Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ultraschall Sender an µc mit Transistor verstärken


von Stefan N. (suckiden)


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Hallo,

ich bin derzeit dabei eine Entfernungsmessung mittels Ultraschall zu 
realisieren. Leider stehe ich momentan vor einem Problem. Ich möchte 
gerne das 40kHz Signal meines µc mit einem Transistor verstärken damit 
ich eine höhere Reichweite erzielen kann. Ich habe überlegt dafür 
einfach einen Transistor als Schalter zu verwenden. Folgende Bauteiler 
sind für das Projekt vorgesehen:

400SR160 Ultraschallempfänger
400ST160 Ultraschallsender  40kHz 20Vrms
LPC 1758 µc 100Mhz und 3.3V Versorgungsspannung

Derzeitiger Projektstand:
Wenn ich den Transmitter direkt mit dem 40kHz Signal des µc versorge, 
kann ich am Receiver deutlich die Schwingungen mit dem Oszi messen. 
Anschließend wird das Signal mit 2 OPVs verstärkt. Derzeit werden 
Entfernungen nur bis ca.40cm wahrgenommen. Um die Reichweite zu erhöhen 
habe ich vor den Sender mit einem 12V 40kHz Signal zu versorgen. Dazu 
habe ich den Sender und den µc, wie im Bild zu sehen, verdrahtet. Leider 
verhält sich die Schaltung nicht so wie ich mir das vorstelle. Deshalb 
habe ich angefangen im Forum zu recherchieren bin jedoch nicht schlau 
geworden.

Kann mir bitte einmal jemand grundsätzlich erklären als welches Bauteil 
ich einen Ultraschall Sender sehen kann. So wie ich das verstanden habe 
ist die Piezo Platte im Inneren einem Kondensator ähnlich? Wie kann ich 
dieses Bauteil in meine Rechnungen/Überlegungen mit einfließen lassen? 
Und ist mein Schaltungsansatz prinzipiell richtig oder bin ich ganz weit 
ab vom Schuss?

danke schon mal

: Verschoben durch Admin
von Mr. Tom (Gast)


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Stefan Ninja schrieb:
> 400SR160 Ultraschallempfänger
> 400ST160 Ultraschallsender  40kHz 20Vrms
> LPC 1758 µc 100Mhz und 3.3V Versorgungsspannung

Für die 7€, die alleine der Empfänger bei F. kostet, bekommst du beim 
freundlichen Chinesen um die Ecke locker mehr als vier komplette 
US-Abstandssensor Module mit Reichweite von rund 5m. Wenn es nicht um 
den Bastelspaß geht, lohnt ein kompletter Selbstbau kaum.

von Stefan N. (suckiden)


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Die hab ich auch schon gesehen :) Nur leider ist das für eine 
Projektarbeit und die sieht vor, dass ich die gesamte Hardware selber 
mache. Und will ja auch was lernen bei der ganzen Sache.

gruß

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lege einen auf die Sendefrequenz abgestimmten Schwingkreis in den 
Kollektorkreis der 'Endstufe' und darüber dann den Piezosender. Die 
Resonanzüberhöhung durch den Schwingkreis erzeugt dir ein sattes Signal. 
Der Transistor ist allerdings ein wenig klein dafür. Entweder schonst du 
ihn, indem du noch einen Arbeitswiderstand in Serie mit dem Kollektor 
legst, oder du baust da einen etwas 'dickeren' ein, wie z.B. den BD135 
oder den BC639 - je nach gewünschter Reichweite.

: Bearbeitet durch User
von Besserwisser (Gast)


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Du hast es bereits gesagt: Der Piezo verhält sich wie ein Kondensator. 
Deshalb ist Deine Schaltung Quark! Durch das Schalten des Transistors 
lädt sich der Piezo auf und dann ist er voll und macht gar nix mehr.

Deshalb musst Du den Piezo immer umladen.
Und der Piezo mag es nicht, wenn Gleichspannung an ihm anliegt, deshalb 
noch einen Kondensator (z.B. 0,22uF) in Reihe zum Piezo einbauen, damit 
ein statisches Gleichspannungssignal abgeblockt wird.
Normalerweise schließt man den Piezo zwischen zwei Treiberbausteinen an 
- einer auf Gnd und einer auf Vcc. Dann schaltet man um, sodaß sich die 
Spannung umpolt. Somit hast Du die doppelte Spannung am Piezo anliegen 
und eine große Sendeleistung.

von Besserwisser (Gast)


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Ach ja, Du kannst ja schon mal nach Ultrasonic Transmitter gurgeln, dann 
bekommst Du schon ein paar brauchbare Vorschläge.

von ruepel (Gast)


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> Um die Reichweite zu erhöhen
> habe ich vor den Sender mit einem 12V 40kHz Signal zu versorgen. Dazu
> habe ich den Sender und den µc, wie im Bild zu sehen, verdrahtet. Leider
> verhält sich die Schaltung nicht so wie ich mir das vorstelle.

Du könntest auch einen MAX202 nehmen. Der wird üblicherweise in 
Schnittstellenbausteinen eingesetzt, kann also schonmal gut 115200 Hz.
Wenn Du am Eingang der 2 Transmitter des Max202 jeweils ein invertiertes 
und ein nichtinvertiertes Signal von Deinem µC anlegst, bekommst Du am 
Ausgang ein Differnensignal von sogar ~18V, das Du direkt an den ST400 
anschließen kannst.

von Soul E. (Gast)


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Nimm zwei MOSFET-Gatetreiber (z.B. UCC27424) und steuer den Sender in 
Brückenschaltung an. Gatetreiber sind auf kapazitive Lasten ausgelegt, 
der Sender hat ca 2,5nF.

von Stefan N. (suckiden)


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Danke für die Antworten und für die vielen Vorschläge, hab das ganze 
jetzt mal mit einem MAX 232 ausprobiert (5V Versorgung und 3,3V 
Steuersignal) und bin mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden.

von ruepel (Gast)


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Das ist schön, daß das Ergebnis zufriedenstellend ist.

Merkwürdig auch zu sehen, daß Matthias Sch. zwar mit seinem Schwingkreis 
prinzipiell goldrichtig liegt, aber die Digitalerei wohl wesentlich 
einfacher zu praktizieren ist. Naja, man kriegt, was man kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Auf jeden Fall einen Preis für das Denken 'out of the box'! Einen MAX 
als Ultraschall Endstufe zu benutzen - da muss man erstmal drauf kommen. 
Super Idee von Dir!
Ich würde wahrscheinlich die Spannungsbooster mit etwas grösseren 
Kondensatoren als im Datenblatt vorgesehen, bestücken, damit da auch bei 
längeren Bursts noch genügend 'Bums' da ist.

: Bearbeitet durch User
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