Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was heisst borat?


von MaWin (Gast)


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Hi Leute

Pollin bietet Draht an
http://www.pollin.de/shop/dt/NDY3NzM0OTk-/Haustechnik/Kabel_Draehte_Litzen/Draehte/Manteldraht.html
und schreibt borat.

Den kenn ich nur von Sasha Baron Cohen.

Was heisst borat in diesem Fall ?
Abkürzung ?
Isolierung aus Bor- irgendwas ?
Der Draht enthält Cobalt.

Wenn er hochwärmefest ist, könnte der was für mich sein.

von Dennis S. (eltio)


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Als Abkürzung habe ich das nicht gefunden. Aber hier [1] exisitert ein 
Eintrag. Vielleicht sagt dem Kenner das Etwas!?

Gruß Dennis

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Borate

von Marek N. (Gast)


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Es handelt sich um eine boratierte Oberfläche, ähnlich wie phosphatiert, 
oxidierrt etc.: http://www.ezv.admin.ch/pdf_linker.php?doc=Tares_d6_72

von Dritter im Bund (Gast)


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> Eintrag. Vielleicht sagt dem Kenner das Etwas!?

Borax wird einem  eher ein Begriff sein

> [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Borate

-->  www.drahtmagazin.de/draht-fachartikel/by-by-borax_13157_de/

von MaWin (Gast)


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Marek N. schrieb:
> http://www.ezv.admin.ch/pdf_linker.php?doc=Tares_d6_72

Interessant, ein Dokument welches Google nicht kennt, zumindest findet 
es bei "boratiert" nur Polyolefinpolyaminsuccinimid.

Da Bor legiert, nehme ich mal an, ist das nicht die Isolierung, wie bei 
oxidiert, sondern eher eine Korrosionsschutzschicht.

von MaWin (Gast)


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Dritter im Bund schrieb:
> www.drahtmagazin.de/draht-fachartikel/by-by-borax_13157_de/

Aha, da kommt das her, vom Draht-ziehen, also unabsichtlich.

Da macht mir der Absatz über Borax mehr Sorgen, seit Jahhunderten
werden doch alle im Innenausbau verwendete Hölzer mit Borax getränkt um 
gegen Pilzbefall immun und feuerfester zu werden.

Daß es ein wenig giftig sein muss, um Pilze hemmen zu können, war klar, 
daß geringste Mengen nun als lebensgefährlich eingestuft werden, macht 
aber alle Häuser zu Sondermüll.

von Andreas (Gast)


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Der Beschreibung nach kann das eigentlich nur Kupfermanteldraht sein. 
Das ist ein spezieller Draht, der ausschließlich für die 
Stromzuführungen in Elektronenröhren oder in Glühbirnen verwendet wird 
und für das Einschmelzen in Glas gedacht ist.

Kupfermanteldraht hat einen Nickelkern, darüber einen Kupfermantel 
(daher der Name), die Oberfläche ist mit einer dünnen Boraxschicht 
überzogen (= boratiert), damit man den Draht besser in Glas einschmelzen 
kann. Die Boraxschicht ist also durchaus absichtlich drauf, die 
verhindert zu starke Oxidation beim Einschmelzen.

Den Draht kannst du verwenden, wenn du Elektronenröhren selber bauen 
willst. Für was anderes ist der eigentlich nicht geeignet.

von Andreas (Gast)


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Ah ja, noch was:

Das "Co" wird vermutlich wieder mal eine Fehlinformation von Pollin sein 
und vermutlich "Cu" heißen. Das wird der prozentuale Anteil des Kupfers 
am Drahtgewicht sein, was für die Preisberechnung wegen der schwankenden 
Kupferpreise wichtig ist. Bei Kupferlackdrähten wird ja auch ein 
Kupferaufschlag mitverrechnet, der vom jeweiligen Kupfer-Tagespreis 
abhängt.

Pollin wird da vermutlich irgendwas vom Etikett der Drahtrolle abgelesen 
haben, ohne zu wissen, was die Angaben bedeuten. Das zeigt ja auch das 
"borat.", da haben die Pollin-Jungs vermutlich selber nicht gewußt, was 
das bedeuten soll.

von ralf liebau (Gast)


Angehängte Dateien:

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nix text

von MaWin (Gast)


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Andreas schrieb:
> Den Draht kannst du verwenden, wenn du Elektronenröhren selber bauen willst.

Das wäre ja auch witzig, brauchbar für Vakuumarmaturen wie einen 
Sputter.
Aber enthielten die nicht Kovar-Draht mit Eisen?

von Andreas (Gast)


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Kovar ist eine spezielle Eisen-Nickel-Kobalt-Legierung mit geringer 
Wärmedehnung für Borosilikatglas. Einschmelzdrähte müssen eine ähnliche 
Wärmedehnung wie das Glas haben, sonst wird die Verbindung undicht oder 
springt. Es gibt also verschiedene Einschmelzdrähte für verschiedene 
Glassorten.

Der Kupfermanteldraht ist für Bleiglas bzw. Soda-Kalk-Glas gedacht, also 
für Massenprodukte, die möglichst billig hergestellt werden müssen.

Kovar und Borosilikatglas verwendet man für höher beanspruchte Teile wie 
z.B. Röntgenröhren, große Senderöhren, spezielle Glühlampen.

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