Hallo Leute Ich habe einen Ladderfilter mit 9.216 Mhz Quarze aufgebaut. Überall liest man das man die Quarze vermessen soll um sie dann zu selektieren. Leider habe ich keine möglichkeit die Quarze einzeln durchzumessen um ihre Daten zu bestimmen. Ich bin immer auf irgendwelche Quarz-Daten angewiesen die ich im Internet finde. Und dewegen kann ich einen Ladderfilter immer nur mit diesen aus dem Internet gefundenen Werte berechnen. Umso mehr interessiert es mich deshalb wie die Filterkurve von meinen berechneten Ladderfilter in wirklichkeit ausschaut. Deshalb habe ich einen 3 mal 3 stufigen Ladderfilter berechnet( Daten nur für 9 MHz Quarze gefunden ) mit 9.216 Mhz Quarze aufgebaut. die einzelnen 3 Stufigen Ladderfilter habe ich jeweils mit einer Transistorpufferstufe getrennt. immer nur 3 Quarze für einen Ladderfilter deshalb weil ich dachte je weniger Quarze um so gutmütiger der Filter. Aber ich habe auch gehört das man einen Ladderfilter nicht aufteilen sollte weil sich die einzelnen Filterkurven im Gesamtfilterbild sich nicht decken. Nun brauchte ich noch eine einfache möglichkeit meine Ladderfilter-Filterkurve real darzustellen. Da ist mir die Software " Dream " eingefallen. Sie kann ein 0 bis 20 Khz Specktrum darstellen. Da mein BFO eh in die NF-Mischt konnte ich " Dream " benutzen Ich habe den BFO nur ein wenig in die höhe gezogen damit die Filterkurve gut ins Frequenzspecktrum passt. Da ich zu faul war einen Rauschgenerator zu bauen habe ich nur das atmosphärische Rauschen ( empfangen von meiner Antenne ) benutzt. hier die Bilder dazu. Leider komme ich nur auf knapp 40 dB Dynamik bei Dream Gibt es ein besseres Programm als Dream ( möglichst Freeware) dafür ? Was haltet ihr von der realen Filterkurve gegebüber der berechneten ? Meint ihr das ist ein brauchbarer SSB-Filter ? tschüss Peter
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Erst mal muss der Generator für die Messung quarzstabil sein, sonst misst man nur dessen Gezappel auf den Filterflanken. Die beste Messdynamik hat ein Spektrumanalystor mit Trackinggenerator. Dann muss die Anpassung an das Quarzfilter stimmen, mit 50 Ohm Generator draufgehen und an einem 50 Ohm Messeingang ist die Durchlasskurve völlig verbogen. Mit der Soundkarte kann man schön Spektren messen, müsste das Signal natürlich hoch- und runtermischen, aber das wäre ein günstiger Ersatz für Spek. mit TG. Zum Wobbeln mit Soundkarte gibts z.B VisualAnalyzer aus Italien http://www.sillanumsoft.org/prod01.htm
Hallo Christoph Christoph Kessler > Mit der Soundkarte kann man schön Spektren messen, müsste das Signal > natürlich hoch- und runtermischen, aber das wäre ein günstiger Ersatz > für Spek. mit TG. Dream benutzt doch die Soundkarte Und ich habe doch in die NF runtergemischt. Oder die Soundkarte als Wobbler benutzen ? Oder was meinst Du ? tschüss Peter
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Hallo Peter, ohne die notwendigen Messmittel wird Du nicht zum Ziel kommen, denn allg. gültige Quarzparameter gibt es nicht ! Lies Dir bitte mal alle Papiere von Horst, DJ6EV durch -- http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/quarzfilter-horst-dj6ev Dann siehst Du auch welche Messmittel benötigt werden. Auszug: - Funkamateur Netzwerktester FA-NWT - XTAL Testset - Dämpfungsglieder - (Beitband-)Verstärker +30dB - L/C Meter Der richtige Ladder-Filteraufbau ist auch entscheidend, um -80dB Weitabdämpfung zu erreichen. Nicht jeder Quarz, ist für jede Ladder-Filter Bandbreite geeignet. ...
Hallo Peter Der Auswertung des Filters per NF sind Grenzen gesetzt. Die dem Filter nachfolgende Baugruppen rauschen und täuschen dadurch ein Signal vor. Der Durchlassbereich scheint jedoch flach zu sein. Bisher hatte ich ein einziges mal das Glück, dass eine Lieferung von Quarzen (2048 kHz) nur um 20Hz streute. In Deinem Fall solltest Du aber eher mit 500 Hz rechnen. Abweichungen wirken sich auf die Welligkeit im Durchlassbereich und den Filterflanken aus, jedoch nicht auf die Weitabdämpfung. Eventuell kommt man schon mit der Messung der Serienresonanz zurecht und kann die Quarze einigermaßen einordnen. Die Ziehfreudigkeit der Quarze ist dann aber nicht bekannt. Jetzt kann man einen Versuch (wie Deinen) starten, für mich sieht das Filter etwas zu breit aus. Mit 82pF Kondensatoren wird es vermutlich zu schmal, also sollte aus der E24 Reihe ein 75pF probiert werden. Schmalere Filter werden automatisch auch etwas steiler. Die Weitabdämpfung hängt stark von der Anzahl der Quarze ab, man kann pro Quarz grob mit 20dB rechnen. 100dB zu erreichen ist jedoch recht schwierig, da das geringste Übersprechen zwischen Ein- und Ausgang die Weitabdämpfung zunichte macht. Das Signal findet einfach einen Weg am Quarzfilter vorbei. In der Hinsicht bietet aber ein Aufteilen auf zwei oder drei Filter deutliche Vorteile. Falls eine Stufe weitab nur um 40dB dämpft, sind es zusammen auch mehr als 100dB, die drei Stufen sollten dazu jedoch in einzelnen Kammern abgeschirmt werden. Weitere unerwünschte Signalwege können über Vcc oder Masseschleifen führen. Ein mechanischer Umschalter der Bandbreite stellt eine weitere Quelle fürs Übersprechen dar, da Ein- und Ausgänge umgeschaltet werden müssen und die Schaltkontakte zueinander eine Kapazität (~0,01pF) aufweisen.
Hallo Uwe Uwe S. schrieb > Lies Dir bitte mal alle Papiere von Horst, DJ6EV durch > Nicht jeder Quarz, ist für jede Ladder-Filter Bandbreite geeignet. die kenne ich. Hatte auch nicht vor mit 2Mhz Quarze einen 10kHz breiten Ladderfilter zu bauen. :-) B e r n d W. schrieb: > Eventuell kommt man schon mit der Messung der Serienresonanz zurecht und > kann die Quarze einigermaßen einordnen. Die Ziehfreudigkeit der Quarze > ist dann aber nicht bekannt. Jetzt kann man einen Versuch (wie Deinen) > starten, für mich sieht das Filter etwas zu breit aus. Mit 82pF > Kondensatoren wird es vermutlich zu schmal, also sollte aus der E24 > Reihe ein 75pF probiert werden. Schmalere Filter werden automatisch auch > etwas steiler. Hallo Bernd Ja leider fehlt mir das Equipment um die Serienresonanz zu messen. Soweit ich weiss, führt eine Verdopplung der Kondensatoren bei gleichzeitiger Halbierung der Impedanz zu einer Halbierung der Bandbreite. Also müßte 82p noch o.K. sein wenn nicht sogar 100p. Aber dann wird der Filter wieder niederohmiger und ich weiss nicht ob ich meine Transistor-Pufferstufen dann ohne LC-Impedanzanpassung noch hinbekomme. Habe extra schon 2 Volt gewählt um den Strom nicht so groß werden zu lassen. Das das " NF-Messen "nur eine Notlösung ist, glaube ich auch aber zumindest zeigt sie schonmal so was ähnliches wie meine Filterkurve an. :-) Was mich am meißten wundert das mein Filter viel breiter ist als angenommen. Ist das in erster Linie Cp was kleiner ist als von mir eingeschätzt ? Oder eine höhere Güte der Quarze als angenommen ? tschüss Peter
Peter Spiegel schrieb: > Ja leider fehlt mir das Equipment um die Serienresonanz zu messen. Hallo, macht nix. In den Papers von DJ6EV ist beschrieben wie Du alle erforderlichen Parameter ermitteln kannst. Du brauchst eben einen Freuquenzmesser aber den hast Du sicher bei dem was DU gebastelt hast. 73
TAFKASOH schrieb: > Du brauchst eben einen > Freuquenzmesser aber den hast Du sicher bei dem was DU gebastelt hast. Hallo TAFKASOH nein, habe leider nur ein Multimeter ein Weltempfänger mit Frequenzanzeige und ein ganz einfachen Oskar. tschüss Peter
Hallo Peter, könntest Du uns berichten, warum du ein Ladder-Filter bauen möchtest und warum das, ohne dazu HF-Messtechnik zu verwenden ? Ich habe vor vielen Jahren gelernt, wenn ich mit HF etwas machen will, dann muss ich sie auch erfassen, messen, generieren und sehen können. Somit musste ich mir erst mal einige Messgeräte kaufen, aufbauen und entwickeln.
Hallo, nunja Uwe, soweit wuerde ich nun nicht gehen, Eamon Skelton zeigt genau das in seinem Homebrew Cookbook, inkl. Filtermessung wie von Peter durchgefuehrt. Er bestimmt die Quarzdaten mittels Oszi und HF-Generator - aus dem Weltempfanger laesst sich da vielleicht was machen ;-) Vielleicht baut Peter ja einen Bausatz auf, da ginge das schon in Ordnung, mit dem richtigen Geschick. @Peter Vielleicht sagst Du ein bisschen mehr ueber Dein Projekt? 73
Hallo, hier sind die Ergebniss der Entwicklung eines 10mHz Ladder-Filters nach der Dishal-Methode und den Programmen von DJ6EV. Anbei der Designweg über die Quarzmessung und Zusammenstellung, der Schaltplan, der reale Aufbau und noch eine Durchgangsmessung (S21). Da muss nichts mehr nachgearbeitet werden. Wenn die Quarzmessungen Quarzparameter liefert, deren Fehlern bei 1% liegt, dann stimmt auch das reale Ladder-Filter mit der Simulation (DJ6EV Software) überein !
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> einen Ladderfilter nicht aufteilen sollte weil sich die einzelnen > Filterkurven im Gesamtfilterbild sich nicht decken. Zwei um 100 Hz versetzte Filter ergeben abgerundete Ecken. Eine Abweichung um 500 Hz ist nicht sehr wahrscheinlich, aber da sich die dBs der Durchlasskurven addieren, ergibt das auf beiten Filterflanken eine Art Treppenstufe und der flache Durchlassbereich wird um die 500 Hz schmaler. Aber Letzteres lässt sich ja mit der bisherigen Methode schon vermessen. Die Weitabdämpfung läßt sich auch subjektiv beurteilen. Wie schnell fällt ein starkes Empfangssignal beim Verstimmen ab und wird es nach ein paar kHz unhörbar. Zur Minimalausstattung empfehle ich einen Frequenzzähler.
Hallo Uwe S. > Ich habe vor vielen Jahren gelernt, wenn ich mit HF etwas machen will, > dann muss ich sie auch erfassen, messen, generieren und sehen können. > > Somit musste ich mir erst mal einige Messgeräte kaufen, aufbauen und > entwickeln. bei Deinen 8-Poligen Ladderfilter gebe ich Dir vollkommend Recht. Deshal habe ich meinen 9-Poligen Ladderfilter gedrittelt. Denn bei den jeweils 3-Poligen Ladderfilter sind alle Kondensatoren gleich groß. Ich dachte, so kann man viel leichter die Metohde " Try and Error " anwenden. So hoffe ich zumindest. Wie du siehst ist mein Filter " Steckboard " nicht ganz so HF gerecht aufgebaut wie Deiner :-). Aber man kann halt immer alles schnell ändern. TAFKASOH > @Peter Vielleicht sagst Du ein bisschen mehr ueber Dein Projekt? Hallo Tafkasoh naja es soll halt ein Ladderfilter für SSB werden für einen Selbstbauempfänger. Mein Testempfänger ist extrem simpel zwei Ne612 für Mischer und BFO ein 386 für die NF. Aber er sollte ja nur dafür dienen, um den Ladderfilter zu bewerten. ( möglichst Messtechnisch ) B e r n d W. > Die Weitabdämpfung läßt sich auch subjektiv beurteilen. Wie schnell > fällt ein starkes Empfangssignal beim Verstimmen ab und wird es nach ein > paar kHz unhörbar. Hallo Bernd Ich habe mal einen kleinen Scan gemacht " Video " Da heute wohl Kontextime ist, ist der kleine Empfänger ziemlich an seine Grenze angelangt. Waren richtig viele laute Stationen dabei ( Feldstärke ) aber so kann man vieleicht am besten einen subjektiven Eindruck erhalten über den Ladderfilter. tschüss Peter
> bei den jeweils 3-Poligen Ladderfilter sind alle Kondensatoren > gleich groß. Bei vierpoligen Ladderfiltern nehm ich lediglich den mittleren Kondensator eine Nummer größer aus der E12 Reihe. Erst ab 5 Quarzen braucht man Ziehkondensatoren in der Mitte des Filters. Wie gesagt, Dein Filter scheint ca. 3kHz breit zu sein. Eine um 20% kleinere Bandbreite hätte dann 2,4 kHz. Dies ist schon recht schmal, das typische SSB-Filter ist 2,7 kHz breit. > ist mein Filter " Steckboard " nicht ganz so HF gerecht aufgebaut Die Weitab-Dämpfung scheint jetzt nicht extrem schlecht zu sein. Eine messtechnische Bewertung macht aber erst beim richtigen Aufbau Sinn. Dazu immer auf eine durchgehende Kupferfläche bauen, nicht auf Lochraster. Auch die Quarzgehäuse mit GND verbinden, aber möglichst vorsichtig und schnell löten. Manche Quarze haben innen einen Kunststoffhalter, welcher sonst wegschmilzt. Bei Pollin gibts 1kg Platinen für 3,50€. Die reichen bei mir ca 1 Jahr. > Da heute wohl Kontextime ist Haben die Italiener heute Contest (Wettkampf)? Bei gedrängt vollem Band halten die sich oft nicht an das 3 kHz Raster. Wenn sich die Signale überlappen, hilft das beste Filter nichts.
Hallo, bin erst jetzt darüber gestolpert und wundere mich immer wieder, wie oft das Rad bezüglich Ladderfilter an verschiedenen Stellen neu erfunden werden muss. Deswegen hatte ich ja den ganzen Kram schon vor Jahren in meinem Quarzfilter-Papier (QFP) und zusätzlichen Erfahrungsberichten zusammengefasst, die jedem zur Verfügung stehen. Ist natürlich viel zu lesen. Das Folgende ist eigentlich nur ein Wiederkäuen. Peter, wenn du dich nicht nur mit Quarzfiltern sondern generell mit HF-Projekten erfolgreich beschäftigen willst, kommst du um ein Minimum an Messgeräten einfach nicht herum. Glücklicherweise kosten die heute wirklich sehr wenig. Neben einem Frequenzzähler ist ein L/C-Meter à la AADE das wichtigste Instrument. Entsprechende Klone bekommst du als Bausatz oder Fertiggerät schon um 50 Euro. So ein Ding ist für HF einfach unentbehrlich (ich wünschte, dass ich das schon vor 40 Jahren gehabt hätte). Zu den Quarzen/Filtern: Mich erstaunt immer wieder, dass man bei Quarzen meint, neben der aufgedruckten Frequenz keine weiteren Parameter kennen zu müssen (siehe QFP, S.39). Man nimmt ja auch keine unbekannten Induktivitäten aus der Kiste und baut damit ein mehrkreisiges Filter. Ein Quarz ist auch ein Schwingkreis mit L/C-Werten, die alle anderen Bauteile in einem Filter bestimmen. Wenn man die nicht kennt, spielt man eben Roulette, egal ob Berechnung, Simulation oder Aufbau. Man kann Glück haben, weiß aber nicht warum. Oder man ist frustriert, weil's nicht passt und weiß auch nicht warum. Immerhin reden wir hier über extrem schmale Bandbreiten von 0,003% bis max. 0,1%. Da muss man schon einige genauere Messungen durchführen (zumindest bei der Serien-Frequenz fs). Auch Eamon Skelton, EI9GQ, (dessen wunderbar dokumentierte Projekte in der RadCom einfach Klasse sind) setzt eine genaue Frequenzmessung voraus. Es geht zur Not auch ohne solche komfortable Ausrüstung wie von Uwe beschrieben (obwohl auch nicht soo teuer): - Zähler mit 1Hz Auflösung - L/C-Meter - Oszillatorschaltung nach G3UUR (siehe S.36 im QFP) - Einfacher Diodentastkopf - komfortabler mit 70-80db Dynamik: HF-Kopf mit AD8307 Den G3UUR-Oszi kann man man auch einfach modifizieren, um ihn als VXO für die (punktweise) Messung der Filterkurve zu benutzen (siehe QFP , S.35, zweiter Absatz). Mit dem L/C-Meter kannst du z.B. nicht nur Cp der Quarze bestimmen, sondern auch die Koppelkapazitäten für das Filter und auch die Spannungsteiler-Cs und die Ziehkapazität im G3UUR-Oszillator genau messen. Die Erfassung der notwendigen Quarzparameter (fs, Lm/Cm, Cp) ist damit möglich. Nur die Güte lässt sich beim Oszi-Verfahren nur abschätzen. Hier sollte man die Zeit investieren, die man sonst u.U. mit blinden Versuchen verplempert. Muss ja nur einmal durchgeführt werden um dann z.B. in einem Excel-Bladl zur Verfügung zu stehen. Die Messung über Rauschen und Soundkarte wird immer sehr unbefriedigend bleiben, weil die Dynamik meistens nicht etwa von der Soundkarte, sondern vom NF-Teil eingeschränkt wird. Leider gibt es den NWT mit seinem relativ niedrigen Preis nicht mehr. Du könntest dir aber überlegen, einen der schönen Digital-VFO-Bausätze (mit DDS oder dem si570) anzuschaffen. Die wobbeln zwar nicht, können aber für alle HF-Projekte (inklusive RX-LO) universell als Signalgenerator/Messplatz (z.B. zusammen mit dem AD8307) verwendet werden. Alle Gerätchen zusammen kosten weniger als ein Smartphone. Ich weiß nicht, warum die Serienkapazitäten in Filtern ab 5 Polen ein Problem darstellen. Deren Funktion ist ja einfach und wird im QFP auf S.47 beschrieben. Alle Resonatoren in einem Filter müssen eben für eine korrekte Filterfunktion immer die gleiche Resonanzfrequenz aufweisen. Wer nun identische Koppel- und keine Serienkapazitäten haben will, kann für kleine Welligkeiten die sog. "QER"-Topologie einsetzen. Steht in der "Dishal"-Hilfe und im QFP, S.63. Ausgeführte 10-polige SSB-Filter sind im Papier "Praxisstudie 5MHz...Filter" dokumentiert. Übrigens sind alle vier in diesem Bericht beschriebenen Filter nach der Berechnung + Simulation ohne jeden Abgleich oder Korrektur aufgebaut und gemessen worden. Mehrfach gestaffelte Filter mit nur 3 oder 4 Polen sind auf jeden Fall komplizierter als ein einziges 8- oder 10-Polfilter. Zum Schluss möchte ich noch bemerken, dass für gute Ladderfilter keinerlei Berechnungen durchgeführt werden müssen. Das ist alles in meinem "Dishal"-Programm und seinen Hilfsprogrammen enthalten. Ich (und nicht nur ich, sondern z.B. auch W7ZOI) habe alle notwendigen Tools für die Quarzauswertung und Filterberechnung zur Verfügung gestellt. Man kann sie nutzen oder auch nicht. Nur zum Spaß: auch mit 2MHz-Quarzen kann man Filter mit 10 oder sogar 15kHz Bandbreite bauen. Ist eben dann keine Ladder-Struktur (->Teil 1 des QFP). Auch dafür gibt's ein Programm von mir auf DK7JB's Seite. Sorry für die Länge Gruß, Horst 6ev
Horst, danke dass Du dir wieder einmal die Zeit zum erklären genommen hast. Leider kann man viel reden, der TE wird sicherlich seine Erfahrungen machen und irgendwann den "richtigen" Weg finden. Wir waren ja alle man auf den Trip und haben das erste ladder-filter aufgebaut.
Hallo, dj6ev schrieb > wundere mich immer wieder, wie oft > das Rad bezüglich Ladderfilter an verschiedenen Stellen neu erfunden > werden muss. Hallo Horst Also als erstes, Dein Programm ist Spitze . Ansonsten, ich wollte den Ladderfilter nicht neu erfinden, sondern mit möglichst einfachsten Mitteteln, seine Filterkurve begutachten. Wenn man alle Daten der Quarze messen kann, und sie dann dementsprechent selektiert, kann man bestimmt mit Hilfe Deines Programmes sehr sehr gute bis 14 Polige Ladderfilter aufbauen. Wenn man die Quarze nicht messen kann, ist man mit der Metode " Ausprobieren " ( auch wenn ich ich die Filterkurve professionell messen könnte ) bestimmt bei einem 5-Poligen zumindest 6-Poligen Filter überfordert. Bei einem 3 Poligen Filter sehe ich aber sofort, ob die Filterkurve überkritisch, kritisch, oder unterkritisch ist, so das ich entweder die Impedanzen oder die Kondensatoren änder solange bis es halt passt. dj6ev schrieb > Nur zum Spaß: auch mit 2MHz-Quarzen kann man Filter mit 10 oder sogar > 15kHz Bandbreite bauen. Ist eben dann keine Ladder-Struktur (->Teil 1 > des QFP). naja, ich meinte halt einen Ladderfilter Einen klassischen Quarzfilter würde ich mir eh nicht zutrauen aufzubauen. Das ist ja das schöne an einem Ladderfilter, er ist sehr robust wie ich finde. tschüss Peter
Hallo Peter, ich hatte keinesfalls vor, deine sehr schönen und kreativen Versuche mit dem RX kleinzureden. Aber du hattest ja die Fragen gestellt. Das mit dem "Rad neu erfinden" war eher darauf gemünzt, dass bei vielen Diskussionen um Ladderfilter immer wieder die gleichen Probleme und Fragen auftauchen, nur weil die notwendige (und gar nicht so schwere) Erfassung der Quarzparameter seltsamerweise ein Tabu zu sein scheint. Das tollste Programm und der umfangreichste Simulator sind dann nutzlos, wenn die Eingaben falsch sind oder einfach nur geraten werden: Garbage-in -->garbage-out. Meine Vorschläge zu den Messmitteln bezogen sich auch ganz generell auf die Experimente in der HF-Technik. Ohne solche minimalen Messmittel für L,C und Frequenz wirst du immer ziemlich im Dunkeln tappen, auch wenn ein Projekt so "irgendwie" zum Laufen gebracht wird. Ohne Messungen an L und C wirst du selten vernünftige L/C-Filter mit ausreichender Selektivität und kleiner Durchgangsdämpfung wie z.B. für einen Preselektor hinbekommen. (Festinduktivitäten haben neben der üblichen Toleranz von +/-10% eine miserable Güte und eignen sich daher nur für sehr breitbandige Filter). Dagegen sind die Ladderfilter noch das kleinste Hindernis. Deren große Gutmütigkeit gegenüber Falschdimensionierung sind ein Segen, aber auch ein Fluch, weil man bei nie sicher sein kann, auch nur annähernd das Optimum zu erwischen. Ich möchte deine Simulation und deine Filtermessung dafür einfach mal als Anschauung nehmen und habe mir deshalb die Mühe gemacht, einige Bilder anzuhängen. Ich hoffe, dass die dir bei deinen Experimenten etwas helfen. Beispiel 1: wie man sich ohne brauchbare Daten ganz schön verlaufen kann, zeigt die große Diskrepanz der Bandbreiten zwischen Simulation und aufgebautem Filter: Aus deiner Simulation (der schwarze Hintergrund ist grausam, weil die Kurven schlecht zu erkennen sind) habe ich eine 6db-Bandbreite von knapp 1,2kHz ermittelt (Bild1). Da die Quarzdaten (nur Cm --> Lm) unvollständig sind, habe ich ein Cp=2,7pF und verlustlose Quarze für meine Simulation angenommen. Aufgrund der hohen Induktivität für 9MHz von rund 36mH handelt es sich in deinem Modell offensichtlich um sog. "Low-Profile" Quarze. Deine aktuellen 9,2MHz besitzen aber die normale Bauform HC18. Deren Induktivität Lm ist bei (annähernd) gleicher Frequenz aber rund dreimal kleiner (QFP, S.39). Daher kommt bei gleichen Koppel-C's und Abschlüssen eine rund dreifache Bandbreite heraus. Nimm in der Simulation mal folgende, von mir grob geschätzte Xtal-Parameter: Cm=24,85812fF, Lm=12mH, Cp=5,5pF (fs=9215kHz). Dann kommst du so auf 3,5-4kHz Bandbreite. Beispiel2: Du schreibst: > Bei einem 3 Poligen Filter sehe ich aber sofort, ob die Filterkurve > überkritisch, kritisch, oder unterkritisch ist, so das ich entweder die > Impedanzen oder die Kondensatoren änder solange bis es halt passt. Wie willst du das mit deinen Mitteln feststellen? Schon deine Simulation zeigt eine Kurve mit zwei Höckern, die für ein 3-Polfilter nicht passt. Der Grund ist einfach, dass deine Filter 1&2 an einem Ende jeweils undefiniert durch den Transistoreingang abgeschlossen sind. Hier habe ich einfach mal ca. 1,6kOhm angenommen. In meiner Simulation für eine 3-Pol-Sektion (Bild 2) siehst du die Resultate für 2 x 330 Ohm und 330 & 1600 Ohm. Letzteres erzeugt in etwa die Kurve wie in deiner Simulation. Sie zeigt auch, dass sogar bei verlustlosen Quarzen durch diese Fehlanpassung eine Durchlassdämpfung entsteht. Außerdem wird die Bandbreite kleiner und die Flankensteilheit schlechter. Ist natürlich in deiner Schaltung nicht unbedingt von Bedeutung, zeigt aber, welche Auswirkungen so etwas hat. Wenn du übrigens den Abschluss beidseitig auf 220-250 Ohm verringerst, kannst du (in der Simul) sehr schön die 3 Höcker erkennen (Bild 3). Beim aktuellen Filter mit den verlustbehafteten Quarzen wirst du das allerdings durch die stärkere Verrundung wohl nicht sehen können. In deiner Dream-Messung am kompletten Filter sind natürlich solche Dinge ohnehin kaum zu erkennen und schon gar nicht gezielt zu korrigieren. Das liegt außerdem auch noch daran, dass ohne stabiles Rauschsignal die vielen Spitzen von 3-5db und die Buckel an den Flanken nicht zuzuordnen sind. Hier hilft wirklich nur ein kleiner Rauschgenerator und eine lange Integrationszeit bei der Messung. So ein Ding kannst du doch in einer Stunde im "Ugly-Style" zusammenzimmern. Noch besser wäre eben eine Messung in der HF-Ebene. So, das war's. Ich will dich wirklich nicht kritisieren oder bevormunden, sondern nur ein paar Infos geben. Was du daraus machst, ist deine Sache. Dein RX läuft ja im Prinzip und macht die sicher viel Freude. Falls du wirklich weiter an HF-Projekten arbeiten willst, macht das aber ohne die o.g. Minimalausstattung an Messgeräten auf die Dauer absolut keinen Spaß. Viel Vergnügen, Horst
hallo, interessanter beitrag! man kann quarze übrigens auch nach gehör sortieren. quarz-testgenerator aufbauen und weltempfänger im ssb-modus so auf empfang stellen, dass ein "angenehmer" pfeifton zu hören ist. jetzt alle quarze durchprobieren und nur die in betracht ziehen, die ungefähr den gleichen pfeifton ergeben. dann die ganze prozedur mit einer anderen ziehkapazität am quarz wiederholen. weil das menschliche ohr sehr empfindlich für tonfrequenzen ist, läßt sich so eine ziemlich gute relative genauigkeit erzielen. ps: man kann den empfänger auch vorher an einem am-sender/zeitzeichen-sender kalibrieren. dann kann man auch eine brauchbare absolute frequenzgenauigkeit erzielen, wenn man die höhe des pfeiftons (z.b. mit einem musikinstrument) bestimmen kann. dafür muss der weltempfänger aber halbwegs frequenzstabil arbeiten.
ps: wenn du dir einen frequenzmesser selber bauen willst, würde ich in jedem fall auf ein fertigprojekt mit PIC zurückgreifen. normalerweile arbeite ich lieber mit AVRs, aber in dem fall ist der PIC eindeutig überlegen, weil er schon einen sehr guten vorteiler integriert hat.
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