Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kann man Elektrotechnik auch im Fernstudium studieren?


von Wuit (Gast)


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Und falls ja, wo?
Und wie läuft das dann ab, insbesondere bezüglich praktischer Übungen, 
hier müßte man dann ja wohl die ganze Ausrüstung selber kaufen, oder?

von Antimedial (Gast)


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FH Kaiserslautern, FH Aschaffenburg wären nur zwei Beispiele. Übungen 
werden in Präsenzphasen durchgeführt und sind wahrscheinlich auch 
seltener als in einem normalen Studium. Einzelne Übungen können 
vielleicht auch zu Hause durchgeführt werden. Man geht davon aus, dass 
die meisten Studenten praktische Erfahrung durch ihren Beruf haben.

von Claus M. (energy)


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Welche Ausrüstung?

Labore muss man meist noch vor Ort belegen, aber der Praxisanteil in 
einem Elektrotechnik Studium hält sich doch sehr sehr in Grenzen.

von Paul M. (paul_m65)


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Antimedial schrieb:
> Man geht davon aus, dass
> die meisten Studenten praktische Erfahrung durch ihren Beruf haben.

So etwas nutzt in einem E-Technik Studium nichts.

von Antimedial (Gast)


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Paul M. schrieb:
> So etwas nutzt in einem E-Technik Studium nichts.

Habe ich auch nicht behauptet. Nur lernt man als normaler Student in 
einem Elektrotechnikstudium auch ein wenig Handwerkszeug, um hinterher 
nicht ganz blank da zu stehen. Bei einem Fernstudium wird so etwas 
gekürzt, weil die Teilnehmer das in der Regel durch ihre Berufserfahrun 
haben.

von Claus M. (energy)


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Antimedial schrieb:
> Nur lernt man als normaler Student in
> einem Elektrotechnikstudium auch ein wenig Handwerkszeug, um hinterher
> nicht ganz blank da zu stehen.

??? Wäre mir neu, erläutere das mal. Wenn dann lernt man das 
"Handwerkszeug" in den vorgeschriebenen Grundpraktika / Praxissemester 
in irgendeiner Firma.

von P. M. (o-o)


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Antimedial schrieb:
> Übungen
> werden in Präsenzphasen durchgeführt und sind wahrscheinlich auch
> seltener als in einem normalen Studium.

Übungen werden zum grossen Teil sowieso mit Papier und Bleistift oder 
aber am Computer gelöst, da braucht man kein Labor. Der Anteil an 
Übungen, wo man wirklich mit Hardware zu tun hat, ist sowieso klein und 
geht je nach Wahl des Studienschwerpunkts gegen null. Und selbst wenn 
man solche Übungen/Praktika/Arbeiten hat, kann meist ein grosser Teil 
erledigt werden, ohne die Hardware zur Hand zu haben.

Du wirst dir also vermutlich rein gar nichts kaufen müssen, oder 
bestenfalls mal ein Experimentierboard für FPGA/Mikrocontroller.

von Wuit (Gast)


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Dann bin ich beruhigt, so Sachen wie eine Lötstation und ein Multimeter 
hätte ich ja schon, aber die teuren Sachen, wie z.B. ein Oszi habe ich 
noch nicht.
Das in einem E-Technik Studium so wenig praktische Übungen dabei sein 
sollen, überrascht mich ein wenig, denn da hätte ich durchaus mehr 
erwartet, gerade auch wegen den dabei bestehenden Gefahren und dem 
Umgang mit elektrischem Strom.

Mit welchem Lernaufwand muss man in einem E-Technik Studium als 
Fernstudiengang rechnen, also wie viele h pro Tag sollte man in etwa in 
sein Studium investieren können?

von Claus M. (energy)


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Das steht alles auf der Homepage der Hochschule an der du studieren 
willst. Bei einem Vollzeitstudium rechnet man 30-40h pro Woche. Neben 
dem Job wirst du das kaum schaffen. Hängt halt auch davon ab, in 
wievielen Jahren du das durchziehen willst.

von MalNeFrage (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Das steht alles auf der Homepage der Hochschule an der du studieren
> willst. Bei einem Vollzeitstudium rechnet man 30-40h pro Woche. Neben
> dem Job wirst du das kaum schaffen. Hängt halt auch davon ab, in
> wievielen Jahren du das durchziehen willst.

Ebenso von Vorwissen, der Auffassungsgabe, etc pp.

von Paul M. (paul_m65)


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Wuit schrieb:
> Dann bin ich beruhigt, so Sachen wie eine Lötstation und ein Multimeter
> hätte ich ja schon, aber die teuren Sachen, wie z.B. ein Oszi habe ich
> noch nicht.
> Das in einem E-Technik Studium so wenig praktische Übungen dabei sein
> sollen, überrascht mich ein wenig, denn da hätte ich durchaus mehr
> erwartet, gerade auch wegen den dabei bestehenden Gefahren und dem
> Umgang mit elektrischem Strom.

Löten wirst du in einem Studium wohl nie. Aber die Bedienung eines 
Multimeters und Oszis steht da schon auf dem Programm. Jedoch sind die 
Messegeräte an den Hochschulen meist viel älter als die Studenten die 
sie bedienen. Erwarte nicht, dass du moderne Technik kennen lernst. Ein 
Hobbybastler ist meist moderner ausgerüstet weil man solche Oldtimer in 
der Regel nichtmal mehr auf Elektronik/Amateurfunkflohmärkten bekommt. 
Es geht im Studium nur um die Vermittlung der Prinzipien, nicht um die 
Ausbildung zum Elektroniker oder Elektriker.
Über Sicherheitsregeln und Gefahren beim  Umgang mit elektrischem Strom 
habe ich während meines Studiums nie etwas gehört. Ist bei 15V ja auch 
nicht so relevant und die offenen Klemmen auf dem Tisch interessieren 
bei dem einen Versuch mit 230V ohne Trenntrafo niemanden.

von Wuit (Gast)


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Aber man hat im späteren Berufsleben doch nicht nur mit 15 V zu tun.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man z.B. ein Netzteil mal selbst 
entwickeln muss.

von Mama (Gast)


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Raus aus dem Sandkasten, Hände waschen, gleich gibts Kuchen, Kinder.

von Paul M. (paul_m65)


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Wuit schrieb:
> Aber man hat im späteren Berufsleben doch nicht nur mit 15 V zu
> tun.
> Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man z.B. ein Netzteil mal selbst
> entwickeln muss.

Dann wird man von dir nicht nur erwarten, dass du dir selbstständig das 
nötige Fachwissen aneignest sondern auch, dass du selber die nötigen 
Vorschriften recherchierst. Ein Studium ist keine Berufsausbildung. Da 
lernt man nicht, wie man ein Netzteil entwickelt.

von adcap (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Löten wirst du in einem Studium wohl nie. Aber die Bedienung eines
> Multimeters und Oszis steht da schon auf dem Programm. Jedoch sind die
> Messegeräte an den Hochschulen meist viel älter als die Studenten die
> sie bedienen. Erwarte nicht, dass du moderne Technik kennen lernst. Ein
> Hobbybastler ist meist moderner ausgerüstet weil man solche Oldtimer in
> der Regel nichtmal mehr auf Elektronik/Amateurfunkflohmärkten bekommt.
> Es geht im Studium nur um die Vermittlung der Prinzipien, nicht um die
> Ausbildung zum Elektroniker oder Elektriker.
> Über Sicherheitsregeln und Gefahren beim  Umgang mit elektrischem Strom
> habe ich während meines Studiums nie etwas gehört. Ist bei 15V ja auch
> nicht so relevant und die offenen Klemmen auf dem Tisch interessieren
> bei dem einen Versuch mit 230V ohne Trenntrafo niemanden.

kA wo du studierst oder wann du studierst aber bei meinem Studium (bin 
jetzt im 7. Semester) gab es im 4. Semester ein "Elektronik Labor" bei 
dem man mal ein wenig gelötet hat, es gab ausschließlich digitale Oszis 
(tlw sogar mit Farbe). Nur im zweiten Semester im ET-Labor musste man 
tlw mit analogen Messgeräten arbeiten (weil diese in der dazugehörigen 
Vorlesung besprochen worden sind und man sie mal praktisch sehen 
musste).
Zusätzlich gibt es außerdem noch Pflichtvorlesungen zum Thema 
Gerätesicherheit (und für den Studienzweig den ich gewählt habe, gab es 
dazu außerdem noch ein Labor, bei dem man Messungen an 230V-Steckdose 
durchgeführt hat z.B. PE-Leiter durchmessen. Im Bachelor.)
Da wurde außerdem auch auf die physiologischen Auswirkungen von 
elektrischem Strom eingegangen.

Also die Studienpläne sind sehr vielfältig. Man sollte sich die auf 
jeden Fall gut ansehen. Sehe das bei Freunden die wo anders studieren, 
dass nach den ersten Semestern tlw komplett andere Schwerpunkte durch 
die Universitäten gesetzt werden (z.B. andere Baustelle aber bei uns 
gibt es verpflichtende Vorlesungen im Grundstudium zu Ethik...)

von Claus M. (energy)


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adcap schrieb:
> aber bei uns
> gibt es verpflichtende Vorlesungen im Grundstudium zu Ethik...)

^^ kann doch wohl nicht wahr sein. Was wird da behandelt, wie man es 
verantworten kann dass Arbeitsplätze für 1 Euro die Stunde nach China 
ausgelagert werden?

von adcap (Gast)


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Claus M. schrieb:
> ^^ kann doch wohl nicht wahr sein. Was wird da behandelt, wie man es
> verantworten kann dass Arbeitsplätze für 1 Euro die Stunde nach China
> ausgelagert werden?

Muss sagen die Vorlesung war nicht so schlecht, da der Professor 
ziemlich viel Ahnung von dem hatte, was er da geredet hat (hat 
Philosophie und Physik studiert und besetzt zahlreiche Posten in 
irgendwelchen Beiräten usw) und er hat das ganze für Ingenieure 
"ansprechend" gemacht...

Er hat z.B. ein paar Staudammprojekte besprochen und anhand von denen 
uns eine Einführung in verschiedene ethische und moralische Theorien 
gegeben und wie man diese in der Praxis anwendet.

von Antimedial (Gast)


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Claus M. schrieb:
> ??? Wäre mir neu, erläutere das mal. Wenn dann lernt man das
> "Handwerkszeug" in den vorgeschriebenen Grundpraktika / Praxissemester
> in irgendeiner Firma.

In meinem Studiengang gab es zum Beispiel Grundlagenlabor (Umgang mit 
Multimeter, Oszilloskop, Aufbau von Grundschaltungen, usw.) und 
spezielle Labors (Digitaltechnik, FPGA, Mikrocomputertechnik). Das meine 
ich mit Handwerkszeug. Dinge, die ein Elektroniker eben in der 
Ausbildung lernt.

Das lernt man im Praxissemester eher weniger, da sitzen die meisten vor 
dem PC und müssen irgendwelche Software programmieren oder simulieren 
den ganzen Tag vor sich hin. Das ist dann schon richtige 
Ingenieursarbeit und hat nichts mehr mit dem elektrotechnischen 
Grundhandwerkszeug zu tun.

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