gehört habe ist nett, 
kommt aber an den Röhrenverstärker + Kopfhörer nicht ran.

von Michael R. (elektr-hobbyist)


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Hi Alex,

ich habe mir den hier (Figure 10) gebaut,

http://headwize.com/?page_id=433

und bin vom Klang nach wie vor hell auf begeistert!
Ich betreibe dieses Teil ebenfalls mit einem DT990 (600 Ohm).
Einzige Änderung zur Schaltung aus Figure 10 ist, dass ich zu den 
Kathoden- Cs und zum Auskoppel- C, noch einen 0,47µ C parallel gelegt 
habe, weil mir ein wenig die Höhen gefehlt haben. Aber nach dieser 
kleinen Änderung passt alles wunderbar!
Nur mal Interesse halber. Von welchem Hersteller ist die von Dir 
verwendete ECC 82?
Vielleicht könntest Du mal ein Foto posten.

L.G.

Micha

von Peter D. (peda)


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Es ist schon erschütternd, wie manche das Geld zum Fenster 
rausschmeißen.

Ein Dual-OPV, z.B. MC33202 kann bis zu 80mA treiben, das reicht dicke.
Der ist sogar speziell für Audioanwendungen im Datenblatt empfohlen.
Eine Verstärkung von 5 sollte auch für unempfindliche Kopfhörer reichen.
Und als Versorgung ein Steckernetzteil (5..12V).

von irgendwer (Gast)


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@Peter D.
Hast du wieder deine Tage?
Ist es dein Geld?
Dürfen KHV jetzt nur noch mit billig OPV am Steckernetzteil betrieben 
werden?
Erschöpft sich der Bastelspaß jetzt im "IC-in-Fassung-stecken?
Moderierst du nun auch Bastlerkisten und Bastlerideen?

von Udo S. (urschmitt)


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irgendwer schrieb:
> irgendwer

Peter hat zumindest eine funktionierende Lösung vorgeschlagen. Du 
bechränkst dich auf Proll polemik.
Was hast du denn jemals konstruktives zu auch nur einem Thema gepostet?

Ach so, dafür fehlt dir ... Hirn?

von irgendwer (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> irgendwer schrieb:
>> irgendwer
>
> Peter hat zumindest eine funktionierende Lösung vorgeschlagen. Du
> bechränkst dich auf Proll polemik.


Nein, hat er nicht.
Sein Posting hatte nichts mit den aufgeworfenen Fragen des TO zu tun.
Der Hinweis auf einen OV ist bedeutungslos.

> Was hast du denn jemals konstruktives zu auch nur einem Thema gepostet?

Mehr als du glaubst.

> Ach so, dafür fehlt dir ... Hirn?
Großkotz.

von Klaus R. (klara)


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irgendwer schrieb:
> Hast du wieder deine Tage?
> Ist es dein Geld?
> Dürfen KHV jetzt nur noch mit billig OPV am Steckernetzteil betrieben
> werden?
> Erschöpft sich der Bastelspaß jetzt im "IC-in-Fassung-stecken?
> Moderierst du nun auch Bastlerkisten und Bastlerideen?

Jeder hat ein Recht auf seine Dampfmaschine.
Gruss Klaus.

von Peter D. (peda)


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Mich grausts halt nur vor diesen Edelbastlerschaltungen, die meinen, die 
Entwickler von professionellen Röhrenschaltungen wären früher alles 
Idioten gewesen.

Zur ersten Schaltung muß man wohl nichts weiter sagen.

Und
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/PCL805-KH-Amp/PCL805-KH.htm
ist letzendlich eine klassische OPV-Schaltung mit Röhre dahinter. Die 
Röhre trägt absolut nichts zum Klang bei, da die Schleifenverstärkung 
haupsächlich nur der OPV bestimmt. Die Röhre ist also nur 
rausgeschmissenes Geld und unnütze Stromkosten.

Ich hab ja nichts dagegen, daß jemand alle Röhrenfachbücher ungelesen 
läßt und mal selber mit ner Röhre Trial und Error irgendwas 
zusammenschustert, bis ein leidlicher Ton rauskommt. Aber das dann 
anderen als gute Lösung einreden zu wollen, ist schon dreist.

Bei Schaltungen im Internet sollte man immer eine gehörige Portion 
Skepsis walten lassen. Jeder darf was veröffentlichen und niemand muß es 
überprüfen.

Ich kann gut verstehen, daß ein Kopfhöhrerverstärker mit dem MC33202 
mindestens um den Faktor 10 besser klingt, wenn man oben noch eine Röhre 
draufsetzt und die mit Heizspannung versorgt. Das ist aber nur reine 
Suggestion.

: Bearbeitet durch User
von irgendwer (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:

> Zur ersten Schaltung muss man wohl nichts weiter sagen.

Die hat eher experimentellen Charakter, als kleines Einstiegsobjekt. Der 
Bastler bleibt nicht gleich an der Anode kleben, falls er mal drankommt.

> Die
> Röhre trägt absolut nichts zum Klang bei, da die Schleifenverstärkung
> haupsächlich nur der OPV bestimmt. Die Röhre ist also nur
> rausgeschmissenes Geld und unnütze Stromkosten.

Doch tut sie. Sie verändert das Tonspektrum mit ihren Oberwellen. Die 
Röhrenfettischisten behaupten dann, die Verstärkerschaltung bringt die 
Stecknadel neben der Pauke zum Vorschein. Dabei fügt die Röhre nur 
Oberwellen hinzu. Ähnlich einem Exciter. Je nach Konstruktion und Typ 
sieht das Spektrum anders aus. Man spricht in diesem Zsh von warm, 
seidig, vokal, lebendig...
Wem der Klang gefällt, der soll sich das bauen.



> Ich kann gut verstehen, dass ein Kopfhöhrerverstärker mit dem MC33202
> mindestens um den Faktor 10 besser klingt, wenn man oben noch eine Röhre
> draufsetzt und die mit Heizspannung versorgt. Das ist aber nur reine
> Suggestion.

;-) jo, mindestens

Wir hören nun mal nicht mit den Ohren, sondern mit dem Gehirn. Und das 
ist kein mechanischer Apparat.

von ArnoR (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Und
> http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/PCL805-KH-Amp/PCL805-KH.htm
> ist letzendlich eine klassische OPV-Schaltung mit Röhre dahinter. Die
> Röhre trägt absolut nichts zum Klang bei, da die Schleifenverstärkung
> haupsächlich nur der OPV bestimmt.

Was natürlich nicht stimmt. Der Klang wird nicht von der 
Schleifenverstärkung "gemacht", sondern von den diversen 
Nichtlinearitäten, die im gesamten Signallauf im Verstärkerzug 
auftreten, und da das Signal auch die Röhren durchläuft bzw. durch sie 
verstärkt wird, tragen sie sowohl zum Klang als auch zur 
Schleifenverstärkung bei.

Die Schleifenverstärkung ist nur ein Maß dafür, wie stark die 
Verzerrungen (des gesamten in der Schleife befindlichen Verstärkers) 
gegenüber dem nicht gegengekoppelten Fall reduziert werden.

> Die Röhre ist also nur
> rausgeschmissenes Geld und unnütze Stromkosten.

Das finde ich allerdings auch.

von MaWin (Gast)


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> Doch tut sie. Sie verändert das Tonspektrum mit ihren Oberwellen.

Quatsch.

Nicht beim rückgekoppelten Verstärker, wie Peter hinreichend erwähnt 
hat:

> > Röhre trägt absolut nichts zum Klang bei, da die Schleifenverstärkung
> > haupsächlich nur der OPV bestimmt.

Auch echte Röhrenverstärker beeinflussen das Signal nicht signifikant im 
Normalbereich, sondern erst bei Erreichen des clippings.

> Wir hören nun mal nicht mit den Ohren, sondern mit dem Gehirn.

Audiophile haben aber kein Gehirn, sonst würden sie merken, wie sie 
abgezockt werden. Ein Verstärker mit Klang, prust, wenn ein Verstärker 
was hörbar am Klang verändert, gehört der Schrott so wie Oma's 
Dampfradio als Effektgerät entsorgt.

von ich (Gast)


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MaWin schrieb:
>
> Audiophile haben aber kein Gehirn, sonst würden sie merken, wie sie
> abgezockt werden. Ein Verstärker mit Klang, prust, wenn ein Verstärker
> was hörbar am Klang verändert, gehört der Schrott so wie Oma's
> Dampfradio als Effektgerät entsorgt.

Völlig einverstanden. Ein Verstärker soll, wie der Name schon sagt, das 
Signal nur verstärken und auf keinen Fall verändern. Für das Verändern 
gibt es Equalizer und Effektgeräte, die man dann gezielt einsetzen kann.

Ein Verstärker, der das Signal verändert, produziert Verzerrungen. Und 
ein Verstärker, der verzerrt, gehört an eine E-Gitarre, aber nicht an 
eine HiFi-Anlage oder an einen Kopfhörer.

von irgendwer (Gast)


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ich schrieb:
> MaWin schrieb:
>>

> Ein Verstärker, der das Signal verändert, produziert Verzerrungen. Und
> ein Verstärker, der verzerrt, gehört an eine E-Gitarre, aber nicht an
> eine HiFi-Anlage oder an einen Kopfhörer.

Das Problem liegt wo anders.
Es gibt keinen Verstärker der 100,00% linear ist. Die Nichtlinearitäten 
(Oberwellen) sind aber noch lange nicht mit einem Equalizer zu 
vergleichen.
Wenn ein Verstärker die geradzahligen Oberwellen (K2,K4,K6,K8..) 
und/oder die ungeradzahligen (K3,K5,K7..) hinzufügt, ändert sich der 
Klangcharakter in Nuancen. Das Verhältnis der geradzahligen und 
ungegadzahligen sowie die Intermodulationsverzerrungen prägen den Klang 
und entscheiden, ob wir ihn als angenehm oder störend empfinden. Die 
Mischung machts.
Genau dieser Effekt wird von Röhrenliebhabern geschätzt, trifft auf 
Halbleiterverstärker auch zu.

 Hier geht es nicht um Mitten- oder Bassbetonung (=lineareVerzerrung).

von ich (Gast)


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irgendwer schrieb:
> ich schrieb:
>> MaWin schrieb:
>>>
>
>> Ein Verstärker, der das Signal verändert, produziert Verzerrungen. Und
>> ein Verstärker, der verzerrt, gehört an eine E-Gitarre, aber nicht an
>> eine HiFi-Anlage oder an einen Kopfhörer.
>
> Das Problem liegt wo anders.
> Es gibt keinen Verstärker der 100,00% linear ist.
Das ist klar, aber man versucht normalerweise, die Verzerrungen so klein 
wie möglich zu halten. Und das gelingt mit modernen Bauelementen 
wesentlich besser als mit Röhren. Ja, ich liebe den Anblick von Röhren 
auch, aber als NF-Verstärker haben sie heutzutage keinerlei Berechtigung 
mehr (außer der Nostalgie)

> Die Nichtlinearitäten
> (Oberwellen) sind aber noch lange nicht mit einem Equalizer zu
> vergleichen.
> Wenn ein Verstärker die geradzahligen Oberwellen (K2,K4,K6,K8..)
> und/oder die ungeradzahligen (K3,K5,K7..) hinzufügt, ändert sich der
> Klangcharakter in Nuancen.
Und genau das meinte ich mit Verzerrungen. Das will man eigentlich 
nicht. Auch wenn es vielleicht bei einer nicht so guten Tonquelle den 
Klang etwas "aufpolieren" kann. Mag sein. Aber ein schlechtes 
Ausgangsmaterial sollte man ja nicht als Referenz für die Qualität eines 
Verstärkers hernehmen.

> Genau dieser Effekt wird von Röhrenliebhabern geschätzt, trifft auf
> Halbleiterverstärker auch zu.
Ja, aber der Grund ist, daß zu Zeiten der Röhrenverstärker das 
Klangmaterial auch nicht so gut war. Fängt schon an mit 
Mittelwellen-Sendern, die nicht besonders viel Höhen brachten, die 
wurden durch solche Nichtlinearitäten von den Röhren schon um einiges 
brillianter und deshalb auch besser anzuhören. Selbst UKW-Rundfunk ist 
alles andere als HiFi, auch da fehlen die Höhen (max. 15kHz 
Bandbreite)...
>
>  Hier geht es nicht um Mitten- oder Bassbetonung (=lineareVerzerrung).

Ist mir schon klar, deshalb habe ich ja auch differenziert zwischen 
Equalizer und Effektgerät, zum Beispiel Verzerrer und ähnliches.

Also ich will nur sagen, wenn einer mit Röhren arbeitet, dann muß er 
wissen, was er macht. Und kein Zusammengefrickel (wird schon klappen). 
Die Röhren-Leute damals waren eben wirklich keine Idioten, wie oben 
schon mal geschrieben wurde. Aber von neutraler, linearer Verstärkung 
kann man bei der Röhre nicht sprechen. Das muß man unterscheiden.

von MaWin (Gast)


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irgendwer schrieb:

> Das Problem liegt wo anders.
> Es gibt keinen Verstärker der 100,00% linear ist

Das Problem ist, daß du nicht lesen kannst, denn ich schrieb:

"wenn ein Verstärker was hörbar am Klang verändert"

Hörbar.

Also besser als 99.9%.

Und das ist inzwischen technisch leicht zu erreichen.

von irgendwer (Gast)


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ich schrieb:
> irgendwer schrieb:
>> ich schrieb:
>>> MaWin schrieb:
>>>>
>>
>>> Ein Verstärker, der das Signal verändert, produziert Verzerrungen. Und
>>> ein Verstärker, der verzerrt, gehört an eine E-Gitarre, aber nicht an
>>> eine HiFi-Anlage oder an einen Kopfhörer.
>>
>> Das Problem liegt wo anders.
>> Es gibt keinen Verstärker der 100,00% linear ist.
> Das ist klar, aber man versucht normalerweise, die Verzerrungen so klein
> wie möglich zu halten. Und das gelingt mit modernen Bauelementen
> wesentlich besser als mit Röhren. Ja, ich liebe den Anblick von Röhren
> auch, aber als NF-Verstärker haben sie heutzutage keinerlei Berechtigung
> mehr (außer der Nostalgie)

Was heißt schon "Berechtigung"? Wenn ein Kunde den Klang einfach geil 
findet, dann kauft er sich ne 300B-Kiste und schon hat der Verstärker 
seine Berechtigung

Ich habe da auch mal rumgetestet. Bei Jazztrios mit femal Voice fand ich 
den Klang schon prickelnd. Eben "näher". Liegt, wie schon gesagt, an den 
zugefügten Obertönen. Und eine Stimme wird auch anhand ihres Spektrums 
als nah oder fern geortet.


> Selbst UKW-Rundfunk ist
> alles andere als HiFi, auch da fehlen die Höhen (max. 15kHz
> Bandbreite)...

Welcher erwachsene Mensch hört denn noch bis 20kHz? Mal ehrlich, bei 
17kHz ist meistens schon Schluss, wer mehr hört, der hört f/2, f/3 oder 
sonstige Partialschwingungen des Schallwandlers.


>
> Also ich will nur sagen, wenn einer mit Röhren arbeitet, dann muß er
> wissen, was er macht. Und kein Zusammengefrickel (wird schon klappen).
> Die Röhren-Leute damals waren eben wirklich keine Idioten, wie oben
> schon mal geschrieben wurde. Aber von neutraler, linearer Verstärkung
> kann man bei der Röhre nicht sprechen. Das muß man unterscheiden.

ACK

von ich (Gast)


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Schön, daß wir uns weitgehend einig sind.

irgendwer schrieb:
> Ich habe da auch mal rumgetestet. Bei Jazztrios mit femal Voice fand ich
> den Klang schon prickelnd. Eben "näher". Liegt, wie schon gesagt, an den
> zugefügten Obertönen. Und eine Stimme wird auch anhand ihres Spektrums
> als nah oder fern geortet.

Das ist eben genau das, was ich sagte. In diesem Fall ist es ja eine 
bewußte Veränderung des Klanges, damit die Stimme besser klingt. Bei 
einem reinen Verstärker, mit dem man gute Tonquellen hören will, ist das 
aber nicht gewollt, da will man einen unverfälschten Klang. Sonst hat 
man paar Minuten später ein anderes Musikstück, bei dem dann die 
spektralen Veränderungen überhaupt nicht passen und alles noch viel 
schlechter klingt als das Original.

irgendwer schrieb:
> Welcher erwachsene Mensch hört denn noch bis 20kHz? Mal ehrlich, bei
> 17kHz ist meistens schon Schluss, wer mehr hört, der hört f/2, f/3 oder
> sonstige Partialschwingungen des Schallwandlers.

Hier geht es doch nicht um einen einzelnen Ton, sondern um ein 
Frequenzgemisch, was Musik ja zweifellos ist. Wenn du mal die 
Möglichkeit hast, ein Tonstudio zu besuchen, dann mach mal einen Test. 
Hör dir mal ein Signal an, das bis mindestens 25kHz geht, oder auch 
höher. Und dann laß mal einen Tiefpaß dazuschalten, welcher die 
Frequenzen oberhalb 20kHz abschneidet. Ich verspreche dir, du wirst 
staunen. Die einzelne Frequenz hörst du nicht mehr, das stimmt. Aber im 
Gesamtgemisch haben die hohen Frequenzen einen hörbaren Einfluß auf den 
Gesamtklang!

von irgendwer (Gast)


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ich schrieb:
> Schön, daß wir uns weitgehend einig sind.
>

> Hier geht es doch nicht um einen einzelnen Ton, sondern um ein
> Frequenzgemisch, was Musik ja zweifellos ist. Wenn du mal die
> Möglichkeit hast, ein Tonstudio zu besuchen, dann mach mal einen Test.
> Hör dir mal ein Signal an, das bis mindestens 25kHz geht, oder auch
> höher. Und dann laß mal einen Tiefpaß dazuschalten, welcher die
> Frequenzen oberhalb 20kHz abschneidet. Ich verspreche dir, du wirst
> staunen. Die einzelne Frequenz hörst du nicht mehr, das stimmt. Aber im
> Gesamtgemisch haben die hohen Frequenzen einen hörbaren Einfluß auf den
> Gesamtklang!

Das würde ich ja gern mal hören. Hier setzt dann mein technisches 
Verständnis aus. Wenn ich über 17kHz nichts mehr höre, dann sollte ich 
auch keinen Unterschied wahrnehmen. Der TP müsste aber auf die 
Frequenzen bis 17kHz keinen Einfluss haben. Genau das tut er vermutlich 
nicht, ist ja nicht mal eine Oktave dazwischen.
Dafür hätte ich wirklich gern mal eine psychoakustische Erklärung, die 
wissenschaftlichen Anforderungen genügt. Wie sieht der "hörbare Einfluss 
auf den Gesamtklang" denn aus?

von Peter D. (peda)


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ich schrieb:
> Und dann laß mal einen Tiefpaß dazuschalten, welcher die
> Frequenzen oberhalb 20kHz abschneidet.

Ein Filter hat keine Rechteckkennlinie. Die Amplituden-, Phasen- und 
Laufzeitänderungen beginnen schon weit vor der Grenzfrequenz.
Bei einem einfachen Tiefpaß ist die Dämpfung bei 10kHz schon 50% der von 
20kHz. Deshalb zeichnet man Filterkennlinien auch gerne mit 
logarithmischer Frequenzachse.

Man könnte mit einem DSP ein ideales Filter programmieren, das würde man 
dann nicht mehr hören.

von Alex (Gast)


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Hallo,

danke für die vielen Antworten.

Also ist die Schaltung an sich Mist.
Sollte sowieso mehr ein Bastelprojekt als ein ernsthaftes Alltagsgerät 
werden.

Mit freundlichen Grüßen

Alex

von Olaf (Gast)


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> Also ist die Schaltung an sich Mist.

Hier eine die nicht Mist ist, weil ich sie gemacht habe. :-)

http://www.criseis.ruhr.de/roehre/bild5.jpg
http://www.criseis.ruhr.de/roehre/bild6.jpg
www.criseis.ruhr.de/roehre/roehre1.png
www.criseis.ruhr.de/roehre/roehre2.png
www.criseis.ruhr.de/roehre/roehre3.png
www.criseis.ruhr.de/roehre/roehre4.png
www.criseis.ruhr.de/roehre/roehre5.png
www.criseis.ruhr.de/roehre/roehre6.png
www.criseis.ruhr.de/roehre/sany0973.jpg

Laeuft sowohl mit einem Beyerdynamik DT880 (250Ohm) wie auch einem 
AudioTechnica ATH-EC700Ti (32Ohm) seit einigen Jahren vollkommen 
problemlos.

Und die Roehre ist eine gaengige PCL86.

Olaf

von ArnoR (Gast)


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Olaf schrieb:
> Hier eine die nicht Mist ist, weil ich sie gemacht habe. :-)

Naja, 2 Schaltregler in einer Kopfhörer-Analogschaltung. Dabei einer, 
der von 15V auf 13V runterschaltet. Ein Analogregler hätte da 87% 
Effizienz, ein Schaltregler dürfte kaum nennenswert besser sein, 
verseucht aber die Umgebung. Bei Puristen wirst du damit keinen 
Blumentopf gewinnen.

von Peter D. (peda)


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Alex schrieb:
> Sollte sowieso mehr ein Bastelprojekt als ein ernsthaftes Alltagsgerät
> werden.

Ich würde trotzdem erstmal mit ICs oder Transistoren anfangen.
Die Erfolge sind einfacher und Mißerfolge billiger.
Und es ist auch ungefährlicher, 350V Anodenspannung sind nicht von 
schlechten Eltern.

von Olaf (Gast)


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> Dabei einer, der von 15V auf 13V runterschaltet.

Es sind 18V. Eingangsspannung ist ein Laptopnetzteil. Und das ganze 
laeuft ja in einem sehr kleinen Gehaeuse.

> besser sein, verseucht aber die Umgebung.

Keiner der den Verstaerker bis jetzt gehoert hat, hat sich beschwert.

> Bei Puristen wirst du damit keinen Blumentopf gewinnen.

Klar, die heizen ihre Roehren ja auch mit 50Hz Wechselspannung und reden 
sich ein das das brummen zur Musik gehoert. :-)


> 350V Anodenspannung sind nicht von schlechten Eltern.

Ich benutze 100V. Es geht sicher auch noch etwas weniger, aber unter 50V 
wuerde ich nicht gehen. Das haengt natuerlich auch von der Roehre ab.

Ich haette damals gerne die hier benutzt:

http://tubes-store.com/images/gi30_own_02_xl.jpg

Damit wuerde der Verstaerker viel cooler aussehen. Aber ich glaube 
solange die Anodenspannung unter 1kV ist sieht die Kennlinie immer wie 
eine Banane aus. Wirklich schade!

Olaf

von ArnoR (Gast)


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Olaf schrieb:
> Es sind 18V.

Hää? In dem Bild ...reohre5.png steht eindeutig 15V am Engang und 13V am 
Ausgang, nix 18V. Aber vielleicht ist das so wie mit dem 150µH-Elko...

> Keiner der den Verstaerker bis jetzt gehoert hat, hat sich beschwert.

> Klar, die heizen ihre Roehren ja auch mit 50Hz Wechselspannung und reden
> sich ein das das brummen zur Musik gehoert. :-)

Meinetwegen kannst du dir das Ding ruhig schönreden. Aber verkauf der 
Welt das nicht als gut.

von Michael R. (elektr-hobbyist)


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Olaf schrieb:
> Klar, die heizen ihre Roehren ja auch mit 50Hz Wechselspannung und reden
> sich ein das das brummen zur Musik gehoert. :-)

Hi Olaf,

ich heize die Tuben in meinem KHV auch mit Wechselspannung und da brummt 
nix, dank

http://de.wikipedia.org/wiki/Entbrummer

:-)

Olaf schrieb:
> Ich haette damals gerne die hier benutzt:
>
> http://tubes-store.com/images/gi30_own_02_xl.jpg

Die schaut schon schnuckelig aus.
Interessant wäre es, die mal glühender Weise zu sehen.

Die hier finde ich auch ganz hübsch.

http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_6as7.html

L.G:

Micha

von Peter D. (peda)


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Olaf schrieb:
> Klar, die heizen ihre Roehren ja auch mit 50Hz Wechselspannung und reden
> sich ein das das brummen zur Musik gehoert. :-)

Ich hatte mal ein Röhrenradio wegen Brummen zur Reparatur.
Ich hab dann die 2 Elkos 16µF/glatt durch 2 * 200µF ersetzt. Selbst mit 
Ohr an der Membrane hat nichts mehr gebrummt.

Brummen bei 50Hz Heizung hat nur schlechte Verdrahtung als Ursache. Die 
Heizleitungen müssen verdrillt zu den Röhren geführt werden und dürfen 
nicht als Masseleitung mit verwendet werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Also ich finds erstaunlich, das da bei 12V Anodenspannung überhaupt was 
rauskommt. Noch erstaunlicher finde ich allerdings, das der Autor dieser 
Schaltung da links unten in der Kennlinie einen blauen Strich rein macht 
und dann behauptet, das die Röhre einen Output Swing von 0 bis 12V so 
hinkriegt - und nirgends erwähnt, das das jenseits aller 
Arbeitsparameter der Röhre ist.
Schade um die schönen Röhrensockel, die er da benutzt.

@TE: Viele habens schon gesagt - häng den Heizfaden der Röhre an extra 
12V und gib mehr Anodenspannung rauf.
In meiner SRPP Stufe arbeitet die 12AU7 mit 150V pro System (sind ja 
aufeinander gestapelt) und das klappt schon recht gut. Im Schaltplan 
ists noch die 12AX7, nun gut.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Hää? In dem Bild ...reohre5.png steht eindeutig 15V am Engang

Das steht da vermutlich weil 15V eines der Standardnetze von Eagle ist 
und ich vergessen habe das zu aendern. Aber es ist ja Aufgabe des 
Netzteils mit unterschiedlichen Spannungen klar zu kommen. Also was 
solls....

> ich heize die Tuben in meinem KHV auch mit Wechselspannung
> und da brummt nix, dank

Jaja...der Entbrummer. Kenn ich noch von meinem Opa. Da ist ja mein 
Netzteil alleine schon kleiner wie die dicken Trimmer die man damals 
hatte. Und ich wollte ganz gewiss keinen dicken Trafo in meinem 
Verstaerker haben. Sowas verschandelt die Optik.

> Interessant wäre es, die mal glühender Weise zu sehen.

Naja, dann glueht es da leicht. Ist 'leider' nicht direkt geheizt.

> http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_6as7.html

Ich kenne die Preise fuer soetwas in Deutschland nicht, aber ich sehe 
solche Roehren regelmaessig in Japan in den Roehrengeschaeften und bei 
den Preisen faellt man um. Das ist wohl ein PRoblem, je schoener eine 
Roehre aussieht um so teurer ist sie.

Olaf

von holm (Gast)


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Die "schöne" 6AS7G gibts russisch als 6H13C und Deutsch als ECC230.
Ich habe davon Telefunken und AEG Röhren made in Russia. Für 20 Euro 
bekommt man 2 Stück.
Die GI30 ist die Impuls-belastbare Version der GU29, welche als 
Equivalent die amerikanische 829 bzw. 3E29 hat. Ist auch nicht teuer..
Wenn Du Trafos als Verschandelung einer Röhrenschaltung ansiehst, hast 
Du das mit den Impedanzen noch nicht begriffen..

Laß lieber das Basteln mir Röhren, Du bist a) voreingenommen und b) 
nicht ausreichend "wissend".

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


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Mist, war nicht eingeloggt, kann nichts hinzufügen...


Es ist genauso zweckmäßig Halbleiteraudioverstärker mit 1000V zu 
betrieben wie solche mit Röhren und 12V.

Gruß,

Holm

von Ulrich (Gast)


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Die Schaltung oben ist wirklich nichts.

Aus den Teilen hätte man sogar einen besseren Verstärkter bauen können: 
den LM317 wie vorgesehen als Spannungsregler (könnte mit Batterie 
entfallen), den MOSFET als Klasse A Verstärker (mit 
Spannungsgegenkopplung), mit der Heizwendel der Röhre als 
"Lastwiderstand".

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