Forum: Offtopic Warum scheint sich ein Rad rückwärts zu drehen?


von P. M. (o-o)


Lesenswert?

Jeder kennt das: Bei hoher Drehzahl ergibt sich manchmal der Effekt, ein 
Rad drehe sich rückwärts. Die landläufige Erklärung dafür ist: Das Auge 
schiesst 24 Bilder pro Sekunde und wenn sich das Rad jetzt pro Bild z.B. 
350° vorwärts dreht, so erscheint es uns, als würde es pro Bild 10° 
rückwärts drehen. ABER diese Erklärung setzt doch eigentlich voraus, 
dass das Auge tatsächlich zu diskreten Zeitpunkten Bilder schiesst.

Da der menschliche Körper allerdings ein analoges System ist, würde man 
doch eigentlich meinen, dass die vielzitierten 24 Bilder pro Sekunde 
sich auf eine zeitkontinuierliche "Bandbreite" und nicht auf eine 
zeitdiskrete "Abtastrate" bezieht. Dann dürfte sich der Rad-Effekt aber 
eigentlich nicht mehr einstellen. Oder (wo) irre ich mich?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich kenne den Effekt nur (Stroboskop-Effekt), wenn wirklich eine
Abtastung dabei ist: diskrete Bilder in einem Film, flimmernde
Beleuchtung.

Hast du sowas schon bei Sonnenlicht in der Natur beobachtet?

von X. X. (chrissu)


Lesenswert?

Das Ganze gibt's doch nur im Film. Und die Kamera "schießt" tatsächlich 
zeitdiskrete Einzelbilder, und diese werden einzeln Übertragen.

Falls du das Phänomen in der Realität siehst, also in Echt, solltest Du 
evtl. zum Arzt...

von Borislav B. (boris_b)


Lesenswert?

Christian Heeg schrieb:
> Falls du das Phänomen in der Realität siehst, also in Echt, solltest Du
> evtl. zum Arzt...

Ich muss mich dann wohl auch als Betroffenen outen. Ich kenne den Effekt 
nämlich auch aus dem "echten leben" (Fahrrad).

von X. X. (chrissu)


Lesenswert?

Dann aber wahrscheinlich nur bei "Flimmerlicht" ? Nicht unter Freiem 
Himmel...

von Borislav B. (boris_b)


Lesenswert?

Gute Frage. Könnte sein, dass das nur unter Straßenlaternen aufgetreten 
ist. Aber flimmern die?

von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

P. M. schrieb:
> ABER diese Erklärung setzt doch eigentlich voraus,
> dass das Auge tatsächlich zu diskreten Zeitpunkten Bilder schiesst.

Ja.
Aber nicht timergesteuert ;-)

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Manch einer kann den Effekt auch hervorrufen, indem er vor sich hin 
summt oder vielmehr brummt, denn bei eher niedrigen Frequenzen 
funktioniert's besser.

Wahrscheinlicher ist aber schon, dass Kunstlicht mit im Spiel ist. Am 
Fahrrad flackern moderne LED-Scheinwerfer am Nabendynamo auch recht 
kräftig - am Seitendynamo ebenfalls, aber mit höherer Frequenz.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Boris B. schrieb:
> Könnte sein, dass das nur unter Straßenlaternen aufgetreten ist. Aber
> flimmern die?

Sofern es keine Gaslaternen sind: ja. :)  (Selbst klassisches Glühobst
flimmert ein wenig mit 100 Hz.)

von Michael K. (aemkai)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Ich kenne den Effekt nur (Stroboskop-Effekt), wenn wirklich eine
> Abtastung dabei ist: diskrete Bilder in einem Film, flimmernde
> Beleuchtung.
Das Auge tastet ja trotzdem ab (wenn auch nicht so offensichtlich) - 
durch das Sonnenlicht werden ja chemische Bindungen gespalten und damit 
die Nervensignale erzeugt. Die bindungen müssen dann regeneriert werden 
- in dieser zeit "sieht" man dann nichts.
Die Wiederholrate ist bei jedem Mensch etwas anders, deshalb erkennen 
manche einen Monitor flimmern, andere nicht.
Insofern ist der Mensch kein analoges System, sonst bräuchten wir keine 
Oszis mehr, sondern könnten die 1 kHz sehen :-)

> Hast du sowas schon bei Sonnenlicht in der Natur beobachtet?
Ja, schon öfter. Sehr gut sichtbar z.B. bei Autofelgen.

von Daniel F. (df311)


Lesenswert?

P. M. schrieb:
> Das Auge
> schiesst 24 Bilder pro Sekunde und wenn sich das Rad jetzt pro Bild z.B.
> 350° vorwärts dreht, so erscheint es uns, als würde es pro Bild 10°
> rückwärts drehen. ABER diese Erklärung setzt doch eigentlich voraus,
> dass das Auge tatsächlich zu diskreten Zeitpunkten Bilder schiesst.

nein, das auge arbeitet kontinuierlich - ab ca. 24 bilder/sek entsteht 
der eindruck eines kontinuierlichen ablaufs.
bei entsprechender beleuchtung (stroboskop, energiespar-obst, ...) und 
gleichzeitigem mangel an umgebungslicht entsteht allerdings der 
eindruck, dass das auge nur diskret bilder aufnimmt. und damit kann dann 
der o.g. effekt entstehen.

meines wissens wird dieser effekt auch zur kontrolle von zündzeitpunkten 
(v.a. bei älteren motoren) eingesetzt...

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Das Auge tastet ja trotzdem ab (wenn auch nicht so offensichtlich) -

Und dafür gibts im Auge einen zentralen Takt? Denn wenn jede Zelle ihren 
eigenen asynchronen Takt hat, dann gibt es zwar eine individuelle 
Untergrenze für flimmerfreie Bildschirme, aber der Eindruck, auf den 
sich dieser Thread bezieht, kann nicht entstehen.

: Bearbeitet durch User
von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Ja, schon öfter. Sehr gut sichtbar z.B. bei Autofelgen.

+1

von Michael K. (aemkai)


Lesenswert?

> Und dafür gibts im Auge einen zentralen Takt?
Offensichtlich ja, sonst würde der Effekt ja nicht auftreten.
Wenn man das Prinzip der Reizweiterleitung in den Nervenbahnen zusammen 
mit der Funktionsweise des Auges betrachtet, ist es nicht 
ausgeschlossen.

Allerdings kann ich dir die Frage nicht ausreichend beantworten, da ich 
kein Biologe/Mediziner bin, sondern nur aus medizintechnischen Gründen 
etwas damit vertraut bin.

> Denn wenn jede Zelle ihren
> eigenen asynchronen Takt hat,
dann würdest du nur "Flimmern" sehen, da jede Zelle zu einem anderen 
Zeitpunkt neue Informationen ans Gehirn liefert (ähnlich dem massiv 
parrallelen Auslesen bei Hochgeschwindigkeitskameras). Selbst wenn es 
erst am Gehirn "einsynchronisiert wird", wäre eine Abtastung vorhanden.

: Bearbeitet durch User
von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Wenn man das Prinzip der Reizweiterleitung in den Nervenbahnen zusammen
> mit der Funktionsweise des Auges betrachtet, ist es nicht
> ausgeschlossen.

Die Reizweiterleitung bewirkt nur eine Verzögerung. (Was wir sehen, ist 
praktisch schon Vergangenheit.) Aber die Wandlung des Lichtimpulses in 
ein elektrisches Signal... das dauert. (Lichteinfall -> chemische 
Reaktion -> elektr. Impuls -> Abfall wegräumen -> für nächste Wandlung 
neu bestücken)

von Marcus W. (marcusaw)


Lesenswert?

Das eigentliche Problem bei diesem Phänomen ist nicht das auge, sondern 
das Hirn. Das Auge ist nur ein dummer Sensor, der die Reize 1:1 im 
Rahmen seiner Möglichkeiten weitergibt. Das lHirn ist für die 
Signalverarbeitung zuständig. Bei ungünstigen Lichtsituationen, oder 
fehlenden Informationen wird das Hirn die übermittelten Signale mit 
bekannten Situationen abgleichen und Fehlinformationen "passend" 
ausgleichen.

wie das geschieht, liegt dabei ganz einfach an der Konditionierung des 
einzelnen Hirnes: Den einem Hirn erscheint es eben logischer, dass der 
Zustand eher -10° als +350° ist, dem anderen Hirn eher nicht.

Ein kleines, aber Feines Beispiel findet sich hier z.B. in der 
Wikipedia:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d2/Caf%C3%A9_wall.svg/840px-Caf%C3%A9_wall.svg.png

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
>> Und dafür gibts im Auge einen zentralen Takt?
> Offensichtlich ja, sonst würde der Effekt ja nicht auftreten.

Ich kann mir noch andere Ursachen vorstellen, als eine Abtastung. 
Beispielsweise durch die Weiterverarbeitung sowohl in der Netzhaut als 
auch im Hirn. Immerhin entstehen etliche optische Täuschungen erst 
dadurch.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:

>> Hast du sowas schon bei Sonnenlicht in der Natur beobachtet?
> Ja, schon öfter. Sehr gut sichtbar z.B. bei Autofelgen.

Hmm. Hab ich noch nie beobachtet, es sei denn ich sitze selbst im Auto 
und hab daher Vibrationen am Auge bzw, Kopf.

Aber als Fussgänger hab ich noch nie gesehen, dass sich eine Autorad 
jemals seinbar rückwärts gedreht hätte. Die Felge verschwimmt einfach 
nur zu einem undefinierbaren Bild-Matsch, der durch die Breite der 
Speichen mehr oder weniger durchsichtig erscheint.

von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

Hmm. Ich hab' das für völlig selbstverständlich gehalten, dass man 
diesen Effekt auch 'in freier Wildbahn' beobachten kann und deshalb mal 
nach einer 'wissenschaftlichen' Erklärung gesucht.
http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/12120/warum-scheint-es-manchmal-als-wuerden-sich-die-raeder-an-autos-rueckwaerts-drehen/
Doch was muss ich lesen :-/
Die einen sagen so, die anderen so...

Karl Heinz schrieb:
> Aber als Fussgänger hab ich noch nie gesehen, dass sich eine Autorad
> jemals seinbar rückwärts gedreht hätte. Die Felge verschwimmt einfach
> nur zu einem undefinierbaren Bild-Matsch, der durch die Breite der
> Speichen mehr oder weniger durchsichtig erscheint.

Genau. Das funktioniert nur, wenn man nebenher fährt. Man muss in aller 
Ruhe (Kopf stillhalten) fixieren können.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:

> (Selbst klassisches Glühobst
> flimmert ein wenig mit 100 Hz.)

So wenig ist das gar nicht.
Es reicht immerhin, dass man mit einem einfachen Phototransistor mit 
Pullup am AVR-Pin die Netzfrequenz ganz gut messen kann. Ich war selbst 
überrascht, als ich beim Spielen das erste mal auf dem ersten Versuch 
zum Frequenzzähler 100Hz aufleuchten sah und glaubte schon an einen 
Programmfehler. Bis ich dann zufällig den Phototransistor mit dem 
Handschatten abdeckte und die Anzeige auf 0 ging. Dann war mir klar, was 
da passierte.
(d.h. es waren nicht 100Hz, sondern es war umgerechnet in die Drehzahl 
einer 2-Blatt Luftschraube, daher hab ich die 50Hz nicht sofort erkannt)

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (aemkai)


Lesenswert?

Ralf G. schrieb:
> Aber die Wandlung des Lichtimpulses in
> ein elektrisches Signal... das dauert. (Lichteinfall -> chemische
> Reaktion -> elektr. Impuls -> Abfall wegräumen -> für nächste Wandlung
> neu bestücken)
Was anderes hab ich ja auch nicht geschrieben (oder?), siehe 
Beitrag "Re: Warum scheint sich ein Rad rückwärts zu drehen?" :-)

A. K. schrieb:
> Ich kann mir noch andere Ursachen vorstellen, als eine Abtastung.
Ich kann mir auch viel vorstellen :-) Dann antworte aber bitte auch 
darauf, warum es bei asynchronem Takt nicht zu Flimmern kommt - oder 
kannst du nur in Frage stellen?

Karl Heinz schrieb:
> Aber als Fussgänger hab ich noch nie gesehen, [...] Die Felge verschwimmt 
einfach nur zu einem undefinierbaren Bild-Matsch

Ich hab diesen Effekt schon oft als Fussgänger/Radfahrer an der Ampel 
stehend gesehen. Sicher nicht jeden Tag, aber auch im Sommer bei 
hellster Sonne. Wobei da eben  wie beim Stroboskopeffekt einige 
Parameter wie Speichenzahl und Drehfrequenz reinspielen. Wenn beim 
Stroboskopeffekt die Frequenzen nicht annähernd gleich (bzw. annähernd 
Vielfache) sind gibt es auch nur "Matsch".

Karl Heinz schrieb:
> (d.h. es waren nicht 100Hz, sondern es war umgerechnet in die Drehzahl
> einer 2-Blatt Luftschraube, daher hab ich die 50Hz nicht sofort erkannt)
Hab ich grad nen Denkfehler? Der Phototransistor sollte doch 100 Hz 
messen, oder kann der positives und negatives Licht unterschieden?

: Bearbeitet durch User
von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

Den Effekt mit den scheinbar rückwärts drehenden Rädern kann ich 
regelmäßig in der Realität beobachten. Dazu muss es nur irgendetwas 
geben, dass das Bild "zerhackt". Bei uns zu Hause ist das der Zaun, der 
aus 2/3 Brett, 1/3 Lücke besteht. Wenn davor ein Auto vorbei fährt und 
man ihm auf die Räder schauend mit dem Blick folgt entsteht der Effekt 
(und ich bin mir ziemlich sicher, das die Sonne nicht flackert).

Beim neben einem anderen Auto herfahren hab ich es jetzt noch nicht 
bewusst wahrgenommen, schau aber auch meist nicht auf die Räder des 
Nachbarautos, da ich meist selbst fahre. Da würde ich aber behaupten, 
das der Fokus des Auges einfach auf dem Teil hinter der Felge (meist 
wohl Bremsscheibe) liegt und die Speichen der Felge selbst die 
Zerhackerfunktion übernehmen.

Technisch gesehen ist der stroboskopische Effekt ja nichts anderes als 
der Alias-Effekt, wenn die Abtastfrequenz zu niedrig ist. Das Gehirn 
macht ja praktisch auch nur FFTs mit den Messdaten, wenn auch auf einer 
nichtdiskreten und eher kontinuierliche Art.

Gruß Kai

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Daniel F. schrieb:

> meines wissens wird dieser effekt auch zur kontrolle von zündzeitpunkten
> (v.a. bei älteren motoren) eingesetzt...

Ja, so ein Teil habe ich aus früheren Zeiten noch. Aber auch einen alten 
DUAL-Schallplattenspieler mit fest eingebautem Stroboskop Glimmlampe am 
Plattentellerrand und der Rand entsprechend gezackt. Das erlaubte 
immerhin eine manuelle Drehzahlfeineinstellung, Elektronik hatte die 
Mühle ansonsten nicht. Bei zu kleiner Drehzahl dreht der Plattenteller 
scheinbar rückwärts, bei zu hoher Drehzahl vorwärts, und bei richtiger 
Drehzahl bleibt er scheinbar stehen. Beim Auto Zündzeitpunkteinstellung 
sieht es so aus, als würde der Motor still stehen, zumindest beim 
neueren Auto, wo die Mechanikteile noch nicht etwas ausgeleiert sind. 
Dort wandert analog zur Drehung des etwas losgeschraubten Zündverteilers 
dann die Markierung.

Ein Stroboskopeffekt bei Tageslicht z.B. bei einer Felge wäre vielleicht 
allerhöchstens damit erklärbar, daß das Auge dem bewegten Gegenstand mit 
maximaler Frequenz des Augenmuskels versucht zu folgen, und diese 
Maximalfrequenz an der Grenze noch einigermaßen konstant ist. Das Auge 
bewegt sich sehr schnell, aber ruckweise, selten kontinuierlich.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Manchmal denkt man ja sogar bei stehenden Rädern, sie würden sich 
drehen:

  http://home.datacomm.ch/fabian.binkert/images/Rotierende_Scheiben.jpg

Dieser Effekt funktioniert sogar bei den meisten Leuten (so auch bei
mir), während das scheinbare Rückwärtsdrehen gewöhnlicher Speichenräder
doch eher auf wenige Personen beschränkt zu sein scheint.

Aber vielleicht gibt es ja auch einen Zusammenhang zwischen den beiden
Effekten. Das Auge mit dem daran angeschlossenen Gehirn ist ein so
komplexes System, dass Modelle wie das eines einfachen Abtastsystems
vermutlich viel zu  kurz greifen.

von B. O. (t_65)


Lesenswert?

Wilhelm F. schrieb:
> Beim Auto Zündzeitpunkteinstellung
> sieht es so aus, als würde der Motor still stehen

Dieser Effekt ist in der Industrie bei rotierenden Maschinen sehr 
gefährlich. Man hat den Eindruck, die (z.B.) Walze steht still, dabei 
dreht sie mit 3000, bzw. 6000 Umdrehungen pro Minute.
Darum sind dort sehr oft Beleuchtungen mit Gleichspannung verbaut.
Ob das Neonlampen, LEDs oder Glühbirnen sind, der 100Hz / 50Hz - 
Stroboskopeffekt ist immer vorhanden.

von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

B. Obachter schrieb:
> Darum sind dort sehr oft Beleuchtungen mit Gleichspannung verbaut.

Ich hab in der Industrie gelernt, mir ist allerdings noch nie eine 
Gleichspannungslampe über den Weg gelaufen. Was sind das für Lampen?

Was Standardmäßig gemacht wird, um den stoboskopischen Effekt zu 
vermeiden/reduzieren ist, das die Lampen abwechselnd an die drei 
Außenleiter angeschlossen werden.

Gruß Kai

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

B. Obachter schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Beim Auto Zündzeitpunkteinstellung
>> sieht es so aus, als würde der Motor still stehen
>
> Dieser Effekt ist in der Industrie bei rotierenden Maschinen sehr
> gefährlich. Man hat den Eindruck, die (z.B.) Walze steht still, dabei
> dreht sie mit 3000, bzw. 6000 Umdrehungen pro Minute.
> Darum sind dort sehr oft Beleuchtungen mit Gleichspannung verbaut.
> Ob das Neonlampen, LEDs oder Glühbirnen sind, der 100Hz / 50Hz -
> Stroboskopeffekt ist immer vorhanden.

Danke, das habe ich so noch nicht gesehen. Aber es ist ja durchaus 
möglich, Dreiphasen gleich zu richten, und dann hat man immerhin schon 
mal 300 Hz, noch ne Drossel dran, dann hat man schon den Gleichstrom. In 
Zeiten des Quecksilberdampf-Gleichrichters machte man so schon um 1900 
herum Gleichstrom auch für größere Lasten ohne besonders große 
Welligkeit. Kondensatoren waren mangels Bauteildimensionen da gar keine 
im Spiel, einen Elko gab es auch noch nicht, vielleicht im Versuch.

Ansonsten sollte ein Arbeiter da aber sicherheitsmäßig unterwiesen sein.

von Claus M. (energy)


Lesenswert?

Leute, wenn sich im realen Leben bei euch die Räder rückwärts drehen, 
dann habt ihr die falsche Pille geschluckt!!! Das sind nämlich Fehler in 
der Matrix, sonst nichts.

Viele Grüße,

Euer Neo

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Christian Heeg schrieb:
> Das Ganze gibt's doch nur im Film.
>
> Falls du das Phänomen in der Realität siehst, also in Echt, solltest Du
> evtl. zum Arzt...

Schwachsinn.

Achte auf den Propeller der Spitfire beim Start. Der Propeller scheint 
für ein paar Augenblicke eindeutig rückwärts zu laufen.

http://www.youtube.com/watch?v=3EcCYA68m_w

Dieses rotatorische Phänomen sieht man ständig bei schnelldrehenden 
Apparaten. Ich könnte die Rotorwelle unserer Generatoren filmen und Du 
würdest die wahre Drehrichtung der Maschinen falsch einschätzen, weil 
Dir Dein Kopf einen Streich spielt.

von Daniel F. (df311)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> Achte auf den Propeller der Spitfire beim Start. Der Propeller scheint
> für ein paar Augenblicke eindeutig rückwärts zu laufen.

aja, und die kamera hat kontinuirlich aufgezeicht und youtube zeigt auch 
kontinuierliche bilder an?

ein youtube-video als "beweis" dafür dass man den effekt in der realität 
(in farbe und 3d) wahrnehmen kann ist so ziemlich die schlechtest 
mögliche wahl...

von J.-u. G. (juwe)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> Christian Heeg schrieb:
>> Das Ganze gibt's doch nur im Film.
>>
>> Falls du das Phänomen in der Realität siehst, also in Echt, solltest Du
>> evtl. zum Arzt...
>
> Schwachsinn.

Du bezeichnest einen Beitrag als "Schwachsinn" und erzählst anschließend 
dann dasselbe?

Wenn Du die Beiträge mal richtig gelesen hättest, wüsstest Du, dass der 
Effekt bei gefilmten Szenen wohlbekannt ist. Hier geht es um das 
Betrachten rotierender Räder in der Realität. Und da scheint es 
individuell unterschiedliche Wahrnehmungen zu geben. Ich z.B. habe 
diesen Effekt in der Realität noch nicht beobachtet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Boris B. schrieb:
> Ich muss mich dann wohl auch als Betroffenen outen. Ich kenne den Effekt
> nämlich auch aus dem "echten leben" (Fahrrad).
J.-u. G. schrieb:
> Ich z.B. habe diesen Effekt in der Realität noch nicht beobachtet.
Ich habe solche Artefakte auch im echten Leben schon beobachtet. Aber 
nur, wenn mein Kopf/Körper durchgeschüttelt/erschüttert wurde, so dass 
es 2 Stillstandspunkte ("oben" und "unten", oder "links" und "recht", 
oder "vorne" und "hinten") gibt, und das Bild dazwischen "verschwimmt". 
Dann nimmt das Hirn offenbar pro Schwingung 2 Bilder "quasizeitdiskret" 
auf: ich bekomme den bekannten Filmeffekt. Und gerade auf einem Fahrrad 
wird der Körper bei passendem Untergrund anständig durchgerüttelt...

: Bearbeitet durch Moderator
von B. O. (t_65)


Lesenswert?

Dipl.- Gott schrieb:
> Achte auf den Propeller der Spitfire beim Start. Der Propeller scheint
> für ein paar Augenblicke eindeutig rückwärts zu laufen.

Das liegt an der Shutterfrequenz der aufzeichnenden Kamera.
Angenommen, der Propeller dreht im Uhrzeigersinn:
ist die Frequenz der Lichtreflexion des Propellers (dessen Umdrehungen) 
geringfügig kleiner als die Shutterfrequenz, dann entsteht der Eindruck, 
dass der Propeller rückwärts läuft, da bei jedem aufgenommenem Bild der 
Propeller ein Stückchen weiter gegen den Uhrzeigersinn abgelichtet wird.

Das war bei den alten Ami-Serien im Fernsehen aus den 70ern und 80ern 
sehr oft zu sehen, da deren Kameras eine recht unglückliche 
Shutterfrequenz hatten.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Boris B. schrieb:
>> Ich muss mich dann wohl auch als Betroffenen outen. Ich kenne den Effekt
>> nämlich auch aus dem "echten leben" (Fahrrad).
> J.-u. G. schrieb:
>> Ich z.B. habe diesen Effekt in der Realität noch nicht beobachtet.
> Ich habe solche Artefakte auch im echten Leben schon beobachtet. Aber
> nur, wenn mein Kopf/Körper durchgeschüttelt/erschüttert wurde, so dass
> es 2 Stillstandspunkte ("oben" und "unten", oder "links" und "recht",
> oder "vorne" und "hinten") gibt, und das Bild dazwischen "verschwimmt".
> Dann nimmt das Hirn offenbar pro Schwingung 2 Bilder "quasizeitdiskret"
> auf: ich bekomme den bekannten Filmeffekt. Und gerade auf einem Fahrrad
> wird der Körper bei passendem Untergrund anständig durchgerüttelt...

Und genau das gibt's manchmal auch, wenn man brummmt oder summt - das 
erzeugt nämlich auch Vibrationen am Schädel, auch wenn das oben 
irgendwem nicht gefallen hat...

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

@ Christian Heeg (chrissu)

>Falls du das Phänomen in der Realität siehst, also in Echt, solltest Du
>evtl. zum Arzt...

Wenn dieser Effekt nicht durch eine flimmernde Lampe verursacht wird, 
sondern bei Sonnenlicht, dann sehe ich das auch so. Es gibt wirklich 
eine Nerven/Geistesstörung als Krankheit, die genau das bewirkt. Nämlich 
daß einer eine kontinuierliche Bewegung nicht als kontinuierlich sieht, 
sondern als abgehackte Einzelbilder.


@ Boris B. (boris_b)

>Christian Heeg schrieb:
>> Falls du das Phänomen in der Realität siehst, also in Echt, solltest Du
>> evtl. zum Arzt...

>Ich muss mich dann wohl auch als Betroffenen outen. Ich kenne den Effekt
>nämlich auch aus dem "echten leben" (Fahrrad).

Das ist nicht dieser Effekt. Beim Fahrrad hast Du einfach nur den 
Effekt, daß die Speichen das Licht immer nur in einer bestimmten Lage 
Licht zu Dir reflektieren, und sich dabei auch noch gegenseitig 
bedecken. Damit ensteht dann auch ein Flimmereffekt.
Würdest Du ein Fahrrad auf einem Tieflader gestellt an Dir vorbeifahren, 
würde nix mehr in den Speichen flimmern.


@Michael K. (aemkai)
>Jörg Wunsch schrieb:
>> Ich kenne den Effekt nur (Stroboskop-Effekt), wenn wirklich eine
>> Abtastung dabei ist: diskrete Bilder in einem Film, flimmernde
>> Beleuchtung.
>Das Auge tastet ja trotzdem ab (wenn auch nicht so offensichtlich) -
>durch das Sonnenlicht werden ja chemische Bindungen gespalten und damit
>die Nervensignale erzeugt. Die bindungen müssen dann regeneriert werden
>- in dieser zeit "sieht" man dann nichts.
>Die Wiederholrate ist bei jedem Mensch etwas anders, deshalb erkennen
>manche einen Monitor flimmern, andere nicht.

Und Du meinst, alle Sehzellen machen das alles zeitgleich im Takt?
Das was Du mit spalten und regenerieren benennst, geschieht im Auge 
kontinuierlich ohne Pausen zwischendrin. Also nix flackern/flimmern.

@Michael K. (aemkai)

>> Und dafür gibts im Auge einen zentralen Takt?
>Offensichtlich ja, sonst würde der Effekt ja nicht auftreten.
>Wenn man das Prinzip der Reizweiterleitung in den Nervenbahnen zusammen
>mit der Funktionsweise des Auges betrachtet, ist es nicht
>ausgeschlossen.

Dann solltest Du vielleicht auch mal zum Onkel Doc gehen ...

@ Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite
>Boris B. schrieb:
>> Ich muss mich dann wohl auch als Betroffenen outen. Ich kenne den Effekt
>> nämlich auch aus dem "echten leben" (Fahrrad).
>J.-u. G. schrieb:
>> Ich z.B. habe diesen Effekt in der Realität noch nicht beobachtet.
>Ich habe solche Artefakte auch im echten Leben schon beobachtet. Aber
>nur, wenn mein Kopf/Körper durchgeschüttelt/erschüttert wurde, so dass
>es 2 Stillstandspunkte ("oben" und "unten", oder "links" und "recht",

Und diese Stillstandspunkte sind ja die Punkte geringster 
Relativgeschwindigkeit (relativ zum Objekt), in der ein Bild im 
Gegensatz zur Restzeit rel. scharf ist, und wegen der geringen 
Geschwindigkeit auch rel. lange besteht, somit eine rel. große 
Lichtmenge einsammeln läßt, so daß das Auge gerade diese 
Stillstandspunkte rel. scharf/deutlich sieht.
Wobei diese Stillstandspunkte je nach Bewegung zu gesehenen Objekts 
woanders liegen kann (es kommt auf die geringste Relativgeschwindigkeit 
zw. Auge und Objekten an).

von Holger S. (holx)


Lesenswert?

Hi,

nachdem wir in der Arbeit mal gewitzelt haben, dass man den 
Sptroboskop-Effekt an den Speichen doch nie und nimmer mit bloßen Augen 
sehen kann ("weil das Auge doch sicher nicht getaktet sendet"), ist mir 
der Effekt inzwischen mindestens schon ein dutzend mal selbst 
aufgefallen:

- mit bloßen Augen
- meist an einer Ampel stehend
- am hellichten Tag
- wenn ich den vorbeifahrenden Augen genau mit dem Blick folge

Die Räder erscheinen total verschwommen - und dann für einen Bruchteil 
einer Sekunde sieht man die Speichen, wie sie quasi still stehen und nur 
langsam vor- und zurück bewegen - dann ist der Effekt wieder weg.

Echt überraschend, als ich es zum ersten Mal gesehen habe - jetzt bin 
ich schon fast "süchtig" ;-) Klappt aber nur jedes x. Mal ...

Es scheint sogar bei recht vielen Leuten zu klappen - sagt die Zeit:
https://www.zeit.de/2010/12/Stimmts-Postkutscheneffekt
und zitiert eine Studie aus 1995.

Schon komisch, dass das so wenig bekannt ist ...

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Das dürfte an den Sakkaden liegen, unsere Augen sind ja schließlich 
chemisch und nicht so schnell...

Oder du siehst das bei z.B. LED- oder HQL-Beleuchtung. Die flackern 
gern.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> Die Räder erscheinen total verschwommen - und dann für einen Bruchteil
> einer Sekunde sieht man die Speichen, wie sie quasi still stehen und

Ich habs auch. Bei Sonnenschein.
Stört mich aber nicht.

von Joe F. (easylife)


Lesenswert?

Mal eine Theorie dazu:
Mir scheint, das Phänomen wird vor allem bei Fahrradspeichen beobachtet.
Die sind ja glänzend, und wenn das Licht (die Sonne) in etwa aus 
Richtung des Betrachters kommt, gibt es einen Streifen auf dem Rad, an 
dem Einfallswinkel und Ausfallswinkel das Licht genau zum Betrachter 
spiegelt.
Die Speichen, die genau diesen Winkel haben, fallen dem Betrachter 
besonders ins Auge.
Wenn sich das Fahrrad dann weiterbewegt, ändern sich die Winkel. Und das 
sieht dann unter Umständen so aus als ob sich das Rad rückwärts dreht.
In Wirklichkeit "dreht" sich nur die reflektierende Zone, bzw. der 
Winkel, unter dem die Speichen das Licht direkt zum Betrachter spiegeln.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?


von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

Das Auge sendet Einzelbilder ans Gehirn, die im Sehzentrum so 
zusammengefügt werden, daß wir eine kontinuierliche Bewegung wahrnehmen.
Dies kann man mit einem einfachen Trick feststellen. Stelle Dich an eine 
Straße, und fixiere einen Punkt am gegenüber liegenden Bordstein. Lasse 
den Blick auf diesem Punkt ruhen, auch wenn er von einem vorbeifahrenden 
Auto verdeckt wird. Es erfordert etwas Übung, denn der Blick will 
unwillkürlich dem Auto folgen. Es sollte eine Stelle sein, an der die 
Autos nicht allzu schnell fahren, max. 50. Funzt gut mit Sonne im 
Rücken.
Was dann passiert? Du siehst die Felgen in Einzelbildern.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Sven S. schrieb:
> Das Auge sendet Einzelbilder ans Gehirn

Das ist zumindest irreführend, wenn nicht gar falsch.

Das Auge hat keinen Shutter, und die Bildaufnahme an sich ist chemisch, 
also kontinuierlich und relativ langsam.
Bewegte Objekte werden daher immer verschwommen dargestellt, der Begriff 
Bewegungsunschärfe sagt dir was?
Warum wohl kann ein flackernder Fernseher eine Bewegung darstellen? ;)
Und warum nehmen manche Leute 60Hz-TV als unnatürlich wahr, wenn sich 
etwas bewegt?

Der Trick ist, das das Gehirn bei Sakkaden (den schnellen 
Augenbewegungen, z.B. beim Richtungswechsel oder beim Blinzeln) die Zeit 
anhält, das Bild ausblendet und das erwartete Bild simuliert, damit es 
nicht merkt das was fehlt.
Die bewegten Räder werden also mit dem Standbild festgehalten, das Auge 
bewegt sich auf einen neuen Standort, der Bregen schaltet die 
Verarbeitung wieder zu, und der Rest stellt auf einmal fest das die 
Räder ganz kurz stehengeblieben sind.

Den Effekt hat man auch, wenn man im passenden Moment auf eine Uhr mit 
springendem Sekundenzeiger schaut (alternativ z.B. das blinkende 
Nachrichtenlicht am Handy o.ä.):
Durch die Augenbewegung wird die Zeit kurz gestoppt (zumindest im Sinne 
des kontinuierlichen Datenflusses der Augen), und sobald das Bild 
erwartungsgemäß wieder scharf wird, läuft sie weiter.
Der Effekt ist im wahrsten Sinne an der Uhr sichtbar: Die Zeiger 
brauchen 2 Sekunden für einen Schritt, die Lampe setzt aus.
Gern auch genommen: Durch das entstehende Zeitloch wird einfach ganz 
kurz zurückgespult und man sieht  (den Zeitraum der letzten 
viertelsekunde etwa) doppelt. Die Lampe blinkt ausgerechnet beim 
Hinsehen "immer" doppelt, dann nie wieder. Der Sekundenzeiger macht 
ticktick, und das fällt auf, weil er die Position nicht verändert, also 
quasi wackelt oder zurückspringt.

Beide Effekte basieren auf dieser Maskierung, und beide sind mit etwas 
Übung beliebig zu reproduzieren, da sich der Selbstbetrug im Gehirn 
nicht ausschalten lässt da technisch bedingt.

Das "in der Natur" beobachtete Rückwärtsdrehen der Räder liegt also 
entweder an übersehener flackernder Beleuchtung (oder z.B. regelmäßigen 
Schattenwurf an anderen bewegten Objekten), oder einfach dem Effekt, das 
Menschen mit ihren Augen keine kontinuierlichen Bewegungen wahrnehmen 
können und die Augen daher bewegte Objekte in Schritten verfolgen und 
Serienbilder machen.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> 
https://www.spektrum.de/frage/warum-drehen-sich-die-raeder-von-kutschen-oder-autos-in-filmen-rueckwaerts-obwohl-die-fahrzeuge-doch/614132

Hier geht es um einen Effekt bei Sonnenlicht, nicht bei Filmen. 
Letzterer ist hinlänglich bekannt und hier nicht das Thema.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Joe F. schrieb:
> Die sind ja glänzend, und wenn das Licht (die Sonne) in etwa aus
> Richtung des Betrachters kommt, gibt es einen Streifen auf dem Rad, an
> dem Einfallswinkel und Ausfallswinkel das Licht genau zum Betrachter
> spiegelt.
> Die Speichen, die genau diesen Winkel haben, fallen dem Betrachter
> besonders ins Auge.
> Wenn sich das Fahrrad dann weiterbewegt, ändern sich die Winkel. Und das
> sieht dann unter Umständen so aus als ob sich das Rad rückwärts dreht.
> In Wirklichkeit "dreht" sich nur die reflektierende Zone, bzw. der
> Winkel, unter dem die Speichen das Licht direkt zum Betrachter spiegeln.

Das halte ich für eine plausible Erklärung: Der sich ändernde 
Reflexionswinkel der Speichen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Joe F. (easylife)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Die "Drehung" findet dabei allerdings nur in einem recht kleinen Winkel 
statt. Aber es dreht sich scheinbar rückwärts.

von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Wäre das nicht
a) abhängig vom Sonnenstand, also Bezug Sonne/Objekt/Betrachter, und
b) unter Umständen sogar so, das sich die Räder "auf mich zu" linksrum 
drehen und dann "von mir weg" wieder rechtsrum?

von Joe F. (easylife)


Lesenswert?

Jens M. schrieb:
> Wäre das nicht
> a) abhängig vom Sonnenstand, also Bezug Sonne/Objekt/Betrachter, und
> b) unter Umständen sogar so, das sich die Räder "auf mich zu" linksrum
> drehen und dann "von mir weg" wieder rechtsrum?

Ich denke, da die Sonne ja in der Regel höher als der Betrachter steht, 
kippt die Spiegelung bei der Vorbeifahrt von irgendwo nahe senkrecht 
nach horizontal und dann weiter in Richtung senkrecht.
Wenn ich mir das gerenderte Bild angucke, ist es immer so, dass die 
Drehung "rückwärts" aussieht, egal in welche Richtung das Rad sich 
bewegen würde.
Für "vorwärts" müsste die Lichtquelle tiefer als der Betrachter stehen.

Bei einer "echten" Fahrradfelge könnte noch ein weiterer Effekt eine 
Rolle spielen: die Speichen sind in 2 hintereinander liegenden Ebenen 
(die zueinander etwas gekippt sind) angeordnet.
Durch die Überlagerung beider Ebenen kann sich ein Moiré-Effekt 
ausbilden und dadurch den Anschein einer Drehung hervorrufen.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


Lesenswert?

Diese "Drehung" dürfte sehr flach ausfallen, eigentlich sogar gar nicht 
als Drehung, da die Sonne dazu relativ flach hinter mir stehen müsste.
Als wahrgenommenen Radwinkel von ganz links würde ich Größenordnung 45° 
annehmen, in der Mitte (Vorbeifahrt) waagerecht und ganz rechts wieder 
45 andersrum.
Die wahrgenommene Radumdrehung bei einer Vorbeifahrt düfte bei ca. einer 
viertel liegen.
Um eine halbe zu schaffen, muss die Sonne ja in unserer 
Betrachtungsebene stehen, salopp "auf dem Horizont", dann könnte sie an 
beiden Extremen so gerade die senkrechte schaffen.
Aber mehr als eine halbe ist nicht möglich...
Siehtr man das als Drehung? Ja. Denkt man selbst in einem losen Moment, 
das der Fahrradreifen sich auf 50m nur einmal dreht? Nope.

Und da die Sonne in der Regel höher steht als Horizont, wird der 
Dreheffekt im Regelfall eher eine leichte Welle sein, von "ein bissel 
schief" bis zu "ein bissel schief aber andersrum".

Joe F. schrieb:
> Wenn ich mir das gerenderte Bild angucke, ist es immer so, dass die
> Drehung "rückwärts" aussieht, egal in welche Richtung das Rad sich
> bewegen würde.

Stimmt, ich habs auch gemerkt. Der Effekt dreht sich abhängig des 
Betrachtungswinkels, wenn man linear durchgeht dreht es sich immer 
zurück.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.