Forum: Platinen Womit Platinen bohren?


von Platinenbohrer (Gast)


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Könnt ihr mir da etwas empfehlen?


Reicht eine normale Bohrmaschine?
Brauche ich dafür einen Bohrständer?
Oder soll ich eine kleine Mini Bohrmaschine dafür kaufen?

von Cyblord -. (cyblord)


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Proxxon oder Dremel oder so was klenes.
Kleiner Bohrständer dafür auch gerne.

Große Bohrmaschine oder Akkuschrauber ist dazu einfach zu klobig.

Aber weißt was? Ich habs aufgegeben und mache seit langem nur noch 
Platinen mit SMD. THT nur da wo es unbedingt sein muss. Spart das 
lästige Bohren einfach ein. Würde ich dir dringend raten.

von Platinenbohrer (Gast)


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Danke für deine Antwort.

Ja, an SMD habe ich schon gedacht, aber hin und wieder hat man halt auch 
Leistungsbauteile die man anbringen muss, oder Kühlkörper oder eben die 
Befestigungslöcher, damit die Platine irgendwo angeschraubt werden kann.

Löcher muss ich also so oder so bohren.

von MaWin (Gast)


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Platinenbohrer schrieb:
> Könnt ihr mir da etwas empfehlen?
> Reicht eine normale Bohrmaschine?
> Brauche ich dafür einen Bohrständer?
> Oder soll ich eine kleine Mini Bohrmaschine dafür kaufen?

Du bist nicht der erste der so was fragt,
und nicht der erste, der es probiert,
also kannst du von den Erfahrungen der anderen profitieren,
und brauchst nicht dieselben (teuren) FEhler nochmal zu machen.

Aus
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.2

l) Wer Platinen aus Epoxy (FR4) herstellen will, sollte eine 
Kleinbohrmaschine mit Bohrständer für Hartmetallbohrer kaufen. Dafür tut 
es kein 'Hobbydrill' oder 523666 oder 523674 von Conrad, auch ein Dremel 
ist sinnlos da es dafür keine vernünftigen Bohrständer gibt 
http://www.youtube.com/watch?v=1JyTf1tJXXo und die Lager schon nach 
kurzer Zeit ausschlagen sollen. "Finger weg vom Dremel. Der hatte bei 
mir damals mehr Spiel als der Bohrerdurchmesser. Ich hab den dann bei 
eBay vertickt und mir ne Proxxon gekauft. Kein Spiel und auch viel mehr 
Drehmoment für die größeren Sachen. Und billiger auch noch." Allerdings 
gilt die Proxxon MF70 als nicht solide. Sie überhitzt wenn sie nach 
längerer Arbeit abgestellt wird, was erst beim nächsten Einschalten als 
weisser Rauch auffällt.

Geeignet ist z.B. der Proxxon IB/E + Bohrständer MB 200/S oder kaum 
billiger Micromot 50/E + NG2/S + Bohrständer MB 140/S + Spannzangenset 
(damit die 1/8" VHM Bohrer verwendet werden können, das 50/E kann nur 
3mm). Das Schnellspannbohrfutter ist für die hohen Drehzahlen nicht 
geeignet. Die Proxxon TBM220 ist sehr laut und serviceunfreundlich 
aufgebaut. Vollhartmetallbohrer holt man bei 
http://www.hartmetalltools.de 1.65 EUR nachgeschliffene vom 
Nachschleifservice http://www.ch-instruments.de/ (10 Bohrer kosten um 
5.50EUR), oder über eBay und keinesfalls von Proxxon, schon gar nicht 
das 'Elektroniker Set', aber eine Trennscheibe ist nützlich (nicht mit 
Diamant). "


Normale (1mm) HSS Bohrer die so flexibel sind daß sie in der normalen 
Bohrmaschine nicht zerbrechen, (die man trotzdem im Bohrständer haben 
sollte, schon wegen des Gewichts) sind nur geeignet für Hartpapier und 
Pertinax Platinen, in FR4 Glasfaser sind sie nach wenigen Löchern so 
stupf, daß die Grate aufwerfen und Lötaugen abreissen. Wer ein mal mit 
VHM gebohrt hat, will nie wieder zurück zu HSS.

von EinGast (Gast)


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Ein einfacher Bohrständer für "normale" Bohrmaschinen und Akkuschrauber 
aus der Bucht hat es bei mir immer getan (z.B. 181246386687).
Allerdings wirst du mit dem Bohrfutter bei den Durchmessern <1mm 
Probleme kriegen (z.B. ebay 350947658705):
Entweder Bohrer mit dickem Schafft nehmen oder ein spezielles Bohrfutter 
in das normale einspannen (z.B: ebay 370958946913).

Selbst wenn du eine Ständerbohrmaschine nimmst, rate ich dir von 
VHM-Bohrern ab, die eigentlich für Fräsen gemacht sind (CNC drills). Die 
sind einfach zu brüchig und verzeihen keinen Wackler beim Bohren.

von Satan (Gast)


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Es gibt spezielle Bohrer mit einem Durchmesser <1mm und dickerem Schaft 
zum Einspannen. Die brauchen aber Drehzahlen um die 30.000/min, um 
sauber und ohne Grat zu bohren.

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

MaWin schrieb:
> Die Proxxon TBM220 ist sehr laut

Sie ist relativ laut, das stimmt leider.

> und serviceunfreundlich aufgebaut.

Was ist damit genau gemeint? - Der Bohrerwechsel ist
relativ fummelig, das stimmt. Andere Schwächen sind mir
noch nicht aufgefallen.

Mit Spannzangen ist es eine sehr präzise Maschine; ich
bin mit meiner sehr zufrieden.

Grusz,
Rainer

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

EinGast schrieb:
> Allerdings wirst du mit dem Bohrfutter bei den Durchmessern <1mm
> Probleme kriegen (z.B. ebay 350947658705): Entweder Bohrer mit
> dickem Schafft nehmen oder ein spezielles Bohrfutter in das
> normale einspannen (z.B: ebay 370958946913).

Bohrfutter ist bei feinmechanische Arbeiten Blödsinn. Das will
zwar niemand hören, aber es ist so, denn der Rundlauf ist bei
Spannzangen um Welten besser.

Futter ist lediglich beim Bohrerwechsel bequemer. Von der
Präzision her ist es Scheisse.

> Selbst wenn du eine Ständerbohrmaschine nimmst, rate ich
> dir von VHM-Bohrern ab, die eigentlich für Fräsen gemacht
> sind (CNC drills).

Du urteilst vom Baumarkt-Standpunkt aus.

Mit einer
1) stabilen
2) präzisen Maschine mit
3) gutem Rundlauf
kann man auch VHM-Bohrer verwenden. Die Maschine darf gerne
auch 100 Jahre alt sein und urtümlich aussehen - wenn sie die
angegebenen Bedingungen erfüllt.

> Die sind einfach zu brüchig und verzeihen keinen Wackler
> beim Bohren.

Das stimmt. Ich stimme jedoch MaWin zu: FR4 mit HSS-Bohrern
bearbeiten ist wie ein Furunkel am Arsch. Dafür will man VHM.

Grusz,
Rainer

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

> l) Wer Platinen aus Epoxy (FR4) herstellen will, sollte eine
> Kleinbohrmaschine mit Bohrständer für Hartmetallbohrer kaufen. Dafür tut
> es kein 'Hobbydrill' oder 523666 oder 523674 von Conrad,

So ein Ding hatte ich mal, reichte genau für drei Europakarten. Beim 
vierten Versuch wurde er etwas wärmer, und auf einmal klaffte das ganze 
Bohrmaschinengehäuse auseinander! Es war nur mit Klebeband am Motor 
fixiert. Als ich dann den Hebel runter bewegte, drückte sich der ganze 
Motor mit dem Bohrfutter ins Gehäuse rein. Ich glaubte erst, ich seh 
wohl nicht richtig!

Dann verwendete ich den Motor direkt ohne das Plastikgehäuse nackt, mit 
dem Bohrfutter dran, ist ohne das Plastikzeug nur 2mm dünner, und paßt 
damit immer noch gut in den Bohrständer. Aber der Motor ist genau so 
schrottig, hat immer mehr Axial- und Radialspiel, und tut das nicht mehr 
lange.

Das erinnert mich an eine frühere Stabo-Autorennbahn Konkurrenz von 
Carrera. Die Wagen liefen nur einen einzigen Nachmittag, nicht mal Voll 
Power, dann war der Motor auch völlig ausgeschlagen. Das Lagergeräusch 
ist sehr laut und häßlich. Das war für uns Kinder immer nur ein kurzer 
Spaß, und wieder lange warten, bis man Geld hat, und wieder in die Stadt 
kommt.

von Harald W. (wilhelms)


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EinGast schrieb:

> Ein einfacher Bohrständer (z.B. 181246386687).

> Selbst wenn du eine Ständerbohrmaschine nimmst, rate ich dir von
> VHM-Bohrern ab, die eigentlich für Fräsen gemacht sind (CNC drills). Die
> sind einfach zu brüchig und verzeihen keinen Wackler beim Bohren.

Bei  d e m  Bohrständer ist es kein Wunder, das Dir die Bohrer
abbrechen. :-)
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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> Ein einfacher Bohrständer hat es bei mir immer getan

Offensichtlicherweise nicht:

> rate ich dir von VHM-Bohrern ab. Die sind einfach zu brüchig
> und verzeihen keinen Wackler beim Bohren.

Mit einem TAUGLICHEN Bohrständer wäre das nämlich kein Problem.

von Platinenbohrer (Gast)


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Das:

MaWin schrieb:

> Geeignet ist z.B. der Proxxon IB/E + Bohrständer MB 200/S oder kaum
> billiger Micromot 50/E + NG2/S + Bohrständer MB 140/S + Spannzangenset
> (damit die 1/8" VHM Bohrer verwendet werden können, das 50/E kann nur
> 3mm). Das Schnellspannbohrfutter ist für die hohen Drehzahlen nicht
> geeignet. Die Proxxon TBM220 ist sehr laut und serviceunfreundlich
> aufgebaut.


und das:

Rainer Ziegenbein schrieb:
> Hai!
>
> MaWin schrieb:
>> Die Proxxon TBM220 ist sehr laut
>
> Sie ist relativ laut, das stimmt leider.
>
>> und serviceunfreundlich aufgebaut.
>
> Was ist damit genau gemeint? - Der Bohrerwechsel ist
> relativ fummelig, das stimmt. Andere Schwächen sind mir
> noch nicht aufgefallen.
>
> Mit Spannzangen ist es eine sehr präzise Maschine; ich
> bin mit meiner sehr zufrieden.
>
> Grusz,
> Rainer


Also die TBM220 macht so vom reinen betrachten her aus meiner Sicht den 
wesentlich besseren Eindruck, also so eine Proxxon IB/E  + Bohrständer 
MB 200/S Kombination.

Die Auflagefläche für die Verbindung zwischen Proxxon IB/E und 
Bohrständer MB 200/S ist ja sehr klein, das sind geschätzt vielleicht 
1-2 cm, das ist nicht viel, um Verwacklungen und Spiel vorzubeugen.

Die TBM220 dagegen scheint auf einer Fläche von 20 cm an diesem fest 
Stabzylinder anzuliegen, da ist wenig Freiraum für Spiel oder 
Verwacklungen.

Ich schätze daher, dass man mit der TBM220 wesentlich präzisere Löcher 
bohren kann, als mit dem Klebstoffteil.

Allerdings würde mich jetzt bei der TBM220 interessieren, was davon 
Metall ist und was Plastik.
Auf den Abbildungen wirkt das Gehäuse ziemlich glänzig, als ob es nur 
Plastik wäre. Ist dies korrekt?



@ Rainer Ziegenbein

Womit bohrst du genau mit deiner TBM220?
Und bohrst du damit auch andere Sachen außer GFK Platten, wie z.B: 
Werkstücke aus Aluminium oder Stahl?
Falls ja, wie sind da so deine Erfahrungen mit der TBM220?

Schafft die das, oder ist dafür die Leistung zu schwach?
85 W klingen nämlich sehr wenig.

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

Platinenbohrer schrieb:
> Allerdings würde mich jetzt bei der TBM220 interessieren,
> was davon Metall ist und was Plastik.

Einfach die Beschreibung des Herstellers auf www.proxxon.com
lesen...

> Auf den Abbildungen wirkt das Gehäuse ziemlich glänzig,
> als ob es nur Plastik wäre. Ist dies korrekt?

Nein. Das grüne ist Alu-Guss, das gelbe Kunststoff.

> Womit bohrst du genau mit deiner TBM220?

Was heißt "Womit"? Mit welchen Bohrern?
HSS-Spiralbohrer, HSS-Zentrierbohrer, VHM-Bohrer.

> Und bohrst du damit auch andere Sachen außer GFK Platten,
> wie z.B: Werkstücke aus Aluminium oder Stahl?

Ja.
Verwende sie aber insgesamt selten - was nix mit der
Maschine zu tun hat, sondern mit Zeit und Bedarf.

> Falls ja, wie sind da so deine Erfahrungen mit der TBM220?

Gut.
Man muss halt wissen, dass sich die Maschine primär für
feine Arbeiten eignet - und ein Kompromiss ist. Dafür ist
sie bezahlbar und passt in einen Schuhkarton.

> Schafft die das, [...]

Das hängt nicht nur vom Material des Werkstückes ab, sondern
auch vom Verstand dessen, der die Maschine bedient :-)

Mal im Ernst:

1) Das Backenfutter fasst wohl Bohrer bis 6mm. Das halte ich
aber für Blödsinn; wenn man mit einem 6mm-Bohrer bei Stahl
ins Volle gehen will, zerrammelt man diese Maschine.
Das Größte, was ich mit der TBM220 mache, sind ungefähr
3.5mm-Löcher. (Ich nehme auch fast ausschließlich Spannzangen.)

2) Löcher größer/gleich 3mm bohre ich in der Regel an bzw.
vor, auch schon wegen der Genauigkeit. Das schont
gleichzeitig die Maschine.

Wenn man die üblichen Empfehlungen einhält, also
- scharfe Bohrer verwenden(!),
- kühlen/schmieren (bei Stahl),
- nicht zuviel Vorschub,
- oft genug ausspänen,
- ggf. stufenweise aufbohren,
dann gibt es eigentlich keine Probleme.

3) Für Löcher unter 1mm hat man "eigentlich" zu wenig
Drehzahl. Habe aber bis ca. 0.8mm noch keine negativen
Folgen bemerkt. - Der Drehzahlbereich wäre ein Argument
für den FBS.

Grusz,
Rainer

: Bearbeitet durch User
von Platinenbohrer (Gast)


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Rainer Ziegenbein schrieb:
> 3) Für Löcher unter 1mm hat man "eigentlich" zu wenig
> Drehzahl. Habe aber bis ca. 0.8mm noch keine negativen
> Folgen bemerkt. - Der Drehzahlbereich wäre ein Argument
> für den FBS.

Das ist in der Tat ein Argument für Bohrschleifer.


Jetzt bin ich also wieder am Anfang:

TBM220

oder

Proxxon IBS/E  + Bohrständer MB 200/S



Bezüglich der TBM220 gefällt mir sogar die größere TBH besser, aber die 
hat noch einen nochmals kleineren Drehzahlbereich und wenn ich 0,8 
Löcher bohren muss, dann dürfte die sich noch weniger dafür eignen.
Dafür kann man mit der halt eben auch 10 mm Stahl bohren, das kann die 
TBM220 schon nicht mehr.

Es ist schade, dass es keine Wollmilchsau gibt, die alles irgendwie 
abdeckt.
Zumindest habe ich noch keine gefunden.

Die MF-10 Fräse hätte dagegen wieder einen hohen Drehzahlbereich und 
liese sich natürlich auch als Fräse einsetzen, aber wenn die 
abraucht....

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

Platinenbohrer schrieb:
> Jetzt bin ich also wieder am Anfang:

Naja, die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen.

> Bezüglich der TBM220 gefällt mir sogar die größere TBH
> besser,

Andere Klasse. Das ist eine richtige Tischbohrmaschine.

> aber die hat noch einen nochmals kleineren Drehzahlbereich

(Rechnerisch) ausreichend für d=2mm...8mm (in Stahl).

> und wenn ich 0,8 Löcher bohren muss, dann dürfte die sich
> noch weniger dafür eignen.

Richtig. Viel zu wenig Drehzahl. Fällt also bei Platinen
aus der Wahl heraus.

Grusz,
Rainer

von herbert (Gast)


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Platinenbohrer schrieb:
> Allerdings würde mich jetzt bei der TBM220 interessieren, was davon
> Metall ist und was Plastik.
> Auf den Abbildungen wirkt das Gehäuse ziemlich glänzig, als ob es nur
> Plastik wäre. Ist dies korrekt?

Bei der TBM 220 ist nur der gelbe Deckel aus Kunststoff welcher oben 
Riemen und Riemenscheiben verdeckt. Alles andere ist aus Metall in 
Aluminium und Stahl.

von herbert (Gast)


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Platinenbohrer schrieb:
> Allerdings würde mich jetzt bei der TBM220 interessieren, was davon
> Metall ist und was Plastik.
> Auf den Abbildungen wirkt das Gehäuse ziemlich glänzig, als ob es nur
> Plastik wäre. Ist dies korrekt?

Bei der TBM 220 ist nur der gelbe Deckel aus Kunststoff welcher oben 
Riemen und Riemenscheiben verdeckt. Alles andere ist aus Metall in 
Aluminium und Stahl.

Platinenbohrer schrieb:
> Schafft die das, oder ist dafür die Leistung zu schwach?
> 85 W klingen nämlich sehr wenig.

Das ist in erster linie eine Modellbaumaschine .Damit bohrt man keine 
Trambahnschienen. Das Bohrfutter spannt maximal 6,5mm aber diesen 
Durchmesser
auf einmal in Stahl zu bohren geht wohl nicht gescheit da ist halt 
mehrstufiges bohren angesagt. Ich würde sie mir jeder zeit wieder kaufen 
....war übrigens meine erste von prooxon.Sie ist schon fast 20 jahre 
alt.

von HF-Papst (Gast)


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MaWin schrieb:
> "Finger weg vom Dremel"

Hallo MaWin,

du hast alle wichtigen Dinge beschrieben. Möchte aber noch folgendes 
ergänzen:

Dass bei FR4 VHM-Bohrer zu nutzen sind, hat MaWin bereits geschrieben. 
Hinzu kommt jedoch noch die Drehzahl. Ich bohre mit 30.000 U/min. Mir 
ist auch bekannt, dass die Drehzahl eine Funktion aus Bohrdurchmesser 
und Vorschub ist. Meine Erfahrungen zeigen, dass man mit 30.000 U/min 
auf der sicheren Seite ist. Bei deutlich geringer Drehzahl bricht der 
Bohrer schnell ab.

Dremel hat sich aus meiner Sicht deutlich verbessert. Ich besitze zwei 
4000 Modelle. Zugegebenermaßen sieht der Bohrständer nicht 
vertrauenserweckend aus. Aber er ist absolut brauchbar. Laut ist dieses 
Modell auch. Gehörschutz ist zu empfehlen. Ersatzteile sind relativ 
günstig und schnell zu bekommen.

Weitere wichtige Aspekte: Gutes Licht und eine gute Optik.

Ich bohre 0,25mm absolut punktgenau mit diesem Setup.

Gruß
HF-Papst

von a. b. (andreb)


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Ich selbst verwende einen Dremel 4000 
(http://www.dremeleurope.com/at/de/ocs/category/6014/dremel%C2%AE-4000) 
mit Workstation 
(http://www.dremeleurope.com/at/de/ocs/product/6087/277/vorsatzger%C3%A4te-zur-besseren-kontrolle/dremel%C2%AE-workstation)

Allen Unkrufen zum Trotze und mit gut eingesteller Workstation verwende 
ich das Gespann nun schon seit 4 Jahren wöchentlich gut 2-3 Mal zum 
Platinenbohren mit VHM Bohren bis 0,6mm und bin sehr zufrieden damit.
Ich kann die Probleme, die man damit verbindet wirklich nicht 
nachvollziehen.
Gut, das Ding ist zu einem großen Teil aus Plastik aber ich konnte weder 
Abnutzung, Überhitzung oder sonstige Schäden feststellen und beim 
Platinenbohren lege ich damit ordentlich eingestellt einen Bohrweg von 
maximal 1cm zurück.
Auch ein Lagerspiel wie oft aufgezeigt kann ich nicht feststellen, sonst 
würden mir die VHM reihenweise abbrechen. Der Verbrauch dabei ist aber 
sehr sparsam und nur auf eigene Blödheit zurückzuführen (z.B. beim 
Einspannen oder andere Unfälle)

von Platinenbohrer (Gast)


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Also ich denke ich werde jetzt wegen der Drehzahl doch besser zum 
Proxxon 28481 Industrie-Bohrschleifer IBS/E greifen.

Aber eine Frage habe ich noch.

Es gibt von Proxxon auch den Proxxon 20000 Bohr- und Fräsbank BFB 2000 
Ständer, in diesen passen auch herkömmliche Bohrmaschinen mit 43 mm 
Spindelhals.
Wenn ich also mal was dickeres Bohren muss, dann würde es genügen, wenn 
ich einfach den Bohrschleifer gegen eine Bohrmaschine auswechsele.
Die eigentliche Frage ist nur, paßt der obige IBS Bohrschleifer in 
diesen Bohrständer?
http://www.amazon.de/Proxxon-20000-Bohr-Fräsbank-2000/dp/B001UH3SAQ/

von Platinenbohrer (Gast)


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Mal eine Frage zu den Bohrern.


Wären zum Durchbohren von GFK Platten nicht Diamentierte Spiralbohrer 
besser gegeinet?
Immerhin werden bei Tischkreissägen für GFK Platten auch 
Diamant-Trennscheiben empfohlen.

von MaWin (Gast)


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> paßt der obige IBS Bohrschleifer in diesen Bohrständer?

Da es Adapter von 43mm auf 20mm gibt: Ja, mit Adapter.

von Platinenbohrer (Gast)


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Danke, wäre so ein Adapter aber Empfehlenswert oder sorgt der dann für 
zustätzliches unerwünschtes Spiel?

von MaWin (Gast)


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Kein Spiel, ist ja geklemmt und massiv Alu, aber es sieht ein bischen 
doof aus, so ein dünner Hals in so einem grossen Bohrständer.

von Platinenbohrer (Gast)


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Ja, es hätte allerdings den Vorteil, das ich, falls der Proxxon 
Industriebohrschleifer IBS/E nichts taugt, immer noch so etwas in den 
Bohrständer einklemmen könnte:

Kress 06082206 1050 FME-1  1050 Watt Fräsmotor  1050 Watt / 50 ... 250 
1/min.
http://www.amazon.de/Kress-1050-FME-1-Watt-Fräsmotor/dp/B004U5F4KW/

oder


Metabo Oberfräse Elektrisch OFE 738
http://www.amazon.de/Metabo-Oberfräse-Elektrisch-OFE-Watt/dp/B00009ZTQN/


Die schaffen beide über 20000 U/Min und taugen auch für mehr als nur 
kleine Löcher bohren.

von herbert (Gast)


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Platinenbohrer schrieb:
> Die schaffen beide über 20000 U/Min und taugen auch für mehr als nur
> kleine Löcher bohren.

Zum händischen bohren vob Fr4 braucht man keine 20000 U/min.das reichen 
8-10000 auch. Die hohen Dehzahlen beim gewerblichen Bohren sind nur dem 
hohen Vorschub geschuldet. Also lass dich nicht verrückt machen! 
Außerdem lärmt das auch nicht so.

von 0815 (Gast)


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herbert schrieb:
> Zum händischen bohren vob Fr4 braucht man keine 20000 U/min.das reichen
> 8-10000 auch. Die hohen Dehzahlen beim gewerblichen Bohren sind nur dem
> hohen Vorschub geschuldet. Also lass dich nicht verrückt machen!
> Außerdem lärmt das auch nicht so.

Der erste wahre Beitrag! Dem hinzuzufügen ist noch, daß die Maschine so 
klein und leicht wie möglich sein sollte, z.B. nur 50g! Gehalten wird 
sie mit zwei oder drei Fingern. Eigenbau ist gefragt, aber leicht 
machbar. Dremel und Co sind deutlichst zu groß, und funktionieren daher 
nur im Bohrständer.
Der Bohrer läuft idealerweise in zwei Kugellagern mit 3,175mm 
Innendurchmesser. Kupplung über ein Stück Schlauch. Als Antrieb genügt 
ein sehr kleiner DC-Motor. Versorgt über zwei flexible Litzen mit 
vielleicht 0,14quadrat, nicht etwa 3x0,75 starres Plastekabel... Genau 
DAS sind die entscheidenden Details, nicht etwa die Marke des 
Bohrständers...Mit Schutzbrille und Gehörschutz will niemand auch nur 
eine Platine bohren!
Mit solch einer kleinen Maschine hingegen macht man 2-3 Löcher je 
Sekunde, und zwar alle perfekt zentriert.

von Harald W. (wilhelms)


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Platinenbohrer schrieb:

> Es ist schade, dass es keine Wollmilchsau gibt, die alles irgendwie
> abdeckt.
> Zumindest habe ich noch keine gefunden.

Nun, eine industrielle Tischbohrmaschine hat da schon einen recht
großen Bereich. Aber die will privat keiner bezahlen.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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0815 schrieb:
> Gehalten wird sie mit zwei oder drei Fingern.

Das war zumidest der erste vollständig gelogene Beirtrag.

> Mit Schutzbrille will niemand auch nur eine Platine bohren!

Das wäre aber schlau, wenn man eine lediglich mit den Fingern gehaltene 
Kleinstbohrmaschine als 
VollhartmetallbohrerschnellabbrechindieAugenSchleuder benutzt.

von ... (Gast)


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0815 schrieb:
> Der erste wahre Beitrag! Dem hinzuzufügen ist noch, daß die Maschine so
> klein und leicht wie möglich sein sollte, z.B. nur 50g! Gehalten wird
> sie mit zwei oder drei Fingern. Eigenbau ist gefragt, aber leicht
> machbar. Dremel und Co sind deutlichst zu groß, und funktionieren daher
> nur im Bohrständer.
> Der Bohrer läuft idealerweise in zwei Kugellagern mit 3,175mm
> Innendurchmesser. Kupplung über ein Stück Schlauch. Als Antrieb genügt
> ein sehr kleiner DC-Motor. Versorgt über zwei flexible Litzen mit
> vielleicht 0,14quadrat, nicht etwa 3x0,75 starres Plastekabel... Genau
> DAS sind die entscheidenden Details, nicht etwa die Marke des
> Bohrständers...Mit Schutzbrille und Gehörschutz will niemand auch nur
> eine Platine bohren!
> Mit solch einer kleinen Maschine hingegen macht man 2-3 Löcher je
> Sekunde, und zwar alle perfekt zentriert.

So einen Schwachsinn habe ich auch schon lange nicht mehr gelesen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Platinenbohrer schrieb:
> Es ist schade, dass es keine Wollmilchsau gibt, die alles irgendwie
> abdeckt.

Viel billiger als mi der Wollmilchsau kommst du mit dedizierten Geräten
weg. Beispiel:

Für Platinen und kleinere Löcher in Alufrontplatten:

Proxxon Micromot 50/EF       24 €
Proxxon Bohrständer MB140/S  38 €

Fürs größere Löcher, die nicht absolut perfekt sein müssen:

Heimwerkerbohrmaschine        0 € (die hast du sicher schon)
08/15-Bohrständer         20-50 € (je nach Geldbeutel und Geschmack)

Das sind zusammen gerade mal etwa 100 €.


Zum Thema Freihandbohren von Platinen:

Es geht. Es geht auch mit VHM-Bohrern, ohne sie zu zerbrechen. Ich
bohre, wenn es sin muss, freihand mit VHM ein 1-mm-Loch in eine
5-mm-Stahlplatte. Das erfordert aber viel Fingerspitzengefühl, eine sehr
ruhige Hand und allerhöchste Konzentration. Für einzelne Löcher ist das
in Ordnung, auf Dauer macht das aber überhaupt keinen Spaß. Ein kleiner
Bohrständer wie der oben genannte ist deswegen eine segensreiche
Investition.

von 0815 (Gast)


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... schrieb:
> So einen Schwachsinn habe ich auch schon lange nicht mehr gelesen.

Es geht runter wie Öl, wenn man die eigene Technik so weit optimiert 
hat, daß Andere es nicht mehr glauben können. Mehr kann man eigentlich 
nicht wollen.

von herbert (Gast)


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... schrieb:
> So einen Schwachsinn habe ich auch schon lange nicht mehr gelesen.

Naja ;-) eventuell hat der den Begriff "händisch "etwas zu ernst 
genommen. Gemeint war natürlich der händische Vorschub.Freihandbohren 
mit Hartmetallbohrer...dass weiß ja jeder funktioniert keine fünf mal 
mit einem HM Bohrer in FR4. 20000 Touren bringt außer Kosten und Lärm 
gar nichts bei Heim und Technik. Es geht mit deutlich weniger....aber 
halt keine drei Löcher pro Sekunde....:-0

von ... (Gast)


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0815 schrieb:
> wenn man die eigene Technik so weit optimiert
> hat, daß Andere es nicht mehr glauben können.

Dann mach mal ein Foto von deiner Technik und poste das hier. Wir wollen 
wieder mehr glauben...

von 0815 (Gast)


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herbert schrieb:
> Freihandbohren
> mit Hartmetallbohrer...dass weiß ja jeder funktioniert keine fünf mal
> mit einem HM Bohrer in FR4.

Falls das jeder so denkt, dann denken sie alle falsch, oder haben zwei 
linke Pfoten. Ich besitze keinen Bohrständer (außer eine große 
Ständerbohrmaschine), und habe frei Hand geschätzt 500.000Löcher 
gebohrt. Natürlich mit VHM-Bohrern und in FR4. Und die Bohrer werden 
nach zehntausenden Bohrungen einfach stumpf, brechen aber nicht.


herbert schrieb:
> aber
> halt keine drei Löcher pro Sekunde....:-

2 Bohrungen je Sekunde sind gar kein Problem, drei teste ich nachher 
mal. Bei gleichem Pinabstand ist das ganz sicher kein Problem. Und das 
Ganze momentan ohne optimal kleine Maschine, nur mit ner "großen" ca. 
100g. Ein Dremel wirkt aber selbst dagegen noch wie ein Monster, damit 
könnte man allenfalls mit HSS Platinen bohren (und Gehörschutz;-)
Die Lochanzahl je Sekunde wird eher durch die Hirnleistung begrenzt, 
nicht so sehr durch die Mechanik. Wenn ihr davon meilenweit Abstand 
habt, sage ich dazu mal besser nichts. Aber wie gesagt, mit Bohrständer, 
da weiß ich ohnehin bescheid...mit solchem Kram fängt wohl jeder mal 
klein an.

von 0815 (Gast)


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... schrieb:
> Dann mach mal ein Foto von deiner Technik und poste das hier.

Soweit kommts noch...ihr kupfert doch sowieso nur alle ab. Was Neues ist 
nicht zulässig. Und deshalb muss es auch bei der Ständerbohrmaschine 
bleiben. Ist doch sowieso das Beste, da kann man nichts machen.

Übrigens habe ich oben schon beschrieben, wie die "Maschinen" 
aussehen...

von MaWin (Gast)


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> Soweit kommts noch...ihr kupfert doch sowieso nur alle ab.

Don't panic, Schwachsinn kupfert man nicht ab. Wir WISSEN,
daß du noch nie einen VHM Bohrer in der Hand gehalten hast.

von Platinenbohrer (Gast)


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0815 schrieb:
> Der erste wahre Beitrag! Dem hinzuzufügen ist noch, daß die Maschine so
> klein und leicht wie möglich sein sollte, z.B. nur 50g! Gehalten wird
> sie mit zwei oder drei Fingern. Eigenbau ist gefragt, aber leicht
> machbar. Dremel und Co sind deutlichst zu groß, und funktionieren daher
> nur im Bohrständer.
> Der Bohrer läuft idealerweise in zwei Kugellagern mit 3,175mm
> Innendurchmesser. Kupplung über ein Stück Schlauch. Als Antrieb genügt
> ein sehr kleiner DC-Motor. Versorgt über zwei flexible Litzen mit
> vielleicht 0,14quadrat, nicht etwa 3x0,75 starres Plastekabel... Genau
> DAS sind die entscheidenden Details, nicht etwa die Marke des
> Bohrständers...Mit Schutzbrille und Gehörschutz will niemand auch nur
> eine Platine bohren!
> Mit solch einer kleinen Maschine hingegen macht man 2-3 Löcher je
> Sekunde, und zwar alle perfekt zentriert.

Hättest du dazu ein Foto?

von Platinenbohrer (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Platinenbohrer schrieb:
>> Es ist schade, dass es keine Wollmilchsau gibt, die alles irgendwie
>> abdeckt.
>
> Viel billiger als mi der Wollmilchsau kommst du mit dedizierten Geräten
> weg. Beispiel:
>
> Für Platinen und kleinere Löcher in Alufrontplatten:
>
> Proxxon Micromot 50/EF       24 €
> Proxxon Bohrständer MB140/S  38 €

Danke für den Tipp, aber ist das die Einschränkung "Alufrontplatten"?

Wie sieht's mit GFK Platinen aus?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Platinenbohrer schrieb:
> Danke für den Tipp, aber ist das die Einschränkung "Alufrontplatten"?

Du kannst auch Stahl damit bohren, nur stößt du da bei geschätzten 1,5
mm Durchmesser evtl. an die Grenzen, weil das Drehmoment des Motors zu
gering ist. Möglicherweise geht es bei ganz wenig Vorschub und guter
Schmierung aber doch.

> Wie sieht's mit GFK Platinen aus?

Mit "Platinen" meinte ich schon auch GFK/FR4-Platinen. In diese kannst
du mit dem Micromot locker auch die Befestigungslöcher 3,2 mm bohren.
Größere Durchmesser habe ich noch nicht probiert und bin mir auch nicht
sicher, ob es dafür Bohrer mit 1/8"-Schaft gibt.

Ich verwende die genannte Kombination aus Micromot und Bohrständer
selber und kann dir versichern, dass du damit beim Bohren von Platinen
(egal ob Hartpapier oder GFK) bei Durchmessern von 0,4 bis 3,2 mm
keinerlei Probleme haben wirst. Auch kleinere Durchmesser gehen ganz
sicher, ich habe nur keine entsprechenden Bohrer.

Die wenigen Male, wo mir ein Bohrer abgebrochen ist, lag es nicht am
mangelndem Rundlauf oder Spiel im Motor oder Bohrständer, sondern daran,
dass ich die Platine beim Bohren nicht richtig festgehalten habe, so
dass sie vom Bohrer nach oben gezogen und herumgewirbelt worden ist. Das
überlebt aber normalerweise auch ein HSS-Bohrer nicht.

Ich verwende übrigens ausschließlich gebrauchte, nicht nachgeschliffene
VHM-Bohrer, die man bspw. über Ebay sehr günstig bekommen kann. Das sind
Bohrer, die in der professionellen Platinenfertigung nach einer gewissen
Anzahl von Bohrungen vorsorglich ausgetauscht werden, aber deswegen noch
lange nicht stumpf sind. Man kann damit immer noch viele Hundert Löcher
bohren, bis sie am Ende sind.

von Arno (Gast)


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Da mein Dremel-Klon ähnliche Rundlaufprobleme hat wie oben beschrieben 
arbeite ich jetzt mit einer ehda-Metabo Schlagbohrmaschine (SBE 650 
wimre) im Bohrständer. Natürlich ohne Schlag und wegen der verflixt 
niedrigen Drehzahlen ziemlich langsam - aber der Rundlauf ist geschätzte 
eineinhalb Größenordnungen besser als beim Dremel-Klon, damit geht auch 
0,8mm-1mm VHM.

MfG, Arno

von G. C. (_agp_)


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Yalu X. schrieb:
> Ich verwende die genannte Kombination aus Micromot und Bohrständer
> selber und kann dir versichern, dass du damit beim Bohren von Platinen
> (egal ob Hartpapier oder GFK) bei Durchmessern von 0,4 bis 3,2 mm
> keinerlei Probleme haben wirst. Auch kleinere Durchmesser gehen ganz
> sicher, ich habe nur keine entsprechenden Bohrer.
>
> Die wenigen Male, wo mir ein Bohrer abgebrochen ist, lag es nicht am
> mangelndem Rundlauf oder Spiel im Motor oder Bohrständer, sondern daran,
> dass ich die Platine beim Bohren nicht richtig festgehalten habe, so
> dass sie vom Bohrer nach oben gezogen und herumgewirbelt worden ist. Das
> überlebt aber normalerweise auch ein HSS-Bohrer nicht.

Mir ist auch noch nie ein 3.175 mm VHM-Bohrer wegen mangeldem Rundlauf 
abgebrochen und ich bohre bis 0.6 mm Durchmesser (weniger habe ich noch 
nicht probiert). Auch muss ich mal das Gezeter um Hobbydrill ein 
bisschen zurechtrücken. Da gibt es nämlich Unterschiede in den Modellen. 
Meine Minibohrmaschine beispielsweise stammt noch vom alten Völkner und 
hat jetzt unzählige Jahre auf dem Buckel. Das Modell gibt es noch heute 
(Conrad 817774). Den Motor habe ich mir vor längerer Zeit leider mal mit 
zu ausgedehntem Bohren in Alu überlastet. Zum Glück konnte ich ihn 
austauschen. Der Rundlauf ist mittlerweile naja sagen wir 
gewöhnungsbedürftig. Der Verschleiß der Bohrer ist damit wohl etwas 
höher, merkt man aber im Endeffekt nicht wirklich, weil selbst 
gebrauchte Industrie-VHM, die man günstig z.B. in der Bucht bekommt, 
sehr lange halten. Ich verwende generell nur Bungard FR4 Basismaterial 
für die selbstgeätzten Platinen, bohre also nicht weiches Pertinax. 
Einen 0.6 VHM hat es mir kürzlich doch mal zerbröselt, weil ich die 
Platine auf dem Bohrständer versehentlich gegen den laufenden Bohrer 
geschoben habe. Kleine WARNUNG deswegen an andere, man muss damit 
rechnen, dass es den Bohrer in mehrere Einzelteile zerlegt, die 
umherfliegen und zu nadelspitzen Geschossen mutieren! Deshalb nicht ohne 
Schutzbrille bohren! Mir genügt jedoch meine normale Brille. Auch habe 
noch eine Lupe am Bohrständer befestigt, zur besseren Sicht und um dem 
eigenen Sehfehler ein Schnippchen zu schlagen. ;) Es braucht dennoch 
Gefühl und hohe Konzentration jedes Loch gut zentriert zu bohren. Auch 
muss nach jedem Bohren der Bohrstaub mit einem Pinsel beiseite geschoben 
werden (nein, es wird nicht gepustet. Glasfaserstaub soll möglichst am 
Ort (auf der Platine bzw. daneben) bleiben und nicht in die Raumlauft 
verwirbelt werden (soweit es möglich ist)).

Mein Bohrständer stammt auch noch vom alten Völkner aus der Filiale in 
Frankfurt. Gibts heute auch noch (Conrad 818797). Das Gespann sieht auch 
exakt so aus wie auf dem Bild. Mit höchsten Drehzahlen bohre ich 
übrigens nie. Macht einfach zuviel Krach und ist nicht notwendig.

Angesichts der rel. günstigen Preise der kleinen Proxxon Maschinen würde 
ich heutzutage beim Neukauf lieber zu Proxxon neigen. Wenn mal ein 
Austausch ansteht, dann wird es Proxxon werden.

von spess53 (Gast)


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Hi

Also ich bin mit der Kombination FBS 240/E / MB 140/S für Leiterplatten 
recht zufrieden. Fürs Grobe gibt es dann noch eine Ständerbohrmaschine.

Interessieren würden mich mal Erfahrungen mit dem Bohrständer MB 200.

MfG Spess

von Platinenbohrer (Gast)


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Macht es Sinn die Platine in einen MICRO Koordinatentisch einzuspannen 
und damit zu bohren?

Also z.B. so etwas für den Proxxon Borhständer:
MICRO Koordinatentisch KT 70
http://www.amazon.de/Proxxon-27100-MICRO-Koordinatentisch-KT/dp/B000S81MHY/

von G. C. (_agp_)


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Platinenbohrer schrieb:
> Macht es Sinn die Platine in einen MICRO Koordinatentisch einzuspannen
> und damit zu bohren?
>
> Also z.B. so etwas für den Proxxon Borhständer:
> MICRO Koordinatentisch KT 70
> http://www.amazon.de/Proxxon-27100-MICRO-Koordinatentisch-KT/dp/B000S81MHY/

Ich würde mir nur fürs Bohren so eine Kurbelei nicht antun wollen. Beim 
Bohren möchte ich die Platine flott und frei umherschieben und auch mal 
kurzzeitig für eine Kontrolle in die Hand nehmen können. Das alles geht 
schwerlich wenn du die Platine in einem Koordinatentisch fest 
einspannst. So ein Teil ist eher was fürs fräsen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Also z.B. so etwas für den Proxxon Borhständer:
>MICRO Koordinatentisch KT 70
>http://www.amazon.de/Proxxon-27100-MICRO-Koordinat...

Schon mal die Verfahrwege angesehen? Und

>So ein Teil ist eher was fürs fräsen.

MfG Spess

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