Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2N3055 Basisspannung/Strom


von Asdf A. (eizi)


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Hallo,


Ich komme mal wieder mit ein paar Anfängerfragen :)


Ich habe vor mir ein paar Hochleistungstransistoren zum Verstärken des 
Stroms zuzulegen. Ich  dachte an den 2N3055.

Nun zu den Fragen:

Wie hoch soll hier die Basisspannung sein? Ebenfalls wie beim BC547 
0,7V?
Ich konnte dies im Datenblatt nicht erkennen.

Bei IB steht 7Adc wenn ich den Transistor ansteure um Kollektor mit 
Emitter zu verbinden muss ich dies dann mit 7Ampere machen?^^

Weiteres steht bei IC Collector Current 15 Ampere können diese ohne 
Kühlung fließen oder muss da ein Kühlkörper dran?

Achja und noch ne ganz andere Frage, kann man eine Schottky-Diode als 
Freilaufdiode verwenden?

Danke für die Hilfe:)

: Verschoben durch Admin
von martin_t (Gast)


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Hallo,

1. 7A???? an die Basis???  Das Verhältnis von IB zu IC durch B bzw ß bzw 
DC Current Gain geregelt.--> Steht im Datenblatt

2. Die Basisspannung ist vom Arbeitspunkt abhängig willst du ihn als 
längstransistor verwenden oder als Schalter??

3. Nein! 15A schafft der ohne kühlung nicht! Schau dir mal Diagramme an, 
die DC Current Gain vs. UCE bei verschiedenen Temperaturen darstellen. 
Dein Arbeitspunkt wandert bei steigender Temperatur wenn schon musst du 
gegenkoppeln und gut kühlen!

GR

von Klaus R. (klara)


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Max E. schrieb:
> Achja und noch ne ganz andere Frage, kann man eine Schottky-Diode als
> Freilaufdiode verwenden?

Ja, ist aber eigentlich zu schade dafür. Ausser, es handelt sich um hohe 
Ströme. Diese treten in einigen Schaltnetzteilen auf.
Gruss Klaus.

von MaWin (Gast)


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> Wie hoch soll hier die Basisspannung sein?

Sie wird sich ja nach Temperatur und Kollektorstrom bei irgendwas 
zwischen 0.7V und 1.4V einstellen, siehe 7 Figure 7. “On” Voltages, 
2N3055 (NPN)

http://www.bmo.physik.uni-muenchen.de/~riedle/Elektronik_I/KW048/2N3055-D.pdf

> Bei IB steht 7Adc wenn ich den Transistor ansteure um Kollektor mit
> Emitter zu verbinden muss ich dies dann mit 7Ampere machen?^^

7A sind der maximal zulässige, benötigen zuz er 1/10 des 
Kollektorstromes, wenn du also 10 schalten willst (was bis 12V geht), 
dann sollte in die Basis 1A fliessen. Dementsprechend muss der 
Basis-Vorwiderstand sein, beispielsweise wenn man 12V zum einschalten 
hat dann eben 11 Ohm.

> Weiteres steht bei IC Collector Current 15 Ampere können diese ohne
> Kühlung fließen oder muss da ein Kühlkörper dran?

Warum hat er wohl Löscher ? Zum Aufhängen am Selbstbedienungsregel wohl 
nicht. 15A ist das absolute Maximum was er schalten kann, das geht nur 
bei Spannungen bis 7V wie man elicht am Diagramm Figure 2. Active Region 
Safe Operating Area Kurve DC erkennen kann.

> kann man eine Schottky-Diode als Freilaufdiode verwenden?

Man kann, sie ist schnell, sie ist überflüssig schnell für den extrem 
lahmarschigen 2N3055, der eignet sich eher nicht für schnelles Schalten 
mit über 5kHz.

von Wolfgang (Gast)


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Max E. schrieb:
> Ich habe vor mir ein paar Hochleistungstransistoren zum Verstärken des
> Stroms zuzulegen.

Meinst du, das du da nicht mit ein paar MOSFETs besser bedient bist? Das 
kommt natürlich auf die Anwendung drauf an. FETs werden allerdings mit 
Spannung gesteuert. Dafür ist beim Schalten die Restspannung wesentlich 
kleiner, so dass man bei gleichem Strom wesentlich weniger Kühlung 
braucht.

von martin_t (Gast)


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Bei Freilaufdioden ist die Durchschaltverzugszeit wichtig.
Die liegt bei allen!! Dioden bei wenigen NANO Sekunden. Shottky und Fast 
Recovery Dioden haben nur in der Sperrverzugszeit vorteile -> Ne 1N4148 
tuts auch! Evtl Sollte eine Zenerdiode dazu in Reihe geschalten werden! 
-> Dann geht das ganze "entladen" der Spule wesentlich schneller!

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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martin_t schrieb:
>  -> Ne 1N4148 tuts auch!

Sehr gewagte Aussage.         =)

von Wilhelm F. (Gast)


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Allen Verhöhnungen und Verpönungen zum Trotz ist ein 2N3055 genau für 
die Aufgaben gut, für die er gedacht ist.

Bei 15A wird er aber etwas Sättigungsspannung an UCE haben, so daß bei 
kontinuierlichem Betrieb durchaus ein paar Watt da ab fallen, und 
Kühlung erforderlich ist.

von Erbsenzähler (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Allen Verhöhnungen und Verpönungen zum Trotz ist ein 2N3055 genau für
> die Aufgaben gut, für die er gedacht ist.

> Bei 15A wird er aber etwas Sättigungsspannung an UCE haben, so daß bei
> kontinuierlichem Betrieb durchaus ein paar Watt da ab fallen, und
> Kühlung erforderlich ist.

Spätestens nachdem für alternativ-germanischen Strom inzwischen mit 
nicht zuletzt vom EEG auf das Niveau von Goldstaub katapultierten 
Preisen abgezockt wird, ist der ökomische Schwachfug, immer noch ebenso 
hochbetagte, wie hochohmige Halbleiter wie den 2N3055 zu verwenden nur 
noch schwerlich zu toppen.


Ich erlaube mir ein zugegeben auf maximale Stromverschwendung 
zugeschnittenes Beispiel einer Transistor-Anwendung als einfacher 
Schalter anzubringen:


Bereits bei 8 A Kollektorstrom ist ein 2N3055 kaum unter 10 Watt 
Gesamtverlustleistung zu betreiben (ein schneller Datenblatt-Check läßt 
bspw. einen möglichen Arbeitspunkt bei etwa 9,6W PvCE und 0,8W PvBE 
erkennen).

Ein Jahr lang durchgeschaltet schwitzt sich der 2N3055 bei 8 A 
Kollektorstrom so etwa 10 W  24 h  365 d == 87,6 kWh durch seine 
Ganzmetall-Burka - wofür wir in Deutschland (bei angenommenen 0,27 
Euro/kWh) inzwischen mit 23,65 Euro zur Kasse gebeten werden...

...wofür man selbst bei gemeinen Bauteile-Wucherern Monat für Monat 
einen neuen MOSFET mit 1 bis 4 mOhm Bahnwiederstand (RDSon) kaufen kann.

Was dementsprechend (unter gleichen Bedingungen wie beim bipolaren 
Oldie) nur noch Stromverlustkosten zwischen 0,15 bis 0,60 Euro pro Jahr 
verursacht.

(Und ganz nebenbei von "modernem Silicon" bei 64 bis 256 mW 
Verlustleistung ohne jeden Kühlkörper aber dennoch völig schmerzfrei 
bewältigt wird)

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm F. schrieb:
> Allen Verhöhnungen und Verpönungen zum Trotz ist ein 2N3055 genau für
> die Aufgaben gut, für die er gedacht ist.

Schöner Satz. Aber ich kennen auch so einen Sinnspruch: Das Bessere ist 
der Feind des Guten.

Als Schalter im unteren Spannungsbereich sind die klassischen bipolaren 
Leistungstransistoren weitgehend aus dem Rennen.

von Peter (Gast)


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Früher nahm man gerne statt den 2N3055 den 2N3771/2N3772 in Netzteilen.
Hat sich aber seit dem Schaltnetzteil Zeitalter überholt.

von Εrnst B. (ernst)


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Max E. schrieb:
> Ich komme mal wieder mit ein paar Anfängerfragen


Der 2N3055 ist ein idealer Anfänger-Transistor, einfach weil er 
"Unkaputtbar" ist.

Als meinem Vater früher™ die ständig von mir verbastelten und 
verbrannten Transitoren zu teuer wurden, gabs ein paar von denen: mit 
den lächerlichen 2A aus dem Netzteil nicht zu töten :)

von Ingolf G. (frosch)


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@Erbsenzähler:
DAS ist mal gut be/ge-schrieben, danke!
Von der Seite her habe ich es noch gar nicht betrachtet. Meine paar 
kleinen Schaltungen heizen auch so vor sich her, ich glaube da muss ich 
mal was ändern. Sonst übertreffen die Wärmeverluste ruckzuck den 
Gerätepreis.

BTW: "Ganzmetall-Burka" ... g
Glaube da Talent erkannt zu haben, solltest in diesem Stil mal ein Buch 
schreiben. ;)

von Route_66 (Gast)


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Ingolf G. schrieb:
> Sonst übertreffen die Wärmeverluste ruckzuck den
> Gerätepreis.
Wärmeverluste gibts nur im Freien. Es gibt viele Leute, die in ihrem 
Bastelkeller einen Ölradiator oder Heizlüfter stehen haben. Da kann ein 
2N3055 auch mitheizen und tut noch was Sinnvolles nebenher! Bei mir 
würde er Erdgas einsparen.

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Allen Verhöhnungen und Verpönungen zum Trotz ist ein 2N3055 genau für
>> die Aufgaben gut, für die er gedacht ist.
>
> Schöner Satz. Aber ich kennen auch so einen Sinnspruch: Das Bessere ist
> der Feind des Guten.

Das stimmt wiederum auch.

In einer industriellen Entwicklung würde ich ja selbstverständlich auch 
die modernste Technik einsetzen, die mir möglich ist. Keine Frage. Das 
möchte ich nur mal klar stellen.

Aber ich hab die Dinger noch in der Hobbybastelkiste zu Hause liegen, 
und ich werde einen Teufel tun, die jetzt zu vernichten.

Wenn man mal eine Datentabelle wie z.B. ECA auf schlägt, da gibt es 
Tausende verschiedener Transistoren, alle für bestimmte Zwecke. Sonst 
wäre das Werk nicht so umfangreich. DEN EINEN universellen 
Supertransistor gibts bis heute nicht.

Kann sein, daß ich anderweitig aus einer Berufstätigkeit mal etwas 
vorbelastet bin, nicht nur aus meinem Nostalgie-Faible. In einer Firma 
als Entwickler gab es Prügel, wenn man auf die Idee kam, einen neueren 
teuereren Baustein einzusetzen, wenn er für ein Gerät an sich keinen 
Mehrwert hatte. Das mußte billig billig und noch mal billig sein, der 
Rest spielte keine Rolle. Der Schwerpunkt der Arbeit lag darin, auf den 
vor gegebenen Gerätepreis hin zu arbeiten, der hin und wieder mal 
abgesenkt wurde. Ansonsten gabs einfach keine Entwicklungsfreigabe, so 
einfach war das. Einen Kunden interessiert auch nicht, ob im Gerät 
irgendwo ein BJT oder MOSFET sitzt, Hauptsache das tut es zuverlässig. 
Man könnte vorne auf das Gerät auf drucken: MOSFET Control. Vielleicht 
beeindruckt das jemanden. ;-)

> Als Schalter im unteren Spannungsbereich sind die klassischen bipolaren
> Leistungstransistoren weitgehend aus dem Rennen.

Das möchte ich nicht bestreiten. Aber als Längsregler in einem Netzteil 
ist es doch egal, welchen Transistor man dort verwendet, er verbrät 
immer die Energiedifferenz zwischen Trafo und geregelter Spannung.

Meistens fand ich den 2N3055 auch nicht als Schalter, sondern in 
Netzteilen als Längsregler. Z.B. ältere Post-Telefonanlagen. Die sollten 
auch mal 50 Jahre halten, und zwar wartungsfrei. Das taten sie auch 
prächtig. Für einen Schaltregler in so einem Gerät hätte ich nicht die 
Hand ins Feuer gelegt, daß der so lange ohne ausgeleierte Elkos lebt. 
Die Transistoren wurden auch einfach nur direkt ohne speziellen 
Kühlkörper aufs Geräteblech geschraubt, was eher massives Eisen statt 
Blech war. Dort war die Bauform TO-3 dann auch völlig egal.

Leistung hatten die Telefonanlagen sowieso kaum. Oft waren es bei 24V 
mal eben 20mA im Leerlauf, und da nahm man auch schon 2N3055, zuvor noch 
ASZ18. Die Spitzenlast so einer Anlage war dann mal kurzfristig 
vielleicht einige 100mA, z.B. wenn jemand den Hörer ab hob, und zu 
wählen begann, das Relaisschaltwerk klapperte.

Dennnoch achtete man auch schon auf die Energieaufnahme. Ein Trafo für 
eine Anlage mit 5W Dauerleistung hatte mal die Abmessungen, wie für ein 
100W-Gerät, und blieb schön eisekalt, kaum Wirkleistungsverluste. Dafür 
wog z.B. eine W1/1 aber auch schon ein paar Kilo. Von den alten Trafos 
habe ich noch den einen oder anderen heute als Basteltrafo, die 
Umstellung auf 230V machte auch rein gar nichts, die könnten noch mehr 
vertragen, sind nicht auf Limit gestrickt.

von Asdf A. (eizi)


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Ich danke euch für die zahlreichen Antworten, diese waren sehr 
interessant! :)

Ich habe mich mal über die MOSFETS erkundigt, und das hört sich doch 
sehr gut an :)  Jedoch werde ich mir dann noch ein paar der 2N3055 
zulegen, ich denke das ist die ideale Kombination für mich..

Ich verstehe noch nicht warum bei den MOSFETs eine geringere Leistung 
angeschrieben wird als Sie durch ihre Spezifikationen in der Lage wären.

z.B. hier

http://www.reichelt.de/MOSFET-Transistoren-IXYS/TSM-2314-SMD/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=115911&GROUPID=4350&artnr=TSM+2314+SMD&SEARCH=MOSFET-Transistoren

Dieser kann 4,9A & 20Volt aber nur 1,25 W

Heißt das, wen ich volle 20Volt schalten will, dürfen nur 0.0625A 
fließen?


Welche MOSFETS könnt ihr für konstante 20V & 10A empfehlen?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> Ich verstehe noch nicht warum bei den MOSFETs eine geringere Leistung
> angeschrieben wird als Sie durch ihre Spezifikationen in der Lage wären.

Das ist immer so. Auch der 2N3055 kann auf Dauer keine 15A*60V=900W.

Bei MOSFETs ist das besonders extrem, wenn der Typ nur als Schalter 
konzipiert ist, nicht für Linearbetrieb. Für ein paar µs im 
Schaltvorgang können die A(max)*V(max) aushalten. Die geringe 
Leistungsangabe ist die Dauerleistung.

Schau dir mal das SOA Diagramm im Datasheet an = safe operation area.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Route_66 schrieb:
> Bei mir
> würde er Erdgas einsparen.

Naja, nur eine kWh Strom kostet 5mal so viel wie eine kWh Gas :-)
Und was ist im Sommer? Die Heizung brauchts nicht. Im schlimmsten Fall 
wird die sogar über eine elektr. Klimaanlage ins Freie gepumpt, dann 
wirds richtig irrwitzig.

Und der 2N3055 ist auch wegen seiner sehr mässigen 
Grosssignalverstärkung unbrauchbar, wenn höhere Kollektorströme 
gefordert sind. 2 oder 3 Ampere Basisstrom bedeuten eine weitere 
Treiberstufe, die ebenfalls gut heizt. Das Ding ist ausschliesslich fürs 
Museum oder Restaurationen brauchbar. Falls Kupfergehäuse auch für den 
Schrotthandel interessant.

von Asdf A. (eizi)


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Ok verstehe.
Wenn ich jetzt mit dem Arduino das Gate mit PWM pulse, wo liegt da die 
Grenze oder wie berechne ich diese? Reicht es schon wenn ich mit 80% 
HIGH anlege, oder wie berechne ich das?

A. K. schrieb:
> Schau dir mal das SOA Diagramm im Datasheet an = safe operation area.

Hab jetzt beide Datasheets durchgesehen, die des Transistors und des 
MOSFETs kann aber kein SA0 oder safe operation area Diagramm finden?


Gibt es überhaupt Mosfets welche 20V & 5-10A schalten können und 
Preiswert sind?

von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> Hab jetzt beide Datasheets durchgesehen, die des Transistors und des
> MOSFETs kann aber kein SA0 oder safe operation area Diagramm finden?

Beispiel, weil der grad anderswo erwähnt wurde, Seite 4 Bild 8 in:
https://www.mikrocontroller.net/part/IRL3803

Bei dem Reichelt-Dings steht wirklich keins drin.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> Gibt es überhaupt Mosfets welche 20V & 5-10A schalten können und

Davon gibts unzählige. Darfst nicht nach der Leistung gehen.

> Preiswert sind?

Definiere "preiswert".

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ist schon erstaunlich, was heute möglich ist.
IRLML6244 - im stecknadelkopfgrossen SOT23. 20V/6,3A Dauerstrom. Mit 
ordentlicher Ansteuerung schaltet der 12V/20W Halogenlampen, ohne sich 
am Kaltwiderstand zu stören (0,5R).

von Asdf A. (eizi)


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A. K. schrieb:
> Max E. schrieb:
>> Gibt es überhaupt Mosfets welche 20V & 5-10A schalten können und
>
> Davon gibts unzählige. Darfst nicht nach der Leistung gehen.
>

Was bringt mir einer der 10A und 20V schalten kann, ich aber keinen 
Verbraucher anhängen kann weil dieser zuviel Leistung braucht? ^^ Werden 
MOSFET-Verstärker Schaltungen generell über PWM gesteuert?

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Du sprachst doch selbst vom "Schalten". Und das ist nunmal ein 
gewaltiger Unterschied zum Linearbetrieb.

von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> Was bringt mir einer der 10A und 20V schalten kann, ich aber keinen
> Verbraucher anhängen kann weil dieser zuviel Leistung braucht?

Wenn der MOSFET ausgeschaltet ist, dann sind es 0 Watt im MOSFET.
Wenn der MOSFET eingeschaltet ist, dann sind es bei 10mOhm 100mW.

Nur im Umschaltvorgang entsteht im Schalter eine hohe Leistung. Und wenn 
der schnell genug schaltet, dann kann er das ab, auch wenn im Datasheet 
nur 5W Dauerleistung drinstehen sollten.

von Asdf A. (eizi)


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Achso, tut mir leid dass ich mich da nicht klar ausgedrückt habe, ich 
möchte den Strom verstärken...

von (prx) A. K. (prx)


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PS: Sind natürlich nicht 100mW bei 10mOhm, sondern I²R=1W.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> Achso, tut mir leid dass ich mich da nicht klar ausgedrückt habe, ich
> möchte den Strom verstärken...

Dann fang bitte noch mal von vorne an und beschreibe, was das werden 
soll. Also fang nicht mit einer selbst erdachten Lösung an, sondern mit 
dem Problem.

von Asdf A. (eizi)


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Okey.

Ich will mit dem Ausgangspin von meinem Arduino einen anderen Stromkreis 
schalten(?) also um z.B. einen bipolaren Motor, viele LED´s oder einen 
Lüfter zu betreiben.

Ich habe nichts spezielles vor sondern will einfach einen anderen 
stärkeren Stromkreis mit meinem Arduino kontrollieren.


Vorher habe ich das mit einem BC547 und einer 
Transistorverstärkerschaltung gelöst. Doch dieser wird bei 100mA sehr 
heiß und brennt durch.

Jetzt würde ich gerne für die Zukunft Bauteile haben um gleich ein paar 
Ampere verstärken können falls benötigt...

von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> schalten(?)

Das Fragezeichen solltest du präzisieren. Denn davon hängt viel ab.

von Asdf A. (eizi)


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Hm, ja ich dachte das hätte ich...

Ich will mit meinem Arduino einen Motor kontrollieren, genau wie bei 
einer Transistorverstärkerschaltung nur mit mehr Strom/Volt.

Also:

Wenn ArduinoPIN--> HIGH dann Stromkreis am MOSFET wo der höhere 
Spannung/Strom anliegt schließen
Wenn ArduinoPIN--> LOW dann Stromkreis am MOSFET  wo der höhere 
Spannung/Strom anliegt schließen öffnen

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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: Bearbeitet durch User
von Asdf A. (eizi)


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Hab dies nun gelesen, und nun ist mir klar das ich den Transistor als 
Schalter betreiben will.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Den ersten Link vmtl. noch nicht. ;-)

von Asdf A. (eizi)


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Jetzt bin ich dort auch durch.

Ok, da ich den Stromkreis schalten will, tendiere ich zu einem 
NPN-MOSFET welcher bei einem Pegel von 5V voll durchschaltet.

Jetzt brauche ich nur noch einen MOSFET welcher mir mindestens 3A und 
20V konstant fließen lassen kann. (Bin mit den Werten ein wenig 
runtergegangen sollte ja für den Anfang reichen)

Oder empfiehlst du mir einfach einen MOSFET mit PWM?

von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> NPN-MOSFET

Dann fang nochmal von vorne an.

von (prx) A. K. (prx)


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Max E. schrieb:
> Oder empfiehlst du mir einfach einen MOSFET mit PWM?

Willst du ab und zu aus/einschalten, oder eine Lampe dimmen?

von Bernd K. (bmk)


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Max E. schrieb:
> Ok, da ich den Stromkreis schalten will, tendiere ich zu einem
> NPN-MOSFET welcher bei einem Pegel von 5V voll durchschaltet.
Kleiner Fehler: N-MOSFET heißt er.

> Jetzt brauche ich nur noch einen MOSFET welcher mir mindestens 3A und
> 20V konstant fließen lassen kann.
Kleiner Fehler: Strom fließt (3A) und Spannung liegt an (20V)

> Oder empfiehlst du mir einfach einen MOSFET mit PWM?
MOSFETs sind als Schalter hervorragend geeignet. Und PWM mag er gerne,
ist ja nichts anderes als Ein-Aus-Schalten (zigmal pro Sekunde)
um die Leistung im Verbraucher variabel zu steuern, ohne dass der MOSFET
'halbleitend' wird und Leistung verbrät. -> kein SOA Problem.

Nehmen wir mal einen preiswerten Logik-Level-Typ mit wenig Qg:
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=90379;

Und als Beispiel eine anzusteuernde Last von 20V 5A = 100W.

1. OFF:
MOSFET 20V   * 0A = 0W         Last 0V     * 0A = 0W

2. ON:
MOSFET 0,05V * 5A = 0,25W      Last 19,95V * 5A = 99,75W

3. PWM 50%
MOSFET 0,25W * 0,5 = 0,125W    Last 99,75W * 0,5 = 49,875W

Dafür braucht der MOSFET keinerlei Kühlung.
Ok, die Verluste im Umschaltmoment sind nicht berücksichtigt.
Ist aber vernachlässigbar, wenn die PWM nur einige 100Hz beträgt
und die Umschaltung genügend schnell erfolgt (Treiber).

von Axel R. (Gast)


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>Was bringt mir einer der 10A und 20V schalten kann, ich aber keinen
>Verbraucher anhängen kann weil dieser zuviel Leistung braucht?
Die Spannung über dem Transistor ist gemeint. Im geschalteteten 
Zustand.

Etweder fliessen 10A, wenn die Lampe an ist, dann sind es nur wenige 
millivolt überm Transistor oder es sind 20V überm Transistor, wenn 
die Lampe aus ist. Wenn die aus ist, fliesst aber auch kein Strom.

Geht also tatsächlich nur "an" oder "aus" mit den genannten 
Extremwerten.
Jetzt der groschen gefallen?;)

von Axel R. (Gast)


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Wer (alles) lesen kann...

Wurde ja schon gut erklärt, hab ich nicht aufgepasst

von Wilhelm F. (Gast)


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@Max:

Wie ich sehe, nur Schalten, da ist ein MOSFET dann anscheinend doch 
besser als der 2N3055. Sie haben einfach nur einen kleinen 
Einschaltwiderstand, etwa wie ein mechanischer Kontakt eines Relais oder 
Schalters.

Aber zum Experimentieren z.B. am Steckbrett ist er immer noch sehr 
wertvoll und beinahe unkaputtbar, und nicht gleich in die Tonne 
geworfen.

Eine Sache ist es, bei MOSFET immer einen Logik-Level-Typ zu finden. Bei 
BJT ist das unkritischer, ein Board mit 3,3V Output schafft das immer. 
Für Ströme um 100mA gibts aber auch noch kleine Darlingtons, die wie der 
BC547 aus sehen, z.B. BC517. Das belastet den Basisstrom auch kaum, weil 
Darlington irre Verstärkung hat, jedoch fallen zwischen Kollektor und 
Emitter ca. 1V Spannung ab. Bei 100mA aber auch völlig unkritisch.

Und last but not least: BJT sind nicht gleich im Himmel, wenn man keinen 
Antistatik-Arbeitsplatz hat.

von Dieter P. (low_pow)


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>Autor: Erbsenzähler (Gast) / Datum: 18.12.2013 21:46

Es dürfte unbestritten sein, es gibt inzwischen besseres.

Der 2N3055 läßt sich auch so anwenden, daß er durch Mosfets
nicht ersetzbar ist.
Im Gegensatz zu Plastikfets kann der 2N3055 mechanisch
geöffnet werden, der offene Chip erzeugt dann bei Sonnenschein
Strom.Mit ca 0.35V ..100uA kann man sogar was anfangen.
Steht natürlich nicht im Datenblatt, ist aber seit 40Jahren bekannt.
Noch irgendwelche Erbsen ?

Der erzeugte Strom wird nicht EEG vergütet...

von (prx) A. K. (prx)


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Dieter P. schrieb:
> Der erzeugte Strom wird nicht EEG vergütet...

Ich stell mir grad ein Dach vor, komplett mit ollen 3055ern gedeckt. ;-)

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