Hallo, ich versuche gerade die Funktionsweise von elektronischen Vorschaltgeräten aus Energiesparlampen nachzuvollziehen. Ich habe diesen Link mit vielen Schaltplänen gefunden: http://www.pavouk.org/hw/lamp/en_index.html Dank den Schaltplänen und die (etwas schwierig zu lesende) Erklärung der Schaltung, denke ich, dass ich verstehe, wie die Schaltung im laufenden Betrieb funktioniert. Was mir nicht ganz klar ist, ist wie die Lampe gezündet wird. Am Beispiel des ersten Schaltplans auf der Seite, "Luxar 11W", hier meine Überlegung: Durch den Diac wird Q2 leitend. Dabei lädt sich C3 auf die Hälfte der Lampenbetriebspannung auf(Spannungsteiler durch Heizwendeln). Beim nächsten Umschalten der Transistoren sperrt Q2 und Q1 wird leitend. Dadurch fließt Strom in umgekehrter Polarität, und verdoppelt die anliegende Spannung an C3 kurzzeitig. Löst dieser Spannungsanstieg die Zündung der Lampe aus? Oder sind an der Zündung noch andere Bauteile beteiligt?(L1 vielleicht, hätte ich aber nur zur Strombegrenzung vermutet). Und wie genau Funktioniert das dann bei Lampen, die länger vorheizen?(z.B. Schaltplan für "Luxtek 8W"). Der PTC ändert hier wohl die Frequenz des Resonanzwandlers. Wenn ich mich nicht Irre, steigt die Frequenz wenn sich der PTC erwärmt. Leider ist mir nicht klar, wie die steigende Frequenz die Zündung herbeiführt bzw. wie die niedrigere Frequenz davor die Zündung hinauszögert um genug Zeit zum vorwärmen zu geben. Und zum Schluss noch: bei "großen" EVGs für (nicht-kompakt) Leuchtstofflampen muss die Leitung zur Röhre auf der einen Seite kürzer sein als auf der anderen. Ich kann bei den Schaltungen hier dafür keinen Grund erkennen, ist dies bei diesen Vorschaltgeräten auch der Fall? Wenn ja, warum, und welches Ende muss näher an die Röhre? Wenn nein, was machen die großen EVGs anders, um die Längenbeschränkung notwendig zu machen? Danke schon mal im Vorraus!
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Thomas Miletich schrieb: > Was mir nicht ganz klar ist, ist wie die Lampe gezündet wird. Die Lampe wird gezündet, indem die Gegentaktschaltung auf oder in der Nähe der Resonanzfrequenz des Schwingkreises arbeitet, der aus Ausgangsdrossel und dem Kondensator über der Lampe gebildet wird. Dabei ergibt sich eine hohe Resonanzüberspannung am Kondensator, die die Lampe zündet.
Vielen Dank für diese Antwort. Das leuchtet mir schon eher ein. Und wenn noch ein PTC zusätzlich im Spiel ist, ist der Schwingkreis anfangs verstimmt, so dass Strom durch die Heizwendeln fließen kann, aber sich noch keine Zündspannung am Kondensator einstellt. Durch die langsame Änderung des Widerstandes im PTC wird der Schwingkreis dann in Richtung Resonanzfrequenz gestimmt bis die Lampe also zündet. Hat noch jemand eine Erklärung warum manche EVGs eine Leitung zu den Elektroden kürzer haben wollen als die andere? Danke nochmals
Thomas Miletich schrieb: > Und wenn noch ein PTC zusätzlich im Spiel ist, ist der Schwingkreis > anfangs verstimmt Nein. > so dass Strom durch die Heizwendeln fließen kann, > aber sich noch keine Zündspannung am Kondensator einstellt. Der PTC liegt parallel zur Entladungsstrecke, so daß bei ungezündeter Röhre ein Strom durch die Heizwendeln fließen kann. Gleichzeitig begrenzt der PTC auch die Resonanzüberhöhung und erst wenn er wärmer und damit hochohmiger wird, reicht die Spannung zum Zünden der Entladung. Beachte auch, daß die Kapazität im Ausgangs-Resonanzkreis geteilt ist. Die Entladungsstrecke liegt parallel zur kleineren Kapazität, bekommt also den größeren Teil der Spannung ab. Sobald die Entladung gezündet hat, ist der kleinere Kondensator (und auch der PTC) effektiv überbrückt. > Durch die > langsame Änderung des Widerstandes im PTC wird der Schwingkreis dann in > Richtung Resonanzfrequenz gestimmt bis die Lampe also zündet. Der Schwingkreis ist immer in Resonanz. Der Treibertransformator schaltet die Halbbrücke ja immer dann um, wenn die Stromänderung im Ausgangskreis 0 wird. Das ist ein resonanter Wandler. > Hat noch jemand eine Erklärung warum manche EVGs eine Leitung zu den > Elektroden kürzer haben wollen als die andere? Eigentlich sollten die Leitungen immer kurz sein, weil da hohe Spannung und relativ steilflankige Impulse drauf sind. XL
Hallo Axel, danke für deine Ausführungen. Axel Schwenke schrieb: > > Der PTC liegt parallel zur Entladungsstrecke, so daß bei ungezündeter > Röhre ein Strom durch die Heizwendeln fließen kann. Gleichzeitig > begrenzt der PTC auch die Resonanzüberhöhung und erst wenn er wärmer und > damit hochohmiger wird, reicht die Spannung zum Zünden der Entladung. Das kann ich am Schaltplan der Luxtek 8W, auf die ich mich oben bezog, nicht vollständig nachvollziehen. http://www.pavouk.org/hw/lamp/en_index.html#luxtek8w Hier gibt es zwischen den Glühwendeln den PTC, C3 und C5. Der PTC liegt aber nur parallel zu C3, und in Serie zu C5. Bei der Ikea 7W Schaltung ist es allerdings genau so wie du sagst. >> Hat noch jemand eine Erklärung warum manche EVGs eine Leitung zu den >> Elektroden kürzer haben wollen als die andere? > > Eigentlich sollten die Leitungen immer kurz sein, weil da hohe > Spannung und relativ steilflankige Impulse drauf sind. Das ist mir soweit verständlich. Es gibt aber Vorschaltgeräte, bei denen z.B. Anschluss 1 und 2 zu einer Elektrode gehen und 3 und 4 zur zweiten Elektrode. Am EVG steht man soll Leitungen 1 und 2 kürzer als 0.5m halten, 3 und 4 kürzer als 1.5m. Natürlich alle Leitungen so kurz wie möglich, aber zur einen Elektrode eben noch näher als zur Anderen.
Schon erstaunlich, wieso gibts da überhaupt soviele verschiedene Schaltungen für dieselbe Funktion? Lizenz/Patentgeschichten? Der PTC erhöht ja noch den schädlichen initialen Strompuls in der kalten Wendel.
Der PTC sorgt dafür, daß die kalte Wendel vorgewärmt wird. Solche Lampen starten sicherer.
Thomas Miletich schrieb: >> Der PTC liegt parallel zur Entladungsstrecke, so daß bei ungezündeter >> Röhre ein Strom durch die Heizwendeln fließen kann. Gleichzeitig >> begrenzt der PTC auch die Resonanzüberhöhung und erst wenn er wärmer und >> damit hochohmiger wird, reicht die Spannung zum Zünden der Entladung. > > Das kann ich am Schaltplan der Luxtek 8W, auf die ich mich oben bezog, > nicht vollständig nachvollziehen. > > http://www.pavouk.org/hw/lamp/en_index.html#luxtek8w > > Hier gibt es zwischen den Glühwendeln den PTC, C3 und C5. Der PTC liegt > aber nur parallel zu C3, und in Serie zu C5. Jo mei. Dann ist die die Kapazität im Resonanzkreis halt auf drei Kondensatoren aufgeteilt. Und der PTC überbrückt nur einen davon. Wichtig sind zwei Dinge: der PTC blockiert im kalten Zustand einen Teil der Resonanzspannung zwischen den Elektroden. So verhindert er einerseits, daß die Röhre im kalten Zustand zündet und sorgt andererseits durch den Nebenschluß dafür, daß auch genug Strom durch die Heizwendeln fließt um die Röhre vorzuheizen. Thomas Miletich schrieb: > Es gibt aber Vorschaltgeräte, bei denen > z.B. Anschluss 1 und 2 zu einer Elektrode gehen und 3 und 4 zur zweiten > Elektrode. Am EVG steht man soll Leitungen 1 und 2 kürzer als 0.5m > halten, 3 und 4 kürzer als 1.5m. Das habe ich noch nicht gesehen. Aber oft liegt ein Ende der Röhre wechselspannungsmäßig am "kalten" Ende. Z.B. das untere Ende bei der Luxtek 8W oder das obere Ende bei der PHILIPS GENIE 11W. Auf der Seite ist dann weniger Dreck auf der Leitung und man kann sie länger machen. XL
Die werden ja alle vorgewärmt, die meisten aber ohne PTC.
batman schrieb: > Schon erstaunlich, wieso gibts da überhaupt soviele verschiedene > Schaltungen für dieselbe Funktion? Das nennt man Kreativität. > Der PTC > erhöht ja noch den schädlichen initialen Strompuls in der kalten Wendel. Dazu hat Dieter Nuhr schon alles gesagt: http://www.youtube.com/watch?v=5KT2BJzAwbU XL
Trifft auf substanzfrreie Pöbelbeiträge eher zu.
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