Hallo liebe Community, Weil ich das Thema in einer Vorlesung an der Uni interessant fand hab ich mir vor wenigen Tagen ein kleines Peltier-Element gekauft (TES-12704). Nun wollte ich auch mal ein bisschen mit dem Seebeck-Effekt spielen (Spannung/Strom durch Temperaturdifferenz erzeugen), allerdings sind die Spannungen die man auf einfachem Wege mit der Körpertemperatur erzeugen kann nicht größer als 150mV. Ich fände es cool wenn ich wenigstens eine rote LED zum leuchten bekommen würde (also 1700mV) - es muss also ein Spannungswandler her... aber leider arbeiten die ja mit Dioden und brauchen somit (selbst Germaniumdioden) min. ca. 400mV. Eine Idee von mir wäre es jetzt die ersten paar Takte im Wandler mit einem Taster zu erzeugen und ihn dann über die Ausgangsspannugn "am Leben" zu erhalten, aber ich habe ein Video von TXL (der Name sagt mir nichts) gesehen wo es scheinbar auch ohne mechanische Teile geht: http://www.youtube.com/watch?v=IvMeGX0aI08 Was meint ihr dazu? Habt ihr 'ne Idee wie man sowas realisieren könnte oder glaubt ihr dass hier ein bisschen gemogelt wurde? MfG John
Hallo, es gibt einen ganz einfachen Trick, ganz ohne Schummeln: 2 solche Elemente in Reihe; dann reicht ein normaler Step-Up-Wandler, z.B. http://www.linear.com/product/LTC3105 Eigentlich gibt's schon für jeden Geschmack das passende IC, man achte auf die Spalte "Vin Min" http://parametric.linear.com/energy_harvesting
Danke für deine Antwort. Die Wandler die man auf der von dir geposteten Website finden kann sind ja echt erstaunlich (z.B. LTC3109 - der arbeitet schon mit 30mV). Solche Wandler konnte ich nur leider nicht bei Reichelt finden (ich schätze die sind zu exotisch für den normalen Markt). Leider ist die Schaltung im Datenblatt (http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/3109fb.pdf Seite 8) auch etwas zu kompliziert für mich um sie zu verstehen. Ich sehe aber dass Schmitt-Trigger (statt Dioden?!) verwendet wurden, aber selbst die brauchen ja min. 0,8V Versorgungsspannung - oder gibt es da auch exoten? Weiß vielleicht jemand auf welcher Idee ein solcher Wandler beruht? Ist es irgendwie möglich mit weniger exotischen Bauteilen einen Wandler selbst zu basteln? (er muss auch keinen hohen Wirkungsgrad haben ;) )
kann man nicht einfach die 100mV an die Primärseite eines Trafos hängen? Dadurch entsteht an der Sekundärseite ein kurzer Spannungspuls ausreichender Höhe um seinerseits ein Relais (irgendwas mit sehr kleiner Leistung) zu schalten, welchens den Kontakt der Primärseite unterbricht, wodurch sich das Spiel dann wiederholt...
John schrieb: > Solche > Wandler konnte ich nur leider nicht bei Reichelt finden (ich schätze die > sind zu exotisch für den normalen Markt). Es gibt ja auch noch andere Quellen: z.B. LTC3108 https://www.distrelec.de/schaltregler-ssop-16/linear-technology/ltc3108egn-pbf/668574 http://de.farnell.com/linear-technology/ltc3108egn-1-pbf/ic-dc-dc-conv-ssop-16/dp/2131451 LTC3109 http://de.farnell.com/linear-technology/ltc3109egn-pbf/boost-pmu-20ssop/dp/1839120 https://www.distrelec.de/schaltregler-ssop-20/linear-technology/ltc3109egn-pbf/668580
Oha ok. Bei Farnell und Co.hab ich nicht geguckt, aber 9Euro für ne kleine Spielerei sind mir n bisschen zu happig. Aber Danke für die Info! Das mit dem Trafo ist allerdings gar keine so schlechte Idee. Wobei ich das Relais eher mit nem Transistor oder Optokoppler ersetzen würde. Ich glaub da hab ich jetzt 'ne Grundlage zum experimentieren, danke. Ich meld' mich wieder, wenn es Neuigkeiten gibt!
John schrieb: > Wobei ich das Relais eher mit nem Transistor oder Optokoppler > ersetzen würde. Relais können im Gegensatz zu Transistoren oder Optokopplern grundsätzlich auch mit sehr kleinen Spannungen arbeiten. Siehe auch Zündsicherung in Gasherden. Allerdings ist die erzeugte Leistung bei Dir wohl auch ziemlich gering. Bei so kleinen Spannungen ist es m.E. das beste, man schaltet soviele Elemente in Reihe, bis man eine brauchbare Spannung von m.E. mindestens 1V erhält. Die lässt sich dann wesentlich einfacher weiterverarbeiten. Gruss Harald
Die Wandler sind ja ganz nett, aber ich hab immer noch nicht verstanden, wie die starten. Am Anfang ist der Mosfet gesperrt, also kann kein Strom durch die Primärwindung fließen. Wie soll dann sekundär eine Spannung induziert werden, um die Schaltung erstmal "hochzuziehen"? Selbst wenn der Mosfet leitend wäre, bräuchte man für die Induktion der Sekundärspannung einen Spannungssprung auf der Primärseite. Eine Solarzelle oder ein Thermopile liefern aber eine eher langsam steigende Spannung, nichts was eine ausreichende Sekundärspannung induzieren könnte. Die Solarzelle im Betrieb anklemmen, um einen ausreichenden Spannungssprung zu erhalten kann ja nicht die Lösung sein.
Es dürfte mehrere ICs geben die so kleine Spannunungen können. Von z.B. LTC oder TI, was nicht geht, etwa Startspannung, sollte im Datenblatt stehen.Habe damit auch keine eigenen Erfahrungen. Klassisch mit GE-Transistoren geht wohl auch. Die Angaben von Thermalforce mit 80% Wirkungsgrad und 10mV Start glaub ich aber nicht, vormessen.. Preiswert nur wenn die GE-Transistoren da sind und selber löten.
In den Bausteinen werkeln Mosfets, die sich mit Spannungen um 0V ansteuern lassen. Im Anlauf ist der Wirkungsgrad dann die ersten paar Takte grottenschlecht, bis sich eine höhere Spannung am Ausgang aufbaut. Das macht aber nichts, solange das Teil überhaupt anfängt zu oszillieren.
Ich habe irgendwo mal nen Paper dazu gelesen. Such einfach mal bei IEEE. Ich meine die starten starten irgendwie durch rauschen im JFet den die oft am Eingang haben. Aber ließ mal richtig, die meisten können runter bis 30mV aber benötigen erstmal 150mV zum starten.. Brauchst dafür auch meißt spezielle übertrager gibts von würth..
Texti schrieb: > Ich habe irgendwo mal nen Paper dazu gelesen. > Such einfach mal bei IEEE. Aus Interesse: Suche wonach? Welchen Begriff hast du angegeben? > Ich meine die starten starten irgendwie durch rauschen im JFet den die > oft am Eingang haben. Klingt spannend. > Aber ließ mal richtig, die meisten können runter bis 30mV aber benötigen > erstmal 150mV zum starten..
Ich finde es nicht mehr.... irgendiwe untergegangen sonst hätte ich direkt was hochladen können. Aber meist musst du noch nach low voltage step up bzw boost & energy harvesting oder so suchen dann findet sich was..
Wenn nach der Wandelei überhaupt noch Energie übrig bleibt. Für 1 Watt bei 100 mV muß man erstmal 10 A anliefern. Man schaltet ja auch keine Solarzellen parallel, die solche Minileistungen abliefern, sondern aus irgendeinem Grund in Reihe.
John schrieb: > nicht größer als 150mV Dafür gab es im letzten Jahrtausend (als noch Germanium Mode war) eine NF-Generator-Schaltung von Herrn Jakubaschk. Wenn man diese noch ein wenig vervollständigt, könnte man evtl. die Verschiebung der Frequenz auswerten?
batman schrieb: > Für 1 Watt bei 100 mV muß man erstmal 10 A anliefern. Man soll damit auch keine Taschenlampe betreiben. Da geht es eher um mW. Natürlich kann man auch 10 Peltiers in Reihe schalten, damit die statt 300mV dann 3V liefern. Aber irgendwann passen die nicht mehr auf die Handfläche... ;-) oszi40 schrieb: > Dafür gab es im letzten Jahrtausend (als noch Germanium Mode war) eine > NF-Generator-Schaltung von Herrn Jakubaschk. Wow, sogar im Original-Grau der damaligen Buchseiten. Das waren noch Zeiten. Wenn ich mich recht erinnere, war die Induktivität des Hörers erforderlich für den Betrieb, also nicht einfach einen Widerstand reinhängen. Und die Schaltung lief ab 300mV an, oder? Was sagt DAS BUCH?
Wahrscheinlich werden Hochschulen alt-Germanium nicht mögen. Aber es gibt auch anderes. Thermowandler für batterielose Funksensoren http://www.enocean.com/de/enocean_module/ect-310-perpetuum/ Die Preise ...
Es gibt auch noch Joule Thief Schaltungen mit JFETs als Aktives Element. Die sind nicht unbedingt so effektiv (weil der Strom eher nicht aus geht), aber dafür geht es auch mit sehr kleiner Spannung. Hilfreich wäre ein Typ mit geringer Abschnürspannung, etwa ein 2SK117. Für mehr Leistung ggf. ein depletion mode MOSFET.
Hier noch ein Video von einer diskreten Version, welche auch etwa 24mv kann: http://www.youtube.com/watch?v=Fzww6yPQMrg
Timm Thaler schrieb: > Natürlich kann man auch 10 Peltiers in Reihe schalten, damit die statt > 300mV dann 3V liefern. Aber irgendwann passen die nicht mehr auf die > Handfläche... ;-) Nun, ein 12V-Pelztier, wie es z.B. in Kühlboxen verbaut wird, passt problemlos auf eine Handfläche. Gruss Harald
Und man spart sich das lästige Hanteltraining wenn eins in jeder Hand hält. ;)
@ Jörg Esser (jackfritt) >Und man spart sich das lästige Hanteltraining wenn eins in jeder Hand >hält. Ich glaube die Energieausbeute und Ergonomie einer Kurbel oder eines Quetschhebels ist Dutzendfach höher als ein Peltier, das einem die Hand kühlt. OK, nicht so schön, geht aber. http://www.pearl.de/a-NC5026-5532.shtml?vid=918&wa_id=2&wa_num=124&gclid=CL7F-IeFxLsCFUNe3godnksAIw OK, nicht so schön, geht aber. http://www.idealo.de/preisvergleich/Liste/9949334/handy-ladegeraet-kurbel.html Oder lieber schütteln? http://www.schuettel-lampe.de/ Oder quetschen? http://www.conrad.de/ce/de/product/572417/LED-Taschenlampe-Ampercell-Klick-Klack-dynamobetrieben-89-g-Blau-04997/?ref=detview1&rt=detview1&rb=1 Oder, oder, oder. Thermogeneratoren sind für sowas nicht sonderlich geeignet.
Oder so. Wenn man der Werbung glauben darf, ist die Effizienz hier deutlich höher. 1 Minute Kurbeln bringt 30 minuten Licht. http://www.conrad.de/ce/de/product/563251/LED-Taschenlampe-Varta-Dynamo-Light-LED-dynamobetrieben-150-g-SilberSchwarz-17680101401/?ref=detview1&rt=detview1&rb=1
Schüttellampe... Habe ich hier noch rumliegen. Was war wohl nach 8 Jahren hin? Nicht die LED.. Alles quatsch ;) da man akkus tauschen kann. Den Ultracap aber leider nicht.
Timm Thaler schrieb: > Und die Schaltung lief ab 300mV an, oder? Was sagt DAS BUCH? Was das Buch sagt weiß ich jetzt nicht, mein Aufbau lief damals mit 2 verschieden Drähten im Apfel oder beim Verfasser wenn ich mich so erinnere mit einem Hering auf dem Zink-Fensterblech.
oszi40 schrieb: > Dafür gab es im letzten Jahrtausend (als noch Germanium Mode war) eine > NF-Generator-Schaltung von Herrn Jakubaschk. Wenn man diese noch ein Waren bei den Germanium-Transistoren so riesiges Rauschen, so riesiger Reststrom oder so eine riesen Kapazit"at (C-E) vorhanden das sowas anschwingt?? Oder blick ich's einfach nicht. Die Kollektorseite kommt mir schon arg 'offen' vor!???
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